Der Ludgerikreisel liegt am Innenstadtring von Münster und ist einer der größten Kreisverkehre in der Region. Im Juni letzten Jahres wurde hier ein Flashmob mit Radfahrern durchgeführt. Nach Lübeck wieder ein schönes Beispiel dafür, wie man mit begrenztem Aufwand maximale Wirkung erzielen kann.
via. Velowahnsinn
Radfahren in Schrittgeschwindigkeit
Ein Radfahrer fuhr mit etwa 15 kmh auf dem Radweg mit angrenzendem Gehweg und sah eine Frau, die sich an einer Bushaltestelle mit anderen unterhielt. Er klingelte in etwa zehn Metern Entfernung, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Fußgängerin bewegte sich jedoch in Richtung Radweg. Dadurch sah sich der Radfahrer zur Vollbremsung gezwungen, bei der er über den Lenker stürzte.
In diesem Fall entschieden die Richter des Düsseldorfer Oberlandesgerichts im Jahre 2007, dass Radfahrer auf einem getrennten Rad- und Fußweg nicht verpflichtet seien, auf Fußgänger in gleicher Weise Rücksicht zu nehmen wie auf einem gemeinsamen Fuß- und Radweg. Der Bundesgerichtshof hob diese Entscheidung nun auf. Den Radfahrer trifft bei dem Unfall also eine Teilschuld. In letzter Konsequenz bedeutet das Urteil, dass Radfahrer auf einem gemeinsamen und lediglich durch eine Linie getrennten Rad- und Fußweg nur in Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen, um jederzeit auf einen unversehens auf den Radweg tretenden Fußgänger reagieren zu können.
Der ADFC kritisierte das Urteil des BGH und bezeichnete die höchstrichterliche Entscheidung eine Verwischung der von der Straßenverkehrsordnung vorgegebenen Unterschiede zwischen getrennten und gemeinsamen Geh- und Radwegen.
ADFC: Innerstädtische Radwege bergen Gefahren
Protest gegen A 100 wächst

Mehr als 1500 Menschen haben heute auf einer Fahrrad- und Skate-Demo gegen den geplanten Weiterbau der Autobahn 100 von Neukölln nach Friedrichshain protestiert. Die Route führte von der geplanten Autobahnauffahrt direkt am S-Bahnhof Treptower Park zum Roten Rathaus und mit ein paar Schlenkern zum Sitz der Verkehrsverwaltung am Köllnischen Park. Von dort ging es zurück zum Treptower Park in die Beermannstraße. Hier fand die Abschlusskundgebung statt weil drei Häuser der Straße für die Autobahn abgerissen werden sollen. Die BewohnerInnen zeigten ihre Ablehnung dieser Pläne mit Transparenten an den Fassaden. Auf der Demo wurden geschätzte 200 Einwendungen gegen den Weiterbau der A 100 gesammelt, die Frist zur Einsendung der Einwendungen läuft am Donnerstag den 23.4.09 ab. Muster der Einwendungen gibt es hier.
Organisiert von der Bürgerinitiative Stadtring Süd, war es insgesamt eine bunte, lustige Ausfahrt an einem sonnigen Sonntagnachmittag. Das macht Lust auf mehr Proteste gegen die Autobahn.
RBB Abendschau: Rad gegen Autobahn
„Fahren Sie mit dem Fahrrad zur Arbeit?“
Diese Frage stellte die Berliner Morgenpost am vergangenen Wochenende. Die Leser antworteten so:
Ja, täglich: | 45 % |
Gelegentlich: | 17 % |
Selten: | 8 % |
Nie: | 15 % |
Ich habe kein Fahrrad: | 8 % |
Ich habe keine Arbeit: | 9 % |
Die hohe Zahl der täglichen Fahradpendler wundert mich, wobei in der Umfrage offen bleibt, ob die Teilnehmer der Abstimmung Ganzjahrespendler oder nur die Saisonpendler meinen. Allerdings ist die Umfrage nicht ganz repräsentativ, weil lediglich 186 Stimmen abgegeben wurden.
Berliner Morgenpost: Fahren Sie mit dem Fahrrad zur Arbeit?
via: Hauptstadtblog
Andere Sommer-Öffnungszeiten!
Aktion „Faires Radfahren“ der Polizei
Ab kommenden Montag sind Polizeibeamte in Mitte verstärkt bei Fahrradkontrollen im Einsatz. Unter dem Motto „Fairrad, faires Verhalten von und gegenüber Radfahrern“ richten die Polizisten täglich bis zum 24. April ihr Augenmerk auf verkehrswidriges Verhalten von Radfahrern.
Fair wäre es von der Polizei, wenn sie die wirklichen Ursachen der vielen Radfahrerunfälle bekämpfen würden. Um die Hauptursachen auszumachen, würde ein Blick in die Pressemeldungen der eigenen Behörde reichen. Beispiel von heute:
„Mit schweren Verletzungen musste heute Nachmittag eine Frau nach einem Verkehrsunfall in Oberschöneweide in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Die 50-Jährige war gegen 15 Uhr 15 mit ihrer 6-jährigen Enkelin in der Rummelsburger Straße in Richtung Wuhlheide unterwegs. An der Kreuzung Edisonstraße hielten die beiden Radfahrerinnen an der „roten Ampel“. Als das Lichtzeichen auf grün wechselte, bog der 49-jährige Fahrer eines Lkw nach rechts in die Edisonstraße, übersah die Frau und erfasste sie mit seinem Sattelzug. Die Radlerin zog sich schwere Rückenverletzungen zu und wurde stationär in einer Klinik aufgenommen. Dem Vernehmen nach besteht jedoch keine Lebensgefahr.
Das Mädchen blieb indes unverletzt. Sie wurde kurz vor dem Aufprall von ihrer Oma beiseite geschubst, so dass es zu keiner Berührung mit dem Lkw kam.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1140 vom 17.04.2009 – 19:00 Uhr
13-Jährige angefahren und vergewaltigt
SpiegelOnline berichtet von einem unglaublichen Verbrechen in Minden in Ostwestfalen. Dort hat ein 30-jähriger Autofahrer gestanden, eine 13-jährige Radfahrerin angefahren zu haben, um sie anschließend zu vergewaltigen. „Die Tat ereignete sich am Ostermontagabend, als das Kind mit dem Rad unterwegs war und vom Auto des 30-Jährigen angefahren wurde. Nach dem Unfall gab der Mann vor, sich um die Schülerin zu kümmern, lud sie in sein Auto und fuhr zu einem Parkplatz. Dort missbrauchte er das Mädchen. Der Mann hat die Tat gestanden und sitzt in Untersuchungshaft. Der Polizei sagte er, schon seit längerem den Plan gehabt zu haben, ein junges Mädchen zu vergewaltigen.“
SpiegelOnline: Mann fährt 13-Jährige an und vergewaltigt sie
Fahrradbildungsurlaub an der Müritz
In der Region der mecklenburgischen Seenplatte, dort, wo heute Wasser-, Wander- und Radsport betrieben wird, arbeiteten während der NS-Zeit ZwangsarbeiterInnen in Ravensbrück und seinen Außenlagern. Juden und Jüdinnen wurden systematisch ermordet und der Todesmarsch nach Schwerin zog hier vorbei. Auf unserer Reise von Ravensbrück nach Waren/ Müritz wollen wir uns mit den Kontrasten dieser Region auseinandersetzten.
Mit dem Fahrrad begeben wir uns auf 180 km historische Spuren der NS-Zeit. Wir besuchen Gedenkstätten und Gedenkorte in Ravensbrück, Rechlin, Röbel und Malchow. Wir führen Gespräche mit ExpertInnen und ZeitzeugInnen über die NS-Geschichte, Zwangsarbeit in den Außenlagern an der Müritz (Rechlin-Retzow/ Malchow) sowie jüdisches Leben in der Region vor und nach 1933. Unsere Route führt uns über die ehemalige Todesmarschstrecke schließlich nach Waren/ Müritz. Dort werden wir von der Mobilen Beratungsstelle für demokratische Kultur über den Neo-Nazismus in der Region informiert und diskutieren mögliche gesellschaftspolitische Gegen-Strategien.
Spuren der NS-Geschichte entlang der Müritz
Mit Silke Chorus und Kirsten Wolf
Bildungs- und Gedenkreise von Ravensbrück nach Waren/ Müritz
Bildungsurlaub mit dem Fahrrad vom 22.6. bis 26.06. 2009
Teilnahmebeitrag: 380,-€/ erm. 300,-€
incl. Frühstück + einfache Unterkunft (DZ-Aufschlag: 20€)
Weitere Infos und weitere Fahrradbildungsurlaubsvorschläge bei
Fahrradbildungsurlaub
Projekt „Beauty and the Bike“

Das Radfahren wird von Menschen in unterschiedlichen Kulturen unterschiedlich wahrgenommen. Während in Bremen das Rad für Jugendliche als alltägliches Verkehrsmittel zählt, halten britische Mädchen das für ungewöhnlich und “unfashionable”. Viele britische Teenager geben das Fahrrad fahren auf – ganz im Gegensatz zu Mädchen und jungen Frauen in Deutschland, Dänemark oder den Niederlanden.
Um für die Kultur des Radfahrens zu werben, wurde das Projekt „Beauty and the Bike“ in Darlington in England gegründet. Sieben Teilnehmerinnen des Projekts waren in der letzten Woche in Bremen zu Besuch und wollten das Radfahren in einer fahrradfreundlichen Stadt kennenlernen. Die Erfahrungen und Motivationen der Mädchen werden in Fotos und Videobotschaften dokumentiert und können auf der Homepage von beauty and the bike betrachtet werden.
Zusätzlich wurde in Darlington der Club Velodarlo gegründet. Es funktioniert wie Car Sharing: Hollandräder und City Cruiser können für wenig Geld ausgeliehen werden. So können Frauen Stadträder testen, und es fahren auf einmal viele interessante Räder durch Darlo. Die Frauen sind begeistert!
Beauty and the Bike
Beauty and the Bike: Mobilitätskultur in städtischen Siedlungsräumen und die Rolle junger Mädchen (pdf-Dokument)
via: adfc-bremen weblog
Toyosu Blue Monday
Nettes Filmchen aus Japan von Jun Iwai.
via: Urban Velo
Mehrere verletzte Radfahrer
Bei schweren Verkehrsunfällen in Tempelhof, Friedrichshain und Marzahn wurden gestern drei Radfahrer verletzt und kamen in Krankenhäuser.
„Schwere Verletzungen erlitt gestern Vormittag ein 74-jähriger Radler bei einem Verkehrsunfall in Tempelhof. Eine 37-jährige Autofahrerin hatte gegen 10 Uhr 50 ihren „Smart“ in dem Einödshofer Weg geparkt und öffnete, offenbar ohne auf den Verkehr zu achten, die Fahrertür. Der 74-Jährige wollte Ausweichen, verlor dabei die Kontrolle über das Fahrrad und stürzte zu Boden. Er kam mit schweren Kopfverletzungen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.“
Die Ursache dieses Unfalls war also eine sich öffnende Autotür.
„Eine 22-Jährige erlitt gestern Vormittag in Friedrichshain bei einem Verkehrsunfall mit einem BVG-Bus schwere Gesichts- und Schulterverletzungen. Ein 52-jähriger Busfahrer fuhr gegen 11 Uhr die Petersburger Straße in Richtung Besarinplatz. Als er an der, in die gleiche Richtung, radelnde Frau vorbeifuhr, kam es zum Zusammenstoß. Die Frau stürzte zu Boden. Der Busfahrer erlitt einen Schock und wurde ambulant in einem Krankenhaus behandelt. Die 22-Jährige kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.“
Die Ursache dieses Unfalls war vermutlich zu geringer Abstand beim Überholen.
„Bei einem Verkehrsunfall in Marzahn erlitt gestern Nachmittag eine 25-jährige Radlerin schwere Verletzungen und kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Offensichtlich missachtete ein 52-jähriger Autofahrer gegen 12 Uhr 45 die Vorfahrt der Frau, als er aus dem Blumberger Damm kommend geradeaus fuhr. Die Radfahrerin befuhr den Blumberger Damm in Richtung Mehrower Allee, als sie von dem Fahrzeug erfasst wurde.“
Die Ursache dieses Unfalls war missachtete Vorfahrt.
Drei schwere Unfälle, drei Mal scheinen die Radfahrer nicht Schuld gehabt zu haben. Aber was nützt einem Radfahrer die Gewissheit, unschuldig zu sein? Opfer ist er in jedem Fall.
Quelle: Pressemeldungen der Berliner Polizei Nummern 1080, 1081 und 1082 vom 13.04.2009 – 11:10 Uhr.
Ufos an der Decke…
David Byrne schreibt Fahrradtagebuch
David Byrne, ehemaliger Sänger der Musikgruppe Talking Heads, ist bekennender Fahrradfreak. Im September wird sein Buch „Bicycle Diaries“ erscheinen, eine Art Radlerreisebericht. „Bicycle Diaries is Byrne’s travelogue chronicling his urban bicycle journeys through London, Berlin, Istanbul, Buenos Aires, Paris, Belgrade, Sydney, Manila and New York.“ Im Cyclelicious Bike Shop kann das Buch bereits jetzt zum Preis von $17.13 vorbestellen.
Im letzten Jahr hatte Byrne an einem Designwettbewerb des New York City Department of Transportation teilgenommen. Damals hatte er eine Reihe von Fahrradbügeln als Teil der New Yorker Straßenmöblierung entworfen.
via: cyclelicio.us
Copyright der Zeichnungen: David Byrne
Abwrackprämie für Räder in Mannheim
SpiegelOnline berichtet, dass die Stadt Mannheim Radfahrern, die ein altes Fahrrad abgeben und sich dafür ein neues Rad im Fachhandel kaufen, eine Abwrackprämie in Höhe von 50,- Euro zahlt. Dafür gab es bundesweite Aufmerksamkeit in den Medien, dafür wurde der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurtz bei SpiegelOnline interviewt, kein schlechter Deal also für die Mannheimer. Allerdings ist diese Prämie auf die ersten hundert Antragsteller beschränkt. Im schlechtesten Fall zahlt die Stadt also 5000,- Euro, das entspricht gerade mal der Prämie für zwei abgewrackte Autos. Wie hieß es noch vor drei Tagen in der Presse? „Das Bundeskabinett hat die neuen Regeln für die Abwrackprämie beschlossen. Das Gesamtvolumen wird auf fünf Milliarden Euro aufgestockt. Die Summe soll für insgesamt zwei Millionen Prämien reichen.“
SpiegelOnline: Abwrackprämie: Jetzt auch für Fahrräder
siehe auch Johannes Hampel und ADFC Dresden
It’s Your Ride
Dieser Kurzfilm wurde von Daniel Leeb als Werbung für den Fahrradreifenhersteller Hutchinson gedreht. Es zeigt einen Mann und eine Frau auf dem Weg durch den Großstadtdschungel. Sie sind beide allein unterwegs und sich dennoch der Präzenz des jeweils anderen bewusst. Im Film soll die Harmonie mit der Umgebung ausgedrückt werden, die auf einer Radfahrt durch die City erlebt werden kann.
It’s Your Ride from Cinecycle on Vimeo.