Update Lastenradförderung in Berlin: 4. Juli 2018, 8.00 Uhr

Heute hat die Senatsverwaltung für Verkehr in Berlin den Zeitplan für die Förderung von Lastenfahrrädern bekannt gegeben. In diesem Jahr unterstützt der Senat die Anschaffung von gewerblichen und privaten Lastenrädern mit einer Gesamtsumme von 200.000 Euro. Die Summe wird so aufgeteilt:

  • 130.000 Euro für Privatnutzer, davon entfallen 40.000 Euro auf Nutzergemeinschaften und die restlichen 90.000 Euro auf Einzelnutzende.
  • 70.000 für gewerbliche/freiberufliche Antragsteller

Ab dem 4. Juli 2018, 8.00 Uhr stehen der Antrag zur Förderung, ein Vordruck für den Finanzierungsplan, ein Merkblatt sowie die Förderrichtlinie zum Herunterladen zur Verfügung. Erst ab diesem Zeitpunkt werden Förderanträge per Mail unter lastenrad@senuvk.berlin.de oder per Post angenommen.

Alle sollen eine Chance bekommen, sich um die Förderung zu bewerben. Deswegen erläutern wir an dieser Stelle die konkreten Rahmenbedingungen, damit sich alle InteressentInnen darauf einstellen und beispielsweise Angebote einholen können.

Achtung: Die Anträge werden nach zeitlicher Reihenfolge der vollständig und korrekt vorliegenden Unterlagen bewilligt.

Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: Berlin steigt um – Senat fördert Lastenräder

Alte und neue Planung

Das untenstehende Foto wurde gestern von Twitternutzer @Radelflieger veröffentlicht. Es zeigt den Schutzstreifen auf der Spandauer Straße in den vergangenen Jahren und den neu aufgepinselten Streifen, mit dem sich Radfahrer in Zukunft begnügen müssen. Statt einer lichten Breite von zwei Metern ist der neue Schutzstreifen an seiner engsten Stelle nur noch 71 Zentimeter breit.

Die Straßenmalerei in der Spandauer Straße zeigt, wie die Verkehrsplanung des „alten“ SPD/CDU-Senats mit den Radfahrern umspringt. Wenn eine Straße genügend breit ist, bekommt der Radverkehr einen Schutzstreifen von höchstens zwei Metern Breite, aber keinen Zentimeter mehr. Wenn es eng wird für allerlei Richtungsfahrbahnen und Parkstreifen, dann müssen Radfahrer zurückstecken und mit einem lenkerbreiten Streifen vorlieb nehmen. Und dass es zur Not noch enger geht, beweisen die vielen neuen Baustellenmarkierungen in der Stadt.

Alle Straßenbauprojekte, die noch in diesem Jahr gebaut werden oder gebaut werden sollen, werden nach alter Planung errichtet. Einzige Ausnahme scheint der Umbau der Karl-Marx-Allee zwischen Alex und Strausberger Platz zu sein. Melanie Henneberger, Referentin des Verkehrsstaatssekretärs: „Die Umplanung des Projekts im letzten Jahr hat sich gelohnt!“ Besonders grotesk äußert sich die Aufteilung des Straßenraums am Beispiel Holzmarktstraße, die für vier Millionen Euro gerade umgebaut wird. Auf einem Straßenquerschnitt von großzügigen 44 Metern sollte der Radverkehr zwei mickrige Schutzstreifen a zwei Metern plus Sicherheitsstreifen von 50 Zentimetern erhalten.

Doch nun zieht die Verkehrsverwaltung bei der Holzmarktstraße die Notbremse. Gestern veröffentlichte die Senatsverwaltung für Verkehr diesen Tweet:

Auch auf Nachfrage wollte SenUVK keine Details nennen. Stattdessen heißt es: „Weitere Infos folgen.“ Da der Umbau der Holzmarktstraße bereits in vollem Gange ist, wird sich grundsätzlich nichts mehr ändern. Mein Tipp: die Richtungsfahrbahnen werden zehn Zentimeter schmaler, dafür werden die Radwege zwanzig Zentimeter breiter.

Zwei getötete Kinder im Berliner Straßenverkehr innerhalb von 24 Stunden: Mahnwachen und Demonstrationen

Innerhalb von 24 Stunden sind in Berlin zwei Rad fahrende Kinder im Straßenverkehr gestorben. Am 12. Juni geriet eine dreizehnjährige Radfahrerin in Rummelsburg unter eine Straßenbahn. Am 13. Juni wurde ein achtjähriger Junge in Spandau von einem Lkw überrollt. Er ist der fünfte Radfahrende, der in diesem Jahr im Berlins Verkehr gestorben ist. Der ADFC Berlin und Changing Cities rufen zu Mahnwachen am Donnerstag den 14.06. um 17:30 Uhr in Rummelsburg und am Freitag den 15.06. um 17:30 Uhr in Spandau auf. Der ADFC wird Geisterräder an den Unfallorten aufstellen. Danach ist jeweils eine Fahrraddemonstration zum Roten Rathaus geplant.

Mahnwache und Demo am 14.6. in Rummelsburg

Treffpunkt: 17:30 Uhr, Köpenicker Chaussee / Blockdammweg Anschließende Fahrraddemo mit der Forderung #VisionZero zum Roten Rathaus.

Mahnwache und Demo am 15.6. in Spandau

Treffpunkt: 17:30 Uhr, Brunsbüttler Damm / Nauener Straße Anschließende Fahrraddemo mit der Forderung #VisionZero zum Roten Rathaus.

ADFC Berlin: Zwei getötete Kinder im Straßenverkehr: Mahnwachen und Demonstrationen

Senat will den Mauerradweg aufpimpen

Der Berliner Mauerweg zeichnet den Verlauf der ehemaligen Mauer um Westberlin herum ab. Schon bald nach dem Fall der Mauer entstand der Wunsch, den früheren Postenweg, auf dem die DDR-Grenztruppen Kontrollfahrten unternahmen, zu erhalten und zu einem Wander- und Radweg umzuwandeln. Gut zehn Jahre nach dem Mauerfall wurde der Mauerweg auf Initiative des Berliner Senats um die Stadt ausgebaut und markiert. Seitdem wird der Weg vom Senat jedoch ausgesprochen stiefmütterlich behandelt. Das soll sich in Zukunft ändern.

Nach Informationen des Tagesspiegels arbeitet die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr & Klimaschutz an einem „Strategiepapier“ zum langfristigen Erhalt und zur Pflege des Radweges. Gemeinsam mit Brandenburg soll ein Maßnahmenpaket für die Sanierung entwickelt werden. Bereits in diesem Jahr sollen erste Abschnitte saniert werden, darunter eine Strecke in Nieder Neuendorf sowie zwei Abschnitte in Pankow und am Britzer Verbindungskanal in Treptow. Im kommenden Jahr sind in Neukölln insgesamt 5,5 Kilometer zwischen Wäldchen am Königsgraben und Osdorfer Straße vorgesehen. Insgesamt sollen 9,3 Millionen Euro in den nächsten Jahren in die Sanierung investiert werden. Außerdem erfordert die Pflege der Grünflächen am Mauerweg eine Summe von 860.000 Euro pro Jahr.

Neun Millionen Euro sind gewiss ein hübsches Sümmchen, mit dem sich die schlimmsten Abschnitte des Weges erträglicher gestalten lassen, aber das reicht bei weitem nicht, den gesamten Verlauf der ehemaligen Mauer barrierefrei zu gestalten und nichts weniger als das hat sich der Senat auf die Fahnen geschrieben.

Tagesspiegel: Millionen für den Mauerradweg

FRE!LAUF DIY-Bike-Camp 2018

Drei Tage lang tischt die FahrradBande einen bunten Mix aus Workshops, Vorträgen, Fahrrad-Olympiade, Filmen, Konzerten, Feierei, mobiler Fahrradwerkstatt und vielem mehr auf. Dabei wollen sie gemeinsam mit anderen fahrradbegeisterten Menschen neue Dinge lernen und sie danach diskutieren, sie wollen von neuen Ideen hören, ihre teilen und vielleicht zusammen was daraus machen. Die FahrradBande will aus ausgedienten Materialien knallbunte Fahrradmützen nähen, in der Bike-Kitchen – der mobilen Freiluft-Fahrradwerkstatt – tüfteln und schrauben mit rauchenden Köpfen und Schmiere an den Händen. Zu den Mahlzeiten wollen sie sich erschöpft ins Gras fallen lassen, und Energie tanken für Fahrrad-Olympiade, Poetry-Slam und Live-Musik. Die FahrradBande will die Nächte durchtanzen oder am Lagerfeuer versacken und bei alldem gut und achtsam miteinander umgehen.

Das FRE!LAUF soll ein partizipativer Ort sein, an dem alle Teilnehmenden mitgestalten können und sollen. Möchtest du einen Vortrag halten oder einen Workshop geben? Hast du Vorschläge für weitere Programmpunkte? Sie freuen sich immer über Ideen und engagierte Leute, die sich einbringen möchten und ihre Vision einer nachhaltigen, fahrradfreundlichen Zukunft teilen.

Ort: Wriezen (etwa 60 Kilometer nordöstlich von Berlin)
Zeit: 24. bis 26. August 2018

FRE!LAUF
FRE!LAUF-Programm

Die Anmeldung ist jetzt möglich und aus Platzgründen auf 200 begrenzt.

Fahrradzählstelle Oberbaumbrücke registriert den zehnmillionsten Radfahrer

Von den insgesamt 17 Fahrradzählstellen in Berlin ist die Zählstelle Oberbaumbrücke die frequentierteste. Sie wurde am Montag, dem 1. Juni 2015 um 00:00 Uhr in Betrieb genommen. Im Laufe des gestrigen Tages wurde der zehmillionste Radfahrer gezählt, am Tagesende blieb der Zähler bei 10.012.662 stehen. Zwischen dem 1. Juni 2015 und dem 1. Juni 2018 liegt ein Unterschied von 1.096 Tagen oder 26.304 Stunden oder 1.578.240 Minuten. Durchschnittlich haben also in den vergangenen drei Jahren 9.135,64 Radfahrer pro Tag die Zählstelle passiert. Pro Stunde waren es durchschnittlich 380,65 Radfahrer und pro Minute 6,34 Radfahrer.

Von der Radzählstelle werden lediglich die Radfahrer erfasst, die auf dem Radstreifen fahren, nicht aber diejenigen, die auf dem Bürgersteig sowie auf der Fahrbahn unterwegs sind.

Nach der Verkehrsmengenzählung 2014 des Senats sind auf der Oberbaumbrücke an Werktagen durchschnittlich 17 700 Kraftfahrzeuge unterwegs. Bei einem Besetzungsgrad von 1,3 Personen pro Kraftfahrzeug befahren also 23.010 Personen pro Tag die Brücke als Kraftfahrer oder Beifahrer. Keine Zahlen gibt es darüber, wieviele Personen die Oberbaumbrücke zu Fuß oder als Fahrgast des ÖPNV passieren.

So ganz nebenbei erzielte die Radzählstelle Oberbaumbrücke einen weiteren Rekord. Im gerade abgelaufenen Monat Mai 2018 wurden auf der Oberbaumbrücke 427.283 Fahrräder registriert, so viele wie noch nie in einem Monat.

SenUVK: Radzählstelle Oberbaumbrücke
SenUVK: Kfz-Verkehrsmengenzählung 2014