33. Tour de Natur

„Die Tour de Natur ist kein fertiges Konstrukt, sondern erfindet sich jedes Jahr neu.“ (Selbstdarstellung Tour de Natur)

Quelle: tourdenatur.net

Ursprünglich entstanden ist die Tour 1991 aus dem Widerstand zur Thüringer Wald-Autobahn. Seit dem ist sie jährlich ein fester Termin und erfreut sich großer Anteilnahme. Sie steht u.a. für den Ausbau erneuerbarer Energien und den zügigen Austieg aus den fossilen Brennstoffen. Der Ausbau einer klimagerechten Infrastruktur ohne Ausbeutung der Natur, also unser aller Lebensgrundlage, gehört zum Grundkonsens.
Fahrrad fahren gehört hier ganz klar zu den klimafreundlichen Alternativen zum Auto! Deshalb steht besonders der Radverkehr im Fokus der Initiative und natürlich wird auf der Tour geradelt! Also macht einen letzten Check-Up eurer Räder, flickt die Löcher in euren Reisetaschen und los geht’s!

Rund 100 Teilnehmende werden vom 20. Juli bis 4. August von Magdeburg nach Kassel unterwegs sein.

Mitradeln können alle, gern auch als Tagesgäste! Weitere Infos und Anmeldung unter www.tourdenatur.net. Ab 20.7. ist die Hotline 0176 – 96 52 34 08 geschaltet.“

Die Anreise ist schon am 19. Juli möglich! Für eine bessere Planung ist eine vorherige Anmeldung erwünscht.

Schlafsack und Isomatte nicht vergessen! Mehr Infos über die genauen Epappen, Ablauf und Aktionen findet ihr hier.

Thema Bodenversiegelung als diesjährigen Schwerpunkt der Tour:
„Die Themen Klimaschutz und Artenvielfalt ziehen sich wie ein roter Faden durch die Tour. Besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Jahr dem Thema Bodenversiegelung.“

„Die Fahrrad-Demonstration thematisiert auch Flächenverbrauch und Bodenversiegelung, wodurch wertvolle Ackerflächen wie auch Rückzugsräume für Pflanzen und Tiere vernichtet werden. Das geschieht sowohl für die Ansiedlung von Intel bei Magdeburg auf 1.100 Hektar bestem Acker-Boden genauso wie beim Bau der A39, die Naturflächen zerschneidet als auch beim Wohngebiet auf der grünen Wiese in Baunatal bei Kassel.“
(aus der Presseerklärung tourdenatur.net von Timmi)

Quelle: tourdenatur.net

Neben mitradeln, sind Interessierte herzlich eingeladen sich an der Planung – Streckenverlauf, Etappen-Orga, Übernachtung usw. – der nächsten Touren zu beteiligen. Die Toutreffen finden mehrmals im Jahr statt. Mehr Infos dazu findet ihr hier auf der Website.

Konversionstour der Kolleg*innen vom Collettivo di Fabbrica

Es bleibt spannend um das Kollektiv bei Florenz, das statt Automobilteile nun Lastenräder der Marke Collettivo di Fabbrica ex-GKN und konventionelle Solarmodule herstellen will. Die Prototypen werden schon hergestellt und können auch bestellt werden.
Im November letzten Jahres berichteten wir erstmals in unserem Blog über das sich vor rund drei Jahren formierte sozial ökologische Fabrikkollektiv, deren Arbeiter*innen sich gegen die Schließung ihres Betriebes wehren. Unterstützt werden sie durch eine wachsende Zahl an Bündnispartner*innen, darunter Wissenschaftler*innen und einen enormen Zuspruch der zivilen Bevölkerung. Sie alle stehen im solidarischen Zusammenhalt, kämpfen für die Arbeitsplätze und setzen sich für einen klimagerechten Strukturwandel, verkehrs- wie auch sozialpolitisch ein. Mehrere Demonstrationen mit tausenden Menschen gingen seit dem 9. Juli 2021, der Tag an dem die Fabrik plötzlich still stand, auf die Straße.

Quelle: Insorgiamo

Um das Kollektiv und seinen Arbeitskampf zu unterstützen und weiter bekannt zu machen, touren Unterstützer*innen/Kolleg*innen nun noch bis zum 3. Juli 2024 durch Deutschland von Wolfsburg nach Stuttgart!

Hier erfahrt ihr mehr über die Tourdaten, wo ihr die Lastenräder des Collettivo di Fabbrica live erleben, Probe fahren und auch bestellen könnt!

Quelle: Labournet.de

„LASTENRAD-PROJEKT

Das Fabrikkollektiv hat drei Lastenrad-Prototypen entwickelt: ein muskelbetriebenes und zwei elektrische Räder (davon eines für Frachtladung und eines für den „häuslichen“ Gebrauch).
Der Prototyp des Lastenrads wird derzeit in den Straßen von Florenz von der ethischen/fairen Liefergenossenschaft Robin Food eingesetzt. Dies ermöglicht eine Diskussion mit dem gesamten europäischen ethischen Lieferverband.

Das Lastenrad-Projekt hat das Ziel verschiedene Kämpfe zu verbinden: den um die Reindustrialisierung der Fabrik mit dem für nachhaltige Mobilität, den gegen Ausbeutung im städtischen Lieferverkehr mit dem für faire Lieferdienste, die kleinräumige und bäuerliche Verteilstrukturen unterstützen.“

„Konversion statt Schließung: Hilf den Kolleg*innen dabei, ihre Fabrik in öffentliche und genossenschaftliche Hand zu überführen, um zukünftig Lastenräder und Photovoltaikmodule zu produzieren.“

Quelle: labournet.de/ Kathy Ziegler

Denn ohne Moos nix los…

„Vor allem soll damit die erste finanzielle Grundlage für die Gründung der Genossenschaft geschaffen werden, die später die Konversion durchführt, die neue Produktion mit Lastenrädern und Fotovoltaikmodulen aufbaut und künftig die Fabrik leiten soll.“ (aus einem Bericht von labournet Juli 2023)

Während der Tour gibt es jeden Abend eine Info- und Vernetzungsveranstaltung.
Dort freuen sich die Kolleg*innen über Austausch und Zusammenarbeit. Also kommt vorbei und teilt die Nachricht!

In diesem Film von labournet erzählen die ex-GKN Arbeiter*innen ausführlich von ihrem Arbeitskampf.

Artikel von Sazbike

Auf zur Radparade 2024: „30 Stunden für Tempo 30“ !

Unter dem diesjährigen Motto „30 Stunden für Tempo 30“ findet die Radparade nun schon das zweite Mal statt.
Wir erinnern uns, letztes Jahr am 7. Mai „Tempo 30 für Berlin“.

„Tempo 30 bedeutet: weniger Abgase, weniger Lärm, weniger Unfälle, und einfach ein besseres Leben.“

Daran hat sich nichts geändert! Nein, um so mehr fordern wir es und brauchen euch! Denn kaum zu glauben aber wahr:

Die Senatsverwaltung plant an 34 Berliner Straßen Tempo 30 aufzuheben!

Quelle: radparade.berlin

Statt die gesetzlich vorgegebenen Klimaschutzziele einzuhalten und den Weg für notwendige verkehrspolitische Infrastrukturen zu ebnen, die nicht nur mehr Lebensqualität bedeuten, sondern ganz klar lebensnotwendig sind! – Pfeift unsere Regierung schlichtweg drauf und feiert sich weiter als rückständiges Fossil: „Autoland Deutschland“! Das ist ignorant, fahrlässig und beruht auf kurzsichtige Profitgier auf Kosten unseres Lebens und unserer Zukunft! Das kann nicht die Antwort und Lösung auf die gegenwärtigen Problemstellungen zum Klimawandel sein, deren Auswirkungen wir jetzt schon stark spüren.

Radelt mit, an diesem Wochenende für den Erhalt aller Tempo-30-Straßen sowie ein generelles Tempo 30 innerorts! (§ 3 StVO)

Starten oder euch anschließen könnt ihr jeweils auf der Nord- und Südrunde. Beide Runden starten vom Potsdamer Platz und dauern jeweils 2,5 h.
Ihr könnt jeder Zeit ein- und aussteigen!

Hier erfahrt ihr genaue Info’s über die zeitlichen Details und Streckenverläufe:

radparade.berlin

ADFC Berlin Radveranstaltung

Statement Radparade:

„An diesem Wochenende (15.-16. Juni 2024) findet die zweite Radparade statt. Wir fahren
„30 Stunden für Tempo 30“ durch Berlin und fordern den Erhalt aller Tempo-30-Straßen
sowie ein generelles Tempo 30 innerorts.

Der Berliner Senat will Tempo 30 auf 34 Hauptverkehrsstraßen aufheben. So sieht es der
Entwurf eines Luftreinhalteplans vor, der bereits Ende Juni umgesetzt werden soll.

„Wir appellieren an die neue CDU-Verkehrssenatorin Ute Bonde nicht die verfehlte
Autopolitik ihrer Vorgängerin fortzuführen,“ sagt Christian Storbeck, Mitorganisator der
Radparade. „Die Berliner Luft ist durch Tempo 30 besser geworden, warum sie wieder
schlechter machen? Bitte Frau Senatorin Bonde, ziehen Sie den Luftverschmutzungsplan
zurück und machen Sie sich auf Bundesebene für Tempo 30 stark.“

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) unterstützt die Radparade und hat eine Stellungnahme
zum Luftreinhalteplan abgegeben:

https://www.radparade.berlin/DUH-Stellungnahme-LRP-Berlin.pdf

DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch: „Die geplante Aufhebung von Tempo 30 auf
zahlreichen Strecken ist ein Schlag ins Gesicht für alle Menschen, die an den betroffenen
Hauptstraßen leben. Es ist aber auch eine Katastrophe für alle Menschen, die in Berlin zu
Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Sie alle müssten unter schlechterer Luft, mehr
Verkehrslärm und weniger Verkehrssicherheit leiden. Aus dem Entwurf der CDU spricht in
erster Linie der ideologische Wunsch, Tempo 30 rückgängig zu machen.

Wir fordern Verkehrssenatorin Ute Bonde dazu auf, diese Pläne sofort zu begraben. Notfalls werden
wir diese Verkehrswende rückwärts vor Gericht stoppen!“

Katja Diehl, Autorin und Verkehrsexpertin, wird bei der Radparade mitfahren. Sie sagt:
„Mit der Wiedereinführung von Tempo 50 würde Berlin vom Status „menschliche
Metropole“ in den einer „autozentrierten Provinzhauptstadt“ abrutschen.“

Die Radparade wird unterstützt von ADFC Berlin, Berliner Radsport Verband, FUSS,
Radlogistikverband Deutschland, Changing Cities, Deutsche Umwelthilfe, Respect
Cyclists, BUNDjugend Berlin, Bündnis Verkehrsinitiativen, VCD Nordost und Greenpeace
Berlin.“

Wann: Samstag, den 15.06.2024 um 12 Uhr bis Sonntag, den 16.06.2024 um 18 Uhr

Wo: Start am Potsdamer Platz

„Verhaltensregeln:

Als bunter, freundlicher und diverser Zug radeln wir gemeinsam durch Berlin.
Kein Müll, kein Alkohol, keine Nazis. „

ADFC Sternfahrt und Autobahn-Abrissparty am Sonntag!

Quelle: ADFC Berlin/ Sternfahrt

Nicht nur wir auch immer wieder unsere Kund*innen, erst neulich ein gebürtiger Däne der schon seit vielen Jahren hier lebt, sind empört und fassungslos über den verkehrspolitischen Autowahn in Deutschland. Er braucht kein Auto hier in der Stadt, „Wozu? Es ist zuviel! Ich habe mein Fahrrad und es gibt Bus und Bahn.“ Schaut dabei auf die viel befahrene Straße vor uns und schüttelt resigniert den Kopf. Wenig später gibt eine Kundin ihr demoliertes Fahrrad bei uns ab. Sie erzählt von dem Unfall, den Zusammenprall mit einem abbiegenden Auto. Sie könne es erst jetzt vorbei bringen, die Verletzungen mussten erstmal heilen. Der Schock steckt ihr beim erzählen noch sichtlich in den Knochen. Ich schaue auf das Fahrrad und bin froh dass sie den Unfall überlebt hat. Leider kein Einzelfall, wir haben oft mit solchen Geschichten und den beschädigten Fahrrädern zu tun.

So! Deshalb und aus vielen weiteren Gründen – wir wollen atmen, wir wollen leben, wir brauchen Platz und frische Luft und Begegnungsräume! Eine zukunftsfähige dem Klimawandel gerecht werdende Stadt für Menschen!

Autobahnen, Millionen von Autos für den Individualverkehr, wahnwitzige luxuriöse Monstergeschosse von Tesla, deren Idiologie alles andere als grün ist, dazu menschenverachtend, werden die Probleme nicht lösen sondern verstärken.

Wir brauchen und fordern eine Politik die sich an Gesetze hält und an die Richtlinien zur Umsetzung. Eine Politik die nicht einfach die Gesetze zu den Klimaschutzzielen ändert, weil sie durch Unfähigkeit, kein Bock, Inkompetenz und Lobbyismus glänzt! Also vorsätzlich versagt! „Klimaschutzprogramme der Bundesregierung sind rechtswidrig“.

An dieser Stelle kurz: Danke an alle Kämfper*innen für eine fahrrad-, menschen- und klimagerechte Stadt, die trotz allem schon so viel erreicht haben und so tapfer und unermüdlich am Ball bleiben!

Nehmen wir uns die Straße! Kommt zur größten Fahrraddemo der Welt, der Fahrradsternfahrt – auf 19 Routen durch Brandenburg und Berlin – am Sonntag den 2. Juni!

„Einmal im Jahr nutzen wir unser Versammlungsrecht, um mit euch an dem Ort für bessere Bedingungen für den Radverkehr zu demonstrieren, der sonst nur dem motorisierten Verkehr vorbehalten ist und fahren deshalb über die Autobahn.“

Am 5. Juni 1977 fand sie das erste mal statt und wird seit 1993 vom ADFC organisiert. Traditionell anlässlich zum Weltumwelttag am ersten Sonntag im Juni. Denn das Fahrrad ist das energieeffizienteste und somit umweltfreundlichste Verkehrsmittel.

Quelle: ADFC/ Sternfahrt

Zeit: 11 bis ca. 14 Uhr

Ziel: Brandenburger Tor

Autobahnen werden extra an diesem Tag gesperrt (A100 + Avus (A115)) und Autobahnbrücken abgerissen!

Denn nahtlos weiter geht es mit der Autobahn-Abrissparty auf der Breitenbachplatzbrücke!

Quelle: bi-a100.de

Anlass ist der Abriss der Autobahnbrücke über dem Breitenbachplatz, der Rückbau der ehemaligen Autobahn 104.

Dort könnt ihr verschnaufen und einen Eindruck davon gewinnen, was mit wiedergewonnnen Flächen durch den Rückbau von Autobahnen möglich ist.

„Wir setzen mit dieser Kundgebung im Rahmen der bundesweiten dezentralen Aktionstage gegen Autobahnbau ein Zeichen für die Mobilitätswende.“

Hier ein prämierter Entwurf eines Ideenwettbewerbs für eine alternative Gestaltung des Breitenbachplatz nach dem Rückbau der A104.

Wann: Sonntag 2. Juni

Wo: Ehemalige Autobahn über dem Breitenbachplatz, Abfahrt Dillenburger Straße
Zeit: 16 – 20 Uhr

1. Mai! kommt zur Fahrrad-Razzia in den Grunewald!

Auch in diesem Jahr sind wir entschlossen im Kampf gegen soziale Ungleichheit!

„Die Spezial-Enteignungskräfte (S.E.K.) operieren im Problembezirk zu Fuß!

Als An- und Abreiseoption bietet der Einsatzplan aber die Möglichkeit, sich der autonomen Fahrradstaffel von Respect Cyclists und FRE!LAUF anzuschließen! Danke für die Amtshilfe! 🎖“

Quelle: mygruni.de

„= ZUBRINGER =
11:30 Falkplatz, Max-Schmeling-Halle
~12:00-12:15 Rotes Rathaus
~12:30 Bülowstraße
von Respect Cyclists

= WEGBRINGER =
16:30 S-Bhf Grunewald zur Gneisenaustr.
von FRE!LAUF“

Außerdem kämpfen und feiern wir dieses Jahr nicht nur für den 1. Mai sondern stoßen auf den längst überfälligen Rücktritt Manja Schreiners an! Prost!

Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) hat heute ihren Rücktritt angekündigt, nachdem die Universität Rostock ihr den Doktortitel entzieht. Als Verkehrssenatorin verantwortet sie ein Jahr Ausbremsen der Verkehrswende und Blockieren einer zukunftsfähigen Verkehrsinfrastruktur. Sie hat damit enormen Schaden angerichtet. 

Schauen wir wer und was als nächsten kommt, Etappe Schreiner haben wir jedenfalls geschafft.

8. März! – Raus zum Purple Ride – Die queerfeministische Fahrraddemo!

Wir wollen nicht nur warme Worte und leere Versprechungen. Wir fordern mehr Sichtbarkeit und Rechte für FLINT*-Personen auf unseren Straßen. („Die Abkürzung FLINT* steht für Frauen, Lesben, Inter, nicht-binäre, und Transpersonen. Also alle Personen, die von patriarchalen Strukturen besonders diskriminiert werden“) Wir wollen nicht platt gemacht werden und (todes)mutig sein müssen, wenn wir auf den Straßen ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind!

„Deutlich erkennbar durch die Protestfarbe Lila, steigen sie auf’s Fahrrad und treten in die Pedale für die ökologische Verkehrswende und für eine Verkehrsplanung, die verschiedene Perspektiven und Mobilitätsbedürfnisse berücksichtigt.“

Quelle: respectcyclists.de

Denn nach wie vor beherrschen patriarchalisches Denken und Handeln auch die Verkehrs- und Stadtplanung. Wichtige Fahrradinfrastruktur kommt nicht vorran, im Gegenteil, sie wird willkürlich sogar einfach abgebaut. Nach wie vor hat die autogerechte Stadt Vorrang und wird geschützt.

Diese rückwärtsgewandte wie rücksichtslose und zerstörerische Sichtweise entspricht und hofiert männliche Bedürfnisse. Weder können wir uns das leisten, noch wollen wir das!

Es reicht nicht wenn Politik sich auf die Fahne schreibt, wir stünden für eine diskriminierungsfreie, pluralistische Gesellschaft. Es muss auch wirklich verstanden und gewollt sein, sichtbar und praktisch gelebt und umgesetzt werden. Doch leider fallen Entscheidungen oder auch keine Entscheidungen zugunsten von patriarchalischen Strukturen aus, also immer wieder zurück in alte Rollenbilder. Was leider hier immer noch Erfolg hat. Es fehlt an vorwärtsgewandten politischen Willen für eine fahrradgerechte Mobilitätswende ohne Diskriminierung, in der die Menschen im Mittelpunkt stehen.

„Das Motto des Purple Ride lautet: „Ab auf‘s Rad, gegen das Patriarchat!“. Aber was hat das Patriarchat eigentlich mit der Verkehrswende zu tun? Die vorhandenen Machtstrukturen wirken sich auf alle Lebensbereiche aus und prägen unsere Sichtweisen. So wird häufig die männliche Perspektive als die gesellschaftliche Norm angenommen. Feministische Wissenschaftler*innen sprechen dann von einer androzentrischen Sicht. Diese Sichtweise und ihre Auswirkungen wurden lange Zeit nicht hinterfragt. Deswegen entsprechen Verkehrs- und Stadtplanung noch immer hauptsächlich männlichen Bedürfnissen.“

Ein Beispiel wie es besser geht, bei dem vor allem auch die anderen 50% der Bevölkerung berücksichtigt werden. Die Superblocks in Barcelona:

Unsere Stadtplanung versteht sich als feministisch, sie bezieht alle mit ein. Keine bleibt zurück. Bisher haben die Stadtplaner einen wichtigen Teil der Bevölkerung vergessen. Wir wissen, dass Frauen öfter die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und weniger das Auto. Gleichzeitig leiden wir am meisten unter der schlechten Luft. Das führt zu Asthma. Wenn wir Frauen schwanger sind, bringt die Belastung außerdem ein erhöhtes Risiko für die Kinder. Das ist eine Ungerechtigkeit die durch vernünftige Planung korrigiert werden muss. Nach dem Willen der Stadtregierung soll jede dritte Straße in Barcelona am Ende des Jahrzehnts für Autos gesperrt sein. 500 Superilles (Superblocks) soll es bis dahin geben. Das Stadtklima wird sich merklich verbessern und die Bürger*innen werden über deutlich mehr Bewegungsfreiheit verfügen.“ (Janet Sanz Vizebürgermeisterin BarcelonaWie gelingt die Verkehrswende Metropolen in Bewegung Arte)

„Das Konzept der „Superblocks“ wurde in Barcelona aufgrund der Vielzahl an Problemen als ein komplexes Instrument der Stadtgestaltung entwickelt. Es hat zum Ziel umweltfreundliche und für alle zugängliche Stadtteil-Zentren zu schaffen und dadurch die Aufenthaltsqualität für die Anwohner*innen zu verbessern. Das Konzept wurde in Barcelona bereits mehrfach umgesetzt.“

Wann: 8. MÄRZ, 12 Uhr

Wo: Mariannenplatz

Wir trauern um unseren Freund und Kollegen Bruno

Er verstarb viel zu früh am 7. Februar 2024.

Vielen war er bekannt in seiner großen Leidenschaft als DJ. Weniger bekannt war Bruno jenen vielleicht in einer seiner frühen Stationen als Profi Rennradfahrer. Dieser Zeit verdankt er auch seinen Namen, wie er mal erzählte. Und wir seine Begeisterung für das Fahrrad, seine Arbeit bei uns und seinen Erfahrungsschatz in diesem Metier.

Bruno hat sein Leben bunt, intensiv und reichhaltig gelebt. Hat sich, das Leben und seine Mitmenschen immer wieder auf’s neue herausgefordert.
In jedem Fall ein Unikat. Auch bei uns in der Radspannerei. Er liebte seine Arbeit und das Team. Es sind so viele Fahrräder die er aufgebaut und geschraubt hat, die weiter auf den Straßen und sonstwo herumdüsen werden.
Er war ein prägender, zugewandter, sehr bereichernder und liebgewonnener Weggenosse, nicht nur der Radspannerei. Wir alle werden ihn nun vermissen. Es ist sehr schade und so traurig, dass er nicht mehr da ist.

Meine Kolleginnen und Kollegen haben ihn als kollegial, zuverlässig, loyal und auch kritisch erlebt. Freundlich und immer mit Stil. Ein Freund mit viel Empathie und auch ein Fighter. Der sich wünschte die Menschen könnten lieben und einander mehr Liebe zeigen. Sie mochten die Gespräche mit ihm und seine Ausstrahlung und wünschen ihm nun Rückenwind und Rock ’n’ Roll für die Party dort, bei der er schon mal ein paar Platten auflegen wird!

Wir behalten ihn in lieber Erinnerung und vermissen ihn sehr.

Am 9.1.2024 haben wir geschlossen!

InventurLiebe Leute, wir müssen wieder zählen was wir im Bestand haben und damit sind wir am Dienstag, den 9.1.2024 vermutlich den ganzen Tag beschäftigt. Mittwoch sind wir ab 12 wieder für euch da!

Herzlich, euer Radspannerei-Team