Messefahrt zur Eurobike

Heute Friedrichhafen und in zwei Wochen Köln. Natürlich fahren wir da hin, obwohl die letzen Messen uns wenig gebracht haben gibt es zumindest einen Überblick über die Trends in der Industrie. Ich bin aber trotzdem gespannt, ob wir bei unserer Suche nach der Nadel im Heuhaufen nicht doch noch fündig werden. Ich schätze 90% ist völlig uninteressant für uns, da kann aber auch leicht was übersehen werden. Enttäuschung immer wieder:
Viele großartige japanische und amerikanische Hersteller finden keinen Großhändler für Europa.
Das muss sich ändern. Mal sehen.
Nach den Messen präsentieren wir dann, was uns gefallen hat.
eurobike
ifma-cologne
Schlimm nach den Messen: die Lobgesänge in den Fachmagazinen.
Von objektiver, kritischer Berichterstattung keine Spur.

critical mass berlin

hello friends of the cycling city! Wie jeden letzten Freitag im Monat gehts morgen auf die Piste für eine fahrradfreundliche Stadt. Wir nehmen uns den Platz der uns zusteht und zeigen wieviel Spaß radfahren machen kann. Also nix wie ruff uffn Sattel und ab nach Kreuzberg! Start wie immer 16 Uhr Heinrichplatz.
Siehe auch cmberlin.blogsport.de

Autofahrer beißt Radfahrer das Ohr ab

Ein Autofahrer hat in der nordrhein-westfälischen Stadt Düren einen Radfahrer zu Boden geworfen und ihm in das Ohr gebissen. Die Polizei teilte mit, dass der Autofahrer am Samstagnachmittag zwei 38 und 44 Jahre alte Radfahrer aus Jülich mit sehr knappem Abstand überholt hatte, obwohl die gesamte Fahrbahn frei war. Als einer der Radfahrer daraufhin mit einer Armbewegung protestierte, rastete der Autofahrer aus. Er hielt seinen Wagen an, sprang heraus und stürzte sich auf den Biker. Als der andere Radfahrer zur Hilfe kam, wurde auch er attackiert. Nach dem Biss musste dem Radler ein Teil seiner Ohrmuschel amputiert werden.

Ausstellung Kunst & Velo

Ausstellung Kunst und VeloBerührungspunkte zwischen der zeitgenössischen Kunst und dem Fahrrad sucht eine Ausstellung in der kleinen Schweizer Stadt Olten. Die Kunstschau wurde von dem Bildenden Künstler Guido Nussbaum zusammengestellt und erhebt nicht den Anspruch, das Themenfeld umfassend abzudecken. Aber sie versucht, der grossen Vielfalt der künstlerischen Bezüge zum Thema gerecht zu werden. Vielleicht könnte man diese Ausstellung mit einer Velotour vergleichen, wo mehr zu sehen ist als bei einer interkontinentalen Flugreise.

Ausstellung Kunst & Velo (noch bis zum 26. August 2007)
Kunst Museum Olten
Kirchgasse 8 in 4603 Olten / Schweiz
Mo geschlossen, Di bis Fr 14-17 Uhr, Sa und So 11-17 Uhr
via: Fahrradportal

Fahrrad als Krankentransporter

Bicycling Empowerment Network (BEN) ist eine gemeinnützige Organisation in Namibias Hauptstadt Windhuk. Die 2005 gegründete BEN versucht, das Fahrrad als günstiges und nachhaltiges Verkehrsmittel zu fördern. BEN sammelt Spenden und Gebrauchtfahrräder, importiert gebrauchte Bikes nach Namibia und sorgt für den Transfer von Know-How. So entstanden auf Gemeindeebene kleine Fahrradwerkstätten.

Fahrradkrankentransporter

Darüber hinaus schiebt die Organisation verschiedene Projekte an. Ein Beispiel ist die Entwicklung von Krankentransportanhängern. Das Produktionsmodell hat breite Reifen, eine abnehmbare und verstellbare Liege für den Krankentransport und einen Sonnenschutz. Im März 2007 wurde mit der Produktion von Krankentransportern begonnen, geplant sind 36 Fahrzeuge im ersten Produktionsjahr. Das Foto von aaronforest zeigt das Rote Kreuz Namibias im Einsatz.
Community Bike Cart Design
Bicycling Empowerment Network Namibia
Aarons Blog
Über das Bicycle Ambulance Project (englisch, pdf)
Foto: aaronforest

Besetzte Fahrradfabrik: „Nichts zu verlieren!“

Wer nach Nordhausen/Thüringen mit der Bahn fährt, um die BesetzterInnen der Fahrradfabrik Bike Systems zu besuchen, braucht am Bahnhof keinen Passanten nach dem Weg zur Fahrradfabrik zu fragen – obwohl jeder den Weg weiß – der Besucher braucht nur seinen Ohren zu trauen. Er geht dorthin, wo ein lautes und permanentes Gehupe herkommt. Vor der Fabrik sieht man, zumindest bei gutem Wetter, ca. 20 Frauen und Männer in einer Reihe vor dem Werkzaun sitzen, einige haben rote Schirmmützen der IG Metall auf, alle haben Trillerpfeifen zur Hand. Fast jedes vorbeifahrende Auto hupt und alle BesetzterInnen heben als Antwort eine Hand mit hochgestrecktem Daumen und trillern nachhaltig. Ein hoher Lärmpegel an der vielbefahrerenen B 80, vom Hellwerden bis zum Dunkelwerden. Eine Kollegin hatte am ersten Besetzungstag, Dienstag, dem 10. Juli, die Idee, ein Schild zu malen: Bitte hupen. Das Schild braucht niemand mehr hochzuhalten!
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Todeskreuzung: 21-jährige von LKW getötet

Heute Mittag wurde eine 21-jährige Radfahrerin in Prenzlauer Berg unter noch ungeklärten Umständen von einem Lastkraftwagen eines 55-jährigen Fahrers überrollt. Die Radfahrerin wurde von einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen und starb dort an ihren schweren Verletzungen.

Es ist bereits der zweite tödliche Unfall an der Todeskreuzung Greifswalder Straße Ecke Ostseestraße im Bezirk Pankow in diesem Jahr. Bereits am 16. April 2007 war an dieser Kreuzung ein 92-jähriger Radfahrer von einem rechtsabbiegenden LKW tödlich verletzt worden.

Die Meldung der Berliner Polizei im Wortlaut: „Bei einem Verkehrsunfall heute Mittag in Prenzlauer Berg ist eine 21-jährige Radfahrerin ums Leben gekommen.
Die junge Frau überquerte ersten Ermittlungen zufolge gegen 13 Uhr 45 an der Kreuzung Ostsee- Ecke Greifswalder Straße mit ihrem Fahrrad im Fußgängerbereich die Ostseestraße, als sie vom Lastwagen eines 55-Jährigen erfasst wurde. Die 21-Jährige erlitt schwerste Verletzungen und wurde noch am Unfallort erstversorgt. Dabei kam auch ein Rettungshubschrauber zum Einsatz. Anschließend wurde sie in ein Krankenhaus eingeliefert und erlag dort am späten Nachmittag ihren Verletzungen.
Der genaue Unfallhergang ist noch unklar. Die Verkehrspolizei ermittelt.
Wegen des Unfalls war die Ostseestraße zwischen Greifswalder Straße und Roelckestraße für mehr als eineinhalb Stunden gesperrt.
Auf Berlins Straßen sind in diesem Jahr bisher 37 Menschen ums Leben gekommen.“

Unfallstelle bei Google Maps

Be Your Own Pet: Bicycle, You Are My Bicycle

Be Your Own Pet ist eine Punkrocktruppe von Nashville Tennessee und besteht aus Jemina Pearl Abegg (vocals), Nathan Vasquez (bass), Jonas Stein (guitar) und John Eatherly (drums). Den Song Bicycle Bicycle, You Are My Bicycle hatten wir im letzten Jahr schon mal als Audiotrack. Seit einigen Monaten gibt es auch ein nettes Video im Netz.

We’re on two wheels baby
We’re on two wheels baby

We will come to your town
Burn your house down
Turn the sky brown
All because, all because, all because

We’re on two wheels baby
We’re on two wheels baby

Be Your Own Pet
via: CrankMyChain

Barloworld-Rennfahrer Ryan Cox ist tot

Völlig überraschend ist vorgestern der südafrikanische Radrennfahrer Ryan Cox im Alter von 28 Jahren gestorben. Cox war vor drei Wochen an der Arterie im Bein operiert worden; die Komplikationen infolge der Gefäßverletzung führten am Mittwoch zu seinem Tod.

Ryan Cox begann seine Karriere 2000 beim Radsport-Team Amore e Vita. Nach einem Jahr wechselte er zum Team Cologne, wo er zwei Jahre fuhr. Seit 2003 fuhr Cox für das britische Professional Continental Team Barloworld. Sein erfolgreichstes Jahr hatte er 2005. Erst gewann er die Gesamtwertung der Tour de Langkawi und später wurde er dann noch südafrikanischer Straßenmeister. In der abschließenden Gesamtwertung der UCI Africa und Asia Tour wurde er jeweils Zweiter. Das Foto zeigt Ryan Cox bei dem Radrennen „Rund um den Henninger Turm“.

Homepage von Ryan Cox
Wikipedia über Ryan Cox
Photo: Wikipedia

Fahrradwerk in Nordhausen besucht

Wir waren vergangenen Sonntag in Nordhausen und haben mit den Arbeitern der besetzten Fahrradfabrik gesprochen. Wir wurden sehr herzlich empfangen und haben Näheres über die Sachlage erfahren. Uns wurde das Werk gezeigt und der Werdegang der letzten Jahre erklärt.

Die Arbeiter erfahren in diesen Tagen grosze Solidarität von der Bevölkerung. Eine Woche zuvor wurde ein groszes Fest veranstaltet, wo Bevölkerung aus Nordhausen und Umgebung zu Gast waren. Die Solidaritätsbekundungen, die über Email reinkommen, reichen von Betriebsratsgrüszen bis zu ersten Kaufversprechen, sollte der Betrieb in Selbstverwaltung übergehen. Im Gespräch stellte sich heraus, dass aber Selbstverwaltung sich als besonders schwierig darstellen würde, da im Prinzip nur noch der “produzierende Arm” der Fabrik vorhanden ist. Alles weitere wie Verwaltung, Vertrieb und Finanzen sind in der Vergangenheit von Geschäftsleitung grösztenteils ausgegliedert wurden.

Inwiefern sich aus dem Protest also tiefergreifend widerständige Praxis entwickelt, ist im Moment schwer vorherzusagen. Als wir ankamen hingen bereits Poster den zapatistischen Kaffee anpreisend für den täglichen Widerstand – wobei die Belegschaft sich nicht notwendigerweise mit dem Mexikaner mit Gewehr in der Hand und Sombrero auf dem Kopf identifiziert. Auch steht die Idee einer Selbstverwaltung nicht offen im Raum. Als ich vorsichtig danach fragte, sagte ein Arbeiter: “Ha, der nächste der nach Selbstverwaltung fragt.” Wir haben dann zwar ein wenig darüber philosophiert, wie ein womöglich ökologisch und sozial nachhaltig hergestelltes Fahrrad auf der Welle bewussteren Konsums mitreiten könnte – allgemeine Begeisterung gibt es in der Belegschaft dafür (noch) nicht, eher Zweifel.

Auf die Frage, wie mensch den Widerstand der Nordhausener unterstützen kann, wurde uns gesagt, dass Öffentlichkeit besonders wichtig wäre. Man könnte Diskussionsabende zur Thematik organisieren. Ich habe einerseits auf regionale Sozialforen als auch auf die Menschen des Kongresses zur Solidarischen Ökonomie verwiesen. Darüberhinaus sind globalisierungskritische Mitmenschen im Allgemeinen sicherlich auch an diesem Thema interessiert.

Kontaktdaten und mehr Infos gibt es auf LabourNet.

Dieser Beitrag wurde komplett aus dem Blog von anarchitect übernommen. Vielen Dank!