StadtRAD Berlin geht in die Testphase

stadtrad-berlin.jpgDie DB Rent testet seit vorgestern in Berlin zwei neue Fahrradverleihsysteme. Getestet werden das so genannte fix- sowie das flex-System. Im fix-System werden die Räder an festen Stellplätzen geparkt. Im flex-System werden sie innerhalb der gekennzeichneten Fläche rund um das Entleihterminal platziert.Die Rückgabe ist einfach: Man stellt das StadtRAD Berlin an einer Station ab und verschließt es einfach. Es ist kein Rückgabeanruf nötig. Ein flex-Fahrrad kann nur an einer flex-Station entliehen und abgegeben werden, ein fix-Rad nur an den fix-Stationen. Das Foto zeigt das flex-Terminal an der Jannowitzbrücke.

Um beide Systeme zu nutzen, benötigt man eine Kundenkarte. In den kommenden zwei Monaten werden die Räder lediglich von 300 Testkunden genutzt werden können, die die die Komponenten (Terminal, Schlösser) und die Prozesse (Entleihe und Rückgabe mit der Kundenkarte) auf ihre Funktionalität prüfen sollen. Wir haben eine der Testkarten ergattert, wurden an der Jannowitzbrücke aber vom System ausgebremst: „Eine Verbindung zum Server kann nicht hergestellt werden“.

StadtRAD Berlin

Fähre Friedrichsthal verkehrt nicht mehr

Der Betrieb der Fahrradfähre in Friedrichsthal bei Oranienburg über den Oder-Havel-Kanal wurde endgültig eingestellt. Der Fährmann Michael Preuß, der seit dreißig Jahren Fußgänger und Radfahrer über den Kanal schipperte, ist in den Ruhestand gegangen. Radwanderer auf dem Radfernweg Berlin – Kopenhagen müssen sich vorerst auf einen etwa fünf Kilometer langen Umweg einstellen.

Seit dem letzten Herbst wird in Friedrichsthal an einer Geh- und Radwegbrücke über den Kanal gebaut. Die neue 73 Meter lange Stabbogenbrücke wird voraussichtlich im Mai 2010 fertig sein. Brandenburgs Infrastrukturminister Reinhold Dellmann: „Die neue Brücke ist wichtig für den Radfernweg Berlin-Kopenhagen und schließt eine noch bestehende Lücke.“

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Schlösserstiftung lässt Radfahrer herein

Bisher war die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg unnachgiebig, in ihren Parks durfte nicht geradelt werden – selbst das Schieben des Fahrrads war auf einigen Wegen verboten. Zuwiderhandlungen wurden mit Bußgeldern geahndet. Nach Bürgerprotesten, Unterschriftenaktionen und einigen Klagen zeigt die Stiftung nun ein Herz für Radfahrer. Die meisten Wege, u.a. im Park Sanssouci in Potsdam, sind nun freigegeben. Nachts werden die Wege jedoch geschlossen, die Öffnungszeiten sind im Sommer 6-21 Uhr und im Winter 8-17 Uhr. Begründet wird dies mit der Unfallgefahr im Dunkeln. Siehe Tagesspiegel.

Ich (berlinradler) sehe solch eine Entscheidung aus zwei Perspektiven. Die Verärgerung einiger Fußgänger kann ich gut verstehen, fahrzeugfreie Rückzugsgebiete sind zur Erholung notwendig. Einige der „härteren“ Kommentatoren werden sicher auch das Abdrängen des Radverkehrs von den normalen Verkehrswegen kritisieren. Dennoch nutze ich als Radfahrer sehr gerne grüne, autofreie Wege und halte das für sicherer als Mischverkehr mit Kraftfahrzeugen. Der große Druck, der von Radfahrern ausgehend auf die Stiftung einwirkte, zeigt doch, dass ein großer Anteil der Radler die herkömmlichen Verkehrswege als nicht geeignet ansieht. So gesehen empfinde ich die Öffnung von Parks für Radfahrer als einen Zwischenschritt, der die Situation verbessert, eine sinnvolle Verkehrspolitik aber leider nicht ersetzen kann.

Das Kreuz mit den Kinderrädern

Wir sind schon seit längerem unzufrieden mit dem Angebot an Kinderfahrrädern in Deutschland. Klar, es gibt noch schöne Kinderfahrräder. Velotraum, MTB Cycletec oder auch Patria beispielsweise haben schicke Räder im Programm. Das Problem liegt hier aber beim Preis. Wer gibt schon für ein Kinderfahrrad, welches zwei, vielleicht auch drei Jahre benutzt wird soviel wie für ein Erwachsenen-Fahrrad aus?

Früher wars mal besser… Zwei Formen für Kinderfahrräder haben die Verlagerung des Rahmenbaus nach Fernost in den 80/90ern überlebt. Kinderfahrräder bis 350 € haben heute entweder die sogenannte Y-Form oder die Wave-Form mit einem einzelnen dicken Rohr zwischen Steuer und Sattelrohr. Das ist schon bedauerlich, schlimmer ist die Tatsache, dass die Rahmen viel zu schwer für Kinder sind, die Geometrie nicht besonders ausgeklügelt ist und die Anbauteile meist Einwegware sind, also nicht reparabel. Wenn das Dekor dann zwischen frühkindlicher Wehrerziehung (Camouflage, für Jungs only!) und dem Barbiepuppen-Prinzessinnenstyle unterscheidet, habe ich die Schnauze endgültig voll.

Ein Kunde brachte mich am Samstag im Gespräch über Kinderräder auf den britischen Hersteller Islabikes, einen Spezialisten für Kinderfahrräder der sogar ein 20 Zoll Fixed Gear im Programm hat!

isla-reis.jpg

Abgesehen davon, dass bei allen Rädern die Straßenausstattung fehlt, machen Gewicht, Preis, Art und Qualität der verbauten Teile zumindest aus der Entfernung einen guten Eindruck.

Freilauf-Nabe zu starrer Nabe umbauen

Jaa- es stimmt, der Fixie-Hype scheint seinen Zenit in Berlin definitiv überschritten zu haben. Ein untrügliches Zeichen: in unserer Werkstatt gibt es die ersten Umbauten von Fixed-Gear zu Ketten oder Nabenschaltung. Trotzdem möchte ich hier getreu unserem Motto „immer gegen den Trend“ ein Bauteil vorstellen, welches bisher ein Nischen-Dasein bei Freund_innen der starren Hinterradnabe fristete. Ich spreche von dem FIXXER von Surly.

surly fixxer

Dieses schlichte Bauteil wird an die Stelle des Shimano Freilauf-Rotors deiner Hinterradnabe geschraubt und schon kannst du mit deinem schrebbligen Mountainbike den Hippsters mal zeigen was ein Fixed-Stollenreifen-Hotwheel für ein schönes Muster auf den Asphalt der O-Straße produziert. Das Ganze ist immer noch günstiger als ein komplett neues Hinterrad und lässt sich auch einfach wieder in eine normale Freilaufnabe für Kettenschaltung zurückbauen, falls dir eine starre Nabe doch keinen Spaß macht.

Verkehrserziehung in London

Transport for London, eine Behörde zur Koordination der Verkehrssysteme in Englands Hauptstadt, wirbt in diesem Werbespot um Aufmerksamkeit für Radfahrer.

Wäre so etwas auch in Deutschland vorstellbar?

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Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg will mehr Fahrradabstellplätze

In einer Pressemitteilung ruft der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg die Bürger und Gewerbetreibenden auf, mögliche Standorte für Fahrradabstellplätze zu benennen. Kleiner Wermutstropfen für das Gewerbe: ein Aufbau von Fahrradbügeln ist nicht kostenlos. Die Meldung im Wortlaut:

„Der Radverkehr in Friedrichshain-Kreuzberg hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. An einigen Stellen fehlen Fahrradabstellmöglichkeiten oder sie sind unzureichend.

Auf Initiative der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichhain-Kreuzberg soll das Angebot an Fahrradabstellplätzen, den sogenannten „Kreuzberger-Bügeln“, im Bezirk nun verbessert werden. Hierbei soll auch der Bedarf für Gewerbetreibende berücksichtigt werden und in die Gesamtplanung einfließen.

Zu diesem Zweck bittet die Wirtschaftsförderung um Benennung möglicher Standorte bis zum 31.03.2010. Leider wird die Aufstellung nicht kostenfrei sein. Nähere Informationen zum Verfahren und zu den Kosten erhalten Sie vom Tiefbauamt.“
Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg: Fahrradabstellplätze

Lastenfahrradkollektiv Wien

„Immer wieder stehen wir vor der Herausforderung, Dinge von A nach B transportieren zu müssen, um Strukturen aufzubauen oder aufrechtzuerhalten. Umzüge, Lieferungen oder Abtransporte werden heute oft mit Autos oder LKWs durchgeführt. Das ist gerade in städtischen Kontexten problematisch. Wir wollen uns und anderen Menschen ermöglichen, Dinge in grösserem Ausmaß, unabhängig von Autos oder LKWs, zu transportieren: Wir stellen daher ein Lastenfahrradkollektiv auf die Beine bzw. Räder.

Wir streben an, Lastenfahrräder und dazu passende Anhänger zu besorgen bzw. zu bauen, diese selbst zu nutzen und anderen NutzerInnen gegen eine freiwillige Spende zur Verfügung zu stellen. Wir wollen die Fahrräder bewußt nicht als Privatbesitz einzelner Personen verstanden wissen, um eventuell entstehende Eigentums- und Nutzungskonflikte zu vermeiden. Da Lastenräder keine Alltagsgegenstände sind, sondern oft lange Zeit ungenutzt herum stehen, macht es auch Sinn sie kollektiv zu nutzen.

lastenradkollektiv-wien.jpgDie Finanzierung des Eigenbaus bzw. Ankaufs dieser Lastenräder ist von Spenden und Förderungen abhängig. Dies soll einerseits über Solipartys geschehen, andererseits werden wir versuchen, Förderungen für die Lastenfahrräder zu bekommen. Ein zweiter Punkt, der in weiterer Folge Geld braucht, ist ein Reparaturfond, aus dem wir Ersatzteile wie Schläuche, Bremsbacken, Ketten, Öl,… kaufen wollen, die für den Betrieb der Räder notwendig sind.

Wir als BetreiberInnen des Lastenfahrradkollektivs sehen uns selbst als NutzerInnen der Räder, die sich auch um die Organisation des Verleihs und um ihre Instandhaltung kümmern – zur Förderung  nachhaltiger Alternativen zu herkömmlichen Lastentransporten.“

LastenRad Kollektiv Wien
[via]

Kleine Anfrage der SPD zum Radverkehr

Über die Förderung des Radverkehrs vor allem in den Städten will sich die SPD-Fraktion im Bundestag in einer Kleinen Anfrage informieren. Die Bundesregierung soll unter anderem mitteilen, wie sie die Rolle des Fahrrads im Stadtverkehr beurteilt und in welcher Größenordnung sie Autofahrten in der Stadt, die zu 90 Prozent einer Länge von weniger von sechs Kilometer hätten, aufs Fahrrad bringen wolle. Außerdem soll die Regierung mitteilen, wie sie den Beitrag des Fahrrads zur Minderung der CO2-Emission im Verkehr bewertet.
Anfrage der SPD zur Förderung des Radverkehrs (pdf-Dokument)

Fahrradstraße als Possenspiel

Die Fahrradstraße Linienstraße wird langsam zu einer Lachnummer für Radfahrer. Im letzten Jahr wurde wegen eines Hotelneubaus die Fahrradstraße einige Monate in eine Richtung gesperrt, siehe hier. Dann kam der Winter und die gesamte Linienstraße war wochenlang für Radfahrer unpassierbar, weil die Straße nicht geräumt wurde und das Fahren in einer Spurrille ausgesprochen gefährlich war. Kaum ist der Schnee abgetaut, wird die Linienstraße erneut für Radfahrer gesperrt, diesmal gleich in beide Richtungen. An der Ecke Rosenthaler und Linienstraße ist kein Durchkommen für Radler mehr. Dabei wäre durchaus Platz vorhanden, wenn die Baufirmen die eine Hälfte der Straße nicht als Privatparkplatz nutzen würde.

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Fahrradfahrer ohne Licht haftet mit

In seinem Beschluss vom 7. Januar 2010 in dem Verfahren 22 U 153/09 hat das Oberlandesgericht Frankfurt folgenden Leitsatz aufgestellt:

Stößt ein mit einem ohne jegliche Licht- oder Reflexionseinrichtung versehenen Mountainbike fahrender Radfahrer bei Dunkelheit und Nässe mit einem entgegenkommenden, nach links abbiegenden Omnibus zusammen, muss er sich einen Mindesthaftungsanteil von 30% anrechnen lassen, auch wenn die Unfallstelle durch Straßenlampen ausreichend beleuchtet ist und der Busfahrer ihn bei besonderer Aufmerksamkeit hätte erkennen müssen.

In seiner Urteilsbegründung hat das Oberlandesgericht folgendes ausgeführt:

Das Landgericht hat zutreffend festgestellt, dass der Kläger sich gemäß § 254 BGB wegen mitwirkenden Verschuldens einen Verursachungsbeitrag von 30 % anrechnen lassen muss.
[…]
Nach der Beweisaufnahme steht fest, dass der Kläger nach Eintritt der Dunkelheit mit einem Fahrrad gefahren ist, das weder vorschriftsmäßig beleuchtet war noch entsprechende Beleuchtungseinrichtungen vorsah. § 67 StVZO beschreibt detailliert, mit welcher Beleuchtungseinrichtung ein Fahrrad ausgestattet sein muss. Neben dem Scheinwerfer ist vorne auch ein weißer Reflektor erforderlich, außerdem sind in den Speichen gelbe Reflektoren anzubringen. Die Beleuchtung eines Fahrrades dient nur sekundär dazu, die vor dem Radfahrer liegende Straße sehen zu können, primär dient sie, wie auch die vorgeschriebenen Reflektoren zeigen, dazu, dass der Radfahrer durch andere Verkehrsteilnehmer auf verschiedene Weise in der Dunkelheit erkannt werden kann. Die Benutzung eines Fahrrades in der Dunkelheit ohne jegliche Beleuchtungs- oder Reflexionseinrichtung stellt deshalb eine extrem hohe Eigengefährdung dar, die ein sorgfältiger Radfahrer unter keinen Umständen eingehen würde und die deshalb ein so erhebliches Verschulden gegen sich selbst im Sinne des § 254 BGB darstellt, dass der vom Landgericht angenommene Mithaftungsanteil von 30 % als noch an der unteren Grenze angesiedelt anzusehen ist.
Dies gilt unabhängig davon, ob die Straße ausreichend ausgeleuchtet ist oder aus sonstigen Gründen der Radfahrer gut zu sehen ist. Die Vorschrift des § 17 StVO verlangt die Benutzung der vorgeschriebenen Beleuchtungseinrichtungen unabhängig davon, wie stark die Dunkelheit oder die sonstigen Sichtverhältnisse sind.

Die Entscheidung im Volltext bei Hessenrecht.

[via]

Fahrradwandhalterung Cycloc

cycloc.jpgWer sein Fahrrad mit in die Wohnung nimmt, kann es praktischerweise auch gleich an die Wand hängen, das ist ein Blickfang und gleichzeitig platzsparend. Der Fahrradwandhalter Cycloc eines britischen Herstellers ist für alle Fahrräder bis zu 50 Millimeter Oberrohrdicke geeignet. Das Cycloc hat einen Durchmesser von 25 und eine Länge von 30 Zentimetern, kommt in vier Farben und kostet etwa 60 Euro. Im Inneren des Wandhalters kann man Fahrradzubehör verstauen.

Cycloc

Rad & Touren 2010

Ganz frisch zur Internationalen Tourismusbörse ITB herausgekommen ist das RadZeit Spezial mit den Tourenangeboten des Berliner ADFC. Rad & Touren 2010 heißt das Heft, auf dessen Titelbild wie immer ein Cartoon des taz-Comic-Zeichners Tom abgebildet ist. Neben zwei Dutzend Angeboten für Mehrtagestouren findet man viele Hundert Eintagestouren rund um Berlin. Die schier unendliche Reihe beginnt bereits morgen. Am Sonntag (14. März 2010) führt die 50 Kilometer lange Fahrradtour „Hochwasser im Warthetal“ zum polnischen Nationalpark Warthemündung. Eine nur 15 km lange Tour am 25. Juli dauert ganze sieben Stunden. Auf der Doko-Tour wird vorwiegend Doppelkopf gespielt. Muss auch mal sein.

Völlig neu gestaltet ist der Internetauftritt von Rad und Touren. Die Tourensuche ist nun sehr komfortabel geworden mit Suchmöglichkeiten nach Zeitpunkt, Tourentempo, Tourenlänge und Tourenart. Zusätzlich hat jeder Tourenleiter ein Portrait bekommen. Man kann sich im Tourenportal anmelden und hat so die Möglichkeit, die selbst mitgemachten Touren zu überblicken. Insgesamt machen die Radtouren des Berliner ADFC noch mehr Spaß als vorher.

Rad und Touren 2010

Radfahrer #4: Jaime, 28, Madrid-Carabanchel

mini-jaime-28-madrid.JPG

 Was für ein Fahrrad fährst Du?

Ich fahre ein schwarzes, wunderschönes Fahrrad, das mir ein Freund ausgeliehen hat.

Was bedeutet Dir Dein Fahrrad?

Für mich bedeutet fahrradfahren Freiheit und Vergnügen.

Wie benutzt Du Dein Fahrrad?

Ich fahre immer, wenn ich mich bewegen muss. Ich fahre zur Arbeit, wenn ich welche habe, und wenn ich eine längere Strecke, mehr als fünf Minuten zu Fuß, gehen muss.

Wie pflegst Du Dein Fahrrad?

Wie soll ich das beantworten…. mit schlecht? Eigentlich schlecht. Ich kümmere mich nur um die Platten, die Bremsen und den Lenker.

Den Lenker?

Naja, wenn er ungerade ist, mache ich ihn gerade.

Was könnte die Situtation für FahrradfahrerInnen in Madrid verbessern?

Es wäre schön, wenn die Autos nicht in der Innenstadt fahren dürften. Auch, dass das Tempolimit niedriger wird, so dreißig km/h, maximal. In Madrid gibt es kaum Fahrradwege, das sollte sich auch ändern.

Freiburger Polizei ohne Video-Fahrrad

Im Herbst 2006 kündigte die Polizei in Freiburg an, sie werde ab sofort ein Video-Fahrrad einsetzen, um radfahrende Verkehrssünder zu überführen. Nun berichtet die Badensche Badische Zeitung, dass das Fahrrad nicht mehr im Einsatz ist. Seit der Einführung dieser Technik sind etwa 200 Verkehrsverstöße von Radfahrern dokumentiert worden. Die Polizisten meinen, dass der Aufwand für die Auswertung zu groß ist und dass ein durchschlagender Erfolg nicht gegeben war.

Der Hauptgrund für das Ende des Video-Fahrrads liegt nach Angaben der Polizei aber im Fehlen einer gesetzlichen Regelung. Da die Kamera permanent lief, wurden neben Verkehrssündern auch Menschen aufgenommen, die sich regelkonform verhalten. Die Badische Zeitung: „Dies verletze das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung (jeder bestimmt selbst über die Preisgabe und Verwendung seiner Daten), erklärt der baden-württembergische Datenschutzbeauftragte Jörg Klingbeil.“

Wie die Zeitung berichtet, werden auch in Köln und Münster keine Video-Fahrräder eingesetzt.
Badische Zeitung: Die Freiburger Polizei mottet ihr Video-Fahrrad ein