An der Kreuzung Köpenicker Straße und Betaniendamm übersah der Fahrer eines Lastkraftwagens am Mittwoch beim Rechtsabbiegen eine 65 Jahre alte Radfahrerin. Die Feuerwehr brachte die Radfahrerin in ein Krankenhaus, wo sie kurze Zeit später starb.
Bei dem Unfallopfer handelt es sich um die Berliner Malerin Renate Anger. Seit Anfang der 90er Jahre arbeitete die in Danzig geborene Künstlerin mit Malerei als Raumerlebnis. Sie hatte Einzelausstellungen in Australien und Europa, in Berlin zuletzt die Ausstellung carpe diem im Haus am Waldsee.
Carpe diem – nutze den Tag! Renate Anger kann den Tag nicht mehr nutzen. Vielleicht kann das aber der Bundesrat, der sich heute mit dem Sterben im toten Winkel beschäftigt. Dazu schreibt die ADFC-Stadtteilgruppe City-West: „Spät, aber richtig – nur: Die geplante Verordnung beseitigt den toten Winkel nicht – sie halbiert ihn nur! Im europaweiten Gerangel von Hersteller-Lobbyisten, Politikern und Sachverständigen hat sich ein Minimalkonsens durchgesetzt, der noch immer fast ein Fünftel des rechten Sichtfeldes eines Lkw uneinsehbar lässt. In den Toten Winkel, der europaweit noch übrig bleibt, passen noch immer ganze Schulklassen!“
Heute morgen hat der ADFC eine Demonstration von 7.30 bis 9.00 Uhr zwischen Bismarckstraße und Potsdamer Platz durchgeführt, damit nicht weitergestorben wird unter den Rädern schwerer Lastwagen.
Grafik: ADFC
Website Renate Anger
ADFC City-West