Reifenpanne? Mehr als die Hälfte der Radfahrer kennt das nicht

Die Angst vor einer Reifenpanne fährt immer mit. Die niederländische Fahrradlobby fietsen123 wollte wissen, ob diese Angst berechtigt ist. In einer Umfrage wurde ermittelt, wie häufig Radler eine Reifenpanne im letzten Jahr erlitten haben. Die letzte Untersuchung mit der gleichen Fragestellung wurde 2005 gemacht (siehe Ergebnisse in Klammern). Fietsen123 hat angekündigt, in fünf Jahren die Untersuchung das nächste Mal durchzuführen.

Kein platter Reifen: 53% (2005: 43%)
Eine Reifenpanne: 24% (2005: 26%)
2 platte Reifen: 14% (2005: 17%)
3 oder mehr Reifenpannen: 9% (2005: 14%)

fietsen123: Is de vrees voor een lekke band wel terecht?

Berliner Fixieurteil komplett veröffentlicht

Im Mai 2010 hatte das Verwaltungsgericht Berlin die Sicherstellung eines Fixed Gear Fahrrads durch die Berliner Polizei für rechtmäßig erklärt (Aktenzeichen: 1 K 927.09). Anfang Juni haben wir in diesem Post bereits Auszüge aus dem Urteil zitiert. Das gesamte Urteil unter dem Titel „Zulassung eines Bahnrades ohne Bremsen (Fixie-Fahrrad) im öffentlichen Straßenverkehr“ findet man auf

Gerichtsentscheidungen Berlin-Brandenburg

Fahrradproduktion in Deutschland nimmt leicht zu

Seit 2005 befindet sich die Fahrradproduktion in Deutschland auf dem absteigenden Ast. Waren es vor fünf Jahren noch 2,1 Millionen Räder, so wurden im vergangenen jahr lediglich 1,3 Millionen Velos hier hergestellt. Die stetige Abwärtsbewegung wurde in den ersten drei Monaten dieses Jahres jedoch gestoppt. Die Produktion von Fahrrädern ist im ersten Quartal 2010 auf 424 000 Stück angestiegen, was einer Steigerung von 5,1 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2009 entspricht.

Die einzelnen Segmente der Fahrradproduktion:

Mountainbikes: 148 000 Stück (+ 18,5%)
Tourenrädern: 120 000 Stück (- 12,0%)
Sporträdern: 28 000 Stück (- 29,1%)
Andere Räder (unter anderem BMX- und Klappräder): 124 000 Stück (+ 20,0%)

Destatis: Wieder mehr Fahrräder „Made in Germany“

Der Berliner Velozipedist

Der Berliner Velozipedist (lataeinisch: tyrannocyclus rex):

  1. Standardgesichtsausdruck: total konzentriert und übelst entnervt
  2. Mütze (zum Verbergen erster testosteronbedingter Haarausfallserscheinungen)
  3. Kopfhörer mit heftigem On-the-Road-Sound (Zweck: Ausblendung des nervtötenden Verkehrsgedröns)

Weiter bei sugarhigh: meet the berlin cyclist

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Ein Experiment mit Fahrrad, Video und GPS

Zächerl hat eine Videokamera an die Gabel geklebt und ist mit dem Rad von Prenzlauer Berg über Friedrichshain nach Mitte geradelt. Die Route wurde mit dem Smartphone aufgezeichnet und ist in das Video (9,51 Minuten) eingeblendet, wenn auch nicht immer 100% exakt. Interessant ist, wie Zächerl durch die Bezirke surft: auf der Straße, auf dem Radstreifen, auf dem Fußgängersteig mir Radweg, auf dem Bürgersteig ohne Radweg, gern auch mal auf der linken Seite. Irgendwie scheint alles zu gehen.

Zächerl

Umschulung zum/r Fahrradmonteur/in in Oberschöneweide

Der Radverkehr in Berlin nimmt immer mehr zu. Das bietet gute Chancen für Profis im Fahrradbereich. Zielgruppe einer 16-monatigen Umschulung der TÜV-Rheinland-Akademie sind Arbeitslose ab 25 mit Berufsabschluss oder mehrjähriger Berufserfahrung. Eine Förderung z.B. durch Jobcenter oder Berufsgenossenschaft ist möglich. Die nächste Ausbildung inklusive eines 3 Monate langen Betriebspraktikums beginnt am 1. November 2010.

TÜV-Rheinland-Akademie: Umschulung zum/r Fahrradmonteur/in (pdf-Dokument)

Das war bestimmt nicht die letzte Tour!


Eine Runde durch Südtadschikistan

Was macht mensch mit noch ein paar Tagen bis zum Flug nach Riga: Natürlich Radfahren und nicht in Duschanbe langweilen. Von Duschanbe startete ich ohne Begleitung anderer Radreisender in den Süden von Tadschikistan. Dies war zunächst sehr ungewohnt, doch egal wo ich hielt, lange alleine war ich nie.

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Zunächst durchfuhr ich eine grasbewachsene Hügellandschaft. An den Füssen der Hügel wurde meist Ackerbau betrieben.

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Der letzte Pass stand bevor: ein 1500der. Die Straße über den Pass hatte ich für mich alleine, da ein neuer Tunnel den Verkehr durch den Berg leitet. Ein Blick auf einen wunderschönen See öffnete sich auf der kurzen Abfahrt. Hier konnte ich bei einer sehr netten Familie übernachten.

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Nach einigem hin und her Überlegen habe ich mich entschieden auf diesem Blog über eine sehr unschöne Situation zu berichten. An einem klaren Fluss wollte ich übernachten. Ich fragte die Besitzer eines nahegelegenen Restaurants, ob es ein Problem sei. Nach über 40°C tagsüber ging ich eine Runde schwimmen, bevor ich mich an einem von getrocknetem Bambus umrundeten, sichtgeschützten Platz legte. Auf Grund der Temperaturen baute ich das Zelt nicht auf. Ich trug Ohrstöpsel, um nicht vom Hundegebell wach zu bleiben. Mitten in der Nacht schreckte ich auf, mich berührte etwas. Ein betrunkener Mann lag neben mir, versuchte mich zu umarmen. Heftig stieß ich in weg, rannte zu Häuser auf der anderen Straßenseite. Die Situation endete natürlich mit einem nächtlichen Umzug und kaum Schlaf.

Um kurz nach fünf saß ich bereits wieder auf dem Rad, eine Bergkette stand an.

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Mich verblüffte der schnelle landschaftliche Wandel. Die Täler sind überzogen von grünen Wassermelonenplantagen oder Sommerblumenfeldern. Bewässert werde diese durch den Grenzstrom zu Afghanistan. Doch mit der ersten Serpentine wurde es staubtrocken, unter vereinzelten Bäumen konnte ich Schatten finden. Pünktlich zur Siesta hatte ich die Abfahrt geschafft und fand ein nettes Schattenplätzchen.

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Erneut wurde ich eingeladen. Magenprobleme verhinderten eine Weiterfahrt, die Familie wollte mir helfen. Ich sollte mich auf in Wasser eingeweichte Blätter legen, mit welchen ich anschließend zugedeckt wurde. Da ich niemanden vor den Kopf stoßen wollte, tat ich dieses ohne an eine Genesung zu glauben. Die Situation fand ihren Klimax, als die ältere Frau anfing zu betten!

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Riga – Berlin

Bereits aus dem Flugzeug konnte ich große Wälder, Seen und Flüsse sehen. Das erste Einatmen der nach Gras riechenden Luft war super. Das Rad hat den Flug ohne Beschädigungen gut überstanden, so konnte gleich losgestartet werden. Eine nagelneue Asphaltstraße, das Rad flog. Die Lust, die Stadt Riga zu besuchen, war verflogen. Ich wollte nach Berlin, so schnell wie möglich, endlich Freund_innen wiedersehen. Viele Kilometer wurden täglich runtergefahren. Das alleine Zelten und Unterwegssein wurde mir von Tag zu Tag langweiliger, auch wenn die vielen Seen  und die Hügellandschaft reizten. Die letzten guten 600 Kilometer legte ich schließlich mit dem Zug zurück.

Vom Radfahren habe ich immer noch nicht genug! Ihr hört von mir.

Fahrrad im Treppenhaus. Zulässig oder nicht?

Eine im Mietvertrag vereinbarte Klausel, die das Abstellen von Gegenständen im Treppenhaus von der Zustimmung des Vermieters abhängig macht, ist unwirksam. Diese Klausel schränkt den vertragsgemäßen Gebrauch der Mietsache unzulässigerweise pauschal ein, so das Landgericht Berlin.

Dem Mieter ist gestattet seinen Kinderwagen oder Fahrrad  im Treppenhaus abzustellen, allerdings nur dann, wenn der Vermieter keine geeignete Abstellmöglichkeit zur Verfügung stellt und wenn keine Brandschutzbestimmungen verletzt werden.

LG Berlin, Az.: 63 S 487/08 Urteil vom 15.09.2009

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Sponsoring für Fahrradwege in London

Gestern wurden in London die ersten beiden 1,5 Meter breiten Fahrradwege eröffnet. Sie sind Teil eines sternförmigen Netzes von Radfahrwegen, die innerhalb der nächsten Jahre eröffnet werden soll. Insgesamt 37 Knotenpunkte an beiden jetzt freigegegebenen Strecken wurden mit Spiegeln ausgestattet, um LKW-Abbiegeunfälle zu vermeiden.

Die neuen Wege heißen unbescheiden „Barclays Cycle Superhighways“, benannt nach einer Bank in London. Wäre das auch ein Modell für Berlin? Nehmen wir an, ein deutscher Softwarehersteller finanziert eine glatte, breite und kreuzungsfreie Fahrradverbindung zwischen Mitte und der FU und darf sie dafür „SAP Karriereschnellweg“ nennen.

Europäisches Fahrradlexikon, Version 2.0

Du möchtest dich in einem Fahrradladen in Litauen verständigen? Du willst in Griechenland nach einem Fahrradweg fragen? Wie heißt Flickzeug auf polnisch? Das ist kein Problem mit dem Europäischen Fahrrad-Lexikon, das gerade in einer zweiten verbesserten Auflage erschienen ist. Das kleine Bildwörterbuch im Reiseformat gibt Antwort auf all diese Fragen. Es listet in insgesamt 27 Sprachen (darunter den 23 EU-Amtsprachen) nützliche Begriffe rund ums Fahrradfahren und verschiedene Radtypen auf. Die Neuauflage zeichnet sich durch eine Reihe von Verbesserungen aus:

  • Vier zusätzliche Sprachen in der gedruckten Fassung (Russisch, Japanisch, Chinesisch, Arabisch) und sechs zusätzliche Sprachen in der Online-Version (Kroatisch, Türkisch, Isländisch, Mazedonisch, Montenegrinisch, Albanisch), um Europäer ebenso wie Europa-Touristen zu erreichen.
  • Ein Kapitel über EU-Finanzierungsmöglichkeiten für Fahrrad-Projekte und Infrastruktur, erstmals in dieser Zusammenstellung.
  • Ein Kapitel mit Statistiken und Informationen rund um das Radfahren und seinen wirtschaftlichen, ökologischen und gesundheitlichen Nutzen.
  • Mehr Beispiele für modernste Fahrrad-Infrastruktur (z.B. “ grüne Welle für Radfahrer“ oder Kreisverkehr mit Vorfahrt für Radfahrer).
  • Eine Wiki-Version des Lexikons auf der EWSA-Website, in der die Benutzer selbst Begriffe und Übersetzungen hinzufügen können (ab Herbst 2010).

Die Online-Version des Europäischen Fahrrad-Lexikons findest du unter:
http://www.eesc.europa.eu/sections/ten/european-cycling-lexicon.

Dein kostenloses Exemplar forderst du bitte bei folgender E-Mail-Adresse an:
ten@eesc.europa.eu

Bleibt  nur noch die Frage: Wer macht daraus eine App für das Smartphone?

GPS-Kunst mit dem Fahrrad

Wenn man auf dem Rad einen Weg fährt und dabei sein GPS-Gerät anweist, die Strecke zu protokollieren, dann entsteht gewisermaßen eine Linie auf einer Landkarte. Diesen Umstand machen sich Künstler zunutze und „malen“ auf der Karte. Im Juni gab es in Portland in den USA einen GPS Art by Bike Ride. Dabei entstand zum Beispiel die „Zeichnung“ des pissenden Hundes von Ken Southerland.

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Still-Leben auf dem Ruhrschnellweg

Der ADFC in Nordrhein-Westfalen erwartet heute bis zu einer halben Million Radfahrer auf dem größtem Fahrradfestival der Welt zwischen Duisburg und Dortmund. Dazu wird der Ruhrschnellweg, die Hauptverkehrsader der Region, zwischen 11 Uhr und 17 Uhr für den motorisierten Verkehr gesperrt und bietet auf einer Strecke von fast 60 Kilometern Platz für ein Fahrradmuseum. Es sollen an sieben Museumsständen Fahrradgeschichte(n) erzählt werden. Neben Information und Kultur können die Besucher auf Aktionsflächen die Welt des Fahrrades „erfahren“. Hochräder, Liegeräder, Pedelecs und Juxräder laden zum Ausprobieren ein. Zusätzlich wird die längste Tafel der Welt zur Bühne kultureller Vielfalt der Metropole Ruhr.

Still-Leben Ruhrschnellweg
ADFC präsentiert das längste Fahrradmuseum der Welt

MC Spandex: Get Dirty

Im letzten Jahr hat MC Spandex mit seinem Rap „Performance“ gepunktet, mehr als 1,3 Leute haben sich das Video bei Youtube angesehen. So wie MC Spandex sich damals über die Singlespeeder lustig gemacht hat, so hat er es bei seinem neuen Video „Get Dirty“ auf die BMX-Szene MTB-Szene abgesehen.

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Radfahren ist auch in der Stadt gesund

Trotz der Gefahren, denen Radfahrer im städtischen Straßenverkehr ausgesetzt sind, ist es deutlich gesünder, aus dem Auto aus- und auf ein Rad zu steigen. Das hat das Institut for Risk Assessment Sciences (IRAS) an der Universität Utrecht in einer Untersuchung ermittelt. Die Berechnungen der IRAS zeigen, dass die gesundheitlichen Vorteile des Radfahrens in der Stadt bei weitem die Risiken überwiegen, die darin bestehen, dass Radler Partikel einatmen oder in Verkehrsunfälle verwickelt werden. Menschen, die auf kurzen Strecken das Fahrrad nehmen, werden dafür mit einem Anstieg der Lebenserwartung von drei bis vierzehn Monaten belohnt. Statistisch gesehen verringert sich die Lebenserwartung um 1 bis 40 Tage durch die Inhalation schädlicher Stoffe und um weitere 5 bis 9 Tage für ein erhöhtes Risiko, einen tödlichen Verkehrsunfall auf dem Rad zu erleiden. Im Saldo bleibt ein sattes Plus an Lebenserwartung für den Radfahrer in der Stadt.

Fietsen.123: Ook in de stad is fietsen gezond