Fietsersbond gegen Einführung von Tagfahrlicht

Der niederländische Fahrradverband Fietsersbond hegt Zweifel am Nutzen einer gesetzlichen Regelung zur Einführung von Tagfahrlicht bei Kfz und warnt vor schlechterer Sichtbarkeit von Radfahrern durch Tagfahrlicht an Kraftfahrzeugen. Der Fietsersbond berichtet, dass sich die Reaktionszeiten von Verkehrsteilnehmern an Orten verlängern, an denen viele Autos mit Beleuchtung unterwegs sind. In den Niederlanden spielt dies insbesondere in geschlossenen Ortschaften eine Rolle. Der Tagfahrlichtproblematik muss deshalb, so der Fietsersbond, mehr Beachtung geschenkt werden, weil andere Straßennutzer, unter anderem Radfahrer, davon betroffen sind.

Die EU will das Tagfahrlicht zur Pflicht machen. Auch das niederländische Verkehrsministerium versucht Zweifel an Sicherheitsdefiziten zu zerstreuen. Der Fietsersbond weist jedoch darauf hin, dass bereits Österreich eine gesetzliche Regelung zurückgenommen hat und fordert eine weitere Diskussion auf Grund des hohen Zweiradfahreranteils in den Niederlanden.
Fietsersbond: Fietsers minder zichtbaar bij invoering motorvoertuigverlichting overdag
via: Fahrradportal

Lastenrad zu vermieten

 Lastenfahrrad

Habt ihr einen extra großen Einkauf zu bewältigen, oder einen Kühlschrank zu transportieren? Ab sofort vermieten wir unseren Longjohn für den Transport ohne Parkplatzsorgen. 3 € die Stunde oder 20 € für 24 Stunden. Einfach vorbeikommen oder eine Mail an uns schicken.

Safeturn Fahrradblinker

Das australische Produkt Safeturn ist eine Art Fahrradblinker, der genau so funktioniert wie ein Blinker bei anderen Kraftfahrzeugen. Auf einem Armband sitzen drei LEDs. Wenn die Hand auf dem Lenker aufliegt, blinken diese LEDs nicht. Sobald man seinen Arm in die Waagerechte hebt, um das Abbiegen anzuzeigen, beginnt es zu blinken. Der Blinker leuchtet noch eine Sekunde weiter, nachdem man seine Hand wieder an die Lenkstange gesetzt hat. Safeturn kostet 19,95 australische Dollar. Hier scheint sich die Innovation nicht durchgesetzt zu haben, denn die Website ist schon von 2006.
Safeturn Bicycle indicators for safe riding.
via: transportTrends

[youtube]6HTchSP4MbA[/youtube]

Radlerstreit in Sanssouci eskaliert

Nach vielen Scharmützeln zwischen Parkwächtern einerseits und Sanssoucibesuchern mit Fahrrad auf der anderen Seite wird der Streit um das Radfahren in Potsdams Schlossgärten nun auf eine neue Stufe gehoben. Vor einigen Tagen war der Modeschöpfer Wolfgang Joop wegen Fahrradfahrens im Park Sanssouci mit einem Parkwächter aneinandergeraten. Joop hatte sich erdreistet, nicht nur sein Rad im Park zu nutzen, sondern auch noch zwei unangeleinte Köterchen dabeizuhaben. „Lein’ Deine Hunde an oder ich hau’ Dir in die Fresse“ – mit diesen unschönen Worten soll ein Parkwächter die Modeikone bedacht haben. Seinen persischen Fahrer, der ihn begleitete, habe der Parkwächter ausländerfeindlich beschimpft: „Hau ab du blöde Sau“ und „Du Scheiß Ausländer, geh’ mal zurück wo Du herkommst“ soll er gesagt haben. Joop will den Wächter nun anzeigen.
Tagesspiegel vom 22.01.2008: Joop zeigt Wächter vom Schlosspark Sanssouci an
Tagesspiegel vom 23.01.2008: Beifall für den Park-Sünder

Sanssouci

So ist es richtig: Potsdamer Schlossgarten völlig frei von Fahrrädern
Foto: Jacob Bøtter

Betrunkener Autofahrer erfasst Radfahrerin

In den Pressemeldungen der Berliner Polizei spielen die Radfahrer zur Zeit keine große Rolle. Da werden Kinder aus verwahrlosten Wohnungen gerettet, Lehrer verprügelt und Polizeiautos mit im Zündschloss steckenden Schlüsseln zurückgelassen und prompt geklaut. Die vielen kleinen Radlerunfälle mit leichtverletzten Radfahrern sind nicht spektakulär genug, um es auf die Internetseite des Berliner Polizeipräsidenten zu bringen. Die Meldung Nummer 227 bringt den zweiten richtig krassen Fall nach dem Tod des Ex-Rennfahrers Ralf-Guido Kuschy am Neujahrstag.

„Ein betrunkener Autofahrer verursachte gestern Abend in Tiergarten gleich zwei Verkehrsunfälle. Der 29-Jährige aus dem Landkreis Demmin in Mecklenburg Vorpommern war gegen 18 Uhr 15 auf der Straße Alt-Moabit in Richtung Stromstraße unterwegs, als er die Gewalt über seinen Opel verlor und eine in gleiche Richtung fahrende 23-jährige Radfahrerin am Hinterrad touchierte.
Betrunkener Autofahrer erfasst Radfahrerin weiterlesen

Transportrad Yuba Mundo

Yuba Mundo

An seine Form muss man sich erst einmal gewöhnen, seine Qualitäten scheinen aber unbestritten. Das Transportrad Yuba Mundo ist für eine Gesamtzuladung von 300 Kilogramm konzipiert. Selbst wenn der Fahrer ein Brecher ist und neunzig Kilo wiegt, bleiben immer noch satte 200 Kilo, die man zusätzlich mit dem Rad transportieren kann. Die Daten:
– Rahmen: HiTen Stahl Rahmenhöhe 42cm
– Gabel: CroMo Gabel 1 1/8″ mit Gewinde und Dynamohalter
– Gepäckträger: Stahlrohr, 2 untere und 1 obere Gepäckauflage
– Räder: Felgen, Alu HR 48 Loch, VR 36Loch
– Speichen, Nirosta 2,34mm
– Reifen: Kenda 26×2“
– Getriebe: 1-Gang Freilaufritzel 18 Zähne oder 6-Gang Freilauf 14-28 Zähne

Die einfachste Version des Mundo soll für ab 499,- Euro über den Ladentisch gehen. Das erste Muster ist bei der Bonner Firma Yuba bereits eingetrroffen, nun wartet man sehnlichst auf die erste Charge Yuba Mundo Transporträder.
Yubaride

Fahrradlinks

Vier frische Fahrradlinks zum Wochenanfang:

  • Der ADFC erweitert sein Angebot für Reisende, die mit Fahrrad und Bahn unterwegs sind: Auf der Bahn-Portalseite findet man Übersichtskarten, Tipps für die Reise und weitere Infos für Bahnreisende mit Fahrad.
  • Das Verwaltungsgericht Hannover hat ein komplettes Fahrradfahrverbot für einen Alkoholkonsumenten ausgesprochen.
  • Mario Cipollini steigt wieder in den Sattel. Der 40-jährige Italiener soll drei Jahre nach seinem Rücktritt ein schlagfertiges Rennteam aufbauen, das für die Modefirma Rock&Republic fahren wird.
  • Wer bei der Radtour auf den gewohnten Espresso nicht verzichten will, der besorgt sich die Espressomaschine Handpresso Wild, die mit einer gewöhnlichen Fahrradluftpumpe funktioniert.

Berliner Stadtmarathon für Radfahrer

Hamburg hat es, Frankfurt hat es, Köln ebenfalls und nun bekommt auch Berlin sein Fahrradmarathon. Am 25 Mai fällt der Startschuss zum ersten Berliner Marathon für Radsportbegeisterte. Je nach Trainingsstand kann man zwischen einer kleinen Runde über 60 Kilometer und einer größeren Schleife mit einer Länge von 105 Kilometern wählen. Wie bei dem Marathon der Läufer werden für das Velothon die großen Straßen und Chausseen der Stadt gesperrt, Startpunkt ist das Brandenburger Tor. Die Veranstalter rechnen für die Premiere des Berliner Velothons mit mindestens 5000 Teilnehmern. Zugelassen ist laut Ausschreibung „jedes technisch vollkommen intakte, zweirädrige Fahrrad“, verboten sind zum Beispiel Liegeräder. Die Teilnahme kostet 49,90 Euro für den kleinen Kurs und 54,90 für die große Runde.
Skoda-Velothon Berlin
Berliner Morgenpost: Erster Stadtmarathon für Fahrradfahrer
PressePortal: Skoda Velothon Berlin im Herzen der Hauptstadt

Werbung mit Lance Armstrong

Lance Armstrong scheint im ganzen Dopingsumpf noch keine nassen Füße bekommen zu haben. Jedenfalls ist er in den USA als Werbefigur nach wie vor gefragt. Hier spielt er einen Ladenchef, der seinem Azubi zeigt, wie man die Shirts zusammenlegt. „Wenn du mal dreiundzwanzig Tage am Stück auf dem Rad gesessen hast, dann bekommst du eine Ahnung davon, wie es sich anfühlt, wenn es schön und flach ist.“
[youtube]ZcojlAmHMzk[/youtube]
via: cyclelicio.us

Plötzlich sind die Radwegschilder weg

In Glauchau sind wahre Schildbürger am Werk: Sie montieren mittlerweile seit fünf Jahren im Winter die blauen Radweg-Schilder ab. Im April werden sie wieder aufgestellt. Das Ganze erfolge aus Sicherheitsgründen, hieß es. Denn im Winter liege Schnee auf den Radwegen. Doch wo offiziell kein Radweg ist, muss auch kein Schnee geräumt werden – so denken jedenfalls die Schildbürger.
Freie Presse Chemnitz: Plötzlich sind die Radwegschilder weg
via: de.rec.fahrrad

Fahrradlinks

 Unter dieser Überschrift findet Ihr in Zukunft Fahrradlinks und kurze Meldungen:

  • Der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) fordert den Rückbau einer illegalen Straße im Berliner  Regierungsviertel.
  • Hamburg will die Verdoppelung des Radverkehrsanteils auf 18 Prozent aller zurückgelegten Wege bis 2015 erreichen.
  • In München veranstaltet der pressedienst-fahrrad am 17. Januar 2008 einen Recherche-Kongress Fahrrad.
  • Hans Monderman, „Mr. Shared Space“, wie der niederländische Verkehrsplaner genannt wurde, starb am 7. Januar 2008 im Alter von 62 Jahren.
  • Im Anschluss an die erste critical mass des Jahres findet der Wiener Radball am Freitag 18. Januar 2008 statt. Mit Vokü, Tombola, Tanzmusik und Abendkleidung.

Auszeichnung „FahrradStadtBerlin“ verliehen

Das Land Berlin hat einen neuen Preis. FahrradStadtBerlin heißt die Trophäe, die ab jetzt in jedem Jahr von der Stadtentwicklungsenatorin vergeben werden soll. Die Auszeichnung wurde heute zum ersten Mal verliehen, preiswürdig sind Projekte, die den Radverkehr in der Stadt fördern.

Die Preisträger des Jahres 2007 sind der Radroutenplaner BBBike („echte Hilfe beim Finden zeitsparender und angenehmer, aber auch neuer Wege durch die Stadt“), die Lokalredaktion der Berliner Zeitung („langjährige, sachliche und ausgewogene, insgesamt fahrradfreundliche Berichterstattung“), der Springer-Verlag („beispielhafte Unterbringung der Mitarbeiter-Fahrräder in einer großzügigen, unmittelbar vom Eingangsvorplatz aus erreichbaren Fahrradgarage“) sowie die Scharmützelsee-Schule („Zweitklässler werden mit dem Rad vertraut gemacht“).
Berliner Zeitung: Auszeichnung „FahrradStadt Berlin“ verliehen

Platzverbrauch von Auto, Bus und Fahrrad

Drei ältere Fotos, die angeblich in der Stadt Münster gemacht wurden. Sie zeigen den Platzverbrauch in Abhängigkeit vom Verkehrsmittel. In der Mitte die Menschen, die in einen städtischen Linienbus passen. Eine gleich große Menschenmenge rechts, die mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs ist, braucht schon die mehr als doppelt so große Fläche. Aber der Platzverbrauch der Räder ist klein im Vergleich zu den Autos links im Bild, die die komplette Straße verstopfen.

Platzverbrauch von Auto Bus Fahrrad

Bike Box

Gestaffelte Haltelinien für Radfahrer und Autofahrer werden immer populärer. Bei vorgezogener Haltelinie für Radfahrer kann man bei Rot bequem bis an die Ampel vorfahren und sich vor den Kraftfahrzeugen aufstellen. In Amerika nennt man den Halteraum für Radfahrer Bike Box und in New York sind in letzter Zeit Dutzende von Bikeboxes entstanden (oder wie würdet ihr den Begriff „tons of bikeboxes“ übersetzen?). Das Video von Streetfilms erklärt die Funktion der Bikebox und fordert die Radfahrer auf, Bikeboxes zu nutzen.

New York ist ein Beispiel dafür, wie selbst extrem autofreundliche und extrem fahrradfeindliche Städte sich wandeln können hin zu einer menschlicheren Verkehrspolitik. Das empfehlenswerte Streetsblog dokumentiert diesen Wandel gut.