Sollen Radler auf der Fahrbahn fahren?

Diese Frage stellt sich heute das rbb-Kulturradio am Mittag. Gesprächspartner des Moderators Peter Claus ist Benno Koch, Landesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs und Fahrradbeautragter des Berliner Senats.

Ausgebaute Radwege auf Gehwegen – eine sichere Sache, denken viele. Das ist aber ein Trugschluss: die Unfällle, in die Radfahrer involviert sind, passieren nicht auf der Fahrbahn, sondern auf ausgebauten Radwegen. Denn da steht man oft im toten Winkel der Rechtsabbieger und wird übersehen. Seit 2007 müssen LKWs mit einem Weitwinkelspiegel ausgestattet sein. Doch das reicht nicht.

Radfahrer sollen nun eine eigene Spur auf der Fahrbahn bekommen – links von den Rechtsabbiegern, damit sie ins Blickfled der Fahrer geraten. Der ADFC begrüßt dieses Vorhaben und geht einen Schritt weiter: Er fordert, dass Radfahrer auf der Fahrbahn fahren sollen. Am 18. Februar 2008 berät der Petitionsausschuss des Bundestages mit einer Unterschriftensammlung zur Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht.

Was meint ihr? Sollen Radler auf die Fahrbahn? Diskutiert mit – im heutigen Hörerstreit unter der Tel.: 030 / 30 20 00 40

Mittwoch, 30. Januar 2008 von 12:07 bis 14:30 Uhr im rbb-kulturradio: Sollen Radler auf der Fahrbahn fahren?
Livestream des rbb-Kulturradios
via: ADFC

Öffentlicher Nahverkehr in Bogotá

Vor einigen Jahren stand die Stadtverwaltung von Bogotá vor der Frage, wie man den öffentlichen Nahverkehr in der Multimillionenstadt verbessern kann. Damals entschied man sich nicht für ein hyperteures Metrosystem und baute stattdessen das TransMilenio-Schnellbussytem auf separaten Fahrspuren. Heute benutzen täglich 1,3 Millionen Fahrgäste die roten Busse, die bis zu 40 km/h schnell sind. Das Fahrrad nimmt im Nahverkehrssystem von Bogotá die Rolle eines Zubringers ein. Ein Streetfilms Video.

Critical Mass Dresden

In Dresden gibt es nun eine Critical Mass, die sich jeden letzten Freitag im Monat um 18.30 Uhr am Denkmal an der Skaterbahn an der Lingnerallee trifft. Einen Veranstalter gibt es nicht, schließlich wird ja nur ganz normal, entsprechend der Verkehrsregeln Fahrrad gefahren, und das heißt:

  1. Die Gruppe fährt auf einer Fahrspur.
  2. Die Gruppe bleibt beisammen, um durch den motorisierten Verkehr nicht zerrissen zu werden.
  3. Alles bleibt friedlich und lässt sich durch aggressive Autofahrer nicht provozieren. Der Verkehr wird nicht absichtlich gestört. Es geht nicht um Verkehrsbehinderung anderer, sondern darum, sich als unmotorisierter Verkehrsteilnehmer ein Stück öffentlichen Lebensraumes, die Straße, zumindest zeitweilig zurückzuerobern.
  4. Das Motto lautet: “Wir behindern nicht den Verkehr, wir sind Verkehr!“
  5. Es gibt keinen Organisator oder Anführer, auch wenn die Polizei vielleicht gerne einen hätte.
  6. Die Geschwindigkeit bleibt moderat, etwa 15 Km/h.
  7. Jeder der mitfährt ist natürlich für sich selbst verantwortlich.

ADFC Dresden: Critical Mass
Critical Mass Dresden bei MySpace

Nada Surf: „Whose Authority“

Mal wieder ein Musikvideo aus der Kurierszene. Michael C. Maronna, der ältere aus der Serie Pete & Pete  aus den Neunzigern, spielt einen Kurierfahrer in Brooklyn, der sich im harten Leben auf der Straße mit seinem Fixed Gear durchsetzen muss.  Dabei begegnet er anderen Fahrradfreaks, die von den Bandmitgliedern von Nada Surf dargestellt werden. Mit dem Video will Nada Surf das neue Album Lucky promoten, das am 1. Februar erscheint, vorhören kann man hier. Nada Surf spielt am 29. Februar im Columbia in Berlin.
via: cyclelicio.us

Gestohlener Fahrradanhänger zurückersteigert

Davon habe ich auch geträumt, als Mitte Dezember mein geliebter Deichgraf aus unserem Hof gezockt wurde. Ich habe einige Male durch die Berliner Fahrradauktionen von ebay geklickt, wurde aber schnell müde, als nach einigen Dutzend Fahrrädern das Rad, das ich suchte, nicht aufgetaucht war.  Ein Pankower, dem der Kinderfahrradanhänger gestohlen wurde, hatte mehr Glück:

„Ein pfiffiger 28-jähriger Mann aus Pankow entdeckte am vergangenen Mittwoch auf den Seiten eines Internet-Auktionshauses einen Kinderfahrradanhänger, der ihm am vergangenen Wochenende an seiner Wohnanschrift in der Vinetastraße gestohlen worden war. Er ersteigerte den Anhänger und brachte gestern zur verabredeten Abholung in der Prenzlauer Promenade gegen 15 Uhr 30 die Polizei mit. Die beiden Verkäufer, eine 20-jährige Frau und ihr 31 Jahre alter Begleiter, hatten den gestohlenen Anhänger dabei. Bei einer Wohnungsdurchsuchung fanden die Ermittler zwei weitere Fahrradanhänger, die wahrscheinlich ebenfalls gestohlen worden sind. Weitere Ermittlungen führten auf die Spur eines 23-Jährigen aus Pankow, der bereits einschlägig wegen Diebstahlstaten polizeilich in Erscheinung getreten war. In seiner Wohnung fanden die Beamten weiteres Beweismaterial. Die Kriminalpolizei ermittelt gegen den 23-Jährigen, der nach erkennungsdienstlicher Behandlung wieder entlassen wurde, wegen besonders schweren Diebstahls, gegen das Verkäuferpärchen wird wegen Hehlerei ermittelt.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nr.  279 vom 26.01.2008 – 12:50 Uhr

Nachwachsendes Fahrrad

Fahrradkette aus Holz

Bei dem Thema Holzfahrrad zucken manche gelangweilt mit den Schultern. Der Sensationsfaktor ist weg, inzwischen erscheinen sogar Bücher über den Holzfahrradbau, jeder kann sich mit etwas Geschick sein Holzrad zusammen leimen. Dennoch, das Holzfahrrad, das der sechzehnjährige Marco Facciola gebaut hat, ist besonders: es ist zu 100 Prozent aus Holz, selbst die Fahrradkette (siehe Bild) ist komplett hölzern. Ein Klick auf die Originalquelle lohnt sich sehr.
via:  Spoony’s Bike Blog

Radfahrer in Bezirk Mitte verunglückt

„Bei einem Verkehrsunfall in Mitte ist in der vergangenen Nacht ein 23-Jähriger schwer verletzt worden. Der Mann fuhr mit seinem Fahrrad gegen 23 Uhr 30 auf dem Radweg der Karl-Marx-Allee, als eine Windböe ein transportables Verkehrsschild umwarf. Der Radler stürzte über das umgekippte Verkehrsschild und erlitt dabei schwere Kopfverletzungen. Er kam in ein Krankenhaus.“
Pressemeldung der Polizei 258 vom 25.01.2008 – 08:50 Uhr

Die Macht der Fahrradklingel

Schon mal darüber nachgedacht, welche Power eine Fahrradklingel haben kann? Ich auch noch nicht, deshalb hat mich das Experiment überrascht. Und versteht einer japanisch und kann sagen, was der Moderator da ins Mikro schreit?
via: vergessen

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Fahrradhersteller stellt voll auf LED um

Als erster Fahrradhersteller bietet utopia sein komplettes Fahrradprogramm ausschließlich mit der neuen IQ-Tec Beleuchtung von Busch & Müller an. Die IQ-Tec Beleuchtung versorgt den Radfahrer laut Herstellerangaben mit 300 Prozent mehr Licht, als der Gesetzgeber für Frontscheinwerfer vorschreibt. Mit bis zu 40 Lux Lichtleistung sei der IQ-Tec Scheinwerfer Fly die hellste Frontleuchte für den Dynamobetrieb, der in Deutschland nach wie vor Pflicht ist.
via: pd-f

97. Berliner Sixdays

Heute startet im Velodrom an der Landsberger Allee das 97. Berliner Sechstagerennen. Trotz hoher Preise für Eintrittskarten und Alkoholbier werden wieder 70.000 Radsportfans die 18 Teams unterstützen und den Sportpalastwalzer pfeifen. Bis zum 29. Januar gibt es jeden Abend bis spät in die Nacht spannende Rennen und viel Unterhaltung auch außerhalb der Bahn.
Berliner Sechstagerennen
Morgenpost: Berlin gibt dem Nachwuchs eine Chance
BZ: Wer stoppt die Super-Schweizer?

Fietsersbond gegen Einführung von Tagfahrlicht

Der niederländische Fahrradverband Fietsersbond hegt Zweifel am Nutzen einer gesetzlichen Regelung zur Einführung von Tagfahrlicht bei Kfz und warnt vor schlechterer Sichtbarkeit von Radfahrern durch Tagfahrlicht an Kraftfahrzeugen. Der Fietsersbond berichtet, dass sich die Reaktionszeiten von Verkehrsteilnehmern an Orten verlängern, an denen viele Autos mit Beleuchtung unterwegs sind. In den Niederlanden spielt dies insbesondere in geschlossenen Ortschaften eine Rolle. Der Tagfahrlichtproblematik muss deshalb, so der Fietsersbond, mehr Beachtung geschenkt werden, weil andere Straßennutzer, unter anderem Radfahrer, davon betroffen sind.

Die EU will das Tagfahrlicht zur Pflicht machen. Auch das niederländische Verkehrsministerium versucht Zweifel an Sicherheitsdefiziten zu zerstreuen. Der Fietsersbond weist jedoch darauf hin, dass bereits Österreich eine gesetzliche Regelung zurückgenommen hat und fordert eine weitere Diskussion auf Grund des hohen Zweiradfahreranteils in den Niederlanden.
Fietsersbond: Fietsers minder zichtbaar bij invoering motorvoertuigverlichting overdag
via: Fahrradportal

Lastenrad zu vermieten

 Lastenfahrrad

Habt ihr einen extra großen Einkauf zu bewältigen, oder einen Kühlschrank zu transportieren? Ab sofort vermieten wir unseren Longjohn für den Transport ohne Parkplatzsorgen. 3 € die Stunde oder 20 € für 24 Stunden. Einfach vorbeikommen oder eine Mail an uns schicken.

Safeturn Fahrradblinker

Das australische Produkt Safeturn ist eine Art Fahrradblinker, der genau so funktioniert wie ein Blinker bei anderen Kraftfahrzeugen. Auf einem Armband sitzen drei LEDs. Wenn die Hand auf dem Lenker aufliegt, blinken diese LEDs nicht. Sobald man seinen Arm in die Waagerechte hebt, um das Abbiegen anzuzeigen, beginnt es zu blinken. Der Blinker leuchtet noch eine Sekunde weiter, nachdem man seine Hand wieder an die Lenkstange gesetzt hat. Safeturn kostet 19,95 australische Dollar. Hier scheint sich die Innovation nicht durchgesetzt zu haben, denn die Website ist schon von 2006.
Safeturn Bicycle indicators for safe riding.
via: transportTrends

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Radlerstreit in Sanssouci eskaliert

Nach vielen Scharmützeln zwischen Parkwächtern einerseits und Sanssoucibesuchern mit Fahrrad auf der anderen Seite wird der Streit um das Radfahren in Potsdams Schlossgärten nun auf eine neue Stufe gehoben. Vor einigen Tagen war der Modeschöpfer Wolfgang Joop wegen Fahrradfahrens im Park Sanssouci mit einem Parkwächter aneinandergeraten. Joop hatte sich erdreistet, nicht nur sein Rad im Park zu nutzen, sondern auch noch zwei unangeleinte Köterchen dabeizuhaben. „Lein’ Deine Hunde an oder ich hau’ Dir in die Fresse“ – mit diesen unschönen Worten soll ein Parkwächter die Modeikone bedacht haben. Seinen persischen Fahrer, der ihn begleitete, habe der Parkwächter ausländerfeindlich beschimpft: „Hau ab du blöde Sau“ und „Du Scheiß Ausländer, geh’ mal zurück wo Du herkommst“ soll er gesagt haben. Joop will den Wächter nun anzeigen.
Tagesspiegel vom 22.01.2008: Joop zeigt Wächter vom Schlosspark Sanssouci an
Tagesspiegel vom 23.01.2008: Beifall für den Park-Sünder

Sanssouci

So ist es richtig: Potsdamer Schlossgarten völlig frei von Fahrrädern
Foto: Jacob Bøtter

Betrunkener Autofahrer erfasst Radfahrerin

In den Pressemeldungen der Berliner Polizei spielen die Radfahrer zur Zeit keine große Rolle. Da werden Kinder aus verwahrlosten Wohnungen gerettet, Lehrer verprügelt und Polizeiautos mit im Zündschloss steckenden Schlüsseln zurückgelassen und prompt geklaut. Die vielen kleinen Radlerunfälle mit leichtverletzten Radfahrern sind nicht spektakulär genug, um es auf die Internetseite des Berliner Polizeipräsidenten zu bringen. Die Meldung Nummer 227 bringt den zweiten richtig krassen Fall nach dem Tod des Ex-Rennfahrers Ralf-Guido Kuschy am Neujahrstag.

„Ein betrunkener Autofahrer verursachte gestern Abend in Tiergarten gleich zwei Verkehrsunfälle. Der 29-Jährige aus dem Landkreis Demmin in Mecklenburg Vorpommern war gegen 18 Uhr 15 auf der Straße Alt-Moabit in Richtung Stromstraße unterwegs, als er die Gewalt über seinen Opel verlor und eine in gleiche Richtung fahrende 23-jährige Radfahrerin am Hinterrad touchierte.
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