2.000 Radfahrer bei der Berliner Kreisfahrt

Ein wunderschöner Herbsttag mit viel Wind, einem Mix aus Sonne und Wolken und gar kein Regen, das waren beste Bedingungen für eine gelungene Kreisfahrt 2012. Mehr als 2.000 Menschen haben am vergangenen Sonnabend für ein fahrradfreudliches Berlin geworben. Boris Schäfer-Bung, stellvertretender Vorsitzender des ADFC Berlin: „Wir freuen uns sehr, dass sich heute so viele Radfahrerinnen und Radfahrer unter dem Motto Fahr Rad – für eine lebenswerte Stadt! auf die Sättel geschwungen haben.“

Dank an Sascha, der das kleine Kreisfahrt-Video zusammenschnippelt hat.

Fahrradklimatest

Vorgestern startete der ADFC eine bundesweite Befragung von Radfahrern. Im Fahrradklimatest soll ermittelt werden, wie fahrradfreundlich Städte in ganz Deutschland sind. Ziel ist es, Städte und Gemeinden nach dem Kriterium der Fahrradfreundlichkeit zu klassifizieren.

Im ersten Fahrradklimatest im Jahre 1998 beantworteten 4000 Einsender je 21 Fragen zum Fahrradklima in ihrer Stadt. Weitere Tests waren 2001, 2003 und 2005 erfolgt. Am letzten Klimatest von 2005 hatten mehr als 26.000 Radfahrer teilgenommen. Die Erfassung und Bewertung erfolgte in drei Städtegrößenklassen, unter 100.000 Einwohner, zwischen 100.000 und 200.000 Einwohner und mehr als 200.000 Einwohner. In der Kategorie der Städte über 200.000 Einwohner hatte Münster mit einem Mittelwert von 2,05 die Nase vorn. Als fahrradunfreundlichste Stadt hatte sich Hamburg mit einem Wert von 4,44 herausgestellt. Berlin belegte mit einem Wert von 4,09 einen relativ schlechten 20. Platz von insgesamt 28 Großstädten.

Nun geht es nach einer langen Pause von sieben Jahren erneut um die Frage, wie zufrieden Fahrradfahrer mit ihrer Stadt sind. Die Antwort soll mithilfe von 27 Fragen in fünf Kategorien auf Fragebögen sowie im Internet ermittelt werden. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, einen zusätzlichen Kommentar zur Situation des Radverkehrs vor Ort abzugeben.

Die Umfrage läuft bis zum 31. Oktober. Die Ergebnisse sollen im Januar 2013 im Rahmen der Auszeichnung der erfolgreichsten Städte bekannt gegeben werden.

Fahrradklimatest 2012
Fragebogen zur Klimatestbefragung 2005 (PDF-Datei)
Ergebnisse des Fahrradklimatests 2005 (PDF-Datei)

Radfahrer erreichen die Insel Fehmarn nur schiebend

Die 1963 eröffnete Fehmarnsundbrücke ist eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke, die die Insel Fehmarn in der Ostsee mit dem Festland verbindet. Neben der Fahrbahn verläuft ein geschätzt 1,20 Meter breiter Fuß- ud Fahrradweg. Genauer gesagt. es verlief ein gemeinsamer Fuß- und Radweg über die Brücke, denn nun hat die Verkehrsbehörde des Kreises Ostholstein angeordnet, dass die Radfahrer die Insel nur noch schiebend erreichen sollen. Nicht nur die 963 eigentlichen Brücken-Meter müssen die Radler jetzt neben ihrem Velo marschieren, sie werden bereits 1200 Meter vor der Brücke aufgefordert, vom Rad zu steigen. Zusammen mit einer Rampe auf der Inselseite kommt so eine mehr als zwei Kilometer lange Schiebestrecke zusammen, bevor Radfahrer wieder auf den Sattel steigen können.

„Das ist nicht nachvollziehbar. Wir sind eine Fahrradinsel“, empörte sich Werner Ehlers von der Fehmaraner CDU. „Und wenn man als Radfahrer auf die Insel kommen möchte, kann man nicht drei Kilometer schieben. Das ist dummes Zeug“.

Fehmarnsches Tageblatt: „Das ist dummes Zeug“

Update 27. September 2012:

Die Einführung einer Fahrradschiebestrecke über den Fehmarnsund hat zu heftigen Protesten auf der Insel und auf dem Festland geführt. Die Lübecker Nachrichten schreiben heute: „Eine gute Woche lang dauerte der ganze Spuk. Gestern begann, zunächst auf der Festlandseite, der Abbau der umstrittenen Schilder. Radler müssen nicht mehr am Sund absteigen und ihren Drahtesel fast 2,6 Kilometer weit über die Fehmarnsundbrücke schieben“.

Stattdessen wird der (ehemalige) Fuß- und Fahrradweg als „Betriebsweg“ beschildert, mit dem Zusatz: „Betreten auf eigene Gefahr – Kein Winterdienst“.

Lübecker Nachrichten vom 27.09.2012: „Sundbrücke: Radfahrverbot aufgehoben“ (PDF-Dokument)

Dank an Schmaus für Hinweis und Scan.

Telefonieren am Steuer

Im Vorspann des folgenden Videos findet ihr einen eingängigen Spruch zum Telefonieren am Steuer.

Leser Micha hat ihn ins deutsche übersetzt und eine Doppelvorlage zum Ausdrucken (1800 mal 1200 Pixel oder 10 x 15 Zentimeter im TIF-Format, Größe 266 KB) erstellt.

Telefonieren-Sticker (Zum Download im Tif-Format, Rechtsklick und dan „Speichern unter“ klicken)

Dank an Micha S.

Kosten der Mobilität steigen

Das untenstehende Foto macht gerade seine Runden durch die sozialen Netzwerke. Fans von SUVs und Co. müsste beim Anblick des Bildes aber Wasser in die Augen schießen, denn so günstig gibt es Kraftstoff schon lange nicht mehr.

Laut Statistischem Bundesamt haben sich die Preise rund ums Auto um fast 30 % in den letzten zehn Jahren erhöht. Während sich seit 2002 die Verbraucherpreise in Deutschland durchschnittlich um rund 18 % erhöht haben, stiegen die Preise für den Kauf und die Unterhaltung von Kraftfahrzeugen um fast ein Drittel. Dieses Plus hat seine Hauptursache in der Spritverteuerung. Der Preis für Superbenzin erhöhte sich zwischen August 2002 und 2012 um 60 %, Diesel war sogar mehr als 80 % teurer. Für ein neues Auto mussten Verbraucher dagegen lediglich 10 % mehr bezahlen als vor zehn Jahren.

Mit einer Steigerung um etwa 42 % legten die Preise im öffentlichen Personennahverkehr noch stärker zu. Die Preise für Bahntickets erhöhten sich in diesen zehn Jahren um etwa 38 %.

Dagegen behaupttet Destatis, dass die Preise für Fahrräder nur um knapp 8 % kletterten. Erscheint mir kaum glaublich, denn das Preisniveau bei Velos und Zubehör ist doch deutlich angestiegen in der letzten Dekade, aber wenn Destatis das schreibt, muss es ja wohl stimmen.

Destatis: Preise rund ums Auto in zehn Jahren um fast 30 % gestiegen

SpreepiratInnen organisieren Fahrrad-Korso zur WirBleibenAlle-Demo am 22.9.

Am Samstag, den 22. September ist die Wir bleiben Alle!-​Demonstration, die sich gegen Sozialabbau, Verdrängung aus dem Zuhause und den Ausverkauf der Stadt richtet.

Da die Demo von den akut bedrohten Projekten Stille Straße, KvU und Linie206 ausging, wird sie durch Prenzlauer Berg und Mitte ziehen, obwohl es natürlich um ein gesamtstädtisches Thema geht. So mobilisieren viele Kiez-​Initiativen aus anderen Bezirken ebenfalls zu der Demo. Wir haben uns gedacht: Machen wir doch gleich eine Fahrraddemo, die von Neukölln über Kreuzberg zum Anfangspunkt der WBA-​Demo führt. Unterwegs können wir dann schon zeigen, wo es hingehen soll und warum wir auf die Straße gehen.

  • Unser Startpunkt: 14:30 Uhr am Hermannplatz (Neukölln)
  • Sammelpunkt Kreuzberg: 15 Uhr Heinrichplatz
  • Sammelpunkt Mitte: 15:30 Uhr Alexanderplatz / Haus des Lehrers

Um 16 Uhr sind wir dann an der Eberswalder Straße zum Auftakt der WBA-​Demo.

aus: Die Spreepirat_innen

VELOTransport

Der Transport von Menschen und Gütern mit dem Fahrrad ist zur Zeit ein angesagtes Thema. Passend zum Lastenradboom ging heute die neue Internetseite VELOTransport an den Start. VELOTransport will Informationsangebote rund um das Transportieren mit dem Fahrrad bündeln. Die Seite wurde realisiert von Velokonzept Saade und gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und das Umweltbundesamt (UBA).

Der Bereich Produkte bietet Infos über alles, was man zum Transport per Rad kaufen kann. Hinsichtlich der Lastenräder sind die Informationen allerdings noch nicht so vollständig wie auf der hervorragend gemachten Seite nutzrad.de, aber ein Anfang ist gemacht. Im Bereich Produkte gibt es auch Infos über Fahrradanhänger, Gepäckträger, Körbe und Taschen, kurz über alles, was gut ist zum Transport auf dem Fahrrad.

Der Bereich Wissen bietet Best Practice Beispiele und Links. Wer nach Franchise-Angeboten für Gewerbetreibende sucht ist oder einfach auf der Suche ist nach einer Geschäftsidee im Lastenfahrradbereich, findet hier ganz gewiss Anregungen.

Das Projekt VELOTransport zieht 2012 und 2013 mit einer Produktschau quer durch Deutschland, um der Öffentlichkeit ausgewählte Produkte zu präsentieren und an mehreren Standorten erfahrbar zu machen. Im Bereich Termine erfährst du, wann der Lastenradzirkus in deiner Nähe ist.

VELOTransport

Samstag, 22. September 2012: ADFC-Kreisfahrt

Die ADFC-Kreisfahrt in Berlin ist eine seit 2001 jährlich stattfindende Fahrraddemo im September. Anders als die Sternfahrt im Juni, die mit regelmäßig mehr als 100.000 Radlern eine der weltweit größten Fahrraddemonstrationen ist, kommen bei der Kreisfahrt viel weniger Teilnehmer zusammen. In den letzten Jahren hatte die Kreisfahrt mit kaum mehr als 2.000 Radlern eher mit abnehmendem Interesse zu kämpfen. Vielleicht liegt das am wenig kämpferischem Motto; in diesem Jahr heißt es: „Fahr Rad – für eine lebenswerte Stadt!“, vielleicht liegt es auch daran, dass die Saisonradler im Frühherbst ihr Fahrrad bereits im Keller verstaut haben.

Die Demonstrationsroute führt auf etwa 35 Kilometern gegen den Uhrzeigersinn um das Berliner Stadtzentrum herum. Startpunkt ist das Brandenburger Tor um 14:00 Uhr, nach etwa drei Stunden werden die Velodemonstranten gegen 17:00 Uhr wieder am Brandenburger Tor eintreffen.

Adfc: ADFC-Kreisfahrt am 22. September 2012

Lastenradfahrer legen in diesem Jahr noch eine winzige Extraschicht ein. Sie treffen sich bereits um 13:30 Uhr an der Weltzeituhr auf dem Alexanderplatz und fahren dann gemeinsam zum Brandenburger Tor, um sich der Kreisfahrt anzuschließen.

Facebook: Lastenraddemo zur ADFC-Kreisfahrt

Radfahrerin in Charlottenburg von rechtsabbiegendem Lastwagen erfasst und tödlich verletzt

„Eine Radfahrerin, die heute früh in Charlottenburg von einem Lastwagen erfasst worden war, trug tödliche Verletzungen davon. Den bisherigen Ermittlungen zufolge befuhr ein 46-jähriger Fahrer eines Lastwagens mit seinem Fahrzeug den Kaiserdamm in Richtung Bismarckstraße. Als der Mann gegen 8 Uhr 50 mit seinem Lastwagen nach rechts in den Messedamm einbog, erfasste er die 64-jährige Radlerin, die ebenfalls auf dem Kaiserdamm in Richtung Bismarckstraße unterwegs war. Die Frau erlag noch am Unfallort ihren Verletzungen.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2986 vom 14.09.2012 – 12:40 Uhr

Reelight RL770

Das Fahrradlicht RL770 von Reelight wurde gerade auf der Eurobike vorgestellt. Es ist eine Komplettlichtanlage mit Front- und Rücklicht, die immer leuchten, wenn das Fahrrad in Bewegung ist. Energie bezieht die Anlage aus den herkömmlichen von Reelight bekannten Magneten, die allerdings verbessert wurden, die Halterungen sind nicht mehr in Plastik ausgeführt sondern aus Metall. Der Dynamo wird am Hinterbau angebracht und versorgt über Kabel die Lampen vorn und hinten. Reelight benötigt keine Batterie, die Anlage ist fest montiert, sodass man sein Licht immer dabei hat. Reelight erfordert keinerlei Auswechseln von Teilen oder Wiederaufladen und ist immer einsatzbereit. Die Anlage ist nach der StVZO zugelassen für Fahrräder unter 11 Kilogramm. Der empfohlene Verkaufspreis der Reelight RL770 liegt bei 89,95 Euro.

Reelight (Die RL770 ist zur Zeit noch nicht auf den Seiten des Herstellers beschrieben.)

Wir verlosen ein Exemplar der Reelight RL770 – gewissermaßen als „zweiter Preis“ der Owleye-Verlosung vom vergangenen Freitag. Wer bereits einen Kommentar zur Owleye abgegeben hat, braucht nichts mehr zu tun, sie oder er nimmt automatisch an der Verlosung teil.