Call a Bike will weiter expandieren

Der Mietradanbieter „Call a Bike“ hatte im Jahr 2012 etwa 21.000 angemeldete Nutzer in Berlin. Das sind nur 5% mehr als im Jahr 2010, und das obwohl die Anzahl der Stationen von 75 auf 100 erhöht wurde. Die 1250 Räder wurden insgesamt 177.000 mal ausgeliehen. In diesem Jahr soll die Zahl der Stationen von 100 auf 150 erhöht werden, konkrete Standorte sind aber noch nicht zu erfahren. Die jährliche Förderung vom Land Berlin beträgt 1.000.000 Euro und soll bis Ende 2014 fortbestehen. So war es, schon vor einigen Tagen, der Tagespresse zu entnehmen. Lesenswert auch der Kommentar von Gunnar Schupelius in der BZ.

Übrigens, das „nasser-Hintern-Problem“, das nach meiner Beobachtung im Winter bis zu 50% der Räder betraf, wird von Call a Bike eher gemächlich angegangen. Zwar werden neue Sättel angebaut, doch auch die alten, hosendurchnässenden Sättel sind immer noch im Einsatz. Zu erkennen sind die problematischen Sättel an einem eingenähten grauen Dreieck im hinteren Teil des Sitzbereiches, der Bezug der neuen Sättel ist durchgängig schwarz.

Berlin: Neue Fahrradspuren erst im September?

Das Abgeordnetenhaus von Berlin möchte erst kurz vor der Sommerpause, also etwa im Juni, den Doppelhaushalt für die Jahre 2012/2013 beschließen. Bis dahin sind die Tiefbauämter der Bezirke gehalten, nur unbedingt nötige Ausgaben zur Straßenerhaltung zu tätigen. Da die Markierung neuer Streifen erst ausgeschrieben werden muss, können diese wohl erst im September 2012 markiert werden.

Geplant sind Fahrradspuren in der Straße der Pariser Kommune, Am Friedrichshain, Schönholzer Weg, Müllerstraße, Germanenstraße, Kniprodestraße, Michelangelostraße, Hansastraße, Sömmeringstraße, Lise-Meitner-Straße, Stadtrand-Straße, Schnellerstraße, Suermondtstraße und Markstraße.

Der Tagesspiegel: Die Fahrradstadt kommt in die Spur (4.3.2012)

„Da ist ein Radweg!“

Gerade erlebt, aus dem Hafenplatz kommend in die Schöneberger Straße abbiegend. Polizei kontrolliert Geschwindigkeit. Ich habe die Dreistigkeit, genau davor auf den Fließverkehr der Fahrbahn zu warten, statt den Radweg zu benutzen.

Polizistin: „Da ist ein Radweg!“

Ich: „Ja, ich weiß.“

Polizistin: „Dann benutzen Sie ihn auch!“

Da die Fahrbahn inzwischen frei war, bin ich dann dort eingefahren. In Berlin hatte ich nicht gedacht, dass es noch Polizisten gibt, die Verkehrskontrollen durchführen, ohne elementare Regeln zu kennen.

Rummelsburger Landstraße – Benutzungspflichten fallen weg

Treptow-Köpenick: Seit wenigen Tagen gibt es in den Straßen Rummelsburger Landstraße, Köpenicker Chaussee und Hauptstraße keine benutzungspflichtigen Radwege mehr.


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Ein nicht für Fußgänger freigegebener Radweg, der stadteinwärts die Rummelsburger Landstraße begleitete, ist nun zum Gehweg ohne Radfahrerfreigabe geworden. Auf dieser Straße – bis hin zum Blockdammweg – müssen Radfahrer nun die Fahrbahn benutzen, Fußgänger gewinnen einen bisher nicht vorhandenen Bürgersteig dazu. Die Google-Streetview-Ansicht zeigt diesen Weg noch mit Radwegzeichen.

Im weiteren Verlauf wechselt sich die Situation ab – Radwegen folgen abschnittweise Gehwege, die für Radfahrer freigegeben sind.

Dieser Anpassung der Radwegsituation an rechtliche Rahmenbedingungen ging ein jahrelanger Streit zwischen dem Bezirk Treptow-Köpenick und dem Senat voraus. Nachdem der Berliner Rechtsanwalt Andreas Volkmann die Verkehrslenkung Berlin mit Widersprüchen gegen Benutzungspflichten überzogen hatte, wollte die Verkehrslenkung Berlin die Benutzungspflicht bereits im Jahre 2006 aufheben. Dies ordnete sie beim Bezirk an, dieser verweigerte sich der Umsetzung (siehe Tagesspiegel vom 6.7.2011, Ämter streiten Jahrelang um Schilder).

Die Rummelsburger Landstraße ist eine vierspurige, vielbefahrene Straße. Es ist zu erwarten, dass die meisten Radfahrer weiterhin auf den Rad- und freigegebenen Gehwegen fahren werden, was wegen weniger Kreuzungen vergleichsweise gut funktioniert. Kritisch sind dabei insbesondere die Eingänge zum Heizkraftwerk Rummelsburg, bei denen Lastkraftwagen ein- und ausfahren. Abzuwarten bleibt die Situation, die sich in den nächsten Jahren aus dem Neubau des Kraftwerkes ergibt.

Mangelhaft bleibt weiterhin die Zuführung aus dem Blockdammweg. Hier ist ein Radstreifen (mit gestrichelter Linie!) benutzungspflichtig, im Kreuzungsbereich werden Radfahrer auf einen Bürgersteigradweg gezwungen, der sie nötigt, sich links von Rechtsabbiegern einzuordnen.

Vereinheitlichung der Befugnisse beim Berliner Ordnungsamt

Die CDU hat im Rahmen der Koalitionsverhandlungen mit der SPD vorgeschlagen, die Befugnisse der Ordnungsamtmitarbeiter zu vereinheitlichen. Derzeit gibt es 2 Arten von Ordnungsamtmitarbeitern. Die einen schreiben Knöllchen für Falschparker, die anderen kümmern sich um den Rest – also z.B. Hundekot, Rauchverbot, Alkoholverkauf an Jugendliche und eben auch Radfahrer in Grünanlagen oder auf Gehwegen. Ein Knöllchenschreiber hat derzeit keine Handhabe, um gegen einen Gehwegradler vorzugehen. Dies soll sich ändern, getreu dem Motto „Jeder soll alles ahnden können“.

Radfahrer weg von der Busspur?

Die Berliner Grünen haben gute Aussichten, bei der nächsten Senatswahl den ersten oder zweiten Platz zu belegen und an einer Regierung beteiligt zu sein. Nun haben sie ihren „Masterplan zur Beschleunigung von Bus und Tram“ vorgestellt. Mit verschiedenen Maßnahmen will man beide Verkehrsmittel schneller und attraktiver machen.

Obwohl im Masterplan selbst das Thema Radfahrer gar nicht angesprochen wird, stellte der Tagesspiegel kürzlich die Frage, ob man Radfahrer irgendwie von der Busspur verbannen könne, um den Busverkehr zu beschleunigen – und löste damit eine hitzige Debatte aus.

Laut Tagesspiegel wird überlegt, Radfahrer nur noch auf besonders breiten Busspuren zuzulassen, andernfalls extra Radstreifen anzulegen oder Radfahrer auf die normale Spur links der Busspur zu verbannen.

Pressemitteilung B90/Grüne zum Masterplan

Tagesspiegel Pro & Contra: Sollen Radfahrer von der Busspur verbannt werden? vom 19.6.2011

Sunday Ride

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Sunday Ride
Berlin ist groß. Als täglicher Radfahrer kennt man für gewöhnlich die üblichen Routen: Wohnung – Arbeit – Wohnung – Kino – … Aber das ist bekanntlich nur ein Bruchteil dieser Stadt. Der Sunday Ride bietet die Möglichkeit, was anderes zu sehen und wenn man Glück hat, etwas anders zu sehen. Die Ortientierung verlieren (oder auch nicht) und sich gemütlich und sicher mit der Gruppe treiben lassen. Einer weiß, wo es langgeht.

Da beim letzten Sunday Ride leider nicht besonders viele Mitfahrer waren (es regnete), versuchen wir es gleich nochmal! Diesmal (hoffentlich) mit besserem Wetter. Die Strecke ist die gleiche geblieben, weil wir diese beim letzten mal dann doch nicht gefahren sind und die ist sehr schön.

„VeloBerlin“ mit der Radspannerei

Wir haben uns entschlossen, an der Fahrradmesse „VeloBerlin“ am 26. & 27. März in Berlin teilzunehmen. Seit längerem schon arbeiten wir an einem eigenen Rahmen, das auf diesem Rahmen basierende Fahrrad wollen wir dort einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen. Ob das Segment „Fine Art Handmade“ in welches wir auf der Messe einsortiert sind tatsächlich zu uns passt, werden wir hinterher besser beurteilen können. Vieles, was uns in der Fahrradbranche unter „Lifestyle“, „Fine“, „Art“ etc. vorgestellt wird finden wir unpraktisch bis scheußlich und dazu noch überteuert. Unser Anspruch ist nach wie vor vernünftige (gerne auch schöne) Fahrräder für den Gebrauch in der Stadt und auf Reisen zu bauen. Dass wir mit unserem Fahrradladen nicht irgendwelchen Moden hinterher laufen, sondern Überzeugungstäter_innen sind zeigt denke ich unser seit 15 Jahren konsequentes Sortiment. Trotzdem sind uns an den Fahrrädern, die wir verkaufen immer wieder Verbesserungs-Möglichkeiten aufgefallen. Diese Überlegungen und die Erfahrung von uns als Radfahrer_innen und im Fahrradladen haben wir jetzt endlich in die Entwicklung eines Fahrrades gesteckt. Die Bezeichnung Konzept-Fahrrad, ist vielleicht nicht ganz falsch, wir wollen aber auf jeden Fall verschiedene Ausstattung-Optionen anbieten. Lasst euch überraschen.

Ulrike Saade mit ihrem Team von „VeloKonzept“ ist Ausrichterin der Messe, und in Berlin seit vielen Jahren eine feste Größe für die Fahrradlobby. Die von VeloKonzept mit entwickelte Kampagne „Kopf an: Motor aus!“ ist sicher vielen ein Begriff. Folgerichtig geht ein Fach-Kongress der Messe voran. „METROMOBILE – Mensch und Mobilität im urbanen Raum“ diskutiert unter der Schirmherrschaft der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit Referent_innen aus Kopenhagen und London Konzepte für fahrradfreundliche Städte.

In den nächsten Wochen werden wir immer wieder mal rund um die Messe berichten.

Ein Brite in Berlin

In der Berlin-Kolumne des Tagesspiegel schreibt Mark Espiner über seine Erlebnisse im Großstadtverkehr. Der Text ist locker und lustig geschrieben, kommt in der Konsequenz aber zu interessanten – und durchaus ernstzunehmenden – Forderungen. Espiner jedenfalls will Fußgängerampeln nicht mehr beachten, da sie ihm – nach seinen Erfahrungen – keinen Schutz bieten.

Mark Espiner über den Verkehr in Berlin

Gründung von ADFC Stadtteilgruppe

Ist Kreuzberg-Friedrichhain ein Paradies für RadfahrerInnen? Keineswegs! Eine Interessenvertretung auf Bezirksebene kann die Situation hoffentlich verbessern. „Fahrradinteressierte Gäste“ und alle MitgliederInnen des ADFC in Friedrichhain-Kreuzberg sind herzlich eingeladen zur Gründungsversammlung der Stadtteilgruppe des ADFC am 13. März um 19 Uhr im „Max und Moritz“, Oranienstr. 162.

Auch für Treptow-Köpenick und Tempelhof-Schöneberg haben sich Interessierte für eine lokale Lobbyarbeit gefunden, hier die Termine für die Gründungsversammlungen.