8. März! – Raus zum Purple Ride – Die queerfeministische Fahrraddemo!

Wir wollen nicht nur warme Worte und leere Versprechungen. Wir fordern mehr Sichtbarkeit und Rechte für FLINT*-Personen auf unseren Straßen. („Die Abkürzung FLINT* steht für Frauen, Lesben, Inter, nicht-binäre, und Transpersonen. Also alle Personen, die von patriarchalen Strukturen besonders diskriminiert werden“) Wir wollen nicht platt gemacht werden und (todes)mutig sein müssen, wenn wir auf den Straßen ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind!

„Deutlich erkennbar durch die Protestfarbe Lila, steigen sie auf’s Fahrrad und treten in die Pedale für die ökologische Verkehrswende und für eine Verkehrsplanung, die verschiedene Perspektiven und Mobilitätsbedürfnisse berücksichtigt.“

Quelle: respectcyclists.de

Denn nach wie vor beherrschen patriarchalisches Denken und Handeln auch die Verkehrs- und Stadtplanung. Wichtige Fahrradinfrastruktur kommt nicht vorran, im Gegenteil, sie wird willkürlich sogar einfach abgebaut. Nach wie vor hat die autogerechte Stadt Vorrang und wird geschützt.

Diese rückwärtsgewandte wie rücksichtslose und zerstörerische Sichtweise entspricht und hofiert männliche Bedürfnisse. Weder können wir uns das leisten, noch wollen wir das!

Es reicht nicht wenn Politik sich auf die Fahne schreibt, wir stünden für eine diskriminierungsfreie, pluralistische Gesellschaft. Es muss auch wirklich verstanden und gewollt sein, sichtbar und praktisch gelebt und umgesetzt werden. Doch leider fallen Entscheidungen oder auch keine Entscheidungen zugunsten von patriarchalischen Strukturen aus, also immer wieder zurück in alte Rollenbilder. Was leider hier immer noch Erfolg hat. Es fehlt an vorwärtsgewandten politischen Willen für eine fahrradgerechte Mobilitätswende ohne Diskriminierung, in der die Menschen im Mittelpunkt stehen.

„Das Motto des Purple Ride lautet: „Ab auf‘s Rad, gegen das Patriarchat!“. Aber was hat das Patriarchat eigentlich mit der Verkehrswende zu tun? Die vorhandenen Machtstrukturen wirken sich auf alle Lebensbereiche aus und prägen unsere Sichtweisen. So wird häufig die männliche Perspektive als die gesellschaftliche Norm angenommen. Feministische Wissenschaftler*innen sprechen dann von einer androzentrischen Sicht. Diese Sichtweise und ihre Auswirkungen wurden lange Zeit nicht hinterfragt. Deswegen entsprechen Verkehrs- und Stadtplanung noch immer hauptsächlich männlichen Bedürfnissen.“

Ein Beispiel wie es besser geht, bei dem vor allem auch die anderen 50% der Bevölkerung berücksichtigt werden. Die Superblocks in Barcelona:

Unsere Stadtplanung versteht sich als feministisch, sie bezieht alle mit ein. Keine bleibt zurück. Bisher haben die Stadtplaner einen wichtigen Teil der Bevölkerung vergessen. Wir wissen, dass Frauen öfter die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und weniger das Auto. Gleichzeitig leiden wir am meisten unter der schlechten Luft. Das führt zu Asthma. Wenn wir Frauen schwanger sind, bringt die Belastung außerdem ein erhöhtes Risiko für die Kinder. Das ist eine Ungerechtigkeit die durch vernünftige Planung korrigiert werden muss. Nach dem Willen der Stadtregierung soll jede dritte Straße in Barcelona am Ende des Jahrzehnts für Autos gesperrt sein. 500 Superilles (Superblocks) soll es bis dahin geben. Das Stadtklima wird sich merklich verbessern und die Bürger*innen werden über deutlich mehr Bewegungsfreiheit verfügen.“ (Janet Sanz Vizebürgermeisterin BarcelonaWie gelingt die Verkehrswende Metropolen in Bewegung Arte)

„Das Konzept der „Superblocks“ wurde in Barcelona aufgrund der Vielzahl an Problemen als ein komplexes Instrument der Stadtgestaltung entwickelt. Es hat zum Ziel umweltfreundliche und für alle zugängliche Stadtteil-Zentren zu schaffen und dadurch die Aufenthaltsqualität für die Anwohner*innen zu verbessern. Das Konzept wurde in Barcelona bereits mehrfach umgesetzt.“

Wann: 8. MÄRZ, 12 Uhr

Wo: Mariannenplatz

Wir trauern um unseren Freund und Kollegen Bruno

Er verstarb viel zu früh am 7. Februar 2024.

Vielen war er bekannt in seiner großen Leidenschaft als DJ. Weniger bekannt war Bruno jenen vielleicht in einer seiner frühen Stationen als Profi Rennradfahrer. Dieser Zeit verdankt er auch seinen Namen, wie er mal erzählte. Und wir seine Begeisterung für das Fahrrad, seine Arbeit bei uns und seinen Erfahrungsschatz in diesem Metier.

Bruno hat sein Leben bunt, intensiv und reichhaltig gelebt. Hat sich, das Leben und seine Mitmenschen immer wieder auf’s neue herausgefordert.
In jedem Fall ein Unikat. Auch bei uns in der Radspannerei. Er liebte seine Arbeit und das Team. Es sind so viele Fahrräder die er aufgebaut und geschraubt hat, die weiter auf den Straßen und sonstwo herumdüsen werden.
Er war ein prägender, zugewandter, sehr bereichernder und liebgewonnener Weggenosse, nicht nur der Radspannerei. Wir alle werden ihn nun vermissen. Es ist sehr schade und so traurig, dass er nicht mehr da ist.

Meine Kolleginnen und Kollegen haben ihn als kollegial, zuverlässig, loyal und auch kritisch erlebt. Freundlich und immer mit Stil. Ein Freund mit viel Empathie und auch ein Fighter. Der sich wünschte die Menschen könnten lieben und einander mehr Liebe zeigen. Sie mochten die Gespräche mit ihm und seine Ausstrahlung und wünschen ihm nun Rückenwind und Rock ’n’ Roll für die Party dort, bei der er schon mal ein paar Platten auflegen wird!

Wir behalten ihn in lieber Erinnerung und vermissen ihn sehr.

Am 9.1.2024 haben wir geschlossen!

InventurLiebe Leute, wir müssen wieder zählen was wir im Bestand haben und damit sind wir am Dienstag, den 9.1.2024 vermutlich den ganzen Tag beschäftigt. Mittwoch sind wir ab 12 wieder für euch da!

Herzlich, euer Radspannerei-Team