Choriner Fahrradstraße kurz vor der Vollendung

In letzter Zeit machen die Bauarbeiten auf der zukünftigen Fahrradstraße Choriner Straße deutliche Fortschritte. An mehreren Stellen wurde der Querschnitt der Straße durch Fahrradständer verengt. Seit einigen Tagen stehen auch die entsprechenden Schilder, Fahrradpiktogramme wurden ebenfalls auf der Fahrbahn angebracht.

Die beiden Bezirke, die am Bau der Fahrradstraße beteiligt sind, gehen unterschiedlich vor. Während der Bezirk Pankow den herkömmlichen Straßenquerschnitt beibehalten hat, wurde die Choriner Straße im Bezirk Mitte verschlankt. Auf der östlichen Seite der Choriner zwischen Schwedter und Fehrbelliner parken die Autos nun schräg, das macht die Straße enger und schafft zusätzliche Autoparkplätze. Die Folge der Verengung ist bereits heute spürbar: Autos überholen Radfahrer im südlichen Teil der Chroiner seltener als im nördlichen, breiteren Teil. Dementsprechend wird im Pankower Teil der Choriner das Tempo 30 Gebot häufiger missachtet als südlich der Schwedter Straße.

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Wahlprogramm der CDU zur Abgeordnetenhauswahl im September

In knapp vier Monaten wird in Berlin ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. Wir haben uns gefragt, welche Forderungen die Parteien zum Radverkehr erheben. Den Anfang macht die CDU.

In ihrem Wahlprogramm stellt sich die Berliner CDU als Partei der Autofahrer auf. Sie „steht deshalb zum Weiterbau der Stadtautobahn A100“ (Seite 56) und fordert eine „Verlängerung zur Frankfurter Allee“, allerdings erst nach einer Volksbefragung. Für die CDU gibt es zu wenig Autoparkplätze, sie möchte die vom Senat geplante Stellplatzobergrenzenverordnung nicht einführen (Seite 57). Tempo 30 auf Hauptstraßen ist für die CDU Autofahrerschikane, sie wird als Regierungspartei „unsinnige Tempo-30-Anordnungen an Hauptstraßen“ abschaffen (Seite 58).

Auf Seite 58 des Wahlprogramms beschäftigt sich die Berliner CDU mit dem Radverkehr. Unter der Überschrift „Radfahren in Berlin gefährlicher als in Polen“ wirft sie dem Senat eine verfehlte Radverkehrspolitik vor. Der Lösungsansatz der CDU: „Das Miteinander von Auto, Fahrrad und Fußgängern muss möglichst konfliktfrei organisiert werden, um die gegenseitige Akzeptanz und Sicherheit im Straßenverkehr zu fördern. Hierbei streben wir eine räumliche Trennung von Fahrrad- und Kfz-Verkehr durch die Ausweisung von geeigneten „Velorouten“ innerhalb des Berliner Nebenstraßennetzes an. Die Umsetzung dieser Routen ist vom Senat zu koordinieren und kann nicht allein den Bezirken überlassen bleiben. Wo die baulichen Verhältnisse (z.B. Kopfsteinpflaster) oder verkehrsrechtliche Anordnungen (z.B. Schrittgeschwindigkeit) dem Sinn einer solchen „Hauptstraße des Radverkehrs“ zuwiderlaufen, werden wir sie auf den Prüfstand stellen. Wir setzen uns für praxisnahe und situationsangepasste Regelungen ein. Die generelle Aufhebung von benutzungspflichtigen Gehwegradwegen lehnen wir ab. Wir werden fallbezogen prüfen, welche Radverkehrsanlage den Bedürfnissen eines sicheren und flüssigen Gesamtverkehrs jeweils am besten Rechnung trägt. Dem erheblichen Sanierungsbedarf in vielen Bereichen der Radverkehrsinfrastruktur werden wir schrittweise nachkommen. Vorrangig werden wir solche Radverkehrsanlagen sanieren, die besonders intensiv genutzt werden.“

Wichtig ist der CDU auch eine konsequente  Förderung der Elektromobilität: „Um die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu befördern, soll der Senat noch 2011 eine Bestellung von 20.000 Elektroautos koordinieren, die 2013 bis 2014 an öffentliche und privatwirtschaftliche Abnehmer geliefert werden. Die private Nachfrage wollen wir zusätzlich durch ordnungspolitische Anreize unterstützen. Für Elektroautos wären in diesem Zusammenhang etwa die freie Benutzung der Busspur oder parkscheinfreies Parken denkbar. So könnten voraussichtlich weitere 10.000 Fahrzeuge auf die Straße kommen“ (Seite 19). Auch Ebikes sollen nach Ansicht der CDU vom Boom der E-Mobilität profitieren: „Wir sehen eine deutlich verstärkte Nutzung der Pedelecs – gerade durch ältere Mitbürger – voraus. Dies wird breitere Radverkehrsanlagen und neuartige Ladestationen speziell für E-Fahrräder nötig machen“.

Programm der CDU-Berlin zur Abgeordnetenhauswahl 2011

Fahrradalphabet

Das gesungene Fahrradalphabet in englischer Sprache ist schon mehr als zwei Jahre im Netz und hat erst tausend-fünfhundert Klicks. Aus der Beschreibung des Videos: „Bicycle Alphabet is not just a movie, it’s a shout-out, sing loud, audience participation sing-a-long.“

Radfahrer fährt Radfahrerin an und flüchtet

„Nur“ leichte Kopfverletzungen und einen Schock erlitt eine Radfahrerin heute früh bei einem Fahrradunfall in Charlottenburg-Wilmersdorf.  Unfallursache: ein Geisterradfahrer. Ein Unfall, der typisch ist für viele gefährliche Situationen, wenn sich Radler und Geisteradler auf einem Radweg begegnen. Die Meldung im Wortlaut:

„Bei einem Zusammenstoß zwischen zwei Radfahrern in Wilmersdorf erlitt heute Morgen eine Frau leichte Kopfverletzungen und einen Schock. Die 54-Jährige war gegen 8 Uhr 10 auf dem Radweg der Mecklenburgischen Straße unterwegs, als ihr ein Radfahrer entgegen kam. Nach Angaben der Verletzten prallte sie mit dem Unbekannten zusammen und stürzte. Hierbei schlug sie mit dem Kopf gegen einen Baum. Der unbekannte Radfahrer flüchtete, ohne sich um die Verletzte zu kümmern, die stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden musste. Personen, die den Unfall beobachtet haben und Angaben zum Geschehen oder dem geflüchteten Radfahrer machen können, werden gebeten, sich bei der Berliner Polizei zu melden.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1757 vom 17.05.2011 – 13:15 Uhr

Massive Widersprüche gegen die Benutzungspflicht

Nachdem das Bundesverwaltungsgericht im November 2010 die Hürden zur Anordnung einer Radwegbenutzungspflicht höher angesetzt hat, als sie in der bisherigen Praxis angewendet wurden, überziehen Berliner Radfahrer die Verkehrslenkung Berlin (VLB) mit Widersprüchen. Und das neuerdings sehr oft mit Erfolg. So entfallen beispielsweise 20 Radwegschilder an der Schönhauser Allee. Dies schreibt der Tagesspiegel am 16.5.2011.

Auf eine eigenständige Überprüfung ihrer Anordnungen verzichten die Verkehrsbehörden weitgehend – nach wie vor ist der Bürger gefragt, auf die Einhaltung der Vorschriften zu pochen.

Der Weg zur Fahrrad-Selbsthilfe-Reparaturwerkstatt

Am Freitag haben wir die Selbsthilfe-Werkstatt „Bikekitchen Augsburg“ eröffnet. Und wurden belohnt. Mit zufriedenen Fahrradschraubern, neuen Freunden und der Gewissheit, mit unserer Kraft etwas Sinnvolles auf die Beine gestellt zu haben.  Dabei haben wir versucht, statt großer Investitionen vorhandene Mittel und Resourcen zu nutzen.

Im November haben sich zufällig vier Leute getroffen, die jeder für sich von einer Selbsthilfewerkstatt für Fahrräder geträumt haben. Einer machte den Anfang und nahm Kontakt zum Augsburger ADFC auf, der einen Werkstattraum hat. Die ADFCler waren aufgeschlossen. Die anderen drei zogen nach und wurden auch ADFC-Mitglieder. Er gab ein paar Treffen, um sich abzustimmen, dann wurden die Vorbereitungen praktisch:

– Einen Blog einrichten, einen Facebook-Account anlegen und Flyer ausdrucken und verteilen.
– Vielen Menschen von der Idee erzählen, vom Feedback lernen.
– Die vorhandene Werkstatt aufräumen, Brauchbares zurecht legen, fehlendes Werkzeug und andere Ausstattung gebraucht oder neu besorgen.
– Ersatzteile: einen engagierten Fahrradhändler, den Fahrradladen Dynamo Augsburg, ansprechen, Neuteile auf Kommission übernehmen und Gebrauchtteile geschenkt bekommen.
– Mit der Lokalzeitung Kontakt aufnehmen, ein Artikel wird veröffentlicht. Vom Radio angerufen werden, in die Lokalnachrichten kommen.
– Die Bikekitchen eröffnen und sich freuen am neuen, selbst geschaffenen Angebot für eine starke Augburger Fahrradkultur. Und gleich drei neue aktive Mitmacher finden.

Wir öffnen am ersten Freitag jeden Monats von 15-20 Uhr. Vielleicht bald öfter.

Bilder von der Premiere und viele weitere Infos gibt es auf Bikekitchen Augsburg.

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1760 Fahrradabstellplätze im kommenden Intercity

Anfang der Woche wurde in Potsdam ein Milliardenvertrag unterzeichnet. Die Deutsche Bahn und Siemens vereinbarten den Kauf von 220 bis 300 neuen Zügen als Nachfolger der alten IC-Züge. Die Züge der ICx-Linie werden in zwei Ausführungen gebaut. Ein siebenteiliger und 200 Meter langer Triebzug mit 499 Sitzplätzen und einer Höchstgeschwindigkeit von 230 kmh soll im heutigen IC-Netz eingesetzt werden. Eine zehnteilige Variante für 724 Passagiere mit einer Länge von 288 Metern und einer Spitzengeschwindigkeit von 249 kmh wird die ersten beiden ICE-Generationen ersetzen. Beide Zugtypen sollen acht reservierbare Fahrradplätze erhalten. Die ersten Züge der neuen Linie werden ab 2016 verkehren.

Radfahr-Risiken

Das österreichische Blatt derStandard.at schreibt in einem Artikel über die Gefährlichkeit des Radfahrens. Von teilweise haarsträubenden Behauptungen abgesehen (mein Favorit: „Wer glaubt, dass zwei Räder sicherer sind als vier Räder, der unterliegt einem lebensgefährlichen Trugschluss.„), gibt es einige ganz interessante Zahlen aus Münster.

So wurden in der amtlichen Statistik 723 Fahrradunfälle registriert, während Unfallforscher im gleichen Zeitraum mindestens 2250 Unfälle ermitteln konnten – also 3x so viele. 25% der Verletzten trugen eine Kopfverletzung davon.

Hochgerechnet für Berlin gäbe das jährlich anstatt der amtlich erfassten 7.000 eine Anzahl von 21.000 Fahrradunfällen – und damit hochgerechnet auf den Verkehrsanteil etwa halb so viele Unfälle pro Fahrt wie bei Autofahrten. Nimmt man eine Anzahl von 500.000 Fahrradfahrten pro Tag an (siehe hier), so läge das Verunglückungsrisiko pro Fahrt bei etwa 1:8700. Auch wenn es uns oft gefährlich erscheint, sind die Risiken des Radfahrens wohl durchaus überschaubar.

Edit: Die Antwort de ADFC auf die zugrundeliegende Studie

Einige Zahlen zur elektrischen Mobilität

Im Tagesspiegel gibt es einen interessanten Bericht über eine Studie der Universität Duisburg-Essen, die den heutigen Elektroautos bereits eine wirtschaftliche Nutzbarkeit (verglichen mit herkömmlichen Kfz) bescheinigt. Interessant sind dabei die Zahlen – bei einer Jahresstrecke von 15.000 km werden Stromkosten von 622 Euro veranschlagt, bei 24 ct/kWh. Dies entspricht etwa 2.590 kWh und damit ca. 0,17 kWh / Kilometer.

Laut Wikipedia lag der deutsche jährliche Stromverbrauch (2009) bei 617,5 Mrd kWh.

Die kumulierte jährliche Fahrleistung in Deutschland dürfte in etwa bei 580 Mrd Kilometern liegen (siehe Shell-Studie „Kraftstoff-Sparen in Deutschland“, S. 5)

Im Milchmädchenmodus ergibt sich daraus, dass in der wunderbaren neuen Welt der Elektromobilität mit einer zusätzlichen jährlichen Stromabnahme von 100 Mrd kWh zu rechnen ist, das entspricht einer Erhöhung des Stromverbrauchs um ca. 16%. Ein Sachverhalt, der in der öffentlichen Diskussion völlig untergeht.

3. Mai 1931: Brand der Rütt-Arena

Heute vor achtzig Jahren sagten die Meteorologen für Berlin einen blauen Himmel und wunderbares Wetter voraus. Der Exrennfahrer Walter Rütt war schon früh auf der Rütt-Arena, einer Radrennbahn zwischen Hasenheide und Flughafen Tempelhof. Am Sonntag, dem 3. Mai 1931 war kein Renntag, Rütt führt an diesem Tag sein Training für die Nachwuchsrennfahrer durch. „Um die Mittagszeit wird es ruhig auf der Bahn. Die Zuschauer haben sich zerstreut, die Fahrer eilen zum Mittagessen, auch die Hunde hörte man nicht mehr. Nur ein paar Bekannte sind noch auf der Bahn.“

Plötzlich ruft jemand: „Schnell, schnell, hinter der Kurve brennt es.“ Rütt eilt zum Kabinenhof und sieht, dass aus einem Materialschuppen Rauch quillt. Währernd Rütt zum nächsten Telefon sprintet und die Feuerwehr anruft, beginnen sechs junge Leute mit den Löscharbeiten, aber es gelingt nicht, das Feuer zu ersticken. Als aus den Rohren der Feuerwehr nach vielen Minuten endlich Wasser spritzt, hatte das Feuer bereits auf Restaurant und Toiletten übergegriffen und schließlich die Tribüne erreicht.  Zurück blieben rauchende Trümmer und die zerstörte Existenz von Walter Rütt.

Website Walter Rütt
Website Rütt-Arena
Walter Rütt: Der Brand der Rütt-Arena (pdf-Dokument)

Rechte der Radfahrer in Polen gestärkt

Nach der Zustimmung beider polnischer Parlamentskammern wird das Straßenverkehrsrecht für Radfahrer ab dem 1. Mai 2011 verändert.

An stark befahrenen Straßen werden künftig Aufstellfläche für Radfahrer eingerichtet. Durch diese Straßenmarkierungen können Fahrradfahrer sich an Ampeln vor den haltenden Autos platzieren. Sie sind damit für Autofahrer besser sichtbar. Radler dürfen künftig auch rechts überholen, wenn Fahrzeuge vor ihnen extrem langsam fahren, wie zum Beispiel im Bereich von Straßenkreuzungen.

Neu ist ebenfalls die offizielle Erlaubnis, Fahrradanhänger für Kinder zu nutzen und neben Kindern bis zum 10. Lebensjahr auf dem Bürgersteig zu fahren.

Bürgersteige dürfen in Polen künftig generell von Fahrradfahrern genutzt werden, wenn die Höchstgeschwindigkeit auf der Fahrbahn über 50 km/h liegt und das Trottoir mindestens zwei Meter breit ist, oder bei wetterbedingt besonders schlechter Sicht.

In Zukunft dürfen Radfahrer beim Abbiegen in der Mitte der Fahrbahn und nicht mehr nur am rechten Rand fahren. Polnische Kraftfahrer sind beim Rechtsabbiegen ab dem 1. Mai verpflichtet, in den Rückspiegel zu schauen und über die Schulter zu sehen, denn Radfahrer haben absoluten Vorrang und müssen in jedem Fall vorbei gelassen werden

Polnisches Fremdenverkehrsamt: Mehr Rechte für Radfahrer
polen.pl: Radfahrer dürfen in Polen mehr

Standorte für Bahn-Mieträder stehen fest

Seit einigen Wochen ist bekannt , dass das Mietradangebot der Deutschen Bahn von einem frei flottierenden auf ein stationsgebundenes System umgestellt wird. Mit der Umstellung geht auch eine deutliche Verkleinerung des Einzugsgebietes der Mietfahrräder einher. Bisher standen die Räder innerhalb des S-Bahnringes zur Miete bereit, in naher Zukunft wird nur die alte Mitte und Teile von Pankow mit Mieträdern bestückt. Der gesamte Westen geht leer aus.

Hier eine Karte mit den Mietstationen, die in diesem Jahr errichtet werden. Grüne Knöpfe stehen für bereits fertiggestellte Stationen, die blauen sollen noch in diesem Sommer gebaut werden.

Bei den Kunden stößt das neue System wegen seiner mangelnden Flexibilität auf Kritik. In der Facebook-Gruppe „Wir wollen Call a Bike zurück“ sammeln sich Mietradnutzer, die am alten System festhalten möchten.

[via]

Schwerer Abbiegeunfall mit LKW in Falkensee

Die Polizei im Landkreis Havelland berichtet von einem schweren Unfall, der sich am vergangenen Freitag in Falkensee an der Kreuzung Falkenhagener Straße und Bahnhofstraße ereignet hatte. Die Meldung der Polizei im Wortlaut:

„Ins Krankenhaus kam ein Radfahrer nach einem Unfall am frühen Freitagnachmittag im Stadtzentrum. Der Mann war gegen 13.30 Uhr an der Rathauskreuzung mit einem abbiegenden LKW kollidiert. Rettungskräfte brachten den Schwerverletzten in eine nahe Klinik. Polizeibeamte regelten vorübergehend den Verkehr. Die näheren Umstände des Unfalls an der ampelgeregelten Kreuzung werden noch untersucht. Offensichtlich hatte das Fahrrad des Verunfallten jedoch erhebliche technische Mängel.“

Man wüsste gern, welche technischen Mängel die Polizisten entdeckt haben.

Märkische Allgemeine: Falkensee: Radfahrer schwer verletzt

Dank an Gerrit für den Hinweis.