Nur 3% der Berliner Straßenflächen stehen Radfahrern zur Verfügung, 19 mal mehr dagegen den Autofahrern. Tatsächlich wird aber nur noch jeder dritte Weg in Berlin mit dem Auto (33%) zurückgelegt, 15% bereits mit dem Rad. Soll das Fahrrad-Ziel des Berliner Senats erreicht werden, sind die Radverkehrsflächen um 600% auszubauen. Das sind die Ergebnisse eines heute veröffentlichten Flächen-Gerechtigkeits-Report.
Studierende der Berliner Best-Sabel-Hochschule haben in einem Projekt fast 200 Berliner Straßen mit Zollstock, Excel und GoogleMaps vermessen. In den Stadtteilen Lichtenberg, Friedrichshain, Prenzlauer Berg, Mitte, Kreuzberg, Neukölln, Zehlendorf, Wilmersdorf, Tiergarten und Wedding wurden jeweils etwa zwanzig Straßen untersucht. Hier das Ergebnis der Analyse dargestellt in einer Tortengrafik:
Nur 3% aller Verkehrsflächen sind für das Fahrrad vorgesehen. Dem steht ein Radverkehrsanteil von 15% aller Wege gegenüber. Für den Autoverkehr sind 58% aller Verkehrsflächen vorgesehen, obwohl der Wegeanteil nur noch bei 33% liegt. Allein 19 Prozent der gesamten Verkehrsfläche ist für parkende Autos reserviert, das ist sechs mal mehr als für den Radverkehr in Berlins Straßen vorgesehen ist. 13 mal mehr Fläche ist für Pkw-Fahrer zum Fahren gegenüber Radfahrern reserviert. Summiert man Parken und Fahren, wird der Unterschied noch klarer: 19 mal mehr Fläche haben Pkw-Fahrer gegenüber Rad-Fahrern zur Verfügung.
Agentur für clevere Städte: Pressemeldung
Agentur für clevere Städte: Wem gehört die Stadt? Der Flächen-Gerechtigkeits-Report (pdf-Dokument)