Klimatest 2016 geht ins Finale

Bis übermorgen können sich noch Radfahrer beim ADFC-Klimatest 2016 beteiligen. Am Mittwoch, dem 30. November 2016 endet die dreimonatige Umfrage zur Fahrradfreundlichkeit aller deutschen Städte und Kommunen.

Der Fahrradclub veröffentlich regelmäßig Zwischenstände der Teilnehmerzahlen. Auch wenn die bisher aufgelaufenen Gesamtzahl der Stimmen nicht veröffentlicht werden, deutet sich ein uneinheitliches Bild an. In einigen Städten wird die Teilnehmerzahll der letzten Erhebung 2014 überschritten, in anderen Gemeinden scheint das Interesse am Fahrradklima einzubrechen. Immerhin wird damit gerechnet, dass 2016 wieder mehr Städte und Gemeinden in die Wertung kommen. 2014 war in 468 Städten die Mindestteilnehmertahlerreicht worden. Zum Vergleich: 332 Städte kamen beim Klimatest 2012 in die Wertung.

ADFC Klimatest

Cargoli, das Miniatur-Cargobike

Cargobikes sind ein Trend und Symbol der Verkehrswende. Wozu noch mit teurem Auto im Stau stehen wenn zwei Kinder und ein Großeinkauf auch ins Fahrrad passen?

Cargoli

Jetzt gibt es den passenden Geschenk- und Werbeartikel zum Cargobike-Trend: Cargoli ist ein Holzbausatz für Erwachsene und made in Berlin. Die drei Modellvarianten LongJohn, Dreirad und Truck passen unter jeden Weihnachtsbaum und leisten tolle Dienste – zum Beispiel als Stiftehalter, Schmuckkästchen oder Trinkgeldkasse. Ab einer Mindestabnahmemenge sind die Cargolis auch mit eigenem Logo zu haben.

  • Steckbausatz mit Teilen aus Birkensperrholz (6,5 mm, Laserschnitt) und Buche-Vollholz
  • verpackt inklusive Montageanleitung im hochwertigen Baumwollbeutel mit Cargoli-Logo
  • VK-Preis: LongJohn und Dreirad 25 €, Truck 35 €; auf Anfrage größere Stückzahlen zum Staffelpreis und mit Wunschlogo
  • Händlerliste und Online-Shops: www.cargoli.de/bestellen.html 
  • Lieferung und Ladenverkauf ab Anfang Dezember

www.cargoli.de

Ein Jahr Volksentscheid Fahrrad

Heute vor einem Jahr trafen sich knapp drei Dutzend Fahrradintressierte in einer alten Brauerei in Kreuzberg zu einem Wochenendworkshop, um Möglichkeiten und Risiken eines „Volksentscheid Fahrrad-Stadt-Berlin“ auszuloten, wie es damals noch hieß. Eingeladen dazu hatten Frank Masurat, Schatzmeister des Berliner ADFC, und Heinrich Strößenreuther von der Initiative Clevere Städte. Unter den Teilnehmern des Workshops waren Mitglieder von ADFC, VCD, NABU sowie Leute aus der freien Fahrradszene.

Jeder hatte jeweils fünf Ziele mitgebracht, die er oder sie in einer möglichen Fahrradstadt Berlin verwirklicht sehen wollte. Aus dieser langen Liste mit Zielen wurden in dieser Klausurtagung und in den folgenden Tagen die zehn Ziele des Volksentscheids Fahrrad herausgearbeitet. Unter allen Teilnehmern bestand Einigkeit, dass die Zeit reif ist für eine Kampagne für das Fahrrad. Es gab aber auch skeptische Stimmen, ob das Ziel eines Volksentscheids realistisch ist.

In den darauffolgenden Monaten haben sich viele Menschen vom Virus des Fahrradvolksentscheides anstecken lassen und mit unglaublicher, kreativer Energie viele Aktionen durchgeführt, die das Thema breit in der Öffentlichkeit verankert hat. Als dann auch noch die Mitgliederversammlung des ADFC den Volksentscheid gegen den Rat des Vorstandes mit einer breiten Mehrheit unterstützte, entwickelte sich eine Euphorie, die auch heute noch nicht abgeklungen ist.

Ein Jahr später sind Forderungen des Fahrradvolksentscheides Bestandteil des Koalitionsvertrages. Damit ein RadGesetz im kommenden Jahr verabschiedet wird, hat die Initiative eine Fundraising-Kampagne gestartet: Ziel ist, drei Stellen in Vollzeit für sechs Monate sowie die Büromiete zu finanzieren.

Volksentscheid Fahrrad
Volksentscheid Fahrrad Fundraising-Kampagne

Tegenwindfietsen 2016

In Koksijde in Belgien wurde heute ein Querfeldein-Worldcup-Rennen abgesagt. Zu viel Wind. Für das Gegenwindrennen auf dem Oosterschelder Sturmflutwehr in den Niederlande waren es also beste Bedingungen. Wir immer wird „NK Tegenwindfietsen“ auf handelsüblichen Hollandrädern ohne Schaltung ausgetragen, 8,5 Kilometer immer stramm gegen den Wind. Heute wurden bei allen Teilnehmern deutlich längere Zeiten gemessen als in den Vorjahren. Der Sieger bei den Männern brauchte 21:30 Minuten. Zum Vergleich: der Sieger kam 2013 in unter 18 Minuten ins Ziel und alle vergangenen Sieger kamen in weniger als zwanzig Minuten über die Ziellinie. Bei den Frauen kam Mathilde Matthijsse nach 28:09 Minuten ins Ziel. Sie verteidigte ihren Titel aus dem letzten Jahr, als sie 21:23 Minuten für die Strecke auf dem Flutwehr brauchte. Im Video die eine Fahrerin Neeltje Jans beim Tegenwindfietsen 2016.

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R2G-Koalitionsvertrag in Berlin zum Thema Radfahren

Heute hat die künftige Koalition von Sozialdemokraten, Linken und Grünen die Koalitionsvereinbarung für die Legislaturperiode von 2016 bis 2021 veröffentlicht. Wir dokumentieren die Passagen des Vertrages, die den Radverkehr betreffen.

Neue Impulse für einen großstadtgerechten Radverkehr

In einem ersten Schritt wird die Koalition bis zum Frühjahr 2017 – unter Berücksichtigung von Zielen des „Volksentscheid Fahrrad“ und der im Koalitionsvertrag genannten Maßnahmen – einen Gesetzentwurf für den Radverkehr vorlegen und einbringen. Dazu wird ein Dialog mit dem „Volksentscheid Fahrrad“ und anderen Mobilitätsinitiativen und Verbänden geführt. Die Koalition will in dieser Wahlperiode massiv in den Ausbau der Fahrradinfrastruktur und des -netzes investieren sowie die Planungs- und Umsetzungsprozesse beschleunigen.

Es wird ein Bündnis für den Radverkehr / Bündnis zur Förderung des Radverkehrs, u. a. mit dem Land, den Bezirken, der Verkehrslenkung Berlin, der BVG und S-Bahn, den Leitungsbetrieben sowie mit weiteren relevanten Akteur*innen bzw. Entscheidungsträger*innen geschaffen. Eine Projektsteuerung soll die von der zuständigen Senatsverwaltung in Auftrag gegebenen gesamtstädtischen Projekte koordinieren, planen und umsetzen und alle relevanten diesbezüglichen Aufgaben übernehmen. Hierfür wird eine landeseigene Velo-GmbH gegründet, die in der Startphase bei der Grün Berlin GmbH angesiedelt werden soll.

Es wird eine Koordinierungsstelle Radverkehr eingerichtet, die für die Kommunikation und Koordination mit der Verwaltung auf Landes- und Bezirksebene, den Verkehrs- und Leitungsbetrieben, der Projektsteuerung, dem Parlament, den Verbänden und der Öffentlichkeit zuständig ist.

Bei der zuständigen Senatsverwaltung werden mindestens zehn Vollzeitstellen und bei der o. g. Projektsteuerung eine angemessene Zahl an Vollzeitstellen eingerichtet, sowie Personalmittel für durchschnittlich zwei Ingenieursstellen pro Bezirk zur Verfügung gestellt. Die Personalmittel für die Bezirke werden an die Umsetzung von Maßnahmen gekoppelt. Zur Finanzierung werden im Jahr 2018 40 Mio. und ab 2019 jährlich 51 Mio. Euro Mittel in den Landeshaushalt eingestellt, die ausschließlich der Radverkehrsinfrastruktur zugutekommen, und für die langfristige Finanzplanung entsprechend auch Mittelzusagen für die folgende Legislaturperiode getroffen. Nicht ausgeschöpfte Mittel sind in das nächste Haushaltsjahr übertragbar. Die bezirklichen Straßenverkehrsbehörden werden wieder bei der Abteilung Tiefbau in den Straßen- und Grünflächenämtern (SGA) eingegliedert. 2017 werden mindestens 10 Mio. € zusätzlich für die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur eingestellt.

Radverkehrsinfrastruktur ausbauen

Die Koalition verfolgt die Errichtung von im Regelfall mindestens zwei Meter breiten Radstreifen entlang des Hauptstraßennetzes. Die Streifen sollen so breit sein, dass ein sicheres Überholen möglich ist. Aus Gründen der Mobilitätssicherheit soll abschnittsweise eine physische Trennung des Radverkehrs sowohl vom Auto- als auch vom Fußverkehr erfolgen.

Auf Nebenstraßen will die Koalition ein Netz aus Fahrradstraßen planen und errichten, das mit der restlichen Radverkehrsinfrastruktur verknüpft wird. Die Koalition nimmt zur zügigen Umsetzung die notwendigen Änderungen des Allgemeinen Zuständigkeitsgesetzes (AZG) vor. Und sie erarbeitet einen Leitfaden für die Gestaltung von Fahrradstraßen.

Einbahnstraßen sollen so weit wie möglich in beide Richtungen für den Radverkehr geöffnet werden. Die Koalition bringt den Umbau von Kreuzungen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit voran; in den nächsten fünf Jahren sollen die laut Unfallkommission ermittelten gefährlichsten Kreuzungen umgebaut werden. An Baustellen müssen die Bedürfnisse von Radfahrer*innen und Fußgänger*innen berücksichtigt werden.

Bei den gehwegbegleitenden Radwegen, die in den nächsten Jahren voraussichtlich erhalten bleiben, werden Sichthindernisse vor Kreuzungen beseitigt, damit die Radfahrer*innen im Blickfeld der abbiegenden Autofahrer*innen sind. Die Koalition wird den Bau von Radschnellverbindungen vorantreiben, damit Pendler*innen weitgehend kreuzungsfrei – oder an Knotenpunkten bevorrechtigt – auch größere Distanzen überwinden können. Ziel ist eine Gesamtlänge von 100 km. Die Koalition wird Prioritätsnetze für ÖPNV, Fahrrad und Motorisierten Individualverkehr (MIV) definieren, auf denen das jeweilige Verkehrsmittel Vorrang hat und bevorzugt beschleunigt wird (Grüne Welle).

Die Koalition wird in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode für einen Zeitraum von zwei Jahren ein Pilotprojekt „Grüner Pfeil für Radfahrer*innen“ durchführen. In einem klar abgegrenzten, nicht hoch verdichteten Stadtbereich werden Ampelkreuzungen speziell ausgeschildert, um Radfahrer*innen das Abbiegen nach rechts oder das Geradeausfahren an T-Kreuzungen zu ermöglichen. Die Verkehrssituation muss dies trotz Rotampel erlauben.

Die Koalition wird das sichere und bedarfsgerechte Fahrradparken weiter vorantreiben. Dazu werden vermehrt Fahrradbügel aufgestellt und in dicht besiedelten Stadtbereichen auch Kfz-Plätze umgewandelt. In den Außenbezirken werden Bike&Ride-Plätze geschaffen. An den wichtigsten Verkehrsknotenpunkten, wie z. B. Ostkreuz, Hauptbahnhof, Südkreuz, Zoo oder Gesundbrunnen, werden Fahrradparkhäuser gebaut. Die Koalition startet eine Öffentlichkeits-Kampagne, um die Berliner*innen zu einem Umstieg auf das Fahrrad zu ermuntern. Die Koalition will gemeinsam mit dem Land Brandenburg die schadhaften Stellen des Mauerwegs beseitigen und die Defizite beheben.

Koalitionsvereinbarung zwischen SPD, den Linken und Grünen, Seite 51ff

2 Räder – 200 Jahre

Bis zum 12. Juni 2017 werden wir viele Ausstellungseröffnungen, Veranstaltungen, Reden, Bucherscheinungen, Aufsätze und Würdigungen aller Art erleben, die sich mit dem 200-jährigen Geburtstag des Fahrrads beschäftigen. Am Donnerstag, dem 12. Juni 1817 ging Karl Drais mit dem von ihm erfundenen Laufrad auf Fahrradtour von Mannheim nach Schwetzingen. Für die 14 km lange Strecke benötigte Drais eine knappe Stunde, nicht schlecht, aber damals wurden Radfahrer ja auch noch nicht von roten Ampeln ausgebremst.

Das Technoseum, das Technikmuseen in Mannheim, beginnt den Reigen der Huldigungen mit der Ausstellung „2 Räder – 200 Jahre. Freiherr von Drais und die Geschichte des Fahrrades“. Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist Macher und Erfinder Drais. Gezeigt wird seine revolutionäre Laufmaschine, eine historische Wagnerwerkstatt und zeitgenössische Exponate und Dokumente aus dem Leben von Drais. Weitere Stationen widmen sich der Entwicklung des Rades von der Draisine zum Massenprodukt, dem Auto als der Konkurrenz des Rades auf vier Rädern und dem Revival des Fahrrads in den letzten Jahrzehnten.

Ausstellung des Technoseums Mannheim: 2 Räder – 200 Jahre
vom 11. November 2016 bis Juli 2017

Bikeshorts auf der Interfilm

Vom 14. bis zum 20. November 2016 werden auf dem 32. Internationalen Kurzfilmfestival „Interfilm Berlin“ etwa 600 Filme aus 70 Ländern in 50 Programmen, 6 Wettbewerben, 9 Kinos und 4 Stadtteilen gezeigt. Mit dabei: die sechste Ausgabe der Bike Shorts mit drei Screenings in drei verschiedenen Kinos. Gezeigt werden zweihundert Jahre nach der Erfindung des Fahrrads Filme aus Estland, Spanien, England, Australien, Brasilien, den Niederlanden, Thailand, den USA und aus Deutschland. Sie zeigen, dass das Fahrrad wieder zum Sinnbild von Freiheit geworden ist: Von der Erleichterung nach einer harten, persönlichen Herausforderung, der Freiheit am Stau vorbeizufahren, der Weite unendlich scheinender Landschaften sowie der Chance, durch das Radfahren neue Perspektiven zu entwickeln.

Gezeigt werden die Kurzfilme im:
Il Kino am 16.11 um 20:00 Uhr
Passage 1 am 18.11. um 23:00 Uhr
Roter Salon am 20.11. um 21:00 Uhr

Interfilm
Bikeshorts auf Facebook

Drei Dinge, die aus Radfahrern bessere Radfahrer machen

In Anlehnung an „Acht Fehler, die fast jeder Radfahrer begeht“ in der Süddeutschen Zeitung und an „4 Dinge, die Radfahrer besser machen können“ im Blog itstartedwithafight hier meine Liste von Verhaltensweisen auf dem Rad, die verbesserungswürdig sind.

1 Handzeichen beim Abbiegen geben
Bei Autofahrern wird die Unsitte, nicht zu blinken, von Jahr zu Jahr schlimmer. Bei den Radfahrern ist es meinem Gefühl nach umgekehrt. Dennoch gibt es immer noch eine erschreckend große Zahl von Radfahrern, die komplett darauf verzichten, die Fahrtrichtung mit der Hand anzuzeigen. Wenn man nach links abbiegt, sollte das Handzeichen mit einem Schulterblick kombiniert werden.

2. Auf Radwegen nicht in der Gegenrichtung fahren
Das Fahren auf Radwegen in die falsche Richtung kommt immer noch vor und führt nicht selten zu sehr gefährlichen Situationen und Beinahezusammenstößen.

3. Überholabstände einhalten
Wenn Radfahrer andere Radfahrer überholen, wird manchmal auf einen Sicherheitsabstand verzichtet. Wenn ich mit dem Bakfiets unterwegs bin, werde ich manchmal nach Ampelstopps in geringstem Abstand überholt, was schon heikle Situationen heraufbeschworen hat, weil Long Johns bei niedrigem Tempo recht große Schlingerbewegungen machen. Deshalb bitte Abstand halten, es müssen ja nicht die eineinhalb Meter sein, die für Kfz-Fahrer Vorschrift sind.

Und wie sieht eure Liste aus?

Süddeutsche Zeitung: Acht Fehler, die fast jeder Radfahrer begeht
itstartedwithafight : 4 Dinge, die Radfahrer besser machen können

Kesselrollen – Teaser

Stuttgart. Landeshauptstadt von Baden-Württemberg. Stauhauptstadt.
Oder auch: Die Stadt mit dem höchsten Feinstaubanteil in ganz Deutschland. Inmitten des ganzen Staus jedoch, findet sich eine erfrischende Fahrradszene. Die tagtäglich dafür kämpft, dass sich die Zustände in der Landeshauptstadt verbessern. Für eine lebenswertere Stadt. Für die Mobilität der Zukunft. Ein gemeinsamer Treffpunkt dieser Menschen ist die Critical Mass. Kesselrollen portraitiert diese Menschen und deren Initiativen. Wie rollt denn nun die Stadt von morgen?

Dieser Teaser gibt einen kleinen Eindruck von dem finalen Film. Viel Spaß beim Schauen.
Musik von Thorsten Puttenat: putte.de

3.500 Lidl-Bikes für Berlin

Im kommenden Frühjahr fällt der Startschuss für das vom Senat geförderte Fahrradverleihsystem. Nextbike heißt der neue Anbieter, der mit mindestens 1.750 Leihrädern an mindestens 175 Standorten innerhalb des S-Bahnrings loslegen will. Im Endausbau soll das Nextbike-System auf 5.000 Räder an mehr als 700 Stationen wachsen. Der Senat wird das öffentliche Fahrradverleihsystem mit einem Millionenbetrag jährlich unterstützen.

Das bei der Ausschreibung unterlegene Unternehmen Deutsche Bahn mit seinem Leihradsystem Call a Bike will aber trotz des Wegfalls öffentlicher Förderung weiter in Berlin aktiv bleiben. Dafür hat sich die DB mit dem Discounter Lidl zusammengetan und das Lidl-Bike kreiert. 3.500 der rollenden Litfasssäulen sollen im Frühjahr 2017 zur Verfügung stehen, die die Kunden innerhalb des S-Bahn-Rings, ohne feste Stationen, flexibel ausleihen und zurückgeben können. Bei dem Deal übernimmt die Firma DB Rent den Part des Systembetreibers und betreut die Kunden. Lidl wird der Namensgeber des neuen Fahrradverleihsystems sein und die Farbgestaltung der vollständig neuen Radflotte prägen.

Alle Kunden von Call a Bike sowie der Fahrradverleihsysteme mit weiteren Kooperationspartnern werden auf „Lidl-Bike“ ohne gesonderte Anmeldung zugreifen können. Genauso steht dann auch Lidl-Bike-Kunden die gesamte Call a Bike-Familie deutschlandweit ohne weitere Registrierung zur Verfügung.

Deutsche Bahn: Größtes Fahrradverleihsystem der Deutschen Bahn: 3.500 „LIDL-BIKES“ für Berlin

unterwegs

Berliner Fahrräder aus dem KEIRIN cycle culture café (darunter ein Rad von Nico Bonnano) und Bilder des Künstlers Eici Sonoda zeigt die Ausstellung „unterwegs“, die ab kommenden Sonnabend bis Anfang Januar in der Galerie des Café Kohi gezeigt wird.

Unterwegs mit dem Fahrrad. Das Fahrrad verbindet beide.

Das Keirin ist einer der schönsten Fahrradläden der Stadt. Hier trifft die Fahrrad-Kultur zusammen. Wer Fahrräder liebt, sollte diesen Laden kennen! Neben dem hauseigenen Kaffee „messenger- by passenger“ findet man hier immer Inspiration und News rund ums Bike. -bunt und international, since 2004-

Auch der Künstler Eici Sonoda war stets mit dem Fahrrad unterwegs, immer auf der Suche nach dem passenden Motiv. Fahrräder tauchen auch in seinen Ölbildern auf. Sie prägen das Berliner Stadtbild und bilden neben der U+S-Bahn spannende Kompositionen in seinen Bildern.

Zeiten: 7. November 2016 bis 6. Januar 2017
Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 17 Uhr
Ausstellungseröffnung am 5. November 2016 ab 20:00 Uhr

Ort: Café Kohi
Rungestr. 20
10179 Berlin
Mitte

Facebook-event

Deutschland vom Fahrrad-Wahn betroffen

Wolfgang Güllner ist Gründer und Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts Forsa und Honorarprofessor an der FU. Laut Wikipedia gilt Güllner als ausgesprochen „meinungsfreudig“. Das brachte ihm wiederholt den Vorwurf ein, er vermische die ermittelten Daten mit persönlichen Ansichten, woraus sich ein Cocktail ergebe, der seriös und unabhängig aussehe, doch voller Meinung stecke.

Ein Beispiel seiner Meinungsfreudigkeit präsentiert Güllner heute auf der Webseite einer Partnerorganisation des deutschen Städte- und Gemeindebundes. Unter der Überschrift „Fahrrad – Wahn in Deutschland“ fordert Güllner Kommunalpolitiker auf, sich nicht vom „Fahrrad-Wahn“ verleiten zu lassen, sondern Verkehrspolitik für alle Bürger zu betreiben.

Güllner will „Zahlen, Daten und Fakten zum Thema“ bringen. So sei in den sechziger Jahren in Köln für die „enorme Summe von DM 600.000 ein Fahrradwegenetz“ errichtet worden. „Doch kaum ein Fahrradfahrer wurde auf diesen Fahrradwegen jemals gesichtet.“ Der nächste Fakt, den Güllner heranzieht, ist eine aktuelle Umfrage des Forsa-Instituts zur Nutzung des Fahrrads in einzelnen Bevölkerungsgruppen. Aus der Tatsache, dass 32 Prozent aller Männer und 22 Prozent aller Frauen ein Fahrrad nutzen, schließt er folgerichtig, dass der Anteil derer, die das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen, nach wie vor eine Minderheit ist. Da das Fahrrad aber nicht von allen Bevölkerungsschichten gleich stark genutzt wird, ist der Anteil der Radfahrer bei jenen deutlich höher, die Präferenzen für die Grünen hegen.

Güllner legt dann Zahlen einer Umfrage des Forsa-Instututs zu wahrgenommenen Prioritäten der Verkehrspolitik vor Ort vor. Danach denken 36 % der Bundesbürger, dass die Politik sich vor allem um Radfahrer kümmert. 30 % der Bundesbürger denken, dass das Auto im Zentrum der Politik steht, während 23 % der Meinung sind, dass die Politik sich vor allem um die öffentlichen Verkehrsmittel kümmert. Und schließlich denken 11 % der Bundesbürger, dass die Interessen der Fußgänger im Fokus der Politik stehen.

Güllners Resumee: „Die Kommunalpolitik wäre somit gut beraten, wieder eine ausgewogenere Verkehrspolitik als heute zu betreiben und sich nicht von „Fahrrad-Lobbyisten“ – wie z. B. dem Initiator des Berliner Volksentscheids „Fahrrad“ Heinrich Strößenreuther – zu falschen Weichenstellungen verleiten zu lassen.“

Kommunal: Fahrrad – Wahn in Deutschland