Radfahren und Sex

Mal wieder ein Werbevideo, diesmal für ein Parfüm mit dem Namen „Mormon“, einige Sachen sind mir dabei aber nicht klar. Lässt der Radfahrer die Schlaufen seines Helmes deshalb locker herabhängen, weil er auf Gott vertraut? Soll das Hochreißen des Vorderrads ein Potenzsymbol sein? Führt Radfahren automatisch zum Sex oder nur die Verwendung des beworbenen Duftwassers?

Radfahrer und rote Ampeln

Viele Einschätzungen im Straßenverkehr kommen aus dem Bauch heraus. Eine sachliche Auswertung von Unfallstatistiken und Studien findet selten statt. Da jeder Bürger in der einen oder anderen Form Verkehrsteilnehmer ist, meint er, Sachverhalte objektiv einschätzen zu können.

Eine häufige Fehlannahme ist, dass Radfahrer, die bei Rot fahren, sich besonders gefährden würden und verrückt seien. Diese Aussage impliziert, dass Radfahrer bei Grün besonders sicher unterwegs seien. Das stimmt nicht generell!

Schauen wir uns die Unfallstatistik Radfahrer der Berliner Polizei für das Jahr 2007 an, so finden wir die rote Ampel nicht einmal als eine der Hauptunfallursachen. Stattdesen verursachen Radfahrer Unfälle durch falsche Fahrbahnbenutzung (1282 Unfälle), ungenügenden Sicherheitsabstand (771 Unfälle) und Fehler beim Einfahren in den Fließverkehr (639 Unfälle). Der kleinste explizit genannte Unfallanteil ist „Falsches Verhalten beim Abbiegen“ mit 186 Unfällen. Schlussfolgern kann man, dass das Missachten der roten Ampel also in weniger als 186 Unfällen zum Tragen kam und damit keine Hauptunfallursache ist.

Von anderen Verkehrsteilnehmern wurden 1268 Unfälle durch „Falsches Verhalten beim Abbiegen“ verursacht – eine Unfallursache, die besonders häufig in Zusammenhang mit Radwegen auftaucht. Man kann wohl davon ausgehen, dass ein großer Anteil dieser Unfälle genau dort geschehen ist, wo Radfahrer auf dem Radweg bei grün gefahren sind – welcher Radfahrer kennt dieses Problem mit unachtsam rechtsabbiegenden Kfz nicht?

Und nun?

Man kann gerne anprangern, dass viele Radfahrer bei Rot fahren. Man sollte aber die Behauptung unterlassen, dass es für Radfahrer generell sicherer ist, bei Grün zu fahren – denn das ist nicht der Fall.

Dieser Artikel erschien ursprünglich bei dem berlinradler

„Die unverschämten Radler“

In der zur FAZ gehörenden Rhein-Main-Zeitung erschien gestern ein Artikel über eine Polizeikontrolle von Radfahrern. Solche verschärften Fahrradkontrollen werden offensichtlich im Frühling in jeder größeren Stadt durchgeführt. Es geht um den immer gleichen Vorwurf: Überfahren der roten Ampel beziehungsweise Nutzen des Fußgängergrüns, obwohl die Radfahrerampel noch Rot zeigt. Dem Artikel  kann man entnehmen, dass die Frankfurter Polizei innerhalb von zwei Stunden dreizehn Radfahrer kostenpflichtig verwarnt hat.

So weit so normal. Kaum ist der Zeitungsartikel im Netz, da gibt die Leserin Monika Jansen (MoniJansen) folgenden Kommentar ab: „Mir fahren die unverschämten Radler auch immer vor’s Auto beim Rechtsabbiegen. Und meine Schwiegermutter wurde sogar vor 2 Jahren von einem Fahrradkurier umgerissen: Oberschenkelhalsbruch.“

Radhaus Erfurt

Am vergangenen Wochenende wurde am Erfurter Hauptbahnhof ein Radhaus eröffnet. In der neuen Fahrradstation können 260 Fahrräder kostenlos abgestellt werden. Zusätzlich werden gegen eine Gebühr 32 verschließbare Boxen angeboten. Ergänzt wird das Radhaus durch eine Reparaturwerkstatt mit Radverleih. In das Obergeschoss zieht die Erfurter Geschäftsstelle des ADFC ein. Finanziert wurde der zweigeschossige Bau mit rund 1,2 Millionen Euro, die im Wesentlichen aus Mitteln der Städtebauförderung sowie aus Landesmitteln der Gemeindeverkehrsfinanzierung stammen.

Weshalb steht am Berliner Hauptbahnhof nicht schon lange so ein Radhaus? Es wäre der erste Anlaufpunkt für Fahrradtouristen, die Berlin besuchen. Hier könnte man Fahrräder abstellen, ausleihen, reparieren lassen, von hier aus könnten geführte Fahrradtouren angeboten werden. Weitere fahrradnahe Dienstleistungen könnten in ein Radhaus integriert werden. Wegen der größeren Dimensionen würde die Radstation am Berliner Hauptbahnhof vielleicht drei- oder viermal soviel kosten wie in Erfurt, hätte sich aber bereits nach wenigen Jahren amortisiert.
Thüringen: Radhaus-Eröffnung am Hauptbahnhof Erfurt

Abus Wand- und Bodenanker

abus-wand-und-bodenanker.jpgViele Berliner Miethäuser besitzen noch einen klassischen Innenhof mit relativ guten Abstellmöglichkeiten für Fahrräder oder es gibt einen bequem erreichbaren Fahrradkeller. Da, wo diese Möglichkeit der Fahrradunterbringung nicht gegeben ist, wird im Straßenraum häufig jeder Baum, jede Straßenlaterne und jedes Verkehrsschild zum sicheren Fahrradparken genutzt. Aufgabe der Kommune wäre es, die Hauseigentümer zu animieren, Fahrradstellmöglichkeiten zu schaffen. Eine relativ kostengünstige Lösung ist der WBA 100 Granit Befestigungsanker, der das sichere Anschließen von Fahrrädern in Garagen, in Kellern und an Hauswänden ermöglicht. Der zwei Kilo schwere Anker kann entweder am Boden oder an der Wand montiert werden. Aufgrund der flachen Bauform und Kunststoffabdeckung ist ein Überfahren des WBA 100 ohne Probleme möglich. Durch die wetterfeste Ausführung steht einem Einsatz im Außenbereich nichts entgegen. An der Befestigungsöse mit 65mm lichter Öffnung lässt sich ein Fahrrad sicher anschließen. 16mm dicker Bügel, der einen hohen Widerstand gegen jegliche Art von Aufbruchsversuchen bietet. Der Preis liegt bei knapp siebzig Euro.

Geekhouse Werbevideo

Hier zeigen wir das Werbevideo eines Rahmenbauers in Boston, Massachusetts. Geekhouse wurde 2002 gegründet und entwarf ursprünglich lediglich das Design der Geekhouse-Räder, während die Herstellung von externen Rahmenbauern übernommen wurde. Heute werden alle Fahrräder in der kleinen Firma komplett selbst entworfen und in der eigenen Werkstatt gebaut. Das Video zeigt den Reiz der Handarbeit beim Bau eines Fahrrads. Da lohnt sich wirklich ein Klick auf den Vollbildmodus.
Geekhouse


Geekhouse Movie from Geekhouse Bikes on Vimeo.

Neuberliner-Touren

Am kommenden Sonnabend bietet der ADFC Radtouren in verschiedenen Bezirken für alle an, die Neues entdecken und die Möglichkeit nutzen wollen, Kontakte zu knüpfen und Berlin als fahrradfreundliche Stadt kennenzulernen. Es soll gezeigt werden, dass viele Wege selbst in einer Großstadt wie Berlin gut ohne Auto zuzückzulegen sind. Das Fahrrad ist oftmals die bessere Alternative zum motorisierten Verkehr.

Aktive MItglieder der ADFC-Stadtteilgruppen führen mit gemütlichemn Tempo zu Orten, die versteckt, skurril, historisch oder einfach ein Muss sind. Es wird bevorzugt auf grünen Wegen gefahren und ab und an mal ein Stopp eingelegt. Alle Touren sind kostenlos, eine Ameldung ist nicht erforderlich.

Touren am Sonnabend, 25. April 2009:

  • Mitte, Treffpunkt Treffpunkt Rotes Rathaus, Rathausstraße 15, 10178 Berlin
  • Neukölln, Treffpunkt  Rathaus Neukölln, Karl-Marx-Straße 83, 12043 Berlin
  • Tempelhof-Schöneberg, Treffpunkt Rathaus Schöneberg, John-F.-Kennedy-Platz, 10820 Berlin
  • Spandau, Treffpunkt Rathaus Spandau, Carl-Schurz-Straße 276, 13597 Berlin

Weitere Neuberliner-Toruren finden am 20. Juni und am 22. August 2009 statt.
ADFC: Neuberliner Touren

Flashmob in Münster

Der Ludgerikreisel liegt am Innenstadtring von Münster und ist einer der größten Kreisverkehre in der Region. Im Juni letzten Jahres wurde hier ein Flashmob mit Radfahrern durchgeführt. Nach Lübeck wieder ein schönes Beispiel dafür, wie man mit begrenztem Aufwand maximale Wirkung erzielen kann.
via. Velowahnsinn

Radfahren in Schrittgeschwindigkeit

verkehrszeichen-241.jpgEin Radfahrer fuhr mit etwa 15 kmh auf dem Radweg mit angrenzendem Gehweg und sah eine Frau, die sich an einer Bushaltestelle mit anderen unterhielt. Er klingelte in etwa zehn Metern Entfernung, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Fußgängerin bewegte sich jedoch in Richtung Radweg. Dadurch sah sich der Radfahrer zur Vollbremsung gezwungen, bei der er über den Lenker stürzte.

In diesem Fall entschieden die Richter des Düsseldorfer Oberlandesgerichts im Jahre 2007, dass Radfahrer auf einem getrennten Rad- und Fußweg nicht verpflichtet seien, auf Fußgänger in gleicher Weise Rücksicht zu nehmen wie auf einem gemeinsamen Fuß- und Radweg. Der Bundesgerichtshof hob diese Entscheidung nun auf. Den Radfahrer trifft bei dem Unfall also eine Teilschuld. In letzter Konsequenz bedeutet das Urteil, dass Radfahrer auf einem gemeinsamen und lediglich durch eine Linie getrennten Rad- und Fußweg nur in Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen, um jederzeit auf einen unversehens auf den Radweg tretenden Fußgänger reagieren zu können.

Der ADFC kritisierte das Urteil des BGH und bezeichnete die höchstrichterliche Entscheidung eine Verwischung der von der Straßenverkehrsordnung vorgegebenen Unterschiede zwischen getrennten und gemeinsamen Geh- und Radwegen.
ADFC: Innerstädtische Radwege bergen Gefahren

Protest gegen A 100 wächst

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Mehr als 1500 Menschen haben heute auf einer Fahrrad- und Skate-Demo gegen den geplanten Weiterbau der Autobahn 100 von Neukölln nach Friedrichshain protestiert. Die Route führte von der geplanten Autobahnauffahrt direkt am S-Bahnhof Treptower Park zum Roten Rathaus und mit ein paar Schlenkern zum Sitz der Verkehrsverwaltung am Köllnischen Park. Von dort ging es zurück zum Treptower Park in die Beermannstraße. Hier fand die Abschlusskundgebung statt weil drei Häuser der Straße für die Autobahn abgerissen werden sollen. Die BewohnerInnen zeigten ihre Ablehnung dieser Pläne mit Transparenten an den Fassaden.  Auf der Demo wurden geschätzte 200 Einwendungen gegen den Weiterbau der A 100 gesammelt, die Frist zur Einsendung der Einwendungen läuft am Donnerstag den 23.4.09 ab. Muster der Einwendungen gibt es hier.

Organisiert von der Bürgerinitiative Stadtring Süd, war es insgesamt eine bunte, lustige Ausfahrt an einem sonnigen Sonntagnachmittag. Das macht Lust auf mehr Proteste gegen die Autobahn.

RBB Abendschau: Rad gegen Autobahn

„Fahren Sie mit dem Fahrrad zur Arbeit?“

Diese Frage stellte die Berliner Morgenpost am vergangenen Wochenende. Die Leser antworteten so:

Ja, täglich: 45 %
Gelegentlich: 17 %
Selten: 8 %
Nie: 15 %
Ich habe kein Fahrrad: 8 %
Ich habe keine Arbeit: 9 %

Die hohe Zahl der täglichen Fahradpendler wundert mich, wobei in der Umfrage offen bleibt, ob die Teilnehmer der Abstimmung Ganzjahrespendler oder nur die Saisonpendler meinen. Allerdings ist die Umfrage nicht ganz repräsentativ, weil lediglich 186 Stimmen abgegeben wurden.
Berliner Morgenpost: Fahren Sie mit dem Fahrrad zur Arbeit?
via: Hauptstadtblog

Andere Sommer-Öffnungszeiten!

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Unsere aktuellen Umstrukturierungs- und Erweiterungs-vorhaben lassen uns keine Wahl: Wir haben schlicht keine Kapazitäten für den Worker’s Day Mittwochs und Donnerstags. Natürlich haben wir trotzdem aber wie gehabt von Montag bis Samstag ab 10 Uhr auf.

Danke für euer Verständnis.

Aktion „Faires Radfahren“ der Polizei

Ab kommenden Montag sind Polizeibeamte in Mitte verstärkt bei Fahrradkontrollen im Einsatz. Unter dem Motto „Fairrad, faires Verhalten von und gegenüber Radfahrern“ richten die Polizisten täglich bis zum 24. April ihr Augenmerk auf verkehrswidriges Verhalten von Radfahrern.

Fair wäre es von der Polizei, wenn sie die wirklichen Ursachen der vielen Radfahrerunfälle bekämpfen würden. Um die Hauptursachen auszumachen, würde ein Blick in die Pressemeldungen der eigenen Behörde reichen. Beispiel von heute:

„Mit schweren Verletzungen musste heute Nachmittag eine Frau nach einem Verkehrsunfall in Oberschöneweide in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Die 50-Jährige war gegen 15 Uhr 15 mit ihrer 6-jährigen Enkelin in der Rummelsburger Straße in Richtung Wuhlheide unterwegs. An der Kreuzung Edisonstraße hielten die beiden Radfahrerinnen an der „roten Ampel“. Als das Lichtzeichen auf grün wechselte, bog der 49-jährige Fahrer eines Lkw nach rechts in die Edisonstraße, übersah die Frau und erfasste sie mit seinem Sattelzug. Die Radlerin zog sich schwere Rückenverletzungen zu und wurde stationär in einer Klinik aufgenommen. Dem Vernehmen nach besteht jedoch keine Lebensgefahr.

Das Mädchen blieb indes unverletzt. Sie wurde kurz vor dem Aufprall von ihrer Oma beiseite geschubst, so dass es zu keiner Berührung mit dem Lkw kam.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1140 vom 17.04.2009 – 19:00 Uhr