Schwerer Unfall mit Betonmischer an der Kreuzung Friedrichstraße Ecke Kochstraße

Eine Pressemeldung der Berliner Polizei zum nachfolgenden Unfall gibt es bis zu diesem Augenblick nicht. Nach Meldungen der Berliner Presse kam es gestern gegen 15.25 Uhr zu einem Rechtsabbiegeunfall zwischen einem Betontransporter und einer 25-jährige Radfahrerin. In einem Artikel in der Bildzeitung wird der Unfall so geschildert, dass sowohl der LKW-Fahrer als auch die Radlerin an einer Kreuzung bei rotem Ampellicht hielten: „Beide fahren los – dann passiert das Drama: Der Lasterfahrer biegt nach rechts ab, sieht die Radfahrerin auf dem Rennrad nicht. Der Laster rammt das Fahrrad von hinten, die 25-Jährige gerät ins Straucheln, fällt hin. Passanten und Touristen sehen noch, was passiert, schreien und winken dem Lasterfahrer zu. Doch der bemerkt offenbar nichts, fährt nach rechts in die Kochstraße weiter und überrollt die hilflos am Boden liegende Frau.“

Die verunglückte Frau kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Das Foto von Ruben zeigt die Unfallstelle.

Tagesspiegel:  Fahrradfahrerin schwebt nach Unfall in Lebensgefahr
Bild Berlin: Betonmischer überrollt Radfahrerin (25)

Radfahrer von Polizeihund gebissen

„Mit einer Bisswunde am Arm wurde ein Radler gestern Abend in eine Klinik gebracht. Der 40-Jährige war nach bisherigen Erkenntnissen gegen 20 Uhr mit seinem Rad auf dem Mauerweg an der Neubrücker Straße Ecke Gralsburgsteig in Frohnau unterwegs. Als er auf einen Trampelpfad in Richtung Schönfließer Straße abbog, traf er auf einen außer Dienst befindlichen Polizisten, der mit seinem angeleinten Diensthund unterwegs war. Ein Ausweichen war beiden offenbar nicht mehr möglich. Obwohl der Beamte den erschrockenen Schäferhund mit beiden Händen am Halsband kurz hielt, biss dieser dem Radfahrer in den Arm. Der 40-Jährige kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.“

Pressemeldung der Berliner Polizei # 1138 vom 07.05.2013 – 11:00 Uhr

Fahrradtour zu Kollektiven in Berlin

Wer gern einen Einblick in das vielfältige Leben Berliner Kollektive sucht, der sollte sich den kommenden Sonnabend vormerken. Um 14:00 Uhr startet eine kostenlose Fahrradtour, auf der 25 Kollektive besucht werden, auf weitere Kollektive, die nicht auf der Route liegen, wird hingewiesen. Betriebsbesichtigungen finden in einer Bäckerei und in einer Druckerei statt. Am Mehringhof und der Regenbogenfabrik werden allgemeine Informationen zu Kollektiven vermittelt. Die Tour endet zwischen 16:00 und 17:0 Uhr. Eine Anmeldung (per Mail bei andy_wolff@regenbogenfabrik.de) ist nicht zwingend erforderlich, aber erwünscht. Fahrräder werden nicht gestellt, komm bitte mit dem eigenen Rad.

Zeit: Sonnabend, 11. Mai 2013 um 14:00 Uhr
Ort: Mehringhof
Gneisenaustr. 2
10961 Berlin
(auf dem hinteren Hof)

Call a Bike will weiter expandieren

Der Mietradanbieter „Call a Bike“ hatte im Jahr 2012 etwa 21.000 angemeldete Nutzer in Berlin. Das sind nur 5% mehr als im Jahr 2010, und das obwohl die Anzahl der Stationen von 75 auf 100 erhöht wurde. Die 1250 Räder wurden insgesamt 177.000 mal ausgeliehen. In diesem Jahr soll die Zahl der Stationen von 100 auf 150 erhöht werden, konkrete Standorte sind aber noch nicht zu erfahren. Die jährliche Förderung vom Land Berlin beträgt 1.000.000 Euro und soll bis Ende 2014 fortbestehen. So war es, schon vor einigen Tagen, der Tagespresse zu entnehmen. Lesenswert auch der Kommentar von Gunnar Schupelius in der BZ.

Übrigens, das „nasser-Hintern-Problem“, das nach meiner Beobachtung im Winter bis zu 50% der Räder betraf, wird von Call a Bike eher gemächlich angegangen. Zwar werden neue Sättel angebaut, doch auch die alten, hosendurchnässenden Sättel sind immer noch im Einsatz. Zu erkennen sind die problematischen Sättel an einem eingenähten grauen Dreieck im hinteren Teil des Sitzbereiches, der Bezug der neuen Sättel ist durchgängig schwarz.

„Copenhagenize Index of Bicycle Friendly Cities“ setzt Berlin auf Platz 8

Der „Copenhagenize Index of Bicycle Friendly Cities“ versteht sich als weltweiter Gradmesser fahrradfreundlicher Städte. In der gerade erschienenen Ausgabe 2013 des Index wurde Berlin auf Platz acht gesetzt, drei Plätze niedriger als in der ersten Ausgabe im Jahre 2011.

In der Begründung für den Abstieg heißt es im Copenhagenize Report: „Berlin scheint die richtige pragmatische Haltung dem Fahrradverkehr gegenüber einzunehmen wie die führenden Radfahrstädte Amsterdam und Kopennhagen. Die Leute setzen sich einfach aufs Rad. Die Offenheit der Berliner zum Radfahren – frei von subkulturellen Einflüssen – ist ein Geschenk an die Stadt. Der Anteil der Radfahrer von 13 Prozent am Gesamtverkehr ist beeindruckend für eine Stadt von der Größe Berlins. Die Tatsache, dass in manchen Vierteln der Anteil auf 20-25% steigt, ist ein Zeichen dafür, dass die Bürger bereit sind, den Radverkehr auf eine neue Stufe zu heben. (…)

Die Fahrradinfrastruktur ist der Schlüssel für jede Stadt, die das Radfahren auf eine neue Ebene bringen möchte. In dieser Hinsicht ist Berlin ein merkwürdiger Fall. Aus der Sicht des Planers ist es sehr interessant, in Berlin mit dem Rad unterwegs zu sein. Sie erleben in Berlin eine fantastische Vielfalt von Infrastrukturlösungen. Dennoch ist es nicht leicht, in Berlin mit dem Rad unterwegs zu sein. Wir möchten ein einheitliches Netzwerk der Radfahrinfrastruktur auf der Basis von Best-Practice-Lösungen. Berlin sagt immer, die Stadt sei pleite, aber dann pumpen sie immer mehr Geld in die Straßeninfrastruktur und einen Flughafen. Berlin hat alle Möglichkeiten, den Radverkehr populär zu machen, aber es auch möglich, dass sie ohne finanzielles Engagement für den Radverkehr zurückfällt.“

The Copenhagenize Index 2013

Auffahrunfall auf der Kleiststraße

Am Montagabend ist es dann tatsächlich passiert. Eine Radfahrerin, die auf der Kleiststraße Richtung Nollendorfplatz fuhr, wurde von einem Auto von hinten erwischt. Wie unwahrscheinlich diese Unfallart ist, obwohl sie zu einer der großen Angstvorstellungen der Leute gehört, die den Mischverkehr meiden, wurde kürzlich in unseren Kommentaren diskutiert.

Ich wünsche der Radfahrerin gute Besserung!

Presselinks:

Pressestelle der Berliner Polizei

Tagesspiegel 

Fahrradkontrollen in Berlin

Auf der Facebook-Seite „Fahrradkontrolle Berlin“ werden Polizeikontrollen gepostet. Heute werden zum Beispiel seit neun Uhr Einsätze auf der Kreuzbergseite der Oberbaumbrücke, an der Ecke Otto-Braun-Straße und Mollstraße sowie in der Grunerstraße in Höhe des Roten Rathauses gemeldet. Um 12:00 Uhr wird von einer Kontrolle in der Choriner Ecke Oderberger Straße berichtet.

Hier die Begründung für die Veröffentlichungen in „Fahrradkontrolle Berlin“: „Damit hier kein falscher Eindruck entsteht: Wir wollen niemanden auffordern, gegen Verkehrsregeln zu verstoßen! Wir sind für ein rücksichtsvolles Miteinander aller Verkehrsteilnehmer. Trotzdem sind Kontrollen eine nervige Angelegenheit, erst recht, wenn der Eindruck entsteht, dass diese mit dem Hauptzweck durchgeführt werden, die Kassen wieder aufzufüllen.“

Facebook: Fahrradkontrolle Berlin

Freitag, 26. April 20:00 Uhr: Critical Mass ab dem Heinrichplatz

Der Wetterbericht erwartet für kommenden Freitag eine Höchsttemperatur von 24 Grad und einen sonnigen Tag. Beste Bedingungen für eine entspannte Critical Mass, die wie immer am Freitag nach acht Uhr startet. In mäßigem Tempo (10 – 15 km/h) geht es dann durch die Stadt, jeder der mitfährt, ist für sich selbst verantwortlich. Bei Facebook gibt es bereits 137 Zusagen für die CMB.

Critical Mass Berlin
CMB bei Facebook

Cinema Politica Berlin zeigt: You Never Bike Alone

You Never Bike Alone ist eine Filmdokumentation über die Entwicklung der Critical Mass in Vancouver in Kanada. Der 80-Minuten-Film in englischer Sprache wurde von Robert Alstead im Jahre 2007 gedreht und kommt nun als Vorbereitung auf die Critical Mass am kommenden Freitag zur Aufführung.

Zeit: Montag, 22. April um 20 Uhr
Ort: Frühperle
Boddinstr. 57a
12051 Berlin (Neukölln)

Eisenbahn-Unterführung Alt-Stralau und Kynaststraße wieder eröffnet: Fußgänger und Fahrradfahrer haben das Nachsehen

Pressemitteilung der Initiativen rund ums Ostkreuz vom 21.04.2013

„Die Eisenbahn-Unterführung Alt-Stralau und der letzte Teil der Kynaststraße werden voraussichtlich am 22.4.2013 wieder eröffnet. Für Fußgänger und Fahrradfahrer ist nun unter der Brücke deutlich weniger Platz als vor dem Umbau vorhanden und durch unübersichtliche Spuraufteilungen steigt die Unfallgefahr. Die bereits 2011 erhobenen Forderungen der Bürgerinitiativen rund um das Ostkreuz nach sicheren Fuß- und Radwegen unter der Bahnbrücke wurden ignoriert: so wurde die Breite der Fußwege verringert und trotz enorm gestiegenen Radverkehr wurden nicht durchgängig Radspuren errichtet.

Die Unterführung Alt-Stralau ist die einzige direkte Verbindung von der Halbinsel Stralau Richtung Innenstadt und ist Teil der überregionalen Radroute TR4 (Südspange), die immer stärker frequentiert wird. Für zu Fuß gehende und Rad fahrende Kinder ist sie ein wichtiger Schulweg von und nach Stralau und sie ist für mobilitätseingeschränkte Personen der einzige auch im Winter nutzbare Zugang zum S-Bahnhof Treptower Park.

Vor der Sanierung gab es unter der Brücke auf der Nordseite einen separaten ca. 4 m breiten Fußgängertunnel, der auch von Radfahrern genutzt wurde und auf der Südseite einen durch Spritzschutz-Bleche von der Fahrbahn abgetrennten Fußweg. Nun befindet sich auf beiden Seiten Fußwege mit einer nutzbaren Breite von je ca. 1,55m. Der von der Innenstadt ankommende Radstreifen auf der Südseite endet direkt vor der Unterführung und wird Radfahrer dazu verleiten, den schmalen Fußweg zu benutzen. Auf der Nordseite von Stralau her ist nur ein gestrichelter Rad-Angebotsstreifen geplant, der eigentlich als Staufläche für den Autoverkehr konzipiert ist. Radfahrer werden hier sicher ebenfalls den Fußweg mitbenutzen und Konflikte mit den Fußgängern sind von vornherein vorprogrammiert.

Leider wurde unsere seit langem erhobene Forderung, an dieser Stelle einen Hochbord-Radweg zu bauen, ignoriert. Dies wäre an hier am übersichtlichsten, da unmittelbar vor und hinter der Unterführung Hochbord-Radwege gebaut wurden.

Auf der oberen Kynaststraße an der Kreuzung Marktstraße endet ein Fußweg nach wenigen Metern und auf einer Seite fehlt ein Radstreifen. Im übrigen Teil der Straße wurden nur gestrichelte RadAngebotsstreifen markiert, die vom Autoverkehr mitbenutzt werden können und kein Sicherheitsgefühl vermitteln.

Verwaltung und Politik zeigten sich nicht kooperativ und intransparent: Anfragen blieben unbeantwortet und Planungsänderungen wurden nicht mitgeteilt. Eine Bürgerbeteiligung zur Spuraufteilung gab es nicht.“

Initiativen rund ums Ostkreuz

Radfahrerin von Lkw erfasst und 90 Meter mitgeschleift

„Schwer verletzt kam eine Radfahrerin heute früh nach einem Verkehrsunfall Reinickendorf in eine Klinik.

Die 52-jährige Frau war gegen 8.25 Uhr auf dem Radweg der Holzhauser Straße in Höhe der Auffahrt zur Stadtautobahn von einem abbiegenden Lkw erfasst und mehr als 90 Meter mitgeschleift worden. Anschließend war der Fahrer des Lastkraftwagens weitergefahren.

Durch Ermittlungen des Verkehrsunfalldienstes der Direktion 1 konnte der Lkw-Fahrer namhaft gemacht werden. Es handelt sich dabei um einen 23-Jährigen Mann aus Brandenburg.

Die Frau wird derzeit stationär behandelt. Die Auffahrt zur Stadtautobahn war bis 10.45 Uhr gesperrt. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang dauern an.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 0970 vom 19.04.2013 – 17:20 Uhr

Räuber auf dem Fahrrad

Ein schönes Beispiel, wie man durch eine schiefe Formulierung gleich eine ganze Grupe diskriminieren kann, liefert heute die Berliner Polizei. Es geht um den Fall eines 22-Jährigen, der eine Serie von Raubüberfällen beging und gestern festgenommen wurde. Hier der Anfang der Pressemeldung der Polizei:

„Intensive Ermittlungen und mehrwöchige Fahndungsmaßnahmen der Kriminalpolizei der Direktion 6 und das hervorragende Erinnerungsvermögen eines Polizeiauszubildenden beendeten gestern Nachmittag das gesetzlose Treiben eines Handtaschenräubers. Ihm wird vorgeworfen, seit Ende Januar in acht Fällen ältere Frauen in diversen Ortsteilen von Köpenick, Treptow und Friedrichshain überfallen zu haben. Dabei hatte er sich ihnen von hinten auf einem Fahrrad genähert und die Handtaschen entrissen. Zum Teil erlitten die Opfer bei den Taten sturzbedingte, schwere Verletzungen, die Operationen und stationäre Behandlungen in Krankenhäusern notwendig machten.“

Im weiteren Verlauf der Pressemitteilung, die man hier nachlesen kann, wird geschildert, wie es zur Festnahme des Räubers kam. Die Überschrift der Meldung lautet „Radfahrer überfiel Seniorinnen – Raubserie aufgeklärt“.

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 0856 vom 09.04.2013 – 11:10 Uhr

Kiez-Rad-Tour für den Erhalt des Hausprojekts Linie 206

Das Hauspojekt Linienstraße 206 (Linie 206) möchte mit euch auf die Straße gehen um entschlossen und kraftvoll für erhaltenswerte alternative Projekte und Häuser in Mitte und Prenzlauer Berg zu demonstrieren.

Es wird eine Kiez-Rad-Tour und eine Lauti-Tour mit Informationen zur aktuellen Situation, guter Musik und netten Leuten geben. Also schwingt euch auf’s Rad oder lauft mit uns durch die Straßen, um gemeinsam die Stadt zurück zu erobern!

Zeit: Samstag, 13.4.2013 um 17.00 Uhr
Ort: Linienstraße 206 (Ecke Kleine Rosenthaler Straße)

Linienstraße 206, Berlin-Mitte

Verkehrsunfall Oranienstraße Ecke Skalitzer

„Schwere Verletzungen erlitt eine Radfahrerin gestern Abend bei einem Unfall mit einem Bus in Kreuzberg. Gegen 18.30 Uhr fuhr die 28-Jährige mit ihrem Fahrrad in der Oranienstraße in Richtung Wiener Straße. Sie wurde von einem neben ihr fahrenden Reisebus erfasst, als der 40-jährige Fahrer mit diesem in die Skalitzer Straße abbiegen wollte. Die Frau geriet mit ihren Beinen unter einen Reifen des Busses und musste stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden. Die weiteren Ermittlungen hat der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 5 übernommen.“

Pressemeldung der Berliner Polizei # 0726 vom 22.03.2013 – 08:50 Uhr

Der Tagesspiegel schreibt in seiner Onlineausgabe kurz nach 8:00 Uhr: „Eine 28-jährige Fahrradfahrerin ist am Donnerstagabend gegen 18.30 Uhr von einem links abbiegenden Reisebus angefahren worden. Der Unfall ereignete sich laut Polizei auf der Oranienstraße Ecke Skalitzer Straße. Die 28-Jährige Frau wurde laut Polizeisprecher schwer verletzt und musste in einem Krankenhaus notoperiert werden.“

Der Tagesspiegel-Leser bob hat den Unfall anders erlebt: „ich kam ebenfalls mit dem rad unmittelbar nach dem unfall an die kreuzung. habe ihn aus der entfernung hören, aber nicht sehen können. so wie der bus dort stand, sah es klassisch nach abbiegeunfall aus. die frau wurde vom rechten vorderrad erfasst. sie wird sich wohl auf der „radspur“ geradeaus befunden haben und wurde vom busfahrer beim rechtsabiegen einfach übersehen.“

Rad-Recht fragt in einem Tagesspiegel-Kommentar noch einmal nach: „Zuweilen entsprechen die Unfallmeldungen des Tagesspiegel dem Wortlaut der Polizeimeldungen nahezu vollständig, manchmal weichen sie mehr ab. Beruhen die Meldungen immer primär auf direkter Kommunikation mit der Polizei oder werden zuweilen primär die Texte der Onlinemeldungen der Polizei bearbeitet und nur sekundär weitere Informationen bei der Polizei angefragt?“

Der Tagesspiegel antwortet direkt auf die Frage von Rad-Recht: „Vielen Dank für Ihre Frage. Unsere Redakteure und Polizeireporter telefonieren mehrmals täglich mit der Pressestelle der Berliner Polizei. Die Informationen, die sie dort bekommen sind die Grundlage für unsere Polizeimeldungen, weshalb die Informationen teilweise aktueller sind als die in den schriftlichen Mitteilungen auf berlin.de. Deshalb können die Schilderungen der Sachverhalte voneinander abweichen. Generell werden bei uns aber keine schriftlichen Pressemeldungen der Polizei übernommen und direkt veröffentlicht, vielmehr fließen die Informationen aus den Telefonaten in eigene Texte ein.“

ADFC über Fahrradunfälle in Berlin

Anlässlich der Aufstellung von 15 weißen Rädern an den Unfallstellen der 15 im vergangenen Jahr im Berliner Straßenverkehr getöteten Radfahrer hat der ADFC heute ein Hintergrundpapier zu den tödlichen Unfällen der Jahre 2008 bis 2012 veröffentlicht.

Die Auswertung zeigt, dass „Fehler beim Abbiegen“ durch Kraftfahrer mit weitem Abstand die meisten Unfälle verursacht. Drei Viertel dieser Unfälle werden durch Berufskraftfahrer im Lkw verursacht.

In dem 13-seitigen Papier werden auch Zahlen zur Verursacherquote genannt. Damit ist der Anteil der Unfälle gemeint, die eine spezifische Gruppe von Verkehrsteilnehmern verursacht, bezogen auf alle Unfälle, an denen diese Gruppe von Verkehrsteilnehmern beteiligt ist. Bei tödlichen Fahrradunfällen mit Beteiligung von Lkw liegt die Verursacherquote bei 95%. Anders ausgedrückt: „Lkw verursachen 95% der Radunfälle mit Todesfolge, an denen sie beteiligt sind (Berlin 2008-2012).“

Dagegen liegt die Verursacherquote von Radfahrern in Berlin zur Zeit bei 55%. In der letzten Zahl sind auch die Eigen- und Alleinunfälle eingeschlossen. Die Verursacherquote von Radfahrern liegt seit einem Jahrzehnt konstant auf diesem Niveau beziehungsweise ist leicht rückläufig. Die Zahlen belegen keine „Verrohung der Sitten“ im Straßenverkehr, die häufig insbesondere Radfahrern zugeschrieben wird.

Grafik: ADFC
ADFC: 15 Geisterräder für 15 getötete Radfahrer 2012
ADFC: Fahrradunfälle mit Todesfolge 2008 bis 2012 Analyse, Ursachen, Hintergründe