Weniger Blech in der Linienstraße?

Die Linienstraße ist von Bordstein zu Bordstein gemessen etwa sieben Meter breit. Nach Ansicht der Verkehrsplaner ist das Platz genug für zwei Parkstreifen sowie eine Fahrspur als kombinierte Autospur in beide Richtungen beziehungsweise als Fahrradstraße. Kfz-Lenker befahren die Linienstraße meist exakt mittig und geben in der Regel keinen Millimeter Platz, wenn ihnen Radfahrer entgegenkommen. Als Radler muss man sich zwischen den Autos hindurchzwängen, für Sicherheitsabstände bleibt kein Platz. Besonders misslich ist es für Radfahrer, wenn sich zwei Autos begegnen. Für die Autofahrer ist das Millimeterarbeit, sie tasten sich Zentimeter für Zentimeter voran, für die Radfahrer bedeutet das: absteigen und warten, bis die Autos endlich aneinander vorbei gekommen sind. Für eine Fahrradstraße ist dieser Zustand nicht zumutbar.

Die westlichsten hundert Meter der Linienstraße wurden gerade umgestaltet. Statt zweier Parkstreifen gibt es hier nur noch einen mit schräg geparkten Autos. Zusätzlich ist die Linienstraße zwischen Tucholksky- und Oranienburger Straße nun Einbahnstraße. Es wäre ein Gewinn für die Linienstraße als Fahrradstraße, wenn diese Regelung in der ganzen Straße eingeführt würde.

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Bier-Bikes vor dem Aus?

Wie der Tagesspiegel berichtet, stehen die Bier-Bikes in Berlin wohl kurz vor dem Aus. Nach gerichtlich bestätigten Verboten in Münster, Köln und Düsseldorf überlegt man nun auch in Berlin, diese mit bis zu 16 Personen besetzten, muskelbetriebenen Räder zu verbieten. Als Argumente nennt man das mögliche Ausbremsen von Feuerwehren oder etwas knapper „das geht nicht“. Ebenso ästhetische Aspekte und das Ärgernis für Autofahrer werden in dem Artikel genannt.

Tagesspiegel: Vollbremsung für rollende Theken

Speichenanimation

Sehr schöne Animation der in London lebenden Video-Autorin Katy Beveridge: „Das Stück habe ich gemacht, um herauszufinden, ob man eine Animation in Realtime filmen kann.“

Das Video ähnelt ein wenig dem Cyclotrope-Experiment von Tim Wheatley (siehe hier), ist aber noch perfekter, weil es ein real fahrendes Rad zeigt.

Radfahrer in Baden-Württemberg sagen „Ja“

ja-zum-ausstieg-aus-stuttgart-21.jpgWenige Tage vor der landesweiten Volksabstimmung über den Stopp der Mitfinanzierung durch das Land am Projekt „Stuttgart 21“ hat sich der ADFC im südwestlichen Bundesland noch einmal zu Wort gemeldet und für Ja-Simmen zum Austieg aus dem Milliardenloch geworben:

„Aus Sicht der Radfahrer-Lobby bringt der geplante Tiefbahnhof „Stuttgart 21“ für reisende Radfahrer deutlich mehr Nachteile als der bisherige Kopfbahnhof. Der ADFC Baden-Württemberg rät daher, mit JA für den Ausstieg des Landes aus dem milliardenteuren Projekt bei der Volksabstimmung am kommenden Sonntag zu stimmen. Radfahrer müssten künftig jeden Bahnsteig über Aufzüge oder Rolltreppen erreichen – nicht mehr ebenerdig wie bisher im Kopfbahnhof. Zudem könnten die Züge nicht mehr auf einem von 16 Bahnsteigen frühzeitig bereitgestellt werden. Die kurzen Haltezeiten im Tiefbahnhof zwingen vor allem bahnfahrende Radgruppen beim Umsteigen zum echten „Stresstest“. Die relativ schmalen Bahnsteige im Tiefbahnhof bedeuten für reisende Radfahrer eine weitere Komfort-Einschränkung.“

ADFC Baden-Württemberg: Stuttgart 21 ist kein Projekt für Radfahrer

Rad-Rambo-Diskussion geht weiter

Hintere Autotür aufmachen, Aufkleber auf die Windschutzscheibe pappen, Spiegel abtreten, den Wagen anspucken, ein Schlag mit der flachen Hand aufs Fahrzeugdach oder Air Zound einsetzen, so fasst Andrea Reidl bei Spiegel Online die wichtigsten Kampfmittel von Radfahrern gegen Autofahrer zusammen. So etwas erlebt sie zwar nicht auf den Straßen Hamburgs oder Berlins, es sind lediglich „die gängigsten Kampfmethoden, die im Web genannt werden“.

Spiegel Online ist natürlich fair und hat sich ebenfalls in Internetforen für Autofahrer umgesehen. Auch hier wird Reidl fündig und listet einige Rüpeltricks auf: anhupen, vor der Ampel dicht an den Straßenrand fahren oder Abstand zum Vordermann gering halten, damit dort kein Radler durchkommt.

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Also steht es irgendwie pari. Die Überschrift weist aber nur in eine Richtung: „Rad-Rambos blasen zur Auto-Hatz“. Kein Wort davon, dass es fundamentale Unterschiede bei Konflikten zwischen Radfahrern und Autofahrern gibt. Nur die eine Seite hat die Konsequenzen zu tragen.

Spiegel Online: Rad-Rambos blasen zur Auto-Hatz

Groningen: Grünphase für Radfahrer in alle Richtungen

Hier in Groningen haben wir das Grün für Radfahrer in alle Richtungen eingeführt, weil insbesondere für linksabbiegende Radfahrer die Wartezeit sehr lang war. Nun gibt es grün für alle zur gleichen Zeit. Man startet und schaut nach links, ob andere Radler kreuzen, dann ist es gewissermaßen Verhandlungssache, wer zuerst fährt. Man redet miteinander, man hat Augenkontakt, das ist der große Vorteil, wenn man auf dem Fahrrad sitzt.

[via]

Verkehrspsychologe: Tempo 30 in der Stadt wird 2020 die Regel sein

Bernhard Schlag ist Professor für Verkehrspsychologie an der Technischen Universität Dresden. Schlag wurde vom ZDF zur Akzeptanz von Tempo-30-Zonen in Städten befragt.

Schlag: „Wir fordern Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit. Das bedeutet aber nicht, dass es gar keine 50er-Zonen mehr geben soll. Aber eben nur dort, wo es sinnvoll ist. Heutzutage müssen Behörden begründen, wenn sie eine 30er-Zone einrichten wollen, und da muss sozusagen eine Umkehrung der Beweispflicht her: Wir brauchen Tempo 30 als Standard und für jede 50er-Zone eine Begründung.“

ZDF: „Warum brauchen wir Tempo 30 in den Städten?“

Schlag: „Es gibt zahlreiche Studien, die zeigen, dass sich auf diese Weise die Unfallquote drastisch senken lässt. In London etwa hat man vor über zehn Jahren flächendeckend 20 miles per hour als Höchstgeschwindigkeit eingeführt, das entspricht etwa 32 Km/h. Seit Umsetzung der Maßnahme zählen die Behörden 200 Verletzte weniger pro Jahr.“

ZDF: „Sie sind überzeugt, dass Tempo 30 kommt. Wann wird es so weit sein?“

Schlag: „Es kommt nicht sofort flächendeckend. Aber bis 2020 werden wir in den deutschen Städten 30 km/h als Regelgeschwindigkeit haben. Die Lebensqualität wird in der Folge steigen.“

ZDF heute.de magazin: Tempo 30 in der Stadt: „Die Akzeptanz wächst“

Oregon Manifest Fahrraddesign-Wettbewerb

Oregon Manifest ist ein jährlich ausgetragener Wettbewerb von Fahrraddesignern in Portland im Nordwesten der USA. In diesem Jahr wurde das beste Gebrauchsrad gesucht, mehr als dreißig Rahmenbauer und Uni-Teams nahmen die Herausforderung an. Bei Oregon Manifest werden nicht nur fertige Fahrräder präsentiert, die Räder müsen sich auch einem harten Praxistest auf und abseits der Straße unterziehen. Gewinner des Wettbewerbs war Toni Pereira, der auch im Jahr zuvor schon den ersten Preis abgeräumt hatte. Das Video zeigt recht schön, wie unterschiedlich die Aufgabe „utility bike“ interpretiert werden kann. Schlussstatement des Filmchens: „Was ich hier gesehen habe, war die Zukunft des Alltagsrades“.

Oregon Manifest Constructor`s Design Challenge

Piraten-Aktion „Fahrrad statt Dienstwagen“ spart 370 000 Euro

In einem Brief an den Innensenator erklärten die Berliner Piraten heute, dass sie auf den ihnen zustehenden Dienstwagen verzichten möchten. Stattdessen bitten sie um die „einmalige Anschaffung von 15 Fahrrädern im Wert von je maximal 2000 Euro sowie die jährliche Anschaffung von 15 VBB-Umweltkarten Berlin ABC“.

Dienstwagen mit Fahrer hätten das Land 93 028 Euro im Jahr gekostet, das sind 465 190 Euro in der fünfjährigen Legislaturperiode. Die Fahrräder sollen dagegen nur 30 000 Euro und die Jahreskarten für Bahnen und Busse jährlich 13 125 Euro kosten, also 65 625 Euro für fünf Jahre. Gesamtersparnis: 369 565 Euro.

Die Morgenpost berichtet, dass die Grünen noch nie einen ihnen zustehenden Dienstwagen beansprucht hat. Stattdessen können sie in bestimmten Fällen Taxirechnungen einreichen, fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln und besitzen zwei Fraktionsräder.

Berliner Morgenpost: Piraten wollen durch Dienstfahrräder 370 000 Euro sparen

Fahrraddiebstahl-Ranking

Alle paar Monate werden neue Zahlen zu den Fahrraddiebstählen in Deutschland veröffentlicht. Zuletzt haben wir im März auf ein Großstadt-Ranking hingewiesen, das sich auf das Jahr 2009 als Datenbasis bezog. Ein Verbraucherportal hat nun die Zahlen für 2009 und 2010 in Deutschland Österreich und der  Schweiz zusammengeführt und heute als Fahrraddiebstahlstudie veröffentlicht.

Danach sind die Top Fahrraddiebstahl-Hochburgen:

  1. Münster, NRW (1.828 Fahrräder auf 100.000 Einwohner)
  2. Bern CH (1.826)
  3. Oldenburg, NS (1.521)
  4. Basel (1.502)
  5. Celle, NS (1.361)

Auf den weiteren Plätzen liegen Städte wie Lübeck, Bremen, Lüneburg, Göttingen, Freiburg. Alles Städte mit einem hohem Radverkehrsanteil.

Als sicherste Städte gelten:

  1. Remscheid, NRW (36 Fährräder auf 100.000 Einwohner)
  2. Neunkirchen/Saar, SL (50)
  3. Balingen, BW (59)
  4. Wuppertal, NRW (59)
  5. Suhl, TH (61)

Auch hier ist der Zusammenhang relativ eindeutig. Da, wo wenig Rad gefahren wird, ist auch das Angebot für Diebe relativ niedrig.

Aufgeklärt werden durchschnittlich 10,1 Prozent der Fälle. Aber je nachdem, wo das Fahrrad entwendet wird, variiert die Aufklärungsquote. In Deutschland schwankt sie zwischen 60 und 2,1 Prozent.

Höchste Aufklärungsquote in Deutschland:

  1. Balingen, BW (60 %)
  2. Neubrandenburg, MV (51,2 %)
  3. Pirmasens, RP (32,3 %)
  4. Magdeburg, SA (29,5 %)
  5. Fürth, BY (28,6 %)

Niedrigste Aufklärungsquote in Deutschland:

  1. Traunstein, BY (2,1 %)
  2. Schwäbisch-Hall, BW (2,8 %)
  3. Esslingen, BW (3,2 %)
  4. Potsdam, BB (3,4 %)
  5. Passau, BY (3,8 %)

Geld.de: 2. Große Fahrraddiebstahlstudie

Neuer Lampenhalter – LaHa

LaHa – Dieser neue Lampenhalter überzeugt durch folgende Merkmale.
1. Er wird nicht mehr abbrechen können. Vorbei die Zeit, das man jedes Vierteljahr sein Lampenhalter austauschen mußte, da er abbrach.
2. Die so angebrachte Lampe sitzt deutlich höher als eine herkömmlich am Gabelkopf angebrachte Lampe. Dadurch ist man gerade im Verkehr besser zu sehen.
3. Es lassen sich auch 2 – 3 Lampen an diesen Halter montieren. Oder auch andere Dinge, wie Navis, Mp3 Player etc.
Der Universal Halter für alle Dinge die man so am Fahrrad montieren will . . .
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Radverkehrsanteil in München steigt auf 17,4 Prozent

In den Straßen von München sind immer mehr Radfahrer unterwegs. Laut einer von Stadtverwaltung in Auftrag gegebenen Studie lag der Anteil der Radler am Gesamtverkehr in diesem Jahr bei 17,4 Prozent. Zum Vergleich: im Jahre 2002 wurden zehn Prozent aller Fahrten mit dem Fahrrad bewältigt, 2008 lag der Wert bei 14 Prozent. Die rot-grüne Stadtregierung will den Anteil weiter steigern, bis 2021 sei ein Anteil von 25 Prozent denkbar, heißt es aus dem Kreisverwaltungsreferat.
Süddeutsche Zeitung: Stadt der Speichen

Bürgerbegehren Kastanienallee gescheitert

Die “Initiative Stoppt K21″ gab gestern bekannt, dass sie „nur“ 6.874 Unterschriften für das Bürgerbegehren für einen Baustopp in der Kastanienallee im Bezirk Pankow gesammelt hat. Für einen Erfolg wären 8.837 Unterschriften nötig gewesen. Damit endet der letzte Versuch, die Umbaupläne des Bezirksamtes für einen 650 Meter langen Abschnitt der Kastanienallee zwischen der Schwedter Straße und der Schönhauser Allee zu Fall zu bringen.

Seit April 2011 wird die Kastanienalle umgebaut. Wo bisher noch Autos parkten, entstehen neben den Straßenbahngleisen Fahrradstreifen, die Zahl der Parkplätze wird etwa halbiert, sie werden in Einbuchtungen auf dem Bürgersteig gebaut, der für Fußgänger ein wenig schmaler wird.

Der Umbau endet an der Bezirksgrenze zwischen Pankow und Mitte, südlich der Schwedter Straße bleiben Kastanienalle und Weinbergsweg unverändert. Für Radfahrer ist der Weinbergsweg gefährlicher, weil er abschüssig ist und Radler dort nicht selten hohe Geschwindigkeiten erreichen. Vor zwei Tagen erlitt dort eine Radfahrerin lebensgefährliche Verletzungen:

„Eine 42-jährige Radfahrerin erlitt heute Vormittag bei einem Verkehrsunfall in Mitte schwere Verletzungen. Die Radlerin war gegen 9 Uhr 40 im Weinbergsweg in Richtung Rosenthaler Platz unterwegs, als sie mit ihrem Vorderrad in die Straßenbahnschienen geriet und stürzte. Dabei stieß sie mit dem Kopf gegen eine entgegenkommende Straßenbahn der Linie M 1. Die 42-Jährige musste mit lebensgefährlichen Kopfverletzungen zur stationären Behandlung in eine Klinik eingeliefert werden. Der 32-jährige Straßenbahnfahrer blieb unverletzt.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 4205 vom 16.11.2011 – 14:50 Uhr

Stoppt K21: Gutachten Kastanienallee