Stadt in Bolivien verpflichtet die Einwohner zum Radfahren

Wie bringt man die Leute dazu, aufs Rad zu steigen? Entweder macht man es ihnen einfach, Fahrräder zu nutzen und schafft Anreize ökonomischer oder kultureller Art. Oder man zwingt die Menschen zum Radfahren.

Den zweiten Weg geht die bolivianische Stadt Cochabamba. In der mit gut 650.000 Einwohnern viertgrößten Stadt Boliviens wurde gerade ein Gesetzesvorschlag eingebracht, der die Bürger verpflichtet, mindestens einmal in der Woche ein Fahrrad zur Bewältigung ihrer alltäglichen Wege zu gebrauchen, um die Luftverschmutzung in der 2.500 Metern über dem Meeresspiegel gelegenen Großstadt einzudämmen und die Gesundheit der Menschen zu fördern. Stadträtin Beatrice Zegarra, die das Gesetz vorgeschlagen hatte: „Wir glauben, dass das Gesetz in den nächsten zehn Tagen durchkommt, damit wir es am nächsten 22. Januar, dem Welttag des Fahrrads, schon haben.“

Opinion: En Cochabamba aprobarán Ley de la Bicicleta que obligará su uso un día a la semana
via Zukunft Mobilität

10 thoughts on “Stadt in Bolivien verpflichtet die Einwohner zum Radfahren

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  1. Wie ist denn im Fall einer Zuwiderhandlung das Strafmaß? 12h pro Woche im Kraftwerk strampeln? 😉

    Ne mal ehrlich: wie setzt man denn sowas durch? also auf Straßenebene?

  2. Ist eigentlich kaum durch zu setzen, da kaum zu überprüfen. Was machen denn nach diesem Vorschlag Leute die gar nicht raus gehen, wie alte Menschen? Müssen die dann einmal die Woche doch raus?

    Die Idee ist schlicht Schwachsinn. Anreize zu schaffen durch gut ausgebaute, schnelle, sichere Verbindungen mit durchgehender Vorfahrt würden mehr helfen. Wie man es NICHT macht können die ja in Deutschland, in Städten wie Köln oder Kleve nach gucken.

  3. Das Durchsetzen wird schon daran scheitern, dass praktisch niemand ein Fahrrad besitzt (und es sich auch nicht leisten kann). Und daran, dass man als Radfahrer in Bolivien sein Leben riskiert, weil die Autofahrer keine Rücksicht nehmen.
    Eine sinnvollere Lösung wäre das Aus-dem-Verkehr-ziehen all der alten Schloren, die Abgase rauspusten, dass man die Hand vor Augen nicht mehr sehen kann. Aber auch das ist nicht so einfach umzusetzen, denn dann bräche der komplette Transport der Waren und Menschen zusammen.
    Außerdem führen ungeliebte Anordnungen und Gesetze immer gleich zu Generalstreiks und Straßenblockaden.
    Daher wette ich, dass das Gesetz gar nicht erst durch geht bzw. sofort boykottiert wird

  4. Großartige Idee!

    http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunikationsguerilla

    Das Thema Mord durch Autoabgase bleibt auch in D beständig unter dem Teppich.
    4000 Unfalltote führen zu erhitzten Dauerdebatten, während geschätzte 100.000 Abgas- und Lärmtote nahezu nie diskutiert werden.
    Stattdessen wird vom Ziel eines „gleichberechtigten“ Radverkehrs gefaselt.
    Das ist eben nicht gleichberechtigt. Ob ich wissentlich andere vergifte und mit Lärm malträtiere oder mich veranantwortlich mit Rad oder Fuss im Verkehr bewege macht einen gehörigen Unterschied.

  5. @ Alfons Krückmann
    Ich denk mal, das Thema Mord durch Autoabgase bleibt deswegen so unterm Teppich weil man damit ja schon vor geraumer Zeit großangelegte Versuchsreihen durchgeführt hat und das Thema abschließend erforscht ist. An der Wirksamkeit kann kein Zweifel bestehen, siehe http://goo.gl/7OMYzl

  6. Falscher Link (läßt sich von mir nicht mehr ändern).
    Hier der richtige:
    http://goo.gl/wqEcnu

  7. @ curry deine empörung in allen ehren, aber hinterfrage doch bitte mal, ob du mit solchen pietätlosen ergänzungen nicht übers ziel hinausschiesst. ich persönlich finde die analogie mehr als daneben. mfg

  8. Da muss ich Mirko zustimmen, das ist geschmacklos.

  9. Ähmm, ich hatte es eher so verstanden, als wolle D. Currywurst mit seinem Link den überzogenen Begriff „Mord durch Autoabgase“, den A. Krückmann eingebracht hatte, kritisieren.

  10. Das Gegenteil von Kalkutta, wo gerade 176 Verkehrsadern für Radfahrer gesperrt wurden:

    http://www.alle-macht-den-raedern.de/2013/10/das-radfahrverbot-in-kalkutta/

    Zur Petition dagegen: http://www.change.org/en-IN/petitions/revoke-the-cycle-nmt-ban-in-kolkata

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