Liegeradfahrer muss Radweg benutzen

Ein Fahrer eines 85 Zentimeter breiten dreirädrigen Liegefahrrads muss einen benutzungspflichtigen Radweg benutzen, auch wenn dieser stellenweise lediglich 1,20 Meter in der Breite misst.

Das ist die Essenz eines Urteils, das gestern im Amtsgricht Itzehoe gefällt wurde. Der Angklagte wurde im vergangenen August zum ersten Mal in der Itzehoer Innenstadt von einem Streifenwagen gestoppt. Er sollte ein Verwarnungsgeld von 15,- Euro zahlen, weil er auf der Fahrbahn und nicht auf dem parallel verlaufendem Fahrradweg unterwegs war. Der Liegeradler legte Widerspruch zum Bußgeld ein und so kam es zum Prozess.

Dietmar Kettler, Anwalt des Beklagten: „Behörde und Polizei sind ignorant und verpassen hier einem rechtstreuen Bürger eine Knolle.“

shz.de vom 25. Februar 2011: Liegefahrrad muss auf den Radweg
shz.de vom 17. Februar 2011: Auf drei Rädern zum Amtsrichter

Me and My Bike

„Get On Your Bike and Save The World!“ Das ist die Botschaft von Wafalme, einer Gruppe von Hip Hop Kids aus Nairobi in Kenia. Sie gewannen mit dem Stück den „1 minute to save the world“-Contest. Mary Ndunge, fünfzehn Jahre alte Sängerin der Band: „Nairobis Ghettos sind übel verschmutzt. Deshalb ist es eine Ehre für uns, diesen Preis zu erhalten … for something so environmentally important.“

Giovanni Pelizzoli

Verschnörkelte Muffen, viel Chrom und grelle Farben in Nasslackierung ist das Klischee für ein typisches Rennrad aus Italien. Tatsächlich sind italienische Rennräder heute vielleicht greller lackiert als in anderen Gegenden der Welt, Rahmen und Komponenten werden aber wie überall sonst auch hauptsächlich aus China oder Japan eingekauft, sind aus Plastik oder Aluminium und nur in Italien montiert. Von der großen Tradition Italiens im Rahmenbau ist nicht mehr viel übrig.
Um so mehr freuen wir uns auf der Messe VeloBerlin Giovanni Pelizzoli, einen Rahmenbauer alter Schule aus der Nähe von Bergamo in unserer Halle zu haben. Auf der Homepage gibt es ein paar  Detail-Aufnahmen seiner gemufften Stahl-Rennrahmen, die eine überaus konservative Haltung in der Fertigung seiner Rahmen vermuten lassen. Hier finden sich noch schlanke Rohrdurchmesser, gravierte Ausfallenden und Muffen, Chrom auf der Kettenstrebe genau wie vor 25 Jahren. Giovanni Pelizzoli selbst ist auch kein junger Hüpfer mehr, sondern blickt auf eine Erfahrung von 42 Jahren im Rahmenbau zurück. Glaubt man seiner Biografie auf der Homepage, haben seine Produkte einen Teil der italienischen Rennradgeschichte geschrieben. 1969 startete er mit der Marke Ciöcc das Geschäft im Rahmenbau. Parallel arbeitete er Anfang der 70er Jahre als Mechaniker für den Rennstall des bekannten Profifahrers Gianni Motta, der nach Beendigung seiner Karriere als Rennfahrer ja seinerseits die Produktion von Rennrädern aufnahm. Darauf folgte eine enge Zusammenarbeit mit der Rennradfabrikation von Fausto Coppi, unter dessen Markennamen Pelizzoli viele Rahmen baute. Rennfahrer wie Gianni Bugno, Mirko Celestino, Richard Virenque, Davide Rebellin und noch diverse mehr fuhren auf Rädern aus der Hand von Giovanni Pelizzoli.
Natürlich hat auch Pelizzoli Aluminium-, Karbon- und Titanrahmen produziert, aber die Produktion von Stahlrahmen wird im Hause Pelizzoli nach wie vor hochgehalten.

Giovanni Pelizzoli präsentiert seine Rahmen im Palais am Funkturm, also in der Halle in der auch wir unseren Stand haben. Wir dürfen gespannt sein.

via Pelizzoli

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Die Rütt-Arena

Die Rütt-Arena war eine kleine Radrennbahn auf dem Gelände eines Kleingartenvereins südwestlich des Volksparks Hasenheide. Bauherr und Betreiber der Holzbohlenanlage war der Ex-Rennradfahrer Walter Rütt. Sein letztes Rennen fuhr er am 10. Januar 1926 im Berliner Sportpalast. Nach seiner Karriere als Bahnfahrer wollte Rütt eine Radrennbahn bauen und unterhalten, um damit seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Er fand einem amerikanischen Investor, mit dessen Hilfe die 222 Meter lange Bahn in nur drei Monaten errichtet wurde. Am Sonntag, dem 27. Juni 1926 wurde die Rütt-Arena eröffnet. Rütt hatte jedoch nicht viel Glück als Radbahnbetreiber. Typisch war eine Meldung der Neuköllnischen Zeitung von 1930: „Als gestern die Rennen auf der Rütt-Arena beginnen sollten, rauschte ein Gewitterregen hernieder, der die Holzbahn völlig unter Wasser setzte; etwas später gab es einen neuen Guss und vernichtete alle Hoffnungen, dass das Rennen vielleicht mit Verspätung doch noch stattfinden könne.“

Im Mai 1931 brach in einem Abstellraum unter der der Kurventribüne ein Feuer aus, das sich schnell ausbereitete und in kurzer Zeit brannte die gesamte Anlage nieder. Walter Rütts Lebenswerk war damit zerstört.

Der Film zeigt eine kurze Sequenz auf der Rütt-Arena, in dem zwei kleine Berliner Bengel ein Steherrennen imitieren.

Bernd Wagner aus Laer hat eine liebevolle Dokumentation der Rütt-Arena ins Netz gestellt:
Rütt-Arena

DEFA-Film: Das Fahrrad

„Susanne, allein erziehende Mutter, ist ungelernte Arbeiterin. Abwechslung ist die Disco. Eine Betriebsfeier. Sie lernt Thomas kennen, den jungen strebsamen Ingenieur. Ihr sind die krassen sozialen Unterschiede bewusst. Sie kündigt ihre monotone Arbeit, ohne eine Alternative zu haben. In finanziellen Schwierigkeiten, meldet sie ihr Fahrrad als gestohlen, um die Versicherungssumme zu kassieren. Thomas kümmert sich um sie. Als es zu einem Strafverfahren kommt, kann er ihre Lebensweise nicht akzeptieren. Susanne trennt sich von ihm. Sie will ihrem Leben eine neue Richtung geben.“

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Der DEFA-Film von Anfang der 80er Jahre wird morgen im Lichtzentrum Zumtobel gezeigt. Dabei ist auch Regisseurin Evelyn Schmidt.

Freitag, 25. Februar um 20:00 Uhr
Lichtzentrum Zumtobel
Rotherstraße 16
Eintritt: 5,- Euro (ermäßigt 3,- Euro)

Radfahren in den USA

Das Fahrrad als alltägliches Beförderungsmittel hat in den USA einen bei weitem niedrigeren Stellenwert als in entwickelten europäischen Ländern, kein Wunder angesichts großer Entfernungen und der brei-artigen Siedlungsstruktur. Aber es tur sich was. Dieser Film zeigt gute Beispiele in Städten wie New York, Portland oder San Francisco: Moving Beyond the Automobile.

Füße Fahrrad Auto – Wer bekommt wie viel vom Straßenraum?

Flächenrückerstattung und Vorrang für langsame Verkehre.

„Was kann Planung tun, um angesichts des veränderten Mobilitätsverhaltens die Aufenthaltsqualität nachdrücklich zu verbessern? Die Planungen in Großstadt-Regionen heute müssen Wegbereiter einer neuen Mobilität sein, die sich nicht mehr als fortschrittsverheißende Technik mit dem Elektroauto als Speerspitze darstellt, sondern im Zuge des Rückgewinns der innerstädtischen öffentlichen Räume als Aufenthaltsorte für ihre Bewohner begreift. Deshalb ist Schritt für Schritt eine „Flächenrückerstattung“ des Autoverkehrs notwendig, um die bisherige Priorisierung von schnellen Verkehrsmitteln in Richtung einer Beachtung der Mobilitätsbedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen zu ändern.

Noch stehen in der deutschen Verkehrsplanung die Verkehrsmodelle nach wie vor für die längst nur noch eingeschränkt gültige Planung des Wachstums. Eine wichtige Herausforderung zukunftstauglicher und daher postfossiler Mobilitätspolitik sind Erreichbarkeiten mit weniger fossilem Verkehr zu ermöglichen. Dies erfordert vorrangig siedlungsstrukturelle Konzepte, Regelwerke und Rahmenbedingungen, die Nahmobilität und dichtere Versorgungsnetzwerke wieder herstellen.

Zu deren konkreten Umsetzung ist allerdings ein entsprechendes neues Denken + Handeln im Regelwerkgefüge unabdingbar, dass

(a) die wichtigen Wechselwirkungen zwischen Raum- bzw. Stadtentwicklung und Verkehr im Planungsprozess nutzt und sich zugleich

(b) „ein planerischer, rechtlicher und gesellschaftlicher Vorrang für langsamere bzw. verträglichere Verkehre‘‘ als Leitidee in einer wirklich integrierten Netzgestaltung für postfossile Mobilität etablieren kann. Erst wenn das gelingt, kann die Straßenraumgestaltung für eine attraktive klimagerechte Aufenthaltsqualität „nach dem Öl“ unter Bedingungen einer „Postwachstumsgesellschaft“ gelingen.“

Veranstaltung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Ort: Amerika Haus
Hardenbergstraße 22 – 24
10623 Berlin
Zeit: 24. Februar 2011
16.00 bis 19.00 Uhr

Eine Anmeldung zu der Veranstaltung ist nicht erforderlich

(Dank an Michael für den Hinweis)

Schildbürgerstreiche in Mitte

Die vor wenigen Jahren neu angelegte Alexanderstraße im Bezirk Mitte zwischen Alexanderplatz und Jannowitzbrücke besitzt auf beiden Seiten Hochbordradwege. Die kann man aber guten Gewissens ignorieren, weil sie nicht benutzungspflichtig sind.

Nun wurde gegenüber des Tiefgarageneingangs des Einkaufszentrums Alexa an der Alexanderstraße eine Baustelle eingerichtet. Und was macht die Verkehrsbehörde von Mitte? Die pflanzt an dieser Stelle ein blaues Schild: gemeinsamer Fuß- und Radweg. Radler, die sich korrekt verhalten wolllen, müssen also runter von der Straße und rauf auf den Bürgersteig. Zur Sicherheit steht gleich hinter der Baustelle noch einmal das gleiche Schild.

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Update Freitag, 25. Februar 2011:

Seit gestern ist das Schild „Gemeinsamer Fuß- und Radweg“ ausgestauscht durch das Schild „Fußgängerweg“ mit dem Zusatz „Radfahrer frei“. Dank an xyz.

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Radfahren und kalte Füße

Dass der Winter noch nicht Schnee von gestern ist, zeigt sich in diesen Tagen. Trotz des schönen Wetters ist es bei den eisigen Temparaturen reichlich kalt auf dem Fahrrad. Viele Radler leiden bei solchen Witterungsbedingungen unter kalten Füßen. Wir geben deshalb sechs Ratschläge gegen Eisfüße.

Keine engen Schuhe. Achte darauf, nicht zu enge Schuhe zu tragen! Die engen den Fuß ein, reduzieren die Blutzirkulation und verschärfen dein Problem.

Isolierende Socken tragen. Sie führen die Feuchtigkeit nach außen und sollen verhindern, dass die Füße schnell abkühlen. Als Alternative kann man auch mehrere Paar Socken übereinander tragen.

Plastiktüte über den Schuh ziehen. Das ist nicht besonders schön aber wirkungsvoll. So wird verhindert, dass der kalte Wind Schuh und Fuß schnell auskühlen.

Schuhe isolieren. Manchmal hilft es bereits, eine isolierende Alu-Einlage in die Schuhe zu legen. Als Alternative kann auch ein Stück Zeitungspapier herhalten, das man in den Schuh legt.

Zehensocken tragen. Socken mit Zehen sind in Sportfachgeschäften erhältlich. Auch sie führen zu trockeneren und damit wärmeren Füßen.

Eutersalbe oder Vaseline. Wenn die ersten Tipps nichts helfen, kann man seine Füße vor dem Radeln mit einer Salbe behandeln. Das führt zur stärkeren Durchblutung und wärmt die Füße.

(Tipps geklaut bei Fietsen.123)

Für die Statistik

Der ADAC veranstaltet Expertenreihen zum Thema Sicherer Radverkehr. Das allein ist sicher keine Meldung wert, einige der Leser interessieren sich jedoch für Statistiken rund ums Radfahren. Ein interessantes Dokument ist dieses hier:

Rad Fahren auf sicheren Wegen (PDF vom ADAC)

– täglich 28 Millionen Fahrten mit dem Rad, durchschnittliche Streckenlänge 3,2 km

– 1,6 Getötete Radfahrer pro 100 Millionen Personenkilometer, im Vergleich Pkw: 0,28, Fußgänger: 1,85, Motorrad: 5,36

Ein weiteres interessantes Dokument:

Radverkehrssicherheit Probleme und Lösungen (PDF vom ADAC)

– 25,7% der bei Unfällen verletzten Radfahrer erleiden Kopfverletzungen, 5,4% Wirbelsäulenverletzungen

– Schädel-Hirn-Trauma 4,5%

Quelle: ADAC.de, Fachveranstaltungen 2011

Diskussion in de.rec.fahrrad zu diesem Thema: Hier

Sunday Ride

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Sunday Ride
Berlin ist groß. Als täglicher Radfahrer kennt man für gewöhnlich die üblichen Routen: Wohnung – Arbeit – Wohnung – Kino – … Aber das ist bekanntlich nur ein Bruchteil dieser Stadt. Der Sunday Ride bietet die Möglichkeit, was anderes zu sehen und wenn man Glück hat, etwas anders zu sehen. Die Ortientierung verlieren (oder auch nicht) und sich gemütlich und sicher mit der Gruppe treiben lassen. Einer weiß, wo es langgeht.

Da beim letzten Sunday Ride leider nicht besonders viele Mitfahrer waren (es regnete), versuchen wir es gleich nochmal! Diesmal (hoffentlich) mit besserem Wetter. Die Strecke ist die gleiche geblieben, weil wir diese beim letzten mal dann doch nicht gefahren sind und die ist sehr schön.

„VeloBerlin“ mit der Radspannerei

Wir haben uns entschlossen, an der Fahrradmesse „VeloBerlin“ am 26. & 27. März in Berlin teilzunehmen. Seit längerem schon arbeiten wir an einem eigenen Rahmen, das auf diesem Rahmen basierende Fahrrad wollen wir dort einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen. Ob das Segment „Fine Art Handmade“ in welches wir auf der Messe einsortiert sind tatsächlich zu uns passt, werden wir hinterher besser beurteilen können. Vieles, was uns in der Fahrradbranche unter „Lifestyle“, „Fine“, „Art“ etc. vorgestellt wird finden wir unpraktisch bis scheußlich und dazu noch überteuert. Unser Anspruch ist nach wie vor vernünftige (gerne auch schöne) Fahrräder für den Gebrauch in der Stadt und auf Reisen zu bauen. Dass wir mit unserem Fahrradladen nicht irgendwelchen Moden hinterher laufen, sondern Überzeugungstäter_innen sind zeigt denke ich unser seit 15 Jahren konsequentes Sortiment. Trotzdem sind uns an den Fahrrädern, die wir verkaufen immer wieder Verbesserungs-Möglichkeiten aufgefallen. Diese Überlegungen und die Erfahrung von uns als Radfahrer_innen und im Fahrradladen haben wir jetzt endlich in die Entwicklung eines Fahrrades gesteckt. Die Bezeichnung Konzept-Fahrrad, ist vielleicht nicht ganz falsch, wir wollen aber auf jeden Fall verschiedene Ausstattung-Optionen anbieten. Lasst euch überraschen.

Ulrike Saade mit ihrem Team von „VeloKonzept“ ist Ausrichterin der Messe, und in Berlin seit vielen Jahren eine feste Größe für die Fahrradlobby. Die von VeloKonzept mit entwickelte Kampagne „Kopf an: Motor aus!“ ist sicher vielen ein Begriff. Folgerichtig geht ein Fach-Kongress der Messe voran. „METROMOBILE – Mensch und Mobilität im urbanen Raum“ diskutiert unter der Schirmherrschaft der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit Referent_innen aus Kopenhagen und London Konzepte für fahrradfreundliche Städte.

In den nächsten Wochen werden wir immer wieder mal rund um die Messe berichten.

Jahrespressekonferenz des Polizeipräsidenten zur Verkehrssicherheit in Berlin 2010

Heute wurde vom Präsidenten der Berliner Polizei der Verkehrssicherheitsbericht 2010 vorgestellt. Danach ist die Gesamtzahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle in Berlin um 4,4% auf 130.500 Unfälle gestiegen. Zurückgegangen ist dagegen die Zahl der Verunglückten. Mit 44 Verkehrsunfalltoten gab es den niedrigsten Stand, der jemals in Berlin registriert wurde.

Folgende Ausführungen machte der Polizeipräsident zur Radverkehrssicherheit im Jahre 2010:

„In der Verkehrssicherheitsarbeit haben wir uns im letzten Jahr auch wieder auf die Hauptrisikogruppe der Radfahrer konzentriert. In Berlin spielt das Fahrrad als Verkehrsmittel eine immer größere Rolle.

Der Anteil der Radfahrer am Gesamtverkehrsaufkommen hat ständig zugenommen und liegt aktuell bei ca. 13 %. Umso erfreulicher ist es, dass im vergangenen Jahr die Unfälle unter Beteiligung von Radfahrern erneut deutlich zurückgegangen sind. 6.182 Unfälle sind 874 oder 12,4 % weniger als 2009. Besonders hervorzuheben ist, dass wir mit sechs getöteten Radfahrern den bisher niedrigsten Stand registriert haben. Im Jahr 2000 verunglückten noch 17 Menschen beim Radfahren tödlich, 2003 hatten wir mit 24 einen traurigen Höhepunkt. Diese positive Entwicklung darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Zahl der verunglückten Radfahrer weiterhin hoch ist. Sie verringerte sich zwar 2010 um 11,5 % auf 4.277, damit war jedoch immer noch jeder dritte Verunglückte in der Stadt ein Radfahrer. Nahezu die Hälfte der Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt waren, wurde durch sie selbst verursacht oder mitverursacht. Die häufigsten Fehlverhaltensweisen waren falsche Fahrbahnbenutzung und fehlerhaftes Einfahren in den Fließverkehr. Darüber hinaus wurden 229 Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss und 192 durch Rotlichtmissachtung registriert. 19.143 Ordnungswidrigkeitsverfahren (-13,5 %, 2009: 22.143) wurden 2010 gegen Fahrradfahrer eingeleitet.

Ziel unserer Verkehrsüberwachung war es, sowohl Radfahrer als auch alle anderen Fahrzeugführer für die besonderen Gefahren des Radverkehrs zu sensibilisieren und das Radfahren in Berlin sicherer zu machen. 2011 werden wir wieder mit Schwerpunktkontrollen dazu beitragen.“

Pressemeldung 0510 der Berliner Polizei vom 11.02.2011 – 13:25 Uhr

Radfahrer bei Unfall mit Straßenbahn getötet

Noch am Unfallort starb heute ein Radfahrer, der in der Seestraße im Wedding mit einer Straßenbahn kollidiert war. Nach der Presemeldung der Berliner Polizei wollte der Radfahrer um 15:25 Uhr in der See- Ecke Turiner Straße auf einer Fußgängerüberquerung über die auf dem Mittelstreifen befindlichen Gleise fahren. Dabei wurde er von der Straßenbahn erfasst.

Der noch unbekannte Radfahrer ist das erste Verkehrsopfer unter Radlern in diesem Jahr.

Pressemeldung # 0476 vom 08.02.2011 – 19:30 Uhr