Distanzradfahrt Wien–Berlin

Die Distanzradfahrt Wien–Berlin fand vom 29. Juni bis 30. Juni 1893 statt und führte über 582,5 Kilometer. Es war das bedeutsamste deutsche und österreichische Straßenrennen vor dem Ersten Weltkrieg und leitete einen Fahrradboom in diesen beiden Ländern ein. Anlass für die Distanzfahrt war ein Distanzritt. Der gemeinsame Start von Radfahrern und Reitern wurde jedoch vom Preußischen Kriegsministerium in Berlin hintertrieben. 117 Radfahrer starteten in Wien morgens um sechs vor 8000 Zuschauern. Nach 31:00:22,4 Stunden erreichte der Sieger Josef Fischer (siehe Bild) das Ziel auf dem Tempelhofer Feld.

Heute, 119 Jahre später, sind wieder acht Radfahrer seit sechs Uhr auf dem Weg von Wien nach Berlin. Anders als die Fahrer der Original-Distanzfahrt gönnen sich die Pedalisten eine kurze Nachruhe in einer Pension in Tschechien. Nebenbei wird die Radfahrt in einem Live-Blog dokumentiert. Der jüngste Eintrag von heute Mittag lautet: “Brutal heiß geworden. Nicht meins, aber es wird ja wieder Kühler werden am Abend. Kulinarisch noch entwicklungsfähig unser Gasthaus. Wir füllen unsere Speicher! Und weiter geht’s!”

Im kommenden Jahr soll die Ausfahrt wieder stattfinden – laut Initiatoren „noch ein wenig populärer“.

Wikipedia: Distanzradfahrt Wien–Berlin
Blog Wien–Berlin
Der Standard: 630 Kilometer nonstop radeln

Nutzrad Boda Boda von Yuba

Die Firma Yuba, die vor vier Jahren mit der Einführung des Lastenfahrrads Yuba Mundo großen Erfolg hatte, stellte gestern das neue Modell Boda Boda vor. Das Wort Boda Boda kommt aus Kenia und bezeichnet ein Fahrradtaxi. Yuba nennt sein neues Nutzrad Cargo Cruiser, es scheint ein wenig kürzer zu sein als das Mundo longtail, kann aber dennoch satte 100 Kilo transportieren, plus Fahrer, versteht sich. Wichtigste Merkmale des Boda Boda sind der in den Rahmen integrierte Gepäckträger und Fußrasten für die Passagiere. Das Alu-Rad ist relativ leicht (unter 16 kg) und fährt sich angeblich so wie ein europäisches Stadtrad, aufrecht und bequem. Das Boda Boda als kleine Schwester des Yuba Mundo wird in den USA ab sofort für 999 Dollar verkauft.

Bodabodabike

Thema „Radfahren“ im Guggenheim-Lab

Im umstrittenen von einem bayerischen Autokonzern finanzierten Guggenheim-Lab geht es heute um das Thema Radfahren. Um 14:00 Uhr stellt Rachel Smith, eine der Kuratorinnen des Labs, ihre Forschungen unter dem Titel „Dynamische Verbindungen & Radfahren in der Stadt“ vor. Gegen 15:00 Uhr referiert Sidsel Birk Hjuler über die fahrradfreundlichsten Städte der Welt. Sidsel Birk Hjuler hat beim europäischen Radfahrerverband ECF (European Cyclists’ Federation) gearbeitet und ist die Fahrradsoziologin von Copenhagenize Consulting .

Für 16:00 Uhr war ein Radfahrkurs für Frauen angekündigt. Diese Veranstaltung scheint auszufallen. Dafür kann man sich um 19:00 Uhr „Schnelle Fakten rund ums Rad“ reinziehen. Zitat aus dem Programm: „Zum Abschluss des Tages ein geselliger und spanneneder Abend mit vielen neuen Ideen, Diskussionen und Informationen rund ums Radfahren. Dieses Pecha Kucha gibt einen Überblick über die Fahrrad-Community von Berlin“.

Alle Veranstaltungen in englischer Sprache mit deutschen Übersetzungen.

Ort: Pfefferberg
Christinenstraße 18-20
Guggenheim-Lab

Neue Call-a-Bike-Stationen in Kreuzberg und Charlottenburg

Das Call-a-Bike Fahrradverleihsystem in Berlin wird in diesem Jahr stärker ausgebaut als zunächst geplant. Bis zum Ende des Jahres sollen die bisher 75 Stationen um weitere 25 erweitert werden. Die neuen Stationen entstehen in Kreuzberg und in Charlottenburg, eine Übersichtskarte (PDF) findet sich hier. Dies teilte Bahnchef Rüdiger Grube anlässlich des zehnjährigen Bestehen von Call-a-Bike mit. Auf Facebook gibt es wegen des Jubiläums ein Gewinnspiel mit einer Städtereise bzw. freier Call-a-Bike-Nutzung als Gewinn.

Der Radaktivist Aydin Akin

Aydin Akin wird 1943 in Akcakoca/türkische Schwarzmeerküste geboren. Er studiert Betriebswirtschaft. 1968 kommt er nach Berlin. Seit dem 1.September 2005 fährt er mit dem Rad täglich 40 Kilometer durch die Stadt. Sein Ziel: Die Einführung des kommunalen Wahlrechts für Einwanderer. In Neukölln betreibt Akin ein Büro für Steuerberatung.

Das Portrait des Radaktivisten Aydin Akin ist Teil der Online-Serie berlinfolgen. Heute wurde die Webseite berlinfolgen mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Die Jury lobt die Seite für die Kombination aus erstklassiger Reportagefotografie, O-Tönen und kurzen Filmsequenzen, durch die ein außergewöhnliches Mediengenre entstehe.

Der Radaktivist from berlinfolgen on Vimeo.

Wir freuen uns ebenfalls, dass das Weblog Zukunft Mobilität den Grimme Online Award erhalten hat. „Zukunft Mobilität“ wird als überzeugende Einzelleistung und gelungenes Beispiel für eine aktuelle, kritische und problembewusste Beschäftigung mit Verkehrsthemen ausgezeichnet, die zugleich eine „lebendige Wissensplattform“ biete

Baana in Helsinki: Fahrradweg unter der Stadt

Eine 1,3 Kilometer lange, kreuzungsfreie Fußgänger- und Fahrradverbindung unter der Stadt Helsinki  in Finnland wurde vor einigen Tagen freigegeben. Die so genannte Baana ist eine einige Meter unter Straßenniveau liegende ehemalige Hafenbahn-Trasse, die das Zentrum der Hauptstadt mit dem westlichen Stadtteil Ruoholahti verbindet. An der Ein- und Ausfahrt der Baana sowie an vier weiteren Stellen kommen die Radfahrer mittels Rampen wieder zum „Erdgeschoss“ Helsinkis zurück. Die Baana ist zwischen 8 und 34 Meter breit, an den breiteren Stellen wird die Baana zusätzlich für Freizeitaktivitäten genutzt, man kann Tischtennis,  Boule und Basketball spielen. Auf dem Video wird deutlich, dass der Zweirichtungsradweg recht schmal ist.

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SPD- und Grünenpolitiker für Tempo 30 in Städten

Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sören Bartol, hat sich in der „Welt am Sonntag“ für Tempo 30 in Städten ausgesprochen. Die Städte würden durch weniger Lärm und CO2-Ausstoß leiser und sauberer. Bartol schlägt vor, Tempo 30 in der Straßenverkehrsordnung als neue Höchstgeschwindigkeit in Ortschaften festzuschreiben. Ausnahmen sollen durch Tempo-50-Schilder an den Hauptverkehrsachsen gekennzeichnet werden. Anton Hofreiter von den Grünen unterstützte den Vorschlag. Allerdings sind die Ansichten der beiden verkehrspolitischen Parteiexperten innerhalb ihrer Parteien nur bedingt mehrheitsfähig. Der Vorschlag Bartols sei lediglich ein Prüfauftrag und „keinesfalls beschlossene Sache“, sagte Bayerns Landesvorsitzender Florian Pronold.

Spiegel Online machte aus dieser Meldung ein Wahlversprechen von SPD und Grünen und öffnete sein Forum. Unter den mehr als 500 Kommentaren finden sich nur wenige Stimmen, die den Vorschlag des SPD-Politikers unterstützen, für die Mehrheit ist das Terror der Gutmenschen.

Wie sehr das Thema von den Wählern abgelehnt wird, zeigt sich auch in einer Online-Umfrage der Bildzeitung. Bild.de fragte: Tempo 30 in allen Städten – was halten SIE davon? Von den gut 13.000 Stimmen entschieden sich 89% für die Antwort „Absurde Idee. Bei durchgehend Tempo 30 dauern die Fahrtwege zu lange.“. Lediglich elf Prozent der Bild-Leser fanden die Antwort „Sinnvoller Vorstoß. Das erhöht die Verkehrssicherheit und schont die Umwelt.“ gut.

Auch mit einem Randonneur läßt sich die Rohloffnabe fahren

Das Problem ist immer wieder der Schalter – auch bei der Rohloffnabe. Hier bietet die Firma Rohloff nur ihren Drehgriffschalter an. Es gibt zwar einige neue Schalter, die auch Rennlenkerkompatibel sind: Mittelmeyer und die Firma Gilles Berthoud bieten so etwas an. Doch richtig komfortabel lassen sich diese Schalter nicht unbedingt schalten. Da haben wir uns doch etwas neues überlegt: Einen Adapter für unseren LaHa . . .
LaHa Adapter
und schon ist ein Stück Lenker unterhalb des Lenkers vorhanden und dort läßt sich gut der normale Rohloff Drehgriffschalter anbringen. Sonst ist es einem aber selber überlassen dort noch andere Sachen unterzubringen. Wie z.Bsp. einen Tacho, MP3-Player oder doch ein Smartphone. Ab sofort ist auch dieser Adapter bei uns erhältlich für € 20,-
So sieht der Scahlter montiert aus:
LaHa Rohloff Schalter Adapter

Bier, Fußball, Fahrrad

Der Nachmittag zuhause mit Freunden hätte besser vorbereitet werden können. Okay, sowas passiert, die Frage ist nur, wie holt man einen Kasten Bier, ohne eine Minute vom Spiel zu verpassen?

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Keine Helmpflicht für Bobby-Car-Fahrer in der Schweiz

In einer Kindertagesstätte in Wollishofen in der Schweiz waren im Mai zwei Brüder mit dem gleichen Plastikauto gestürzt und hatten sich dabei verletzt. Das erste Kind hatte ein Loch im Kopf, das zweite eine Risswunde am Kinn.

Die Eltern nahmen ihre Sprösslinge unverzüglich aus der Krippe und warfen der Leitung der Kita vor, ihre Aufsichtspflichten verletzt zu haben, da die Kids einen Helm tragen müssten, bevor sie auf ein Bobby-Car steigen. Das zweite verunfallte Kind mit dem Riss im Kinn hatte keinen Helm getragen.

Nun hat die Stadt Zürich daraus die Konsequenzen gezogen: „Es wird zwar für Bobby-Car-Fahrer keine Helmpflicht geben, aber laut Katharina Stoll, Bereichsleiterin Kinderbetreuung in Zürich, sind in den neun städtischen Krippen nach den Sommerferien nur noch Autos zugelassen, welche die Norm 71 erfüllen.“ Stadtweit werden nun Bobby-Cars aus dem Verkehr gezogen, die die Norm nicht erfüllen. Allerdings: Das Spielzeugauto, mit dem die Kinder verunglückten, erfüllt bereits die Europanorm.

Tagesanzeiger: Wenn Eltern gegen Bobby-Cars ins Feld ziehen

Und die Linksabbieger?

Linksabbiegen auf dem Radweg - nicht möglich

In Berlin Lichtenberg hat man in der Treskowallee zwischen der Sewanstraße und Gregoroviusweg einen Zweirichtungsradweg eingerichtet. Das ermöglicht kürzere Wege, insbesondere für Radfahrer, die der TR4 und damit einem asphaltierten Weg (Richard-Kolkwitz-Weg) parallel zur U5 folgen wollen und sich bisher einer unüberwindbaren Hauptverkehrssstraße ausgesetzt sahen. Doch daran, dass ein Radfahrer direkt in den Gregoroviusweg nach links abbiegen möchte, hat man anscheinend nicht gedacht …

Medienkaufhaus liefert per Lastenrad aus

Die Handelskette fnac bietet in seinen Kaufhäusern in Frankreich und Ländern in Südeuropa Bücher, Tonträger und Unterhaltungselektronik an. Die fnac-Filiale in Madrid lässt nun einen Teil der Waren mit dem Lastenrad ausliefern. Das Unternehmen erhofft sich Kohlenstoffdioxideinsparungen und Lärmverminderung. Mehr Kultur, weniger CO2.

fnac: Tus pedidos de fnac.es ahora con menos CO2
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Velothon Berlin 2012 mit Teilnehmerrekord

An diesem Wochenende erlebt Berlin die fünfte Auflage des Radrennens Velothon. Bereits heute wird der Startschuss zum Kids Velothon fallen, an dem gut 300 Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren über kurze Distanzen um den Siegerpokal wetteifern.

Das erste Rennen am Sonntagmorgen ist ein Jederfrau- und jedermannradrennen über 60 Kilometer. Die letzten Karten für diese Wettfahrt wurden gestern verkauft.

Wer jetzt noch am Škoda Velothon Berlin 2012 teilnehmen möchte, kann dies noch über die 120km-Distanz für ambitionierte Radsportler tun. Sie führt die Teilnehmer vom Start auf der Straße des 17. Juni durch die Außenbezirke Berlins und in das benachbarte Brandenburg. Zugelassen für diese Strecke sind alle Jahrgänge 1995 und älter.

Neu beim Velothon ist ein Profiradrennen. 132 Profis aus 22 internationalen und nationalen Teams, darunter die deutsche Nationalmannschaft, kämpfen beim Garmin ProRace über insgesamt 186 Kilometer um die Podestplätze. Nach 115 Kilometern Strecke durch Brandenburg und Berlin müssen die Berufsradfahrer eine 8,8 Kilometer lange Zielrunde acht Mal im Bereich Berliner Tiergarten absolvieren. Startpunkt des Profirennens ist der Große Stern etwa gegen 13:00 Uhr.

Insgesamt werden mehr als 14 000 Sportler beim Velothon in die Pedalen treten, neuer Teilnehmerrekord.

Velothon

Sachverständigenrat für Umweltfragen fordert Tempo 30

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen  (SRU), auch bekannt als Umweltrat, ist ein wissenschaftliches Beratungsgremium der deutschen Bundesregierung. Er besteht zur Zeit aus sieben Mitgliedern, allesamt Professorinnen und Professoren verschiedener Fachrichtungen an deutschen Universitäten. Im Umweltgutachten 2012, das der Umweltrat am 4. Juni an Bundesumweltminister Peter Altmaier überreichte, wird unter anderem Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Städten gefordert.

Unter der Überschrift „Mobilität und Lebensqualität in Ballungsräumen“ heißt es auf Seite 7 der Kurzfassung:

„Um die Ballungsräume vom Kfz-Verkehr zu entlasten und den Verkehr insgesamt umweltverträglich zu gestalten, ist eine Verschiebung der Verkehrsträgeranteile notwendig. Als mittelfristiges Ziel sollte angestrebt werden, den Anteil des Umweltverbundes (öffentlicher Personennahverkehr [ÖPNV], Fahrrad- und Fußverkehr) am Modal Split bis 2025 vom jeweiligen Stand um 20 % und langfristig auf einen Anteil von 70 bis 80 % zu erhöhen.

Um ein solches Ziel zu erreichen, sind zum einen verstärkte Fördermaßnahmen und Investitionen in den Umweltverbund erforderlich. Dazu zählen eine fahrrad- und fußgängerfreundliche Infrastruktur mit Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit für motorisierte Fahrzeuge in Innenstädten. Die Erhaltung des ÖPNV kann langfristig nur durch die Schaffung eines ÖPNV-Finanzierungsgesetzes des Bundes gesichert werden.

Zum anderen ist aber auch die Korrektur ungerechtfertigter und umweltschädlicher Subventionen für den Autoverkehr notwendig (z. B. die ermäßigte Dieselbesteuerung und die niedrige Besteuerung privat genutzter Dienstwagen).“

Umweltrat: Umweltgutachten 2012 (Kurzfassung)
Umweltrat: Umweltgutachten 2012 (Langfassung)