Workshop: Radstreifen freiräumen

Der Berliner ADFC führt Anfang Februar einen Workshop zum Freiräumen von Radstreifen durch. In der Einladung zur Veranstaltung heißt es: „Falschparken auf Fahrradstreifen, Busspuren, Fußgängerüberwegen oder im Kreuzungsbereich ist in Berlin eher Regel als Ausnahme. Für Radfahrende ist das nicht nur ärgerlich, sondern oft gefährlich, weil sie in den fließenden Verkehr ausweichen müssen. An anderen Stellen verspäten sich Busse; Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen können die Straße nicht überqueren.

Niedrige Bußgelder und falsches Ermessen mancher Mitarbeiter des Ordnungsamts und der Polizei führen dazu, dass viele Falschparkende sich nicht von einfachen „Knöllchen“ abschrecken lassen.“

Das muss nicht so sein. Erst ein Abschleppwagen führt zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung. Fahrrad-Aktivist Andreas Schwiede – bei Twitter bekannt unter Polizeibeobachter – beschäftigt sich seit Jahren mit dem Problem zugeparkter Rad- und Gehwege und Busspuren. Er verfügt über umfassende Erfahrungen und rechtliches Fachwissen. Parkverstöße, die andere Verkehrsteilnehmende gefährden, meldet er in Eigeninitiative der Polizei oder dem Ordnungsamt und erreicht in der Regel die Umsetzung der Fahrzeuge. In seinem Vortrag erzählt er von seinen Erfahrungen und gibt praktische Tipps, um selber aktiv zu werden. Gemeinsam wollen wir anschließend Strategien diskutieren, mit denen wir auf das Problem aufmerksam machen und den Druck auf die Politik erhöhen können.

Der ADFC bittet darum, sich zur Veranstaltung auf der Facebook-Seite des ADFC mit dem „Zusagen“-Button anzumelden, da die Teilnehmerzahl bei dem Workshop begrenz ist. Bei Bedarf wird es Folgetermine geben.

Zeit: Donnerstag, 2. Februar 2017 von 19:30 bis 21:00 Uhr
Ort: ADFC Berlin Brunnenstraße 28, 10119 Berlin

ADFC Berlin bei Facebook: Workshop Radstreifen freiräumen
RadZeit 4/2016: Die Stadt als Hindernisparcours
Andreas Schwiede auf Twitter
Autofreies Kreuzberg: Leitfaden zum Räumen von Radwegen

death.bike

Heute wurde ein Internetprojekt aus der Taufe gehoben, das nur aus einer einzigen Seite besteht. Auf ihr sieht man einen Counter, der heute bei „1“ steht. Die Zahl bezieht sich auf einen tödlichen Verkehrsunfall in Morsbach, der einzige mit Radfahrerbeteiligung, den es in dem jungen Jahr 2017 gegeben hat. In Morsbach wurde ein 46 Jahre alter Radfahrer getötet, als ein 85 Jahre alter Kraftfahrer aus Herbertshagen kommend nach links auf die L94 einbiegen wollte und dabei offenbar den Radfahrer rammte.

Es bleibt wohl ein frommer Wunsch von Radfahrern, dass dieser Counter auch am Jahresende noch einstellig ist oder gar bei 1 bleibt, denn duchschnittlich stirbt etwa ein Radfahrer pro Tag in Deutschland. Die Seite „death.bike“ will die tödlichen Radfahrerunfälle dieses Jahres dokumentieren und auf einer schwarz unterlegten Landkarte verorten.

death.bike
Radverkehrsforum: Darum geht’s bei death.bike
via: itstartedwithafight

Berliner Radverkehrszählstellen 2016

An sechs der zehn automatischen Radverkehrszählstellen in Berlin wurden im gesamten Jahr 2016 mehr als eine Million Fahrräder gezählt. Spitzenreiter ist die Zählstelle an der Oberbaumbrücke mit 3.368.703 gezählten Rädern. Hier eine Übersicht über die Zahlen aller Zählstellen vom 1. Januar 2016 bis zum 31. Dezember 2016  in absteigender Reihenfolge:

1 Oberbaumbrücke 3.368.703 Fahrräder
2 Jannowitzbrücke 2.805.576 Fahrräder
3 Yorkstraße 1.673.246 Fahrräder
4 Monumentenstraße 1.288.240 Fahrräder
5 Invalidenstraße 1.267.409 Fahrräder
6 Paul-und-Paula-Uferweg 1.094.119 Fahrräder
7 Schwedter Straße 738.725 Fahrräder
8 Prinzregentenweg 433.634 Fahrräder
9 Markstraße 341.138 Fahrräder
10 Alberichstraße 177.368 Fahrräder

An welchem Tag waren die meisten Radfahrer in Berlin unterwegs? Das war am Dienstag, dem 7. Juni 2016. An diesem Tag verzeichnete die Hälfte aller Radverkehrszählstellen den stärksten Tag des Jahres. Die Woche vom 6. bis zum 12. Juni war die stärkste Woche des Jahres. Acht von zehn Zählstellen haben in dieser Woche die meisten Radfahrer gezählt. Stärkster Monat war ungewöhnlicherweise der September.