Die Fahrradsternfahrt in Berlin und Brandenburg ist eine Fahrraddemonstration und hat sich über viele Jahre hinweg zur weltweit größten und bekanntesten Fahrradsternfahrt entwickelt. Die erste Fahrradsternfahrt fand am 5. Juni 1977 statt und beschränkte sich bis 1989 nur auf das Gebiet von West-Berlin. Die Teilnehmerzahl nahm stetig zu, im Jahre 2002 wurde zum ersten Mal die Hunderttausendermarke geknackt. Seitdem gilt eine Art Faustregel: bei schlechtem Wetter kommen 100.000, bei gutem Wetter mehr als 200.000. Da die Prognose für das kommende Wochenende warmes Wetter und viel Sonne voraussagt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass auch in diesem Jahr eine beeindruckende Zahl von Fahrradfahrern für einen sicheren und attraktiven Fahrradverkehr demonstrieren.
Monat: Mai 2011
Wahlprogramm der Grünen zur Abgeordnetenhauswahl im September
Noch 113 Tage bis zur Abgeordnetenhauswahl. Heute suchen wir im Wahlprogramm der Grünen nach Aussagen zum Radverkehr.
Gleich in der Einleitung zum Programmpunkt „3.4. Mobile Stadt“ heißt es: „Die Autonutzung insbesondere in der Innenstadt ist seit Jahren rückläufig, denn viele Berlinerinnen und Berliner sind in den letzten Jahren auf öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad umgestiegen. Diesen Trend wollen wir weiter stärken“ (Seite 101). Konsequenterweise erteilen die Grünen dem Neubau von Straßenverkehrsprojekten eine Abfuhr: kein Bau der A100 und kein Bau der Tangentialverbindung Ost, stattdessen sollen auch „europäische Infrastrukturmittel für den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und der Fahrradinfrastruktur verwendet werden“ (Seite 103).
Die Kernforderungen der Grünen zum Radverkehr werden im Abschnitt „Fahr Rad!“ beschrieben: „In Berlin ist das Fahrrad auf kurzen Strecken meist zeitlich unschlagbar! Dazu spart es Platz, schont das Klima und hält gesund. Deshalb ist es wenig erstaunlich, dass sich die Anzahl der Fahrradfahrerinnen und -fahrer in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat. Die Infrastruktur konnte bei diesem Wachstum nicht mithalten. Mehr Fahrradstreifen auf der Fahrbahn und Fahrradstraßen machen das Leben von Radfahrerinnen und Radfahrern sicherer und stressfreier. Fahrradfahren im Alltag muss einfacher werden. Wir benötigen dazu ein attraktives Netz von Haupt- und Nebenrouten und Radfernwegen in ganz Berlin. Der Ausbau von Fahrradstellplätzen – vor allem an Haltestellen – und unkomplizierte Mietradsysteme tragen dazu bei, dass Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel leichter kombiniert werden können. Für den Neubau und die Instandhaltung der Fahrradwege muss dringend mehr Geld zur Verfügung gestellt werden. Damit wollen wir den Radverkehrsanteil bis 2020 verdoppeln“ (Seite 104f).
Bei der Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs möchten die Grünen teure Infrastrukturmaßnahmen wie den Weiterbau der S-Bahnlinie S21 kippen und setzen stattdessen auf die Tram. In Regierungsverantwortung wollen sie einen „Masterplan Tramnetz“ durchführen. Auf der Agenda steht gleich eine ganze Reihe von Ergänzungen des Tramnetzes:
- Verlängerung der M10 vom Nordbahnhof zum Hauptbahnhof und weiter zur Turmstraße
- Verlängerung vom Alexanderplatz über den Potsdamer Platz und weiterführend bis zum Rathaus Steglitz
- Neubau der Straßenbahn von Rosenthal durch das Märkische Viertel nach Wittenau
- Verlängerung der Straßenbahn von der Warschauer Straße zum Hermannplatz.
Im Kapitel 2.1 „Grüne industrielle Revolution“ macht die Partei „Bündnis 90 / Die Grünen“ recht unkonkrete Aussagen zum Thema Elektromobilität: „Wir setzen uns dafür ein, in der Stadt nicht nur eine möglichst große elektrische Fahrzeugflotte zu haben, sondern einen Teil des Herstellungsprozesses aller Elektrofahrzeuge nach Berlin zu holen“ (Seite 76). Und weiter: „In Berlin wurde Ende des 19. Jahrhunderts die Batterie erfunden, jetzt soll Berlin wieder zum Standort für die Batterie werden, mit der die Elektromobilität der Zukunft realisiert wird“ (Seite 76).
Wahlprogramm der Grünen (pdf-Dokument)
Rad-Schnellweg Dortmund-Duisburg geplant
Fünf Meter breit, asphaltiert, weitgehend kreuzungsfrei, steigungsarm und in den Abendstunden beleuchtet. So soll eine rund 60 Kilometer lange Fahrradschnellverbindung zwischen den Ruhrgebietsstädten Dortmund und Duisburg aussehen. Wenn alle Revierstädte und der Regionalverband Ruhr (RVR) mitziehen, dann könnte in zehn Jahren der Ruhrgebietsfahrradschnellweg Wirklichkeit werden. Der Regionalverband Ruhr finanziert zur Zeit eine Studie, die den Trassenverlauf des Fahrradwegs klären soll. „Die Fachleute sind sich einig, dass diese Strecke möglichst nah an der B1/A40 verlaufen sollte, um Alltagsnahverkehr aufs Rad zu verlegen. Von Essen aus westlich soll der Radschnellweg Ruhr (RSR) auf der alten Trasse der Rheinischen Bahn bis Duisburg führen.“
Der Westen: Ruhrgebiet plant einen Rad-Schnellweg
Choriner Fahrradstraße kurz vor der Vollendung
In letzter Zeit machen die Bauarbeiten auf der zukünftigen Fahrradstraße Choriner Straße deutliche Fortschritte. An mehreren Stellen wurde der Querschnitt der Straße durch Fahrradständer verengt. Seit einigen Tagen stehen auch die entsprechenden Schilder, Fahrradpiktogramme wurden ebenfalls auf der Fahrbahn angebracht.
Die beiden Bezirke, die am Bau der Fahrradstraße beteiligt sind, gehen unterschiedlich vor. Während der Bezirk Pankow den herkömmlichen Straßenquerschnitt beibehalten hat, wurde die Choriner Straße im Bezirk Mitte verschlankt. Auf der östlichen Seite der Choriner zwischen Schwedter und Fehrbelliner parken die Autos nun schräg, das macht die Straße enger und schafft zusätzliche Autoparkplätze. Die Folge der Verengung ist bereits heute spürbar: Autos überholen Radfahrer im südlichen Teil der Chroiner seltener als im nördlichen, breiteren Teil. Dementsprechend wird im Pankower Teil der Choriner das Tempo 30 Gebot häufiger missachtet als südlich der Schwedter Straße.
Wahlprogramm der CDU zur Abgeordnetenhauswahl im September
In knapp vier Monaten wird in Berlin ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. Wir haben uns gefragt, welche Forderungen die Parteien zum Radverkehr erheben. Den Anfang macht die CDU.
In ihrem Wahlprogramm stellt sich die Berliner CDU als Partei der Autofahrer auf. Sie „steht deshalb zum Weiterbau der Stadtautobahn A100“ (Seite 56) und fordert eine „Verlängerung zur Frankfurter Allee“, allerdings erst nach einer Volksbefragung. Für die CDU gibt es zu wenig Autoparkplätze, sie möchte die vom Senat geplante Stellplatzobergrenzenverordnung nicht einführen (Seite 57). Tempo 30 auf Hauptstraßen ist für die CDU Autofahrerschikane, sie wird als Regierungspartei „unsinnige Tempo-30-Anordnungen an Hauptstraßen“ abschaffen (Seite 58).
Auf Seite 58 des Wahlprogramms beschäftigt sich die Berliner CDU mit dem Radverkehr. Unter der Überschrift „Radfahren in Berlin gefährlicher als in Polen“ wirft sie dem Senat eine verfehlte Radverkehrspolitik vor. Der Lösungsansatz der CDU: „Das Miteinander von Auto, Fahrrad und Fußgängern muss möglichst konfliktfrei organisiert werden, um die gegenseitige Akzeptanz und Sicherheit im Straßenverkehr zu fördern. Hierbei streben wir eine räumliche Trennung von Fahrrad- und Kfz-Verkehr durch die Ausweisung von geeigneten „Velorouten“ innerhalb des Berliner Nebenstraßennetzes an. Die Umsetzung dieser Routen ist vom Senat zu koordinieren und kann nicht allein den Bezirken überlassen bleiben. Wo die baulichen Verhältnisse (z.B. Kopfsteinpflaster) oder verkehrsrechtliche Anordnungen (z.B. Schrittgeschwindigkeit) dem Sinn einer solchen „Hauptstraße des Radverkehrs“ zuwiderlaufen, werden wir sie auf den Prüfstand stellen. Wir setzen uns für praxisnahe und situationsangepasste Regelungen ein. Die generelle Aufhebung von benutzungspflichtigen Gehwegradwegen lehnen wir ab. Wir werden fallbezogen prüfen, welche Radverkehrsanlage den Bedürfnissen eines sicheren und flüssigen Gesamtverkehrs jeweils am besten Rechnung trägt. Dem erheblichen Sanierungsbedarf in vielen Bereichen der Radverkehrsinfrastruktur werden wir schrittweise nachkommen. Vorrangig werden wir solche Radverkehrsanlagen sanieren, die besonders intensiv genutzt werden.“
Wichtig ist der CDU auch eine konsequente Förderung der Elektromobilität: „Um die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu befördern, soll der Senat noch 2011 eine Bestellung von 20.000 Elektroautos koordinieren, die 2013 bis 2014 an öffentliche und privatwirtschaftliche Abnehmer geliefert werden. Die private Nachfrage wollen wir zusätzlich durch ordnungspolitische Anreize unterstützen. Für Elektroautos wären in diesem Zusammenhang etwa die freie Benutzung der Busspur oder parkscheinfreies Parken denkbar. So könnten voraussichtlich weitere 10.000 Fahrzeuge auf die Straße kommen“ (Seite 19). Auch Ebikes sollen nach Ansicht der CDU vom Boom der E-Mobilität profitieren: „Wir sehen eine deutlich verstärkte Nutzung der Pedelecs – gerade durch ältere Mitbürger – voraus. Dies wird breitere Radverkehrsanlagen und neuartige Ladestationen speziell für E-Fahrräder nötig machen“.
Fahrradalphabet
Das gesungene Fahrradalphabet in englischer Sprache ist schon mehr als zwei Jahre im Netz und hat erst tausend-fünfhundert Klicks. Aus der Beschreibung des Videos: „Bicycle Alphabet is not just a movie, it’s a shout-out, sing loud, audience participation sing-a-long.“
Radfahrer fährt Radfahrerin an und flüchtet
„Nur“ leichte Kopfverletzungen und einen Schock erlitt eine Radfahrerin heute früh bei einem Fahrradunfall in Charlottenburg-Wilmersdorf. Unfallursache: ein Geisterradfahrer. Ein Unfall, der typisch ist für viele gefährliche Situationen, wenn sich Radler und Geisteradler auf einem Radweg begegnen. Die Meldung im Wortlaut:
„Bei einem Zusammenstoß zwischen zwei Radfahrern in Wilmersdorf erlitt heute Morgen eine Frau leichte Kopfverletzungen und einen Schock. Die 54-Jährige war gegen 8 Uhr 10 auf dem Radweg der Mecklenburgischen Straße unterwegs, als ihr ein Radfahrer entgegen kam. Nach Angaben der Verletzten prallte sie mit dem Unbekannten zusammen und stürzte. Hierbei schlug sie mit dem Kopf gegen einen Baum. Der unbekannte Radfahrer flüchtete, ohne sich um die Verletzte zu kümmern, die stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden musste. Personen, die den Unfall beobachtet haben und Angaben zum Geschehen oder dem geflüchteten Radfahrer machen können, werden gebeten, sich bei der Berliner Polizei zu melden.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1757 vom 17.05.2011 – 13:15 Uhr
Massive Widersprüche gegen die Benutzungspflicht
Nachdem das Bundesverwaltungsgericht im November 2010 die Hürden zur Anordnung einer Radwegbenutzungspflicht höher angesetzt hat, als sie in der bisherigen Praxis angewendet wurden, überziehen Berliner Radfahrer die Verkehrslenkung Berlin (VLB) mit Widersprüchen. Und das neuerdings sehr oft mit Erfolg. So entfallen beispielsweise 20 Radwegschilder an der Schönhauser Allee. Dies schreibt der Tagesspiegel am 16.5.2011.
Auf eine eigenständige Überprüfung ihrer Anordnungen verzichten die Verkehrsbehörden weitgehend – nach wie vor ist der Bürger gefragt, auf die Einhaltung der Vorschriften zu pochen.
Das menschliche Fahrrad
[via]
Der Weg zur Fahrrad-Selbsthilfe-Reparaturwerkstatt
Am Freitag haben wir die Selbsthilfe-Werkstatt „Bikekitchen Augsburg“ eröffnet. Und wurden belohnt. Mit zufriedenen Fahrradschraubern, neuen Freunden und der Gewissheit, mit unserer Kraft etwas Sinnvolles auf die Beine gestellt zu haben. Dabei haben wir versucht, statt großer Investitionen vorhandene Mittel und Resourcen zu nutzen.
Im November haben sich zufällig vier Leute getroffen, die jeder für sich von einer Selbsthilfewerkstatt für Fahrräder geträumt haben. Einer machte den Anfang und nahm Kontakt zum Augsburger ADFC auf, der einen Werkstattraum hat. Die ADFCler waren aufgeschlossen. Die anderen drei zogen nach und wurden auch ADFC-Mitglieder. Er gab ein paar Treffen, um sich abzustimmen, dann wurden die Vorbereitungen praktisch:
– Einen Blog einrichten, einen Facebook-Account anlegen und Flyer ausdrucken und verteilen.
– Vielen Menschen von der Idee erzählen, vom Feedback lernen.
– Die vorhandene Werkstatt aufräumen, Brauchbares zurecht legen, fehlendes Werkzeug und andere Ausstattung gebraucht oder neu besorgen.
– Ersatzteile: einen engagierten Fahrradhändler, den Fahrradladen Dynamo Augsburg, ansprechen, Neuteile auf Kommission übernehmen und Gebrauchtteile geschenkt bekommen.
– Mit der Lokalzeitung Kontakt aufnehmen, ein Artikel wird veröffentlicht. Vom Radio angerufen werden, in die Lokalnachrichten kommen.
– Die Bikekitchen eröffnen und sich freuen am neuen, selbst geschaffenen Angebot für eine starke Augburger Fahrradkultur. Und gleich drei neue aktive Mitmacher finden.
Wir öffnen am ersten Freitag jeden Monats von 15-20 Uhr. Vielleicht bald öfter.
Bilder von der Premiere und viele weitere Infos gibt es auf Bikekitchen Augsburg.
1760 Fahrradabstellplätze im kommenden Intercity
Anfang der Woche wurde in Potsdam ein Milliardenvertrag unterzeichnet. Die Deutsche Bahn und Siemens vereinbarten den Kauf von 220 bis 300 neuen Zügen als Nachfolger der alten IC-Züge. Die Züge der ICx-Linie werden in zwei Ausführungen gebaut. Ein siebenteiliger und 200 Meter langer Triebzug mit 499 Sitzplätzen und einer Höchstgeschwindigkeit von 230 kmh soll im heutigen IC-Netz eingesetzt werden. Eine zehnteilige Variante für 724 Passagiere mit einer Länge von 288 Metern und einer Spitzengeschwindigkeit von 249 kmh wird die ersten beiden ICE-Generationen ersetzen. Beide Zugtypen sollen acht reservierbare Fahrradplätze erhalten. Die ersten Züge der neuen Linie werden ab 2016 verkehren.
Radfahr-Risiken
Das österreichische Blatt derStandard.at schreibt in einem Artikel über die Gefährlichkeit des Radfahrens. Von teilweise haarsträubenden Behauptungen abgesehen (mein Favorit: „Wer glaubt, dass zwei Räder sicherer sind als vier Räder, der unterliegt einem lebensgefährlichen Trugschluss.„), gibt es einige ganz interessante Zahlen aus Münster.
So wurden in der amtlichen Statistik 723 Fahrradunfälle registriert, während Unfallforscher im gleichen Zeitraum mindestens 2250 Unfälle ermitteln konnten – also 3x so viele. 25% der Verletzten trugen eine Kopfverletzung davon.
Hochgerechnet für Berlin gäbe das jährlich anstatt der amtlich erfassten 7.000 eine Anzahl von 21.000 Fahrradunfällen – und damit hochgerechnet auf den Verkehrsanteil etwa halb so viele Unfälle pro Fahrt wie bei Autofahrten. Nimmt man eine Anzahl von 500.000 Fahrradfahrten pro Tag an (siehe hier), so läge das Verunglückungsrisiko pro Fahrt bei etwa 1:8700. Auch wenn es uns oft gefährlich erscheint, sind die Risiken des Radfahrens wohl durchaus überschaubar.
Einige Zahlen zur elektrischen Mobilität
Im Tagesspiegel gibt es einen interessanten Bericht über eine Studie der Universität Duisburg-Essen, die den heutigen Elektroautos bereits eine wirtschaftliche Nutzbarkeit (verglichen mit herkömmlichen Kfz) bescheinigt. Interessant sind dabei die Zahlen – bei einer Jahresstrecke von 15.000 km werden Stromkosten von 622 Euro veranschlagt, bei 24 ct/kWh. Dies entspricht etwa 2.590 kWh und damit ca. 0,17 kWh / Kilometer.
Laut Wikipedia lag der deutsche jährliche Stromverbrauch (2009) bei 617,5 Mrd kWh.
Die kumulierte jährliche Fahrleistung in Deutschland dürfte in etwa bei 580 Mrd Kilometern liegen (siehe Shell-Studie „Kraftstoff-Sparen in Deutschland“, S. 5)
Im Milchmädchenmodus ergibt sich daraus, dass in der wunderbaren neuen Welt der Elektromobilität mit einer zusätzlichen jährlichen Stromabnahme von 100 Mrd kWh zu rechnen ist, das entspricht einer Erhöhung des Stromverbrauchs um ca. 16%. Ein Sachverhalt, der in der öffentlichen Diskussion völlig untergeht.
3. Mai 1931: Brand der Rütt-Arena
Heute vor achtzig Jahren sagten die Meteorologen für Berlin einen blauen Himmel und wunderbares Wetter voraus. Der Exrennfahrer Walter Rütt war schon früh auf der Rütt-Arena, einer Radrennbahn zwischen Hasenheide und Flughafen Tempelhof. Am Sonntag, dem 3. Mai 1931 war kein Renntag, Rütt führt an diesem Tag sein Training für die Nachwuchsrennfahrer durch. „Um die Mittagszeit wird es ruhig auf der Bahn. Die Zuschauer haben sich zerstreut, die Fahrer eilen zum Mittagessen, auch die Hunde hörte man nicht mehr. Nur ein paar Bekannte sind noch auf der Bahn.“
Plötzlich ruft jemand: „Schnell, schnell, hinter der Kurve brennt es.“ Rütt eilt zum Kabinenhof und sieht, dass aus einem Materialschuppen Rauch quillt. Währernd Rütt zum nächsten Telefon sprintet und die Feuerwehr anruft, beginnen sechs junge Leute mit den Löscharbeiten, aber es gelingt nicht, das Feuer zu ersticken. Als aus den Rohren der Feuerwehr nach vielen Minuten endlich Wasser spritzt, hatte das Feuer bereits auf Restaurant und Toiletten übergegriffen und schließlich die Tribüne erreicht. Zurück blieben rauchende Trümmer und die zerstörte Existenz von Walter Rütt.
Website Walter Rütt
Website Rütt-Arena
Walter Rütt: Der Brand der Rütt-Arena (pdf-Dokument)