In der letzten Woche wurde vor dem Roten Rathaus der Prototyp eines Lastenfahrrads mit Elektrounterstützung vorgestellt. Der Cargo-Cruiser wurde entwickelt von der Berliner Firma Dreiradbau und kann reguläre Europaletten oder Stückgüter bis zu einem Gewicht von 250 Kilogramm transportieren. Fahrerplatz und Lastenaufnahme des Cargo-Cruisers sind vollverkleidet, sodass das Transportfahrrad auch bei ungünstigen Witterungsverhältnissen genutzt werden kann. Der E-Motor unterstützt den Lastenradfahrer bei der Anfahrt und am Berg. Sobald das Elektro-Lastenrad eine Geschwindigkeit von 24 Kilometern pro Stunde erreicht hat, schaltet sich der Elektroantrieb ab.
Interessant ist, dass das Fahrzeug rechtlich als Fahrrad betrachtet wird und deshalb auf der Radspur am Stau vorbeifahren darf. Da der Cargo-Cruiser mit seinen (geschätzten) einen Meter zwanzig Zentimetern Breite auch relativ schmal ist, wird er auch dort hinkommen, wo andere Fahrzeuge alt aussehen.
Benno Koch: „Das Konzept des Cargo-Cruisers passt emissionsfrei und wirtschaftlich sinnvoll bestens in die Radverkehrsstrategie Berlins, in den Nationalen Radverkehrsplan der Bundesregierung und in die Verkehrskonzepte der anderen Metropolen Europas“.
Der erste Prototyp des Cargo-Cruisers hat einen Praxistest von 10.000 Kilometern erfolgreich bestanden, ein zweites Fahrzeug wird bald hinzukommen. Olaf Lange, Hersteller des Elektrolastenrades: „Wir haben schon eine Bestellung aus den Niederlanden, wo eine Gemeinde die Müllentsorgung umweltfreundlich mit dem Cruiser abwickeln will. Und selbst aus New York gibt es Anfragen.“
Dreiradbau
Benno Koch: 1. Cargo-Cruiser mit 250 kg CO2-frei durch die Umweltzone
Foto: Benno Koch