Bezirksstadtrat Torsten Kühne (Pankow) zur geplanten App ‚Strassensheriff“

Die Ankündigung des Bezirks Pankow, die geplante App „Strassensheriff“ zu unterstützen, hat große Aufmerksamkeit in den Medien hervorgerufen. Im Interview erklärt der Pankower Bezirksstadtrat Torsten Kühne (CDU), warum er die Entwicklung der App unterstützt.

Die Linksfraktion der BVV Pankow hat inzwischen einen Antrag zur Sitzung am 6. November 2013 gestellt, die Mitarbeit des Bezirks an der App „sofort und dauerhaft“ einzustellen.

Prenzlberger Stimme: Pankow und die App des Grauens
Antrag der Linksfraktion der BVV Pankow: „Straßensheriffs“

Und wenns mal schiefgeht?

Die allgemeine Radwegbenutzungspflicht wurde im Jahre 1997 aufgehoben, ab diesem Zeitpunkt sollten Benutzungspflichten nur noch im Falle besonderer Gefahren angeordnet werden. Ist keine Benutzungspflicht angeordnet, so haben Radfahrer nun freie Wahl zwischen Radweg und Fahrbahn. Dieses Recht wird Radfahrern von anderen Verkehrsteilnehmern gerne streitig gemacht. Selbst der Berliner Polizei ist dies bekannt, und so schreibt sie:

Leider erreichen uns auch noch nach über 10 Jahren nach Aufhebung der generellen Benutzungspflicht immer wieder Beschwerden von Radfahrern, die von Autofahrern zur Benutzung der Radwege aufgefordert werden, obwohl die Benutzungspflicht dort nicht mehr besteht. Die „Belehrungen“ beschränken sich manchmal nicht nur auf Worte, sondern schließen auch aggressives Hupen und sogar Gefährdungen der rechtmäßig auf der Fahrbahn fahrenden Radfahrer durch zu dichtes Vorbeifahren und Abklemmen am Fahrbahnrand ein.

Einen Einfluss auf die alljährlichen Schwerpunktkontrollen Radverkehr hat dies freilich nicht, diese beschränken sich im Wesentlichen auf die Ampelbeachtung und den technischen Zustand des Fahrrads. Schlimmer noch, selbst manche Polizisten gehen immer noch von einer allgemeinen Benutzungspflicht aus und ermahnen korrekt fahrende Radfahrer.

In der Fahrradzukunft vom 2.6.2006 fand sich ein Artikel von Dr. Basler, der auf seinem Arbeitsweg 5,5 km Strecke mit und 3,5 km Strecke ohne Radwege vorfindet, und die Radwege mangels Benutzungspflicht nicht nutzte. Zwischen dem 14.5.2004 und 13.5.2005 fuhr er im Berliner Stadtverkehr eine Strecke von etwa 3186 km. Dabei wurde er in Zusammenhang mit der Nichtbenutzung von Radwegen 143x angehupt und 44x abgedrängt.

Auch in den Kommentaren hier in der Rad-Spannerei finden sich immer wieder abenteuerliche Schilderungen, was einem so alles passieren kann, wenn man einen Radweg nicht benutzt. Mit durchgedrückter Hupe hinterherfahren oder eben mittels riskanter – absichtlicher – Manöver zeigen, wie „unsicher“ es auf der Fahrbahn ist.

In diesem Zusammenhang habe ich die These aufgestellt, dass es sich insbesondere beim absichtlichen Abdrängen nicht mehr um Verkehrsverstöße, sondern um körperliche Gewalt – also Straftaten – handelt, bei der das Auto als Waffe missbraucht wird. Nur scheint das unter der gesellschaftlichen Wahrnehmungsschwelle zu liegen. Wird ein Fahrgast in der Bahn mit dem Messer bedroht, findet diese Schlagzeile Eingang in alle Nachrichten. Wird ein Radfahrer von der Fahrbahn abgedrängt, so kann er froh sein, wenn er von der Polizei überhaupt ernstgenommen wird, eine Schlagzeile wird daraus nicht.

Analoge Beobachtungen mache ich regelmäßig mit Fußgängern, die die Fahrbahn queren – entweder an einer Stelle, wo sie es vermeintlich nicht dürfen, bei roter Ampel oder in sonstiger Weise, die dem Verkehrsverständnis widersprechen. Insbesondere wer bei roter Ampel über die Kreuzung geht, darf sich nicht auf eine Reaktion anderer Verkehrsteilnehmer verlassen – nicht selten wird noch extra beschleunigt, um es dem Regelbrecher so richtig zu zeigen.

Eine in meinen Augen naheliegende Frage findet scheinbar keinen Eingang in die Medien oder Unfallstatistiken: Was, wenns mal schiefgeht? Also was ist, wenn ein absichtlich Abgedrängter so ungünstig stürzt, dass er sich schwer verletzt oder gar stirbt? Es macht doch einen erheblichen Unterschied, ob jemand versehentlich übersehen und deshalb angefahren wird (Unfall) oder absichtlich gefährdet und dabei angefahren wird (Straftat). Man wird davon ausgehen müssen, dass ein Teil der in den Unfallstatistiken auftauchenden „Unfälle“ eher Resultate unbeherrschter Wutanfälle sind, die durch Bremsen oder Ausweichen hätten verhindert werden können. Eine Ausnahme gibt es natürlich – fingierte Unfälle mit Sachschäden zu Ungunsten von Versicherungen sind ein Thema, das es ab und zu in die öffentliche Wahrnehmung schafft.

Ist das Unglück erst einmal geschehen, so wird schwer herauszufinden sein, ob es sich um einen Unfall oder um einen Angriff handelte. Der Verursacher wird natürlich nicht zugeben, jemanden absichtlich angefahren zu haben – aufgrund der hohen Toleranz gegenüber Verkehrsunfällen wird er sich nicht einmal dieser Fragestellung ausgesetzt sehen.

Mir ist klar, dass die Dunkelziffer schwer herauszufinden sein wird, dennoch möchte ich mit meinen Gedanken zu einer Diskussion anregen. Wie sind Eure Erfahrungen – hattet Ihr mal einen Unfall, der offenbar nicht ganz unbeabsichtigt war? Was sagt die Polizei, wenn Ihr Radwege nicht benutzt? Was sagen andere Verkehrsteilnehmer? Bessert sich die Lage?

Zehlendorf: 85-jähriger Radfahrer wird angefahren und stirbt

„Ein 85-jähriger Radfahrer ist in der vergangenen Nacht nach einem Verkehrsunfall verstorben. Er war gestern gegen 12 Uhr 40 auf der Fischerhüttenstraße in Zehlendorf in Richtung Argentinische Allee unterwegs. Kurz hinter der Sven-Hedin-Straße fuhr eine 26-jährige Frau in einem „Opel“ an ihm vorbei und streifte ihn. Der Senior stürzte und verletzte sich dabei schwer. Er wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, wo er gegen 23 Uhr 15 verstarb.
Der 85-Jährige ist der 29. Verkehrsunfalltote in diesem Jahr.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2722 vom 25.10.2013 – 10:20 Uhr

Der tragische Tod des betagten Radfahrers, Nummer acht der in diesem Jahr in Berlin bei einem Verkehrsunfall getöteten Radfahrer, ist deshalb schwer erklärbar, weil auf der Fischerhüttenstraße zwischen Sven-Hedin-Straße und Argentinischer Allee ein Hochbordradweg angelegt ist. Hier die Streetviewperspektive des Unfallortes:

Wie Radfahrer richtig überholt werden, zeigt das Video aus einer Fahrstunde. Der Hinweis auf das Video stammmt aus einem Kommentar der Dienstlichen Currywurst.

Falschparker-App “Strassensheriff” kooperiert mit dem Bezirk Pankow

Mit dem Ordnungsamt Berlin-Pankow hat die App Strassensheriff einen ersten Kooperationspartner gewonnen. An sofort wollen Bezirk und Startup gemeinsam an der  Entwicklung der Strassensheriff-App arbeiten. Torsten Kühne, zuständiger Bezirksstadtrat: „Mit der App können wir den zahlreichen Beschwerden und Hinweisen über falschparkende Autos noch schneller und zielgerichteter nachgehen. Wir sehen in der App-Entwicklung ein Pilotprojekt für eine Kooperation von Bürgern und Behörden mithilfe moderner Internet- und Smartphone-Technologien. Und natürlich unterstützt das Projekt auch unsere Bemühungen, die öffentliche Ordnung zu verbessern und klimafreundliches Verhalten attraktiver zu machen“

Ob die Finanzierung der App über die Crowdfunding-Plattform Startnext zustande kommt, ist fraglich, denn mehr als drei Wochen nach dem Start der Projektfinanzierung sind mit 5.897 € gerade mal zehn Prozent des Fundingziels in Höhe von 59.000 € zugesagt. Die Finanzierungsrunde endet in 18 Tagen.

Strassensheriff
Strassensheriff bei Startnext

Lastenfahrräder im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf

Auf der heutigen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Charlottenburg-Wilmersdorf stellt die Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ zwei Anträge zur Unterstützung von Cargo-Bikes. Im Antrag Nummer 1 geht es um Parkplätze für Lastenräder:

„Das Bezirksamt wird gebeten zu prüfen, an welchen Orten im Bezirk Stellplätze für Lastenräder bereitgestellt und inwieweit dort auch Ladestationen für elektrisch unterstützte Lastenräder bereitgestellt werden können. Der BVV ist bis zum 31. Januar 2014 zu berichten.

Begründung: Lastenräder erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit. Um dieses umweltfreundliche Verkehrsmittel zu unterstützen, wäre es gut, wenn an zentralen Punkten des Bezirks entsprechende Lastenräder abgestellt und elektrisch unterstützte Lastenräder aufgeladen werden können.“

Der zweite Antrag bezieht sich auf die Nutzung von Lastis im bezirkseigenen Fuhrpark: „Das Bezirksamt wird gebeten zu prüfen, inwieweit Lastenräder bei der eigenen Fahrzeugflotte zum Einsatz kommen und gegebenenfalls herkömmliche Fahrzeuge ersetzen können. Der BVV ist bis zum 31. Januar 2014 zu berichten.

Begründung: Lastenfahrräder sind umweltfreundliche Verkehrsmittel. In Reutlingen kommt ein Lastenrad bereits zum Einsatz und  in den Stadtparlamenten von München und Stuttgart werden entsprechende Anträge diskutiert. Charlottenburg-Wilmersdorf könnte hier mit gutem Beispiel vorangehen.“

BVG-Bus streift Radfahrerin

Aus der Pressemitteilung der Polizei #2692 Link

„Eine Radfahrerin hat gestern schwere Verletzungen bei der Kollision mit einem BVG-Bus in Neukölln erlitten. Der Bus streifte die 30-jährige Frau gegen 16 Uhr auf der Wildenbruchbrücke, wodurch sie zu Fall kam. Sie musste in einem Krankenhaus stationär behandelt werden.“

Wer die Strecke regelmäßig fährt oder andere Neuköllner Straßen entlang der Buslinien erleben darf, wird sich fragen, ob das nicht öfter passiert, ohne Erwähnung von der Polizei zu finden.
Ich wüsste gern, was die BVG vor hat, um solche Fälle in Zukunft zu vermeiden, man darf bei Berufskraftfahrern mit Personenbeförderungserlaubnis davon ausgehen, dass sie stets gut geschult und mit kühlem Kopf im Straßenverkehr unterwegs sind.

Hier die Stelle auf Streetview:

Größere Kartenansicht

Ich wünsche der Radfahrerin gute Besserung und hoffe, dass die BVG diesen Vorfall zum Anlass nimmt nochmal nachzuschulen.

Polen: Kein Gefängnis mehr für betrunkene Radfahrer

In Polen gilt eine Promillegrenze von 0,2 ‰. Wer im Straßenverkehr mit einem Alkoholgehalt von 0,2 bis 0,5 Promille im Blut erwischt wird, der zahlt eine Geldstrafe zwischen 625 und 1250 € oder das anderthalbfache eines Monatseinkommens. Wer mehr intus hat, kann mit Geldstrafe und/oder Haftstrafe bestraft werden. Und wer noch betrunkener ist, muss außer der Geldstrafe zwingend ins Gefängnis. Dieser Strafrahmen hat dazu geführt, dass in der Vergangenheit 10.000 Radfahrer eine Haftstrafe verbüßen mussten, weil sie die Alkohol-Promillegrenze überschritten hatten.

Ende letzter Woche hat Polens Präsident Komorowski eine Strafrechts-Novelle unterschrieben, nach der Radfahren unter Alkoholeinfluss als Ordnungswidrigkeit und nicht mehr als Straftat behandelt wird. Radfahrern, die mehr als 0,2 Promille haben, droht nun lediglich eine Arreststrafe von bis zu 30 Tagen oder eine Geldstrafe. Eine Arreststrafe ist eine abgemilderte Form der Haftstrafe, vergleichbar mit der Untersuchungshaft.

Infoseite-Polen: Keine Gefängnisstrafe mehr für betrunkene Radfahrer

Elektronisches Fahrradschloss

Die Firma Mesh Motion Inc. aus den USA will im nächsten Jahr ein Fahrradschloss auf den Markt bringen, das über ein Mobiltelefon bedient werden kann. Das BitLock wird eine Menge Elektronik beinhalten, ein Bluetooth-Chip stellt die Verbindung zu einem Smartphone mit einer entsprechenden BitLock-App her. Sobald sich der Eigentümer des Schlosses etwa einen Meter entfernt befindet, entriegelt das Schloss automatisch. Man muss danach nur noch auf einen Knopf drücken, um das Schloss zu öffnen. Die Batterie des Schlosses soll fünf Jahre oder 10.000 Schließvorgänge halten und einfach auszutauschen sein. Was aber passiert, wenn der Smartphone-Akku leer ist? Für diesen Fall kann man vorsorgen und die BitLock-App anweisen, einen 16-stelligen Binärcode auszugeben. Diesen Code kann man notieren und hat zur Not die Möglichkeit, das Schloss manuell zu öffnen. Dazu hat das BitLock hat einen zweiten Knopf, mit beiden Knöpfen kann man die 16 Stellen des 0-1-Codes eingeben.

Die App erfasst eine ganze Reihe von Daten. So kann die gefahrene Strecke aufgezeichnet werden und der Ort, an dem das Fahrrad abgestellt wurde. Man kann sein Rad also immer wiederfinden, vorausgesetzt, es wurde nicht gestohlen. Ebenfalls möglich ist es, Freunden die Nutzung des Fahrrads zu gestatten. Nach Angaben des Herstellers ist das Fahrradschloss reif für die Serienproduktion. Allerdings fehlt noch das Geld. Auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter sollen 120.000 Dollar eingesammelt werden, um die Produktion des Bluetooth-Fahrradschlosses anzuschieben. In den ersten drei Tagen der Kampagne wurde knapp die Hälfte des benötigten Kapitals eingesammelt. Unterstützer bekommen ein Schloss für etwa 80 Dollar, später soll es 140 Dollar kosten. Das ist für ein Fahrradschloss, das lediglich ein Kilo schwer und nur bedingt knacksicher ist, allerdings eine Menge Geld.

BitLock
BitLock auf Kickstarter

Poster mit aufmerksamen Augen reduziert Fahrraddiebstahl um die Hälfte

Wenn ein simples Poster mit zwei starrenden Augen und der Unterzeile „Fahrraddieb, du wirst beobachtet!“ direkt über einer Fahrradabstellanlage hängt, reduziert das die Fahrraddiebstahlrate signfikant. Das ist die Erkenntnis eines zweijährigen Experiments, das an der Universität Newcastle im Norden Englands durchgeführt wurde.

Im ersten Jahr des Experiments ermittelte eine Arbeitsgruppe des „Centre for Behaviour and Evolution“ die Diebstahlquote auf allen Fahrradabstellanlagen des Campus der Uni Newcastle für einen Kontrollversuch. Im darauffolgenden Jahr wurde ein Poster (siehe Abbildung) über drei Anlagen zum Fahrradparken platziert, während alle anderen Fahrradabstellanlagen auf dem Universitätsgelände unverändert blieben. Ergebnis: die Diebstahlquote an den Fahrradparkanlagen mit Warnposter sank um 62%, die Zahl der Diebstähle an den unverändert gelassenen Fahrradparkplätzen stieg dagegen um 63%. Die Forscher vermuteten, dass der Fahrraddiebstahl sich insgesamt nicht reduzierte, sondern sich lediglich an andere Orte verschob. Professor Daniel Nettle, Autor des Forschungsberichts: „Wir wissen nicht, was exakt passierte, aber es scheint evident, dass Augen einen großen Einfluss auf das Verhalten haben kann.“ Die Ergebnisse bestätigen ein früheres Experiment der gleichen Forscher mit einer „Kaffeekasse“ in einer Teeküche.

Newcastle University: Watching eyes reduce bike theft
PLOS One: ‘Cycle Thieves, We Are Watching You’: Impact of a Simple Signage Intervention against Bicycle Theft
via Fietsberaad

Fahrraduhr

Toon Boumans aus Cuijk in der Nähe von Mijmegen sammelt seit mehr als vierzig Jahren historische Fahrräder, allerdings keine gewöhnlichen, normalen Räder. „Sie müssen etwas Besonderes haben“, sagt er. So wie das Feuerwehrfahrrad, das er auf eine Flohmarkt in Lille in Frankreich aufstöberte. Weil es immer schwieriger wird, Velos mit besonderen Eigenschaften zu finden, hat er sich zuletzt dem Basteln mit Fahrradteilen verschrieben. So entstand in drei Monaten eine Pendeluhr nahezu komplett aus Bike-Zubehör. Auf der Maker Fare in Kerkrade im letzten September wurde die Fahrraduhr vorgestellt.

via Bikehacks

Radfahrerin fährt gegen geöffnete Autotür und erleidet Schädelbruch

„In Tempelhof stürzte gestern Abend eine Radfahrerin so schwer, dass sie einen Schädelbruch erlitt und derzeit in einem Krankenhaus behandelt werden muss. Die 47-Jährige fuhr gegen 18.45 Uhr mit ihrem Fahrrad im Wolffring. Ein 38-Jähriger, der die Frau scheinbar nicht bemerkt hatte, öffnete plötzlich die Fahrertür seines parkenden Autos um auszusteigen. Die Radfahrerin prallte gegen die Tür, stürzte und blieb zunächst bewusstlos auf der Fahrbahn liegen. Alarmierte Rettungskräfte der Feuerwehr brachten die Schwerverletzte in ein Krankenhaus.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2627 vom 15.10.2013 – 08:30 Uhr

Aus der Pressemeldung der Polizei geht nicht hervor, an welcher Stelle im Wolffring sich der Unfall ereignete. Die Tempo-30-Straße ist teilweise so eng geschnitten, dass nur Platz bleibt für ein Fahrrad oder ein Kraftfahrzeug. Berlinradler zu diesem Unfall in einem Tagesspiegel-Kommentar: „Fahren Radfahrer zu weit rechts, werden sie ständig knapp überholt werden. Fahren sie weiter links, werden sie Autofahrer gegen sich aufbringen, die meinen, es sei „genug“ Platz da.

Und Autofahrer stehen vor der Wahl, hinter den Radfahrern herzufahren, obwohl da noch einige Zentimeter Platz sind, oder regelwidrig zu überholen. In solchen Situationen entscheidet sich eine Mehrheit für letzteres.

Wer als Radfahrer also „zu weit“ links fährt, verursacht Ärger bei den nachfolgenden Kfz, wer zu weit rechts fährt, geht die Gefahr solcher Unfälle wie dem hier beschriebenen ein.“

Ein Mittel gegen Unfälle dieser Art wären Markierungen auf der Straße, die Radfahrer dazu motivieren, mittig auf der Straße zu fahren.

Tagesspiegel: Radfahrerin prallt gegen geöffnete Autotür

Stadt in Bolivien verpflichtet die Einwohner zum Radfahren

Wie bringt man die Leute dazu, aufs Rad zu steigen? Entweder macht man es ihnen einfach, Fahrräder zu nutzen und schafft Anreize ökonomischer oder kultureller Art. Oder man zwingt die Menschen zum Radfahren.

Den zweiten Weg geht die bolivianische Stadt Cochabamba. In der mit gut 650.000 Einwohnern viertgrößten Stadt Boliviens wurde gerade ein Gesetzesvorschlag eingebracht, der die Bürger verpflichtet, mindestens einmal in der Woche ein Fahrrad zur Bewältigung ihrer alltäglichen Wege zu gebrauchen, um die Luftverschmutzung in der 2.500 Metern über dem Meeresspiegel gelegenen Großstadt einzudämmen und die Gesundheit der Menschen zu fördern. Stadträtin Beatrice Zegarra, die das Gesetz vorgeschlagen hatte: „Wir glauben, dass das Gesetz in den nächsten zehn Tagen durchkommt, damit wir es am nächsten 22. Januar, dem Welttag des Fahrrads, schon haben.“

Opinion: En Cochabamba aprobarán Ley de la Bicicleta que obligará su uso un día a la semana
via Zukunft Mobilität

Lastendreirad und Kindertransporter „Veleon“

Der Markt für Lastenfahrräder wird immer differenzierter. Eine Berliner Firma hat nun das Lastendreirad „Veleon“ mit Neigetechnik entwickelt und auf den Markt gebracht. Im Prinzip funktioniert das Veleon wie ein Dreirad mit Achsschenkellenkung, allerdings werden beim Veleon Stahlseile zum Übertragen der Lenkbewegung verwendet. Die Neigetechnik lässt sich variieren beziehungsweise komplett abschalten.

Mit wenigen Handgriffen kann man eine selbsttragende Box in das Veleon einhängen. Aus dem Kraftfahrzeugbau wurde das Befestigungssystem Isofix für Kindersitze übernommen. Damit kann man Babyschalen und Autokindersitze fest mit dem Veleon verbinden.

Das Veleon-Dreirad ist teilbar, die vorderen beiden Räder lassen sich vom Rest des Fahrrads abtrennen, sodass man die Box auch separat als Kinderwagen oder Einkaufswagen nutzen kann. Auf Wunsch wird die Transportbox auch mit einem weiteren Stützrad geliefert.

 

Das Veleon wird in drei verschiedenen Versionen angeboten: Eco, Sport und Comfort. Das Modell „Eco“ kommt mit Seilzugscheibenbremsen an allen drei Rädern und hat eine Handbremsfunktion zum Feststellen der Bremse. Mit SRAM-8-Gang-Schaltung wiegt es etwa 22 Kilogramm und kostet  2.189,- Euro. Das knapp 22 kg schwere Modell „Sport“ hat hydraulische Scheibenbremsen, eine Neungang-Schaltung von Shimano und kostet 2.499 Euro. Das Modell „Comfort“ hat Nabenschaltung und ebenfalls Hydraulik-Scheibenbremsen, wiegt 23 Kilo und kostet 2.769,- €. Das zulässige Gesamtgewicht der Dreiräder liegt bei satten 160 Kilogramm.

Veleon

Bis zu 50 neue Call-a-Bike-Stationen in Berlin

Der Leihradanbieter Call a Bike informiert seine Kunden heute darüber, dass bis zum Sommer 2014 bis zu 50 neue Stationen in Berlin eröffnet werden. Konzentrieren will man sich dabei auf die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte (Wedding), Neukölln, Pankow und Tempelhof-Schöneberg.

Auch in diesem Jahr sind einige Stationen hinzugekommen, dies wurde aber kaum kommuniziert. Mit den Stationen an den S-Bahnhöfen Sonnenallee und Neukölln ist Call a Bike nun erstmals auch an der Ringbahn vertreten. Eine weitere Station am Schöneberger Gasometer liegt ebenfalls im Einzugsbereich der Ringbahn.

Zusätzlich zur Ausleihe per App, Telefon oder am Terminal kann man die Räder zunehmend auch direkt mit seiner Kundenkarte entleihen, die man dazu an das Lesegerät am Rad halten muss.

In Berlin wird – im Gegensatz zu anderen Städten – auf eine Winterpause verzichtet, die Räder sind ganzjährig benutzbar.