Zwei Fahrradunfälle

Gestern gab es in Berlin zwei Fahrradunfälle.

Eine 73 Jahre alte Radfahrerin wurde in Berlin Britz auf dem Bürgersteig des Goldhähnchenweges angefahren, als ein Autofahrer rückwärts in die Hauseinfahrt fuhr.

Eine 21 Jahre alte Radfahrerin befuhr die Lichtenberger Möllendorfstraße in Richtung Gürtelstraße, überquerte dabei offenbar die Frankfurter Allee bei roter Ampel und wurde von einem Pkw erfasst.

Meldung 1 und Meldung 2 auf Berlin.de

Ein Rad für die Kanzlerin

Das ist das Rad, das die Nordrhein-Westfälische CDU der Kanzlerin auf dem Landesparteitag vor einer Woche überreicht hat. Es stammt von der Fahrradmanufaktur Quitman in Münster und wird Milchkannenrad genannt. Der klassische Rahmen aus handgelötetem Stahl wird von zwei Rahmenbauern aus Westfalen geliefert. Mit Shimano 8-Gang Rücktrittschaltung, handgenähten Ledergriffen und geräumigem Korb ist es perfekt ausgestattet für den nur drei Kilometer langen Weg Merkels von der Wohnung zum Dienstsitz. Vielleicht sehen wir ja die Kanzlerin bei schönem Wetter im Mai die Dorotheenstraße entlangzuckeln. Einen großen Werbeefffekt für das Radfahren in der Stadt hätte das auf jeden Fall.

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Fahrradmanufaktur Quitman

Bahnrad-WM 2013 in Berlin?

Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) möchte die Bahnrad-Weltmeisterschaften 2013 ins Velodrom nach Berlin holen. Laut rad-net waren erste Gespräche mit dem Weltverband UCI und dem Berliner Senat recht vielversprechend. Die Bahnrad-WM wird im nächsten Jahr 2011 in Apeldoorn in den Niederlanden ausgetragen, Melbourne in Australien hat den Zuschlag für 2012 bekommen.
rad-net: Bahnrad-WM 2013 soll nach Berlin geholt werden

Geisterrad Greifswalder Ecke Storkower

In den letzten Tagen wurden an neun Orten in Berlin Geisterräder zum Gedenken an die neun im letzten Jahr tödlich verunglückten Radfahrer in Berlin aufgestellt. Ein Geisterrad (auch Mahnrad oder ghost bike genannt) ist die aus den USA stammende Idee, weißgestrichene Fahrräder als Mahnmale für im Straßenverkehr verunglückte Radfahrer am Unglücksort anzuschließen. Auf dem Foto ist das Geisterrad an der Kreuzung Greifswalder Straße und Storkower Straße im Bezirk Pankow abgebildet. An dieser Stelle kam am 14. Dezember 2009 eine eine 28-jährige Radfahrerin unter die Räder eines rechtsabbiegenden Lastwagens und starb kurze Zeit später.

ADFC: Geisterräder
Google Map: Getötete Radfahrer Berlin 2009

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Berlin: Stadtweite Radverkehrskontrollen angekündigt

In einer Schwerpunktaktion will die Berliner Polizei von heute bis zum Sonnabend, dem 11. April 2010 intensive Verkehrskontrollen „zum Schutz, aber auch zur Überwachung des Radfahrverkehrs“ durchführen. Ausdrücklich genannt wird in der Ankündigung die gezielte Sanktion von Bürgersteigradlern sowie von Radfahrern, die Radwege entgegen der Fahrtrichtung befahren. Bei Autofahrern will die Polizei verstärkt überprüfen, ob sie beim Rechtsabbiegen parallel fahrende Radfahrer behindern/gefährden. Nicht genannt wird in der Pressemeldung das ebenfalls sehr unfallträchtige zu enge Überholen von Radlern.

Nicht bekanntgegeben wurden die Orte, an denen in den kommenden zwei Wochen intensiv kontrolliert wird: „Kontrolliert wird überwiegend an den Orten, an denen in der Vergangenheit vermehrt Verkehrsunfälle mit Radfahrerbeteiligung zu verzeichnen waren bzw. durch die Polizei auffällig viele Verstöße festgestellt wurden.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 0853 vom 26.03.2010 – 10:35 Uhr

Ein Reisebericht: Mit dem Rad von Berlin nach Kirgisien

Hallo liebe Leserinnen und Leser!

Es ist so unglaublich: In ein paar Tagen werde ich eine vier monatige Radtour beginnen. Die Vorfreude wächst ins Unermessliche. Doch zunächst ein Dankeschön an die Radspannerei dafür, dass ich auf eurem Blog über meine Reise berichten darf!

Die Route

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Los geht es in Berlin, die BRD soll bereits am ersten Tag hinter sich gelassen werden. Übernachtet wird irgendwo in Polen – gezeltet natürlich. Juhu, endlich wieder den gesamten Tag unterwegs und draußen!

Es wird Polen durchquert, anschließend die Ukraine. In der Ukraine wird es vielleicht auf die Krim gehen, eine Halbinsel im nördlichen Schwarzen Meer.  Die nächsten ca. 1200 Kilometer führen durch Russland zu der Grenzstadt Astrachan. Das im Delta der Wolga gelegene Astrachan wird als das „russische Tor zum Osten“ bezeichnet, hier werden wir Europa in Richtung Zentralasien verlassen. Die Route führt weiter durch Kasachstan entlang des Kaspischen Meers. Jetzt wird es heiß: Im gemäßigten Steppen- und Wüstenklima von Usbekistan wird südlich des Aralsee weitergefahren. Die Städte Nukus und Buchara werden auf einer hunderte kilometerlangen, scheinbar schnurrgraden Straße durchquert. Es geht weiter nach Samarkand: Und von hier aus endlich ins Gebirge, in Richtung der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe. Es ist erreicht – der Pamirhighway! Über mehrere Viertausender wird er uns führen, super. Bis Khorugh soll dem Pamirhighway gefolgt werden, dann wird es auf einer kleineren Straße weitergehen, immer entlang der afghanischen Grenze. Das Ziel ist ein von der „Zivilisation“ fast abgeschnittener Nationalpark im Osten Tadschikistans. Ob uns eine Durchquerung und die Beschaffung der dazugehörigen Erlaubnis tatsächlich gelingen wird, bleibt abzuwarten.

Weiter geht es nach Kirgisien, doch ab hier wird spontan geplant. Mal sehen was die gute Zeit dann noch zulässt.

Die Vorbereitung

So eine viermonatige Radtour bedarf ein paar Vorbereitungen, die nicht nur das Bike selber betreffen.

Es mussten für Russland, Kasachstan, Usbekistan und Tadschikistan Visa beantragt werden. Dies war alles sehr problemlos: Botschaftsseiten des jeweiligen Landes im Netz aufrufen, Unterlagen vollständig erstellen, abgeben, Visum nach einer Woche Bearbeitungszeit abholen –  die offiziellen Einreisebestimmungen erledigt, juhu!

Weniger schön sind die Impfprozeduren, die mensch vor so einer Reise über sich ergehen lassen muss – Ich sage nur Tollwut! Es wurde gegen FSME, Typhus, Hepatitis A und B, Polio und natürlich Tollwut geimpft. Da Malariagebiete in Usbekistan sowie Tadschikistan durchfahren werden, wird gutes Mückenspray und Notfallmedikation mitgenommen. Natürlich wird eine kleine Reiseapotheke die Berggipfel sehen.

Am Rad wurde vor allem der Antrieb erneuert, die Bremsen eingestellt, Pedale gewartet, die Nabe des Hinterrads ausgetauscht, das Innenlager erneuert und eine neue Bereifung drauf gezogen.  Sonst ist alles noch ganz gut im Schuss….  Es ist übrigens ein selbst aufgebautes Reiserad auf dem Stahlrahmen von Surly – Long Haul Trucker (2009). Mountainbike- und Rennradkomponenten wurden verbaut und es läuft super. Eine Tour durch Nordamerika wurde auf diesem Rad bereits absolviert.

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Und sonst noch an Zeug: Ja meine Isomatte sowie mein Zelt muss noch geflickt werden.

Ein bisschen was zum Drumherum

Zunächst ist vielleicht aufgefallen, dass ich von „wir“ geschrieben habe. Die Tour mache ich nämlich nicht alleine, sondern mit einem Freund zusammen. Wir haben zusammen geplant, gebaut und werden nun endlich losfahren.

Ich werde versuchen eine Art Fotodokumentation über die Reise zu erstellen. Dennoch bin ich mir nicht sicher, inwiefern dies umgesetzt werden kann. Ich werde auf Internetcafés angewiesen sein und weiß nicht, ob ich immer Fotos hochladen und verkleinern kann.

Wichtig ist mir an dieser Stelle zu betonen, dass ich Dinge, Geschehnisse, Ereignisse nur aus meiner subjektiven Wahrnehmung beschreiben kann, vor meinem persönlichen Hintergrund.

„In der wirklich verkehrten Welt ist das Wahre ein Moment des Falschen“ (Guy Debord)“

Let’s start the adventure!

Radfahrerin #5: Ulrike, 56, Berlin-Moabit

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Was für Fahrräder fährst Du?

Ich habe ein ganz tolles Stadtrad, das ich mir mal mit einem Maßrahmen habe bauen lassen. Das habe ich seit 1992. Es sieht etwas oll aus, ich bin ja ein bißchen kleiner, fast wie ein mißratenes Kinder- Jugendrad, aber es ist sehr leicht und sehr schön. Mein Lieblingsrad ist mein Stadtflitzer, ein umgebauter Rennradrahmen, der auch auf dem Foto zu sehen ist. Und dann habe ich für meine Dienstfahrten, wenn ich unterwegs bin, ein Faltrad, ein Birdy.

Was bedeutet Dir Fahrradfahren?

Das Radfahren ist für mich die beste Möglichkeit von A nach B zu kommen. Es gibt viel Lebensqualität: Ich finde es super, dass ich mich bewege. Es tut einfach gut, ich bleibe fit und erlebe die Natur. Ich wohne eigentlich viel zu nah an der S-Bahn, leider. Aber früher musste ich sieben oder acht Kilometer fahren, ans Paul-Lincke-Ufer, gleich um die Ecke von der Radspannerei übrigens. Ich finde natürlich auch das Politische daran wichtig. Wenn einfach weniger Leute mit dem Auto führen, verbesserte sich die Lebensqualität für alle in der Stadt.

Wie benutzt Du Deine Räder? Wie sieht Dein Fahrrad-Alltag aus?

Ich wohne in einem ehemals besetzten Haus und da haben wir gute Fahrrad-Abstellanlagen, überdachte Parkplätze, sogar auf der Straße. Wir haben schon damals in den 80ern organisiert, dass wir anstelle eines Autoparkplatzes einen überdachten Fahrrad-Abstellplatz haben. Und sonst? Ich nehme das Fahrrad und fahre damit überall hin. Eigentlich immer.

Wie pflegst Du Deine Räder?

Oh, das ist peinlich! Ich schaffe es immerhin, die Kette in einem guten Zustand zu halten. Das kann ich nicht sehen, wenn die rostet. Wenn ich in der Firma sehe, dass die MitarbeiterInnen rostige Ketten fahren, dann sage ich „Ey, öle mal Deine Kette! Das geht so nicht, da geht ja alles kaputt“. Im Büro stehen immer kleine Fläschchen mit Kettenöl. Ansonsten pflege ich sie wenig sondern bringe sie einmal im Jahr zum Wintercheck in die Fahrradwerkstatt.

Was hat sich in den letzten Jahrzehnten für das Radfahren getan?

Ich habe 1980 in einem Fahrradladen angefangen und da waren wir ja die absoluten Exoten! Wir haben damals den ersten Fahrradatlas von Berlin gemacht. Es war völlig ungewöhnlich, dass Leute radfahren und wir wurden als sehr komisch angesehen, auch vom sozialen Status her. In den 80ern war ja auch ganz klar diese Feindschaft zwischen Autofahrern und Radfahrern gegeben. Jeder Autofahrer war ein Feind und umgekehrt jeder Radfahrer auch. Und da finde ich, hat sich viel getan. Das Radfahren ist doch zunehmend anerkannt. Man kann mit einem guten Fahrrad sogar Status haben. Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass es jetzt eher die besser qualifizierten Leute sind, die das Fahrrad benutzen und eher die weniger qualifizierten Leute das Auto noch als Statussymbol brauchen. Das ist ein Wandel, den ich gut finde.

Was sollte sich noch tun, um die Situation für das Radfahren zu verbessern?

Ganz viel! Ich glaube, dass dieser Wandel in der Gesellschaft gewiss bei vielen, vielen Entscheidern noch gar nicht angekommen ist. Das Potential, das im Radverkehr steckt, wird noch völlig unterschätzt! Wenn man bedenkt, dass 50% aller Autofahrten in Berlin unter 5 kilometern liegen, dann sieht man doch, was noch möglich ist. Und was in Berlin deutlich wird, und überall dort, wo es viel Radverkehr gibt, ist, dass die Inratsruktur überhaupt nicht ausreicht. Es gibt zwar Radwege, aber die sind oft viel zu schmal. Die Ampelphasen sind falsch eingestellt, und so weiter. Ich glaube, dass da ein Mentalitätswechsel stattfinden muss. Ich habe letztens den ehemaligen Bürgermeister von Kopenhagen getroffen und der hat viele Bilder gezeigt. Da dachte ich, die sind in Dänemark ja erheblich viel weiter. Andererseits verteidige ich oft den Berliner Senat. Ich mache ja im FahrRat mit und da wird schon einiges Gutes gemacht. Aber das ist alles noch so klein, klein, klein. Ich glaube, dass der Mentalitätswechsel bei den Entscheidungsträgern erst noch kommen muss.

Ulrike ist Geschäftsführerin der Velokonzept Saade GmbH, einem Fahrrad „Think-Tank“ in Berlin
velo:konzept

Neuer Berliner Fahrradbeauftragter Arvid Krenz

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat Arvid Krenz zum neuen Radverkehrsbeauftragten für Berlin gemacht. In der Meldung wird betont, dass es sich bei der Stelle um eine ehrenamtlche Tätigkeit handelt. Die zukünftigen Aufgaben von Krenz werden folgendermaßen umrissen: „Der Fahrradbeauftragte begleitet die Planung und Umsetzung der Radverkehrspolitik in Berlin aus der Sicht der Radfahrerinnen und Radfahrer, unterstützt die Verwaltung mit Rat und Kritik und ist gleichzeitig Ansprechpartner für die Verkehrsteilnehmer.“

Arvid Krenz hat Verkehrswissenschaft an der TU studiert (Diplomarbeitsthema: Sicherheitsanalyse der Radverkehrsanlagen in Berlin) und ist seit 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Verkehrswesen an der Technischen Universität Berlin.

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung: Berlin hat einen neuen Fahrradbeauftragten

Mountainbike-Fortbildung

Die GEW bietet einen zweitägigen Bildungsurlaub rund um das Mountainbikefahren in der Gruppe an. Mit der Klasse und dem Fahrrad im Gelände unterwegs heißt die Veranstaltung am 16. und 17. April im hessischen Nidda-Eichelsdorf, die sich an Pädagogen/innen und Übungsleiter wendet.

Teil: 1. Tour-Vorbereitung und Durchführung (Leistungsvermögen der Gruppe ermitteln; Kartenstudium: Wegbeschaffenheit erkennen, Höhenmeter berücksichtigen; Strecke festlegen; Gruppeneinteilung vornehmen; Orientieren im Gelände mit und ohne Karte; Führungsverhalten und Gruppendynamik; Training Notfallmanagement (Rettungskette).

2. Ökologie / Soziales / Recht (Naturverträglichkeit, Sozialverträglichkeit, Rechtskunde (Betretungs- und Haftungsrecht)).

3. Fahrradtechnik (Wahl des Fahrrads; Funktionsprüfung; Wartung und Pflege; Pannenbehebung) 4. Fahrtechnik (Schalten, Bremsen, Kurventechnik, Erkennen und Ausweichen vor Hindernissen; zielgruppengerechte Übungen).

Dozent ist Georg Schmitz, Sportlehrer und Landesfachwart Mountainbike beim Hessischen Radfahrerverband. Das Seminar kostet 79,- Euro beziehungsweise 64,- Euro für Mitglieder der hessischen GEW.

lea: Planung und Durchführung einer Schüler-Radtour im Gelände

StadtRAD Berlin geht in die Testphase

stadtrad-berlin.jpgDie DB Rent testet seit vorgestern in Berlin zwei neue Fahrradverleihsysteme. Getestet werden das so genannte fix- sowie das flex-System. Im fix-System werden die Räder an festen Stellplätzen geparkt. Im flex-System werden sie innerhalb der gekennzeichneten Fläche rund um das Entleihterminal platziert.Die Rückgabe ist einfach: Man stellt das StadtRAD Berlin an einer Station ab und verschließt es einfach. Es ist kein Rückgabeanruf nötig. Ein flex-Fahrrad kann nur an einer flex-Station entliehen und abgegeben werden, ein fix-Rad nur an den fix-Stationen. Das Foto zeigt das flex-Terminal an der Jannowitzbrücke.

Um beide Systeme zu nutzen, benötigt man eine Kundenkarte. In den kommenden zwei Monaten werden die Räder lediglich von 300 Testkunden genutzt werden können, die die die Komponenten (Terminal, Schlösser) und die Prozesse (Entleihe und Rückgabe mit der Kundenkarte) auf ihre Funktionalität prüfen sollen. Wir haben eine der Testkarten ergattert, wurden an der Jannowitzbrücke aber vom System ausgebremst: „Eine Verbindung zum Server kann nicht hergestellt werden“.

StadtRAD Berlin

Fähre Friedrichsthal verkehrt nicht mehr

Der Betrieb der Fahrradfähre in Friedrichsthal bei Oranienburg über den Oder-Havel-Kanal wurde endgültig eingestellt. Der Fährmann Michael Preuß, der seit dreißig Jahren Fußgänger und Radfahrer über den Kanal schipperte, ist in den Ruhestand gegangen. Radwanderer auf dem Radfernweg Berlin – Kopenhagen müssen sich vorerst auf einen etwa fünf Kilometer langen Umweg einstellen.

Seit dem letzten Herbst wird in Friedrichsthal an einer Geh- und Radwegbrücke über den Kanal gebaut. Die neue 73 Meter lange Stabbogenbrücke wird voraussichtlich im Mai 2010 fertig sein. Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann: „Die neue Brücke ist wichtig für den Radfernweg Berlin-Kopenhagen und schließt eine noch bestehende Lücke.“

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Schlösserstiftung lässt Radfahrer herein

Bisher war die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg unnachgiebig, in ihren Parks durfte nicht geradelt werden – selbst das Schieben des Fahrrads war auf einigen Wegen verboten. Zuwiderhandlungen wurden mit Bußgeldern geahndet. Nach Bürgerprotesten, Unterschriftenaktionen und einigen Klagen zeigt die Stiftung nun ein Herz für Radfahrer. Die meisten Wege, u.a. im Park Sanssouci in Potsdam, sind nun freigegeben. Nachts werden die Wege jedoch geschlossen, die Öffnungszeiten sind im Sommer 6-21 Uhr und im Winter 8-17 Uhr. Begründet wird dies mit der Unfallgefahr im Dunkeln. Siehe Tagesspiegel.

Ich (berlinradler) sehe solch eine Entscheidung aus zwei Perspektiven. Die Verärgerung einiger Fußgänger kann ich gut verstehen, fahrzeugfreie Rückzugsgebiete sind zur Erholung notwendig. Einige der „härteren“ Kommentatoren werden sicher auch das Abdrängen des Radverkehrs von den normalen Verkehrswegen kritisieren. Dennoch nutze ich als Radfahrer sehr gerne grüne, autofreie Wege und halte das für sicherer als Mischverkehr mit Kraftfahrzeugen. Der große Druck, der von Radfahrern ausgehend auf die Stiftung einwirkte, zeigt doch, dass ein großer Anteil der Radler die herkömmlichen Verkehrswege als nicht geeignet ansieht. So gesehen empfinde ich die Öffnung von Parks für Radfahrer als einen Zwischenschritt, der die Situation verbessert, eine sinnvolle Verkehrspolitik aber leider nicht ersetzen kann.

Das Kreuz mit den Kinderrädern

Wir sind schon seit längerem unzufrieden mit dem Angebot an Kinderfahrrädern in Deutschland. Klar, es gibt noch schöne Kinderfahrräder. Velotraum, MTB Cycletec oder auch Patria beispielsweise haben schicke Räder im Programm. Das Problem liegt hier aber beim Preis. Wer gibt schon für ein Kinderfahrrad, welches zwei, vielleicht auch drei Jahre benutzt wird soviel wie für ein Erwachsenen-Fahrrad aus?

Früher wars mal besser… Zwei Formen für Kinderfahrräder haben die Verlagerung des Rahmenbaus nach Fernost in den 80/90ern überlebt. Kinderfahrräder bis 350 € haben heute entweder die sogenannte Y-Form oder die Wave-Form mit einem einzelnen dicken Rohr zwischen Steuer und Sattelrohr. Das ist schon bedauerlich, schlimmer ist die Tatsache, dass die Rahmen viel zu schwer für Kinder sind, die Geometrie nicht besonders ausgeklügelt ist und die Anbauteile meist Einwegware sind, also nicht reparabel. Wenn das Dekor dann zwischen frühkindlicher Wehrerziehung (Camouflage, für Jungs only!) und dem Barbiepuppen-Prinzessinnenstyle unterscheidet, habe ich die Schnauze endgültig voll.

Ein Kunde brachte mich am Samstag im Gespräch über Kinderräder auf den britischen Hersteller Islabikes, einen Spezialisten für Kinderfahrräder der sogar ein 20 Zoll Fixed Gear im Programm hat!

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Abgesehen davon, dass bei allen Rädern die Straßenausstattung fehlt, machen Gewicht, Preis, Art und Qualität der verbauten Teile zumindest aus der Entfernung einen guten Eindruck.

Freilauf-Nabe zu starrer Nabe umbauen

Jaa- es stimmt, der Fixie-Hype scheint seinen Zenit in Berlin definitiv überschritten zu haben. Ein untrügliches Zeichen: in unserer Werkstatt gibt es die ersten Umbauten von Fixed-Gear zu Ketten oder Nabenschaltung. Trotzdem möchte ich hier getreu unserem Motto „immer gegen den Trend“ ein Bauteil vorstellen, welches bisher ein Nischen-Dasein bei Freund_innen der starren Hinterradnabe fristete. Ich spreche von dem FIXXER von Surly.

surly fixxer

Dieses schlichte Bauteil wird an die Stelle des Shimano Freilauf-Rotors deiner Hinterradnabe geschraubt und schon kannst du mit deinem schrebbligen Mountainbike den Hippsters mal zeigen was ein Fixed-Stollenreifen-Hotwheel für ein schönes Muster auf den Asphalt der O-Straße produziert. Das Ganze ist immer noch günstiger als ein komplett neues Hinterrad und lässt sich auch einfach wieder in eine normale Freilaufnabe für Kettenschaltung zurückbauen, falls dir eine starre Nabe doch keinen Spaß macht.

Verkehrserziehung in London

Transport for London, eine Behörde zur Koordination der Verkehrssysteme in Englands Hauptstadt, wirbt in diesem Werbespot um Aufmerksamkeit für Radfahrer.

Wäre so etwas auch in Deutschland vorstellbar?

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=besDBr0bCWA[/youtube]