Radfahrer nach Sturz überfahren

Die Boulevardzeitung B.Z. berichtet von einem Verkehrsunfall in Lichtenberg. Danach rutsche gestern Abend gegen 22.40 Uhr ein 41-jähriger Radfahrer an der Kreuzung Landsberger Allee und Vulkanstraße aus. Der Radfahrer kam zu Fall und blieb verletzt auf der Straße liegen. Nach Angaben der B.Z. stoppten viele Autofahrer und leisteten erste Hilfe.

„Bis auf einen. Dieser Mann raste mit seinem Toyota in die Unfallstelle und fuhr über den rechten Fuß des verletzten Mannes. Der Raser bremste nur kurz und flüchtete dann. Die Polizei sucht nun nach dem Autofahrer. Der Radfahrer wurde vom Notarzt behandelt und kam schwer verletzt ins Krankenhaus.“
B.Z.: Radfahrer nach Sturz überfahren

Google-Maps mit Fahrrad-Funktion

Google hat angekündigt, in Zukunft eine bereits seit langem erwartete „Bike there“-Funktion in den Karten des Suchmaschinenbetreibers zu implementieren. Zur Zeit bietet die US-Routenberechnungsfunktion bei Google Maps lediglich Verbindungen für Autofahrer, Fußgänger und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel an. Es wird aber vermutlich sehr lange dauern, bis eine Fahrradroutenberechnung auch in den deutschen Google Maps auftaucht.
Google Lat Long Blog: Your world, your map
via: Urban Velo

Urteil: Radfahren darf nur in Ausnahmefällen verboten werden

Einem Fahrradfahrer, der keinen Auto-Führerschein besitzt und erstmals mit dem Fahrrad unter Alkoholeinfluss aufgefallen ist, darf das Fahrradfahren nicht verboten werden. Das hat jetzt das Oberverwaltungsgericht (OVG) Rheinland-Pfalz in Koblenz entschieden.

Im konkreten Fall hatte die Polizei einen Radfahrer mit 2,33 Promille erwischt. Er wurde zu einer Geldstradfe von 400 Euro verurteilt und sollte sich zusätzlich einem MPU-Verfahren unterziehen. Als er ein medizinisch-psychologisches Gutachten verweigerte, verbot die Verkehrsbehörde dem Mann das Radfahren. Das Verwaltungsgericht bestätigte die Sichtweise der Behörde. Vor dem Oberverwaltungsgericht hatte das Urteil der ersten Instanz aber keinen Bestand. „Zwar könne eine 2,33-Promille-Fahrt durchaus Zweifel an der Eignung zum Fahrradfahren begründen, doch seien auch die Besonderheiten erlaubnisfreier Fahrzeuge zu berücksichtigen. Ihre Nutzung im öffentlichen Straßenverkehr falle in den Kernbereich der grundrechtlich gewährleisteten allgemeinen Handlungsfreiheit. Deshalb könnten alle Personen, z.B. auch kleine Kinder, voraussetzungslos mit dem Fahrrad am Straßenverkehr teilnehmen.“

OVG Rheinland-Pfalz, Az. 10 B 10930/09
Auto-Reporter: Urteil: Fahrradfahren darf nur in Ausnahmefällen verboten werden

Fahrraddemo gegen Atomkraft

In diesen Tagen ist das Thema Atomkraft nicht nur in Deutschland (z.B. auch Iran) wieder ganz oben auf der Agenda. Natürlich ist das Problem Atomkraft nicht national zu lösen, aber jedes abgeschaltete Kraftwerk ist ein Schritt in die richtige Richtung. Schließlich ist schon der Normalbetrieb eines Atomkraftwerkes die Katastrophe.

Deshalb: rauf auf den Sattel!

Am Donnerstag, den 8.10.09 um 15 Uhr gehts los. Die Fahrraddemo startet am Adenauerplatz und führt zu den Koalitionsverhandlungen von CDU und FDP in der Ländervertretung von Nordrhein-Westfalen in der Hiroshimastr. 12-16.

Ölt eure Klingeln!

via ausgestrahlt.de

Volkspark Gleisdreieck: Nicht für Radfahrer

In der vergangenen Woche gab es den ersten symbolischen Spatenstich für die Bauarbeiten zum Park am Gleisdreieck. Die ehemals größte Brachfläche im Zentrum Berlins soll in einen attraktiven Park verwandelt werden. Auf 17 Hektar Fläche entstehen Sport- und Erholungsmöglichkeiten für die Bewohner Kreuzbergs und Schönebergs.

Der Bau des Parks wäre eine gute Möglichkeit gewesen, eine schnelle und gute Verbindung für Radfahrer zwischen Kreuzberg 61 und der westlichen City zu schaffen. Der von von Peter Joseph Lenné Anfang des 19. Jahrhunderts geplante Generalszug ist eine großzügig angelegte Straßen- und Platzfolge und die direkte Verbindung zwischen der Yorkstraße und dem Wittenbergplatz. Allerdings wurde der Generalszug nie vollständig verwirklicht. Im Bereich des Gleisdreiecks wird die Straße umgelenkt und durch die Yorckbrücken nach Kreuzberg geführt. Eine Fahrradstraße durch den Volkspark am Gleisdreieck hätte die ursprünglich von Lenné geplante direkte Verbindung geschaffen. Für Radfahrer aus Kreuzberg wäre der Weg in die Westcity gut 400 Meter kürzer gewesen und würde darüber hinaus durchs Grüne gehen statt durch die Asphaltschlucht Yorckbrücken. Leider wird der Fahrradweg nicht gebaut. Der Senat hat kein Geld für eine Brücke über die Fernbahn auf dem Parkgelände. So eine Fahrradbrücke hätte wahrscheinlich so viel Geld gekostet wie drei oder vier Meter Stadtautobahn A100.

1. Berliner Fahrradkino

Am Sonnabend,  dem 26. September 2009 findet das 1. Berliner Fahrradkino im RAW-Tempel in Berlin-Friedrichshain statt. Bei dem Fahrradkino können die ZuschauerInnen den Strom für die Technik selbst produzieren, indem sie sich während des Films auf eines von 12 Fahrrädern schwingen und radeln. Wird hingegen nicht geradelt, bleibt die Leinwand dunkel. Neben den Filmvorführungen gibt es Informationen rund um das Thema Energie und einen Workshop für Kinder. Der Eintritt ist natürlich frei.

15.00 Uhr bis 17.30 Uhr – Workshop für Kinder ab 6 Jahre & Informationen rund um das Fahrradkino mit der Möglichkeit die Anlage zu testen

18.00 Uhr – Dokumentarfilm Uranium- is it a country?- eine Spurensuche nach der Herkunft von Atomstrom

20.00 Uhr – Überraschungsfilm

RAW-Tempel
Revaler Straße 99
10245 Berlin- Friedrichshain

Fahrradkino

Kostenlose Touren im ADFC-Tourenportal

Wenn man einen Blick auf verschiedene Internetseiten zu Radwegen in Deutschland wirft, dann bietet sich einem dort das große Kuddelmuddel. Manche verstehen sich lediglich als Werbeplattform für den entsprechenden gedruckten Radreiseführer, andere sind inhaltlich so dürr, dass sie noch nicht einmal detaillierte Karten zur beschriebenen Radroute bieten, geschweige denn, dass sie dem Tourenradler praktischen Mehrwert bieten, etwa in Form von Datensätzen für das GPS-Navigationsgerät.

Die Alternative dazu sind kostenpflichtige Touren. Der ADFC bietet auf seinem Tourenportal eine große Anzahl an Touren an. Sie bestehen aus dem GPS-Datensatz und einer Reihe von pdf-Dateien mit ausdruckbaren Karten. Billig ist das Tourenportal nicht, die 963 km lange Europaroute 1 quer durch Deutschland von der holländischen bis zur polnischen Grenze kostet zum Beispiel 19,24 Euro. Für das Geld kann man sich schon mal einen Radreiseführer in Buchform leisten.

Seit kurzem gibt es auf dem Tourenportal des ADFC auch von Firmen gesponsorte Touren, die für den radfahrenden Endbenutzer kostenfrei sind. Zur Zeit hat man die Auswahl zwischen 11 Touren, darunter die beliebten Flussradwege Elberadweg, Donauradweg, Main-Radweg, Oder-Radweg und Spree-Radweg. Gute Idee.
Kostenlose Touren im ADFC-Tourenportal

Polizei codiert Fahrräder und Kinderwagen

Die Polizei hat sich entschlossen, bei den regelmäßig angebotenen kostenlosen Fahrradkodieraktionen ab sofort auch die Kodierung von Kinderwagen anzubieten. Damit reagiert sie  offensichtlich auf die massiven Dienstähle von Kinderwagen.

Presseerklärung der Berliner Polizei Nummer 2612 vom 20.09.2009 – 14:35 Uhr:

„Der Polizeiabschnitt 15 informiert am Dienstag, den 22. September in Prenzlauer Berg über die Gefahren des Fahrrad- und Kinderwagendiebstahls. In der Zeit von 10 bis 13 Uhr wird die Polizei in der Schönhauser Allee 79-80 vor dem dortigen Einkaufszentrum einen Stand errichten, an dem interessierten Bürgern die Möglichkeiten der Fahrrad- und Kinderwagensicherung aufgezeigt werden. Ferner können Besitzer von Fahrrädern und Kinderwagen diese mit einer individuellen Zahlenkombination versehen lassen. Für eine Codierung ist der Eigentumsnachweis und bei Minderjährigen die Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten erforderlich.“

Electra Fahrräder: Nachtrag zur Eurobike

Auch wenn wir, vorsichtig ausgedrückt, nicht unbedingt Fans von Cruiserbikes sind: Electra Bicycle aus Californien war ein echter Hingucker auf der Eurobike. Auffällig sind nicht unbedingt die Fahrräder an sich, große Augen bekamen wir vielmehr, als wir uns die Ausstattung einiger Electra Bikes angeschaut haben. Ein unverhofftes Wiedersehen mit der Pro 5 Vis Kurbel von Specialites T.A., Campagnolo Record Hochflanschnaben, Schutzbleche aus Stahl und Aluminium in hochwertiger Ausführung, Gabeln mit einer nach unten verlagerten Vorbiegung, schlanke Vorbauten und noch vieles mehr. Die Entwicklungsabteilung von Electra hat das Archiv der leider untergegangenen französischen Fahrradindustrie geplündert und sich die Perlen herausgepickt. Toll! Diese Komponenten schmeicheln nicht nur dem von häßlichen Schaltungselementen à la Shimano gequälten Auge, sie bringen Komfort (Gabel), Übersetzungsbandbreite (Kurbel), Stabilität (Schutzbleche) als Eigenschaften zurück in die Fahrradindustrie, deren Komponenten-Entwicklung sonst von eindimensionalen Lösungen geprägt ist. Zu viele „Hersteller“ verkaufen die gleichen Teile, nur mit anderer Oberfläche. Sowas braucht kein Mensch.

Electrabikes.com

Pankower Mobility Parade

Ab 16:00 Uhr gibt es heute den Startschuss für die erste Pankower Mobility Parade und eine Mobility Ausstellung auf dem Helmholtzplatz. Veranstalter ist ein verkehrspolitisches Bündnis aus einem Verkehrsclub (VCD), der AG Verkehr der Bremer Höhe e.G., der Initiative CARambolagen, Fahrradläden sowie Carsharing- und Leihrad-Anbietern. Mit dabei ist auch Heiko Thomas, Bundestagsdirektkandidat für Bündnis90/Die Grünen in Pankow und Initiator der Parade. Heiko Thomas hat sich zur Aufgabe gestellt, die Zahl der Autos zumindest im Prenzlauer Berg zu halbieren.

Die Mobility Parade startet am 18.9. 2009 um 16 Uhr am Eingang Mauerpark / Oderberger Straße und führt zum Helmholtzplatz, wo ab 18 Uhr die Mobility Ausstellung stattfindet.

Mobility Parade Berlin

Nachtrag: Foto der Veranstaltung mit Fahrradstraßenbahn und Tram.

tram-und-fahrradstrassenbahn-2009-09-18-01.jpg

Macht Parkplätze zu Parkanlagen

Heute findet zwischen 15 und 18 Uhr zwischen Kronenstraße und Jägerstraße in Mitte der Parking-Battle-Day 2009 statt. Sechs Teams mit sechs unterschiedlichen Ideen werden sechs Parkplätze à sechs Quadratmeter, die alle mit Rollrasen ausgelegt werden, in Mini-Parkanlagen, eine Cocktailbar, eine Tanzinsel und eine Sonnenbank verwandeln. Die Teams wollen Visionen für eine autofreie Stadt entwerfen, „denn die Zukunft gestaltet man nicht mit großen Konzepten und langen Reden, sondern am besten mit konkreten Aktionen. Wie sieht eine Stadt nur mit Fahrrädern, Kutschen und Rikschas aus?“ Zufällig vorbeikommende Passanten sollen entscheiden, welches Team den Wettkampf gewinnt und am Abend mit dem Parking-Day-Pokal geehrt wird
Repair Berlin: PARK(ing) DAY BATTLE
Tagesspiegel: Gestalte deine Stadt

Fahrradunfälle

Wieder wurde eine Radfahrerin auf dem Radweg von einem rechtsabbiegenden Lkw „übersehen“. Der Lkw-Fahrer bog gestern gegen 14:20 von der Charlottenburger Straße in die Klärwerkstraße ab, die 50-Jährige wurde schwer verletzt und musste notoperiert werden. Während Mängel an Fahrzeugen seit Monaten den S-Bahn-Verkehr in Berlin lahmlegen, stoßen Fahrzeuge, die beim Rechtsabbiegen ihren Fahrbereich nicht einsehen können, auf relativ geringes Interesse. Zur Polizeimeldung

Ein weiterer Radfahrer, der gerade einen Fußgängerüberweg überqueren wollte, wurde in Gesundbrunnen angefahren und dabei verletzt. Zur Polizeimeldung

E-Werk für Fahrräder

busch-und-mueller-e-werk-240x155.jpgDas E-Werk ist ein  leistungsstarkes, nabendynamobetriebenes Universal-Netz- und Ladegerät. Schließt man das E-Werk an den Nabendynamo an, so sorgt es dafür, dass Mobiltelefone, GPS-Empfänger, MP3-Player, Kameras, Laptops und sonstige elektronische Geräte aufgeladen werden können. Die Versorgung der Elektro-Gadgets geschieht durch zwei mitgelieferte Kabel oder über ein USB-Kabel. An zwei Drehknöpfen kann man die Spannung (2,8 bis 13,3 V) und die Stromstärke (0,1 bis 1,5 A) einstellen, sodass das E-Werk ein nahezu universelles Aufladegerät ist. Schon bei einer Geschwindigkeit von 15 Stundenkilometern lädt das Gerät so schnell wie ein Standard-Netzladegerät. Ab Oktober wird der Hersteller Busch & Müller das E-Werk ausliefern, der Verkaufspreis wird bei 139,- Euro liegen.
Busch & Müller: E-Werk

Nebenher getestet: das Wiener Citybike

Tatsächlich hatte ich das Glück ein paar Tage Anfang September bei Kaiserwetter in Wien verbringen zu dürfen. Da lag es nahe auch die Wiener Citybikes zu testen, da die Fahrräder, wenn mensch sich in der Innenstadt bewegt, eine gute Alternative/Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr darstellen.

Vorrausgeschickt, das Wiener Citybike ist vorrangig für die Wiener Bevölkerung oder anders ausgedrückt Leute mit inländischen (österreichischem) Konto konzipiert.
Denn an so eine Citybikekarte für Touristen zu kommen, ist erstmal gar nicht so einfach, denn nur 2 Läden stellen das begrenzte Kontingent Karten bereit. Zunächst fragte ich eine zentrale Touristeninformation an der Hofburg, mit wie erwartbar unfreundlichem Personal, die mir keine Citybikkekarten aushändigen konnten. Glück hatte ich bei dem etwas vollen Fahrradladen, etwas draussen neben dem Prater, wo es dann glückte, stolze Besitzerin einer Karte und eines Passwortes zu werden… Dafür musste ich aber meine Kreditkartendaten hergeben (und ohne das gehts dann doch nicht).

Nachdem diese Hürde genommen war, ging das Vergnügen los, Fahrradstation finden, ausleihen, los …. keine 2 Minuten. Die Zeit gemerkt und ab! Über den Ring zum Naschmarkt undundund Fahrad abgeworfen, eine Melange eingenommen, Viertelstündchen gewartet und weiter, neues Fahrrad.  Die Fahrradsättel lassen sich bequem höhenverstellen und die Mehrheit der von mir benutzen Fahrräder waren in einem guten Zustand, dennoch sind die Fahrräder, auch die umkämpften mit 3- Gangschaltung, für längere Strecken zu schwer. Fahrradwege waren vorhanden, aber wie in Berlin meist auf dem Bürgersteig und zu schmal. Dennoch, ich habe meinen Aktionsradius günstig ehöhen können und viel mehr von Wien gesehen als gedacht. Denn viele Distanzen habe ich dann doch mit  dem Fahrrad zurückgelegt, indem ich Strecken als Radroute eingeplant habe zwischen Museum und Park etwa.

citybike-wien.jpg

Als nützlich erwiesen sich die Räder auch vor allem Nachts auf dem Rückweg vom Schanigarten, da keine/wenig Busse und U-Bahnen fuhren und in den Hauptstosszeiten, in denen Busse und Bahnen entsetzlich überfüllt sind. Das Zurückgeben der Karte war unproblematisch und ich hatte doch viel Spaß auf dem Fahrrad.

Fazit: Bei gutem Wetter und einer Beschränkung auf viele kurze Strecken innerhalb der Stadt lohnen sich die Dinger auch bei einem Preis von 2,-  Euro pro Tag.
Citybike Wien