Macht Parkplätze zu Parkanlagen

Heute findet zwischen 15 und 18 Uhr zwischen Kronenstraße und Jägerstraße in Mitte der Parking-Battle-Day 2009 statt. Sechs Teams mit sechs unterschiedlichen Ideen werden sechs Parkplätze à sechs Quadratmeter, die alle mit Rollrasen ausgelegt werden, in Mini-Parkanlagen, eine Cocktailbar, eine Tanzinsel und eine Sonnenbank verwandeln. Die Teams wollen Visionen für eine autofreie Stadt entwerfen, „denn die Zukunft gestaltet man nicht mit großen Konzepten und langen Reden, sondern am besten mit konkreten Aktionen. Wie sieht eine Stadt nur mit Fahrrädern, Kutschen und Rikschas aus?“ Zufällig vorbeikommende Passanten sollen entscheiden, welches Team den Wettkampf gewinnt und am Abend mit dem Parking-Day-Pokal geehrt wird
Repair Berlin: PARK(ing) DAY BATTLE
Tagesspiegel: Gestalte deine Stadt

Fahrradunfälle

Wieder wurde eine Radfahrerin auf dem Radweg von einem rechtsabbiegenden Lkw „übersehen“. Der Lkw-Fahrer bog gestern gegen 14:20 von der Charlottenburger Straße in die Klärwerkstraße ab, die 50-Jährige wurde schwer verletzt und musste notoperiert werden. Während Mängel an Fahrzeugen seit Monaten den S-Bahn-Verkehr in Berlin lahmlegen, stoßen Fahrzeuge, die beim Rechtsabbiegen ihren Fahrbereich nicht einsehen können, auf relativ geringes Interesse. Zur Polizeimeldung

Ein weiterer Radfahrer, der gerade einen Fußgängerüberweg überqueren wollte, wurde in Gesundbrunnen angefahren und dabei verletzt. Zur Polizeimeldung

E-Werk für Fahrräder

busch-und-mueller-e-werk-240x155.jpgDas E-Werk ist ein  leistungsstarkes, nabendynamobetriebenes Universal-Netz- und Ladegerät. Schließt man das E-Werk an den Nabendynamo an, so sorgt es dafür, dass Mobiltelefone, GPS-Empfänger, MP3-Player, Kameras, Laptops und sonstige elektronische Geräte aufgeladen werden können. Die Versorgung der Elektro-Gadgets geschieht durch zwei mitgelieferte Kabel oder über ein USB-Kabel. An zwei Drehknöpfen kann man die Spannung (2,8 bis 13,3 V) und die Stromstärke (0,1 bis 1,5 A) einstellen, sodass das E-Werk ein nahezu universelles Aufladegerät ist. Schon bei einer Geschwindigkeit von 15 Stundenkilometern lädt das Gerät so schnell wie ein Standard-Netzladegerät. Ab Oktober wird der Hersteller Busch & Müller das E-Werk ausliefern, der Verkaufspreis wird bei 139,- Euro liegen.
Busch & Müller: E-Werk

Nebenher getestet: das Wiener Citybike

Tatsächlich hatte ich das Glück ein paar Tage Anfang September bei Kaiserwetter in Wien verbringen zu dürfen. Da lag es nahe auch die Wiener Citybikes zu testen, da die Fahrräder, wenn mensch sich in der Innenstadt bewegt, eine gute Alternative/Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr darstellen.

Vorrausgeschickt, das Wiener Citybike ist vorrangig für die Wiener Bevölkerung oder anders ausgedrückt Leute mit inländischen (österreichischem) Konto konzipiert.
Denn an so eine Citybikekarte für Touristen zu kommen, ist erstmal gar nicht so einfach, denn nur 2 Läden stellen das begrenzte Kontingent Karten bereit. Zunächst fragte ich eine zentrale Touristeninformation an der Hofburg, mit wie erwartbar unfreundlichem Personal, die mir keine Citybikkekarten aushändigen konnten. Glück hatte ich bei dem etwas vollen Fahrradladen, etwas draussen neben dem Prater, wo es dann glückte, stolze Besitzerin einer Karte und eines Passwortes zu werden… Dafür musste ich aber meine Kreditkartendaten hergeben (und ohne das gehts dann doch nicht).

Nachdem diese Hürde genommen war, ging das Vergnügen los, Fahrradstation finden, ausleihen, los …. keine 2 Minuten. Die Zeit gemerkt und ab! Über den Ring zum Naschmarkt undundund Fahrad abgeworfen, eine Melange eingenommen, Viertelstündchen gewartet und weiter, neues Fahrrad.  Die Fahrradsättel lassen sich bequem höhenverstellen und die Mehrheit der von mir benutzen Fahrräder waren in einem guten Zustand, dennoch sind die Fahrräder, auch die umkämpften mit 3- Gangschaltung, für längere Strecken zu schwer. Fahrradwege waren vorhanden, aber wie in Berlin meist auf dem Bürgersteig und zu schmal. Dennoch, ich habe meinen Aktionsradius günstig ehöhen können und viel mehr von Wien gesehen als gedacht. Denn viele Distanzen habe ich dann doch mit  dem Fahrrad zurückgelegt, indem ich Strecken als Radroute eingeplant habe zwischen Museum und Park etwa.

citybike-wien.jpg

Als nützlich erwiesen sich die Räder auch vor allem Nachts auf dem Rückweg vom Schanigarten, da keine/wenig Busse und U-Bahnen fuhren und in den Hauptstosszeiten, in denen Busse und Bahnen entsetzlich überfüllt sind. Das Zurückgeben der Karte war unproblematisch und ich hatte doch viel Spaß auf dem Fahrrad.

Fazit: Bei gutem Wetter und einer Beschränkung auf viele kurze Strecken innerhalb der Stadt lohnen sich die Dinger auch bei einem Preis von 2,-  Euro pro Tag.
Citybike Wien

Fahrradfreundlichkeit der Bundesregierung

Der ADFC gibt ein neues jährliches Stimmungsbild zur Lage der Radfahrer in Deutschland heraus. Die erste Ausgabe der Studie wurde gerade unter dem Titel Fahrradland Deutschland – ADFC-Monitor 2009 veröffentlicht. Mit dem neuen Instrument will der ADFC insbesondere den Stellenwert des Radverkehrs in der Gesellschaft betrachten. Dazu wurden etwa 2000 Personen in einem 25-minütigen Telefoninterview befragt. Die Daten bilden die deutschsprachige Wohnbevölkerung ab 14 Jahren ab.

fahrradfreundlichkeit-der-bundesregierung-300x220.jpgRichtig aussagekräftig werden die Zahlen erst, wenn in den Folgejahren weitere Monitore erscheinen und sich so Trends erkennen lassen, aber auch so bietet die Studie manche überraschende Erkenntnis. Bei der Frage „Würden Sie unsere Bundesregierung grundsätzlich als fahrradfreundlich einstufen?“ vergaben 14 Prozent aller Deutschen die Noten sehr gut oder gut an die Regierung. Die Zensuren im einzelnen:

Note 1: 4 Prozent
Note 2: 10 Prozent
Note 3: 41 Prozent
Note 4: 20 Prozent
Note 5: 9 Prozent
Note 6: 9 Prozent
Keine Angabe machten 8 Prozent der Befragten. Die Durchschnittsnote für die Fahrradpolitik der Regierung lag bei 3,5.

aus: Fahrradland Deutschland
ADFC-Monitor 2009, Seite 41

Radfahrer stirbt sechs Tage nach Unfall

Ein Radfahrer ist heute an den Folgen eines Unfalls gestorben, der sich vor sechs Tagen in Neukölln ereignet hatte. Der Mann befuhr am Dienstag letzter Woche von der Fritz-Erler-Allee kommend die Johannisthaler Chaussee in Richtung Gropiuspassagen. Auf Höhe der Hausnummer 300 soll er von einem unbekannten Pkw während eines Überholvorgangs gestreift worden sein. Das Auto setzte seine Fahrt fort, bei dem Radfahrer kam es zu einem Sturz. Der Radfahrer konnte noch seine Fahrt mit dem Fahrrad nach Hause fortsetzen, danach klagte er jedoch über Rückenschmerzen. Der 68-jährige wurde ins Krankenhaus eingeliefert und starb heute an seinen Verletzungen.

„Der Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 5 in der Friesenstraße erlangte erst heute Kenntnis von dem Sachverhalt und bittet Zeugen des Unfalls/Sturzes sich unter der Telefonnummer 4664 581 800 oder jeder anderen Polizeidienstelle zu melden.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2555 vom 14.09.2009 – 16:25 Uhr

Radfahrerfreundliche Ampelschaltung

Wenn das Ziel der Verkehrspolitik die Gleichberechtigung unterschiedlicher Verkehre ist, dann bleibt in Hinblick auf Ampelschaltungen für Radfahrer noch eine Menge zu tun. Linksabbiegende Radfahrer müsen an großen Kreuzungen häufig eine halbe Ampelphase länger warten als motorisierte Verkehrsteilnehmer und eine halbe Umrundung des Großen Sterns dauert gefühlt eine ganze Ewigkeit. Besonders Ampelschaltungen, bei denen Radfahrer Grünlicht anfordern müssen, sind ein wahrer Zeitfresser.

Einen kleinen Schritt nach vorn hat man in der Stadt Lemgo in Nordrhein-Westfalen gemacht. Um die Altstadt Lemgos bildet die Wallanlage einen autofreien grünen Ring, der von Radfahrern, Fußgängern, Joggern und Walkern genutzt wird. Für Radfahrer hat der Wall eine wichtige Verteilerfunktion. Die den Wall querenden Straßen haben teilweise Bettelampeln. Eine davon wurde mit einem zusätzlichen Anforderungstaster versehen, der sich 30 Meter vor der Ampel befindet. So funktioniert nun die Kreuzung:

  • Die Ampel steht in Grundstellung und zeigt dem Kfz-Verkehr Grün an.
  • Ein Radfahrer betätigt den ca. 30m vor der Anlage befindlichen Taster.
  • In ca. 12 Sekunden springt das Radfahrer-/Fußgängersignal auf Grün, so dass die Fahrbahn bei angepasster Geschwindigkeit (3m/s) ohne Halt gequert werden kann.

Später eintreffende Radfahrer können die Grünphase durch erneutes Betätigen des Tasters um 9 Sekunden verlängern. Das kann bis zu dreimal wiederholt werden, erst dann ist der Kfz-Verkehr wieder an der Reihe.

Fahrradportal: Vorgezogener Ampel-Druckknopf zur Realisierung einer grünen Welle am Regenstor

Angriff auf Radfahrer bei Demo

Unter dem Motto „Freiheit statt Angst“ demonstrierten gestern in Berlin viele Tausend Menschen gegen Internetüberwachung und für mehr Datenschutz. Während der Demonstration gab es einen Polizeiübergriff auf einen Radfahrer. Hintergrund ist, dass der Fahrradfahrer im blauen T-Shirt Anzeige gegen einen anderen Polizisten erstatten wollte, weil der einen Freund von ihm unter unerfreundlichen Umständen (”aggro-zecke trifft aggro-polizist”) festgesetzt hatte. In dem Video sieht man, wie die Polizisten gegen den Radfahrer und gegen diverse Passanten handgreiflich werden.
via: Netzpolitik

Geplante Polizei-Verordnung Berlin 1884

Die Luft in Berlin riecht wieder nach einer Polizei-Verordnung, die in nächster Zeit erscheinen soll. Die Staatsbürger-Zeitung schreibt hierüber:

„Bezüglich des Velocipedensports schweben bekanntlich noch immer Verhandlungen zwischen den massgebenden Factoren darüber, ob und inwieweit derselbe für Berlin existenzberechtigt und unter welchen Bedingungen seine Ausübung zuzulassen sei. Wir sind in der Lage, unseren Lesern einiges Nähere über diese Frage mittheilen zu können, welche in nachstehender Art demnächst voraussichttlich ihre Regelung finden wird. Die Ausübung des Velocipedensports soll zunächst für die innere Stadt ausgeschlossen bleiben und weiterhin zu den verbotenen Früchten gehören. Dagegen aber soll eine Demarcationslinie festgesetzt werden, ausserhalb welcher das Velocipedenfahren freigegeben wird, und zwar soll diese Grenzlinie gebildet werden ungefähr folgendermassen: im Norden vom Oranienburger Thor durch die Elsasser-, Lothringer- (heute: Torstraße) und Friedensstrasse nach dem Landsbergerthor, im Osten vom Landsbergerthor über die Schillingbrücke, das Engelbecken, das Louisen-Ufer entlang, im Süden längs des Landwehrcanals bis ungefähr zur Potsdamerbrücke und hieran anschließend im Westen von der Potsdamerbrücke durch die Sieges-Allee nach der Alsenstrasse zu.

Es würden bei diesem Arrangement, welches voraussichtlich in nicht zu ferner Zeit in Form einer Polizeiverordnung das Licht der Welt erblicken wird, ausser den zahlreichen Strassen und Plätzen der ausserhalb der Demarcationslinie belegenen Stadttheile der ganze Friedrichs- und Humboldt-Hain, sowie der grösste Theil des Thierdartens, ferner ganz Moabit nebst dem kleinen Thiergarten den Jüngern des Velocipeden-Sports als Tummelplatz verbleiben, selbstverständlich unter den auch für anderes Fuhrwerk im verkehrspolizeilichen Interesse geltendenen Modificationen.“

aus: Rüdiger Rabenstein: Radsport und Gesellschaft – Ihre sozialgeschichtlichen Zusammenhänge in der Zeit von 1867 bis 1914, Hildesheim 1996, Seite 301f
Wikipedia über Rüdiger Rabenstein

Kulinarische Fahrradtouren auf Bornholm

Genussfreudige Radfahrer können auf der dänischen Ostseeinsel Bornholm kulinarische Radrouten befahren. Sie führen entlang von Lebensmittelproduzenten, Restaurants und Läden, die einen besonderen Einblick in die kulinarische Kultur der beliebten Insel vermitteln.

bornholm-211x180.jpgDie erste Fahrradstrecke ist 24 Kilometer lang und geht von Gudhjem an der Nordküste über Østermarie nach Svaneke. Auf dieser Tour kann man insgesamt elf Unternehmen besuchen, darunter eine alte Mühle, eine Karamelfabrik und eine Brauerei, eine Imkerei, Hersteller von feinen Schokoladen, Bonbons und Lakritz sowie eine Räucherei. Die Gourmet-Themenroute Nummer 2 führt über 31 Kilometer vom Hafen Nexø nach Aakirkeby im Zentrum der Insel (siehe Karte). Höhepunkte sind hier die Besichtigung der Bornholmer Spritfabrik, einer Senffabrik, einer Handwerksschlachterei und mehrerer Räuchereien.

Leider ist auf der Webseite noch nicht der Kalorienzähler integriert, der einem anzeigt, wieviele Kilometer man nach einer ausführlichen Verkostung wieder abstrampeln muss.

Themenrouten auf Bornholm

Begegnungen auf Augenhöhe

Der Radweg an der Schönhauser Allee im Bezirk Pankow hat zahlreiche Fallen für Radfahrer: Poller, winkelige Verkehrsführung, Masten, „plötzlich“ auftauchende Fußgänger. Bis zur Wahl sind noch einige zusätzliche Schikanen eingebaut.

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Abwrackprämie auch in Teltow

Eine Abwrackprämie für alte Fahrräder will die Stadt Teltow vor den Toren Berlins von Oktober an zahlen. Die ersten 100 Teltower, die sich bei einem Händler im Ort ein neues Rad kaufen und ihr altes abgeben, sollen 50 Euro aus dem städtischen Haushalt bekommen, sagte Stadtsprecherin Andrea Neumann. Allerdings: Verschrottet werden die ausgedienten Drahtesel nicht. Sie sollen von Azubis oder 1-Euro-Jobbern aufgemöbelt und für einen guten Zweck weitergegeben werden. Die Stadtverordneten wollen das Vorhaben endgültig nächste Woche absegnen.

Die Initiatiave zur Abwrackprämie kam von den Fraktionen der SPD, Linken und Grünen im Teltower Gemeindeparlament und soll für bessere Luft und weniger Autoverkehr sorgen. Das Angebot hat jedoch einen Haken: es dürfen nur neue City-Räder gekauft werden, Rennräder, Mountainbikes und Kinderräder sollen nicht subventioniert werden.

taz
Morgenpost: Teltow plant Abwrackprämie für Fahrräder