Die Berliner Polizei hat dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) verboten, die Fahrradsternfahrt am kommenden Sonntag über die Stadtautobahn A100 zu führen. Das berichtet die taz heute. Die Polizei begründet das Verbot damit, dass es zu einem Verkehrskollaps führen könne, wenn die Autobahn zwischen den Ansschlussstellen Buschkrugallee und Alboinstraße für zwei/drei Stunden nicht dem Autoverkehr zur Verfügung steht. Der ADFC kündigte an, vor dem Verwaltungsgericht Widerspruch gegen Demonstrationsverbot auf der Autobahn einzulegen. Nach Einschätzung von ADFC-Geschäftsführer Greve kann es gut sein, dass sich erst am Sonnabend oder Sonntagmorgen entscheidet, ob die Radfahrerdemo wie geplant über die A100 führt.
taz: Polizei bremst Radfahrer aus
taz-Kommentar: Vorfahrt hat stets der Autofahrer
da isser: Sternfahrer bedrohen Berlins Lebensader
Siehe auch Diskussion zum Sternfahrt-Beitrag.
Tagesspiegel: Am Sonntag legen Radler die Innenstadt lahm
Lichtenrade: Verkehrsunfall mit Fahrerflucht
Erst heute gab die Berliner Polizei bekannt, dass sich am 25.5. in Lichtenrade ein schwerer Verkehrsunfall mit einem verletzten Radfahrer ereignete. Zur Polizeimeldung, Stadtplan von der Unfallstelle.
Der 72-Jährige Radfahrer befuhr die Pechsteinstraße und wurde von einem Auto so knapp überholt, dass er gegen ein geparktes Fahrzeug stieß, stürzte und sich dabei schwer verletzte.
Der Unfallverursacher flüchtete – auf ihrer Webseite sucht die Polizei nach Zeugen.
Zur Beruhigung möchte ich anmerken, dass die Unfallart „knapp überholen“ äußert selten ist und man sich auf andere Gefahren einstellen sollte. Fremdverursachte Hauptunfallursachen sind (in dieser Reihenfolge) falsches Verhalten beim Abbiegen, Nichtgewähren der Vorfahrt und Fehler beim Einfahren in den Fließverkehr.
Shared Space in Lichtenberg?
Eine besonders kuriose Beschilderung findet man derzeit in Berlin Lichtenberg. Es handelt sich um die Allee der Kosmonauten Ecke Rhinstraße – Blickrichtung Osten.
Selbst wenn man großzügig nach dem Motto „Man weiss ja wie es gemeint ist“ darüber nachdenkt – wie ist es eigentlich gemeint? Der kurze Radwegabschnitt hinter der Kreuzung war vorher mit einem ganz normalen Radwegschild versehen, und selbst wenn das nun verwendete Zeichen 241 nicht verkehrt herum wäre, wüsste ich nicht, wozu es das Zeichen 237 (Radweg) überhaupt ersetzen sollte.
Dem Bürger wird immer beigebracht, dass er Verkehrszeichen auch dann beachten muss, wenn sie ihm unnötig erscheinen. Bei pedantischer STVO-Beachtung teilen sich also nach ein paar Metern Fußweg die Fußgänger und Autofahrer die Fahrbahn, während die Radfahrer ganz rechts auf dem grauen Radweg fahren.
Danke übrigens an Kalle für die Autorenrechte! Ich hoffe, mein Einstand genügt den Ansprüchen des Blogs und seiner Leser. Das Bild ist von mir (berlinradler).
Je mehr Radverkehr, desto sicherer das Radfahren

Quelle der Grafik: VCÖ (pdf)
Die Grafik ist zwar schon älter, aber die Grundaussage ist nach wie vor sehr aktuell. Sie verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Unfallhäufigkeit und der Menge des Radfahrens in einzelnen Ländern. Nach rechts abgetragen ist die mit dem Fahrrad im Alltag zurückgelegte Strecke pro Person und pro Jahr. Fahrradländer wie Dänemark und die Niederlande sind deshalb weit rechts, Länder ohne Fahrradkultur wie Portugal und Spanien sind weit links abgebildet. Nach oben abgetragen ist der Sicherheitsindex (Millionen Fahrradkilometer pro tödlichem Radunfall). Weiter oben ist besser, in Ländern wie Dänemark, Schweden oder Norwegen ist das Radfahren sicherer als in den Ländern der iberischen Halbinsel. Die Linie bildet den Zusammenhang zwischen ansteigendem Radverkehr und dem damit einhergehenden Sicherheitsgewinn ab. Je mehr Menschen mit dem Fahrrad auf den Straßen unterwegs sind, desto besser lernen die Beteiligten, Konflikte zwischen Fahrrad- und Kfz-Verkehr sicher zu lösen.
ECMC Berlin 2009
Einige Impressionen von den Fahrradkuriermeisterschaften am Tempelhofer Flughafen, weitere Bilder nach dem Klick.
ECMC Berlin 2009
Das Madsen Cargo Bike kg271
Das Prinzip der einspurigen Lastenfahrräder wird immer beliebter. Begonnen hat es vor einigen Jahren mit dem Xtracycle FreeRadical Kit, der einen normalen Fahrradrahmen zum transportfähigen Lastenfahrradrahmen erweitert. Dann wurden mit dem Yuba Mundo und dem Surly Big Dummy die ersten Komplettrahmen angeboten. Nun kommt mit der Firma Madsen ein neuer Player hinzu. Das Madsen Cargo Bike kg271 hat einen Hi-ten Stahlrahmen und wird mit einer Art Wanne ausgeliefert, die etwa 150 Liter fasst. Im Behälter befinden sich eine kleine Bank und Sitzgurte für zwei Kinder. Das kg271 kostet in den USA 1299,- Dollar, eine billigere Version mit XXL-Gepäckträger statt der Transportwanne wird für 1099,- Dollar verkauft.
Polizei codiert Fahrräder kostenlos
Bereits in den letzten Jahren hat die Berliner Polizei hin und wieder Infoveranstaltungen zum Schutz vor Fahrraddiebstahl durchgeführt, in diesem Jahr ist die Zahl derartiger Verantsaltungen deutlich gestiegen. Im Rahmen eines gemeinsamen Präventionskonzepts ÖPNV, das von der Deutschen Bahn AG, der S-Bahn Berlin GmbH, den Berliner Verkehrsbetrieben, der Bundespolizei und der Berliner Polizei getragen wird, gibt es in den kommenden drei Wochen gleich sechs Infostände vor Bahnhöfen in vielen Berliner Bezirken. Immer am Mittwoch und Freitag trifft man die Polizisten zwischen 12:00 und 18:00 Uhr an den folgenden Orten:
03. Juni 2009: S-Bahnhof Schönhauser Allee
05. Juni 2009: Bahnhof Spandau
10. Juni 2009: Bahnhof Gesundbrunnen
12. Juni 2009: U-Bahnhof Schloßstraße
17. Juni 2009: S/U-Bahnhof Frankfurter Allee
19. Juni 2009: S/U-Bahnhof Wuhletal
Hier findet man auf Fragen wie:
„Wie kann ich mein Fahrrad vor Diebstahl schützen?“ und
„Welche Arten von Sicherungsmöglichkeiten sind empfehlenswert?“
kompetente Antworten. Auf Wunsch können Radfahrer außerdem ihr Fahrrad kostenlos codieren lassen. Dafür sind der Personalausweis des Fahrradinhabers und ein Eigentumsnachweis (Kaufbeleg bzw. Rechnung) erforderlich. Kinder brauchen die Einverständniserklärung der Eltern.
Europameisterschaft der Fahrradkuriere

Die schnellsten Velokuriere des Kontinents kommen am Pfingstwochenende nach Berlin, um auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof die 14. Europameisterschaft der Fahrradkuriere auszufahren. Registriert haben sich bereits 748 Messenger, die die EM damit zur größten Veranstaltung in der Geschichte der Fahrradkuriere in Berlin machen. In sieben Disziplinen treten die Kuriere gegeneinander an. Im Hauptrennen müssen die Radkuriere wie im Alltagsgeschäft eine bestimmte Menge an Haltepunkten anfahren, um Sendungen vom Kugelschreiber bis zum Schuhkarton abzuholen oder auszuliefern. Der Rennkurs liegt zwischen dem riesigen Flughafengebäude und dem Columbiadamm beziehungsweise dem Tempelhofer Damm und teilweise auch innerhalb des Flughafenempfangsgebäudes. Die Länge der Rennstrecke beträgt drei Kilometer. Durch das Einbahnstraßensystem muss der Kurier allerdings 20 km zurücklegen, um eine Runde zu fahren. Am Pfingstmontag, dem 1. Juni werden die Finalrennen zwischen 12:00 und 16:00 ausgetragen. Drumherum gibt ein großes Begleitprogramm, sodass der Besuch an allen Tagen zwischen dem 28. Juni und dem 1. Juni lohnt.
ECMC Berlin 2009
7. Juni: Sternfahrt 2009
Schon mal an einer Sternfahrt teilgenommen? Kann ich nur empfehlen, es ist ein schönes Gefühl, in einer großen Gruppe durch die Stadt zu fahren. Immerhin ist die Berliner Fahrradsternfahrt die weltweit größte und bekannteste, bei gutem Wetter können eine Viertel Million Radfahrer zusammenkommen, bei schlechtem Wetter sind es noch Hundertausend. Spaß macht es ebenfalls, mal über die Autobahn zu düsen. Hier spürt man, wie gut ausgebaut und bequem die Strecken für Autofahrer angelegt sind. So glatt und gut wie auf der Autobahn rollt man auf keiner einzigen Radverkehrsanlage in Berlin. In diesem Jahr geht es wieder über den Südring (Autobahn 100) und die Avus (Autobahn 115). Auf insgesamt 18 Routen werden die Radfahrer aus dem Berliner Umland zum Großen Stern im Tiergarten radeln und dort gegen 14:00 Uhr ankommen. Neu zum Routennetz hinzu gekommen gegenüber 2008 sind die Kinderroute und eine Expressroute von Frankfurt (Oder) nach Erkner. Die Rennradfahrer, die in Frankfurt an der Oder starten, werden bereits um 6:45 Uhr im Sattel sitzen. Wer länger frühstücken möchte, der wählt einen der vielen Startpunkte in Berlin oder wartet einfach mitten in der Stadt auf den Radfahrerpulk und schließt sich ihm an. So kommt zum Beispiel kurz vor zwölf Uhr eine Gruppe am Alexanderplatz vorbei und wird auf der Fahrt durch Kreuzberg und Neukölln immer mächtiger, bevor es auf den Südring geht.
Übersichtsseite des ADFC zur Sternfahrt 2009
Routenplan Sternfahrt 2009 (pdf)
Kinderroute (pdf)
Bicycle Film Festival in Berlin!
Schon länger gibt es den Wunsch das Bicycle Film Festival endlich auch nach Berlin zu holen. Parallel zu den Europameisterschaften der Fahradkuriere gibt es jetzt ab Samstag ein kleines Cycle Culture Filmfestival im Eiszeit Kino in Kreuzberg. Das Programm ist wie folgt:
Cycle Culture Film Fest
Sa 30.05.09 – Di 02.06.09:
Eiszeitkino – Zeughofstr. 20 – Berlin Kreuzberg
Cafe/Exhibition opens 18 H – Films 20 H
Samstag 31.05.09:
lescourieslesfilms
Bahnrad – Trackbike. From the velodrome to the street.
Sonntag 31.05.09:
Critical Mass Doku
Alte Kameraden (BRD 1989)
Montag 01.06.09:
Strike – Bike
Dienstag 02.06.09:
Bicycle courier film night
Die Europa-Meisterschaft der Kuriere findet vom 28.05. bis zum 01.06. auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens in Tempelhof statt. Es gibt ein fettes Programm!
Von der Hermannstraße nach China
Lest ihr die Reisebeschreibungen radelnder Weltreisender? Ich muss gestehen, dass mich viele Weltreiseradfahrblogs langweilen. Es ist die immer wiederkehrende Innenschau, die nervt. Manchmal hat man den Eindruck, als existiere nur der Radfahrer und das eigene Fahrrad, die Welt drumherum wird nicht oder nur kaum wahrgenommen.
Eine sehr lesenwerte Ausnahme möchte ich hier vorstellen. Der Berliner Johannes startet mitten im Winter eine Fahrradtour von Berlin nach China. Anfangs noch von zwei Freunden begleitet radelt er ab Mitte Februar von Deutschland über die Tschechische Republik, Österreich, Slowakei, Ungarn, Serbien und Bulgarien nach Istambul. Hier trennt er sich von seinem letzten Gefährten und macht sich allein auf den langen Weg Richtung Osten. Über Iran, Turkmenistan, Usbekistan und Kirgisistan will er nach China. Inzwischen liegen gut neunzig Tage seiner Reise hinter ihm, Johannes ist bereits in Taschkent und wartet auf sein Transitvisum für Kirgisien. Letzte Chance, die finalen Etappen seiner Tour mitzuerleben.
Eine Radtour von Berlin nach China
Fixed City Trailer
„Das Phänomen fixed gear. Eine Momentaufnahme in Deutschland, im Sommer 2009. Zwischen Velodrom und Ampelkreuzung, zwischen Messengers und Fakengers,
zwischen Inspiration und Revolution, zwischen Trickmanie und Tempogier, zwischen Pragmatismus und Passion, zwischen Purismus und Poesie.“
Der Film „fixed city | Fixed-Gear-Kultur im Jahr 2009“ über die Eingangradszene in Berlin wird ab August 2009 zu sehen sein.
fixed city | Trailer from fixed city on Vimeo.
Fahrrad-Seilbahn über die Fulda
Die erste Selbstbedienungs-Fahrrad-Seilbahn Deutschlands wurde heute in Malsfeld in Hessen eröffnet. Dieses ungewöhnliche Transportmittel besteht aus einem offenen Stahlkorb, in den vier Räder plus den dazugehörenden Fahrern passen. In der Mitte der Gondel sind zwei Kurbeln installiert, die von den Passagieren bedient werden müssen. Die Kraft wird mit Ketten an den Antrieb am Drahtseil oberhalb der Gondel übertragen. So kurbeln sich die Radfahrern in fünf Minuten über die Fulda. Die Fahrradseilbahn verbindet zwei Enden des hessischen Radwegs R1 und kostete 134.000 Euro, von denen das Land Hessen etwa drei Viertel der Kosten trug.
FAZ: Kurbeln über die Fulda
SpON: Hessen eröffnet Deutschlands erste Fahrradseilbahn
Europäisches Radfahrlexikon
Was machst du, wenn dir auf einer Fahrradtour irgendwo im europäischen Ausland die Fahrradklingel gestohlen wird? Oder es platzt dein Fahrradschlauch und du hast keinen Ersatz dabei. Ab jetzt ist das alles kein Problem mehr. Du zückst dein Mobiltelefon mit Internetfunktion und gibst folgende URL ein:
http://www.eesc.europa.eu/documents/publications/pdf/pamphlets/eesc-c-2009-014-en.pdf
Wenn du in Dänemark bist, verlange im nächsten Fahrradladen eine „ringeklokke“. In Schweden heißt das Teil „ringklocka“, in Italien „campanello“ und bei unseren polnischen Nachbarn „dzwonek“.
In Holland wird der Schlauch „binnenband“ und der Mantel „buitenband“ genannt, einfach zu merken. Schlauch auf französisch (chambre à air) oder auf finnisch (sisäkumi), litauisch (kamera) und ungarisch (belső gumitömlő) sind vermutlich nicht mehr ganz so leicht zu behalten. Muss ja auch nicht sein. Mit dem Europäischen Radfahrlexikon hast du knapp hundert Begriffe aus der Fahrradwelt in insgesamt 23 Sprachen aus der Europäischen Union immer zur Hand.
Umweltplakette für Fahrräder
Die Umweltzone wird in vielen Städten eingeführt. Für alle Fahrzeuge müssen dann Umweltplaketten beantragt werden. Es ist dabei allerdings sehr erstaunlich, welche Fahrzeuge mit einer grünen Umweltplakette der Kategorie „4“ fahren dürfen.
Fahrräder sind die einzigen Fahrzeuge, die eine Umweltplakette wirklich verdienen. Sie verursachen kein CO2, produzieren keinen Feinstaub und sind leise. Wir fahren stolz mit der grünen Umweltplakette Nr.5. Diesen lustigen Aufkleber „B-IKE 1“ gibt es allerdings noch nicht im Straßenverkehrsamt. Der Aufkleber hat einen Durchmesser von 5 cm und passt auf die meisten Schutzbleche. Er kostet 1,50 EUR/Stück und kann nach dem Klick auf den untenstehenden Link bestellt werden. Bei größeren Stückzahlen für den Weiterverkauf gibt es natürlich günstigere Preise.
Büro für erforderliche Maßnahmen: Umweltplakette für Fahrräder
