Ostseeinseln (1): Usedom

Kleine Fahrradtour über Ostseeinseln in Deutschland, Polen und Dänemark. Startpunkt meines Trips ist Anklam, auf dem Bahnhof wuchte ich mein Rad aus dem Regional-Express, der mich in zwei Stunden und elf Minuten vom Gesundbrunnen in Berlin nach Anklam gebracht hat. Da es in Strömen gießt, schmöke ich erst einmal eine Zigarette und warte ab. Nach einer halben Stunde nieselt es nur noch, ich steige in meine Regenklamotten und radle los. Es sind nur wenige Kilometer bis zur Zecheriner Brücke, einer Klappbrücke, die das Festland mit Usedom verbindet. Sechsmal am Tag ist die Brücke für maximal eine halbe Stunde für den Fahrzeugverkehr gesperrt, für mich ist sie offen. Kaum habe ich die Brücke passiert, brechen die ersten Sonnenstrahlen durch den regenverhangenen Himmel.

Usedom ist nach Rügen die zweitgrößte deutsche Ostseeinsel und ein Magnet für Urlauber. Genauer gesagt ist Usedom eine deutsch-polnische Insel, der polnische Anteil beträgt 72 km² der insgesamt 445 km² großen Insel. Usedom besitzt ein gut ausgebautes Netz von Radwegen. Nicht nur entlang des Strandes sondern auch auf der dem Achterwasser zugeneigten Seite gibt es viele gute Wege mit spannenden Zielen. Und es entstehen noch weitere. Der grenzüberschreitende Radweg zwischen Ahlbeck und dem polnischen Swinoujscie wird am 19. August 2011 mit einem Fest beiderseits der Grenze seiner Bestimmung übergeben. Die Arbeiten an dem 3,6 -Mio.-Euro-Projekt wurden auf polnischer Seite bereits vor einiger Zeit abgeschlossen. In Höhe der Staatsgrenze soll bis zum 19. August nun noch eine 425 Quadratmeter große Aussichtsplattform entstehen.

Überhaupt, eine Tour entlang der Ostseeküste ist spektakulär. Wie an der Perlenkette aufgereiht liegen an der Ostsee die Badeorte Zinnowitz, Zempin, Koserow, Kölpinsee, Stubbenfelde, Ückeritz, Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck auf deutscher Seite sowie Swinemünde in Polen. Die etwa 30 Kilometer lange Tour zwischen Zinnowitz und Swinemünde ist nicht durchgängig flach, sondern weist zwischen Koserow und Bansin durchaus auch hügelige Strecken auf.

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Ausbaufähig ist die Radwegbeschilderung auf Usedom. Man sieht noch viele handgemalte Radwegschilder, sehr viele davon ohne Angabe der Entfernungen. Das betrifft auch de thematischen Radwege auf der Insel. Ein recht schöne Tour ist der Lyonel-Feininger-Radweg, der zu Punkten auf der Insel führt, die Feininger in Zeichnungen und Gemälden festgehalten hat.

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In jedem Ort von Usedom ist es möglich, ein Fahrrad zu mieten. Zusätzlich zur Vielzahl privater Fahrradvermieter bietet auch das Fahrradverleihsystem UsedomRad dem Inselurlauber die Möglichkeit, Usedom mit dem Fahrrad zu erkunden. Die aktuelle Stationsliste von UsedomRad verweist auf 13 über die ganze Insel verteilte Verleihstationen und  in Swinoujscie / Swinemünde sowie in Anklam. Ein großer Vorteil ist es, das Leihfahrrad an jeder beliebigen Verleihstation zurückgeben zu können. Darüber hinaus kann man das Kombi-Ticket des örtlichen öffentlichen Nahverkehrs nutzen und auf diese Weise den Fahrradtrip mit Inselbahn oder Inselbus fortsetzen. Besonders bequeme Radler können so zum Beispiel den Tag in Heringsdorf beginnen mit einer Bäderbahnfahrt bis Ückeritz, dort ein Rad entleihen und mit Rückenwind wieder nach Heringsdorf zurückfahren.

Mich zieht es nun Richtung Osten über die deutsch-polnische Staatsgrenze. Ganz nahe des Zentrums von Swinoujscie liegt der Stadthafen mit einer kostenlosen Fähre auf die Insel Wolin. In dichter Taktfolge werden Autos, Fußgänger und Radfahrer auf die Nachbarinsel gebracht, eine Überfahrt über die Swine dauert nur wenige Minuten.

UsedomRad
Lyonel Feininger-Tour

VCD Städtecheck Fahrradsicherheit

Wer den Radverkehr fördern will, muss dafür sorgen, dass Radfahren in unseren Städten unkompliziert ist, Spaß macht und vor allem sicher ist. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat deshalb einen Städtecheck Fahrradsicherheit durchgeführt und die Entwicklung der verunglückten Radfahrer in insgesamt 43 Großstädten mit über 100.000 Einwohnern für den Zeitraum 2005 bis 2010 analysiert. In 22 der untersuchten Städte wurde in fünf Jahren eine überdurchschnittliche Senkung der Fahrradunfälle erreicht. Zwölf weitere Städte erreichten eine Reduzierung der Verunglückten im Radverkehr, blieben aber unter dem Durchschnitt. Bei neun Städten sieht der VCD akuten Handlungsbedarf. Hier hat die Zahl der verunglückten Radfahrer gemittelt über die letzten fünf Jahre zugenommen. Hier eine Deutschlandkarte mit den Ergebnissen. Grün steht für eine positive Entwicklung, gelb für Stagnation und der rote Bereich für eine Zunahme von Fahrradunfällen.

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Anja Hänel, VCD-Referentin für Verkehrssicherheit: „Besonders interessant ist, dass mit wachsendem Radverkehrsanteil in den Städten, im Schnitt weniger Radfahrende verunglücken“. Die folgende Grafik zeigt den Zusammenhang zwischen dem Radverkehrsanteil (Modal Split – nach rechts abgetragen) und dem Anteil der Radfahrer an den Verunglückten insgesamt. Dass die Sicherheit der Radfahrer mit ihrer Zahl zusammenhängt, wird in der Grafik aber lediglich am Beispiel Oldenburgs deutlich.

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VCD Städtecheck 2011 Fahrradsicherheit (pdf-Dokument)
VCD Städtecheck Kurzfassung

Fahrradkonzert in Potsdam: Radfahren und Musik hören

Im vergangenen Jahr gab es das erste Potsdamer Fahrradkonzert; ein voller Erfolg, denn das Konzert wurde mit dem Tourismuspreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet. Grund genug, aus einem singulären Ereignis eine kleine Tradition zu machen. Das Fahrradkonzert wird in diesem Jahr am 19. Juni stattfinden.

Im Mittelpunkt des Fahrradkonzerts 2011 stehen „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. und seine Reise mit Kronprinz Friedrich auf der historischen Landstraße über Caputh nach Dresden. Hier wie dort frönte er der Jagd – eine gemeinsame Leidenschaft der Könige in Potsdam und Dresden.

Start der musikalischen Fahrradtour ist der neue Markt in Potsdam ab 10:30 bis 12:00 Uhr. Hier tauschen Sie Ihr Ticket gegen den Tagesausweis und ihre persönlichen Reiseunterlagen mit allen aktuellen Informationen. Erst dann haben Sie freien Zutritt zu allen Konzerten, Besichtigungen und Führungen wie auch Vergünstigungen auf Speisen der Partnergaststätten. In den historischen Gärten Park Sanssouci und Neuer Garten ist der Fahrradverkehr nur auf den dafür freigegebenen Wegstrecken unter Einhaltung der StVO erlaubt.

Abschluss der Veranstaltung ist ein Dixiland-Konzert auf dem neuen Markt um 17:00 Uhr nicht nur für radler Sondern für alle. Karten zum fahrradkonzert kosten 20,- für Erwachsene und 2,- Kinder bis 14 Jahre.

Fahrradkonzert Potsdam

Naviki expandiert dank EU-Förderung nach ganz Europa

Seit 2009 bietet die Fachhochschule Münster den kostenlosen Fahrrad-Routenplaner Naviki an, ein Online-Routenplaner für Fahrradfahrer mit nutzergenerierten Touren. Zusätzlich zu den  Routen liefert das im Beta-Stadium befindliche Naviki Streckendaten wie Länge, geschätzte Fahrzeit und ein Höhenprofil. Die Verbindung lässt sich als GPS-Datei in diversen Formaten (.kml,.gpx,.ovl) herunterladen und auf einem GPS-Gerät oder einem Smartphone mit auf die Reise nehmen. Wie auch bei der OpenStreetMap können und sollen die Nutzer das Material mit eigenen Strecken und Wegen erweitern.

Noch ist das Kartenmaterial bei Naviki auf Deutschland beschränkt, aber schon bald will der Routenplaner europaweite Daten liefern. Zu diesem Zweck fließen1,6 Millionen Euro der Europäischen Union in das Projekt „Naviki – Energy Efficiency through Web 2.0 Bicycle Navigation and Communication“.

Naviki
Fachhochschule Münster: EU-Förderung: Naviki liefert bald Radrouten in ganz Europa

Mapnificent

Ein sehr schönes Tool für den öffentlichen Nahverkehr hat der Pankower Stefan Wehrmeyer programmiert. Mapnificent zeigt für viele Orte weltweit den Bereich an, den man in einer gegeben Zeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen kann.

Mit Mapnificent kann man Probleme einfach lösen. Nehmen wir an, man sucht eine Wohnung, die nicht weiter vom Arbeitsplatz entfernt sein soll als eine halbe Stunde. Einfach den Pin auf die Anschrift des Arbeitgebers setzen, den Slider auf „30 minutes“ ziehen und sofort wird das Einzugsgebiet der Idealwohnung angezeigt. Im Screenshot seht ihr den Bereich, von dem man die Rad-Spannerei in zehn Minuten erreichen kann.

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Mapnificent besitzt weitere Konfigurationsmöglichkeiten. Natürlich kann man anklicken, ob man mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs ist. Es lassen sich auch mehrere Pins setzen. Nehmen wir an, du wohnst in Kreuzberg, dein Freund in Charlottenburg. Ihr wollt euch in einem Cafe treffen, das nicht weiter als zwanzig Minuten von eurer beider Wohnungen entfernt ist. Nur das Häkchen „intersect“ anklicken und sofort siehst du den Bereich der sich überschneidenden Einzugsbereiche.

Wenn man die Berliner Karte aufruft, erscheint ein kleines Pop Up: „Dear Visitor, Mapnificent Berlin – unlike the other Mapnificent Maps – does not contain data from an official source. That is sad.“ Auf deutsch: „Liebe Besucher, anders als bei den anderen Karten enthält die Berliner Karte von Mapnificent keine Daten aus offizieller Quelle. Das ist bedauerlich.“ Stefan weist darauf hin, dass die Berliner Öffentlichen Verkehrsmittel sehr restriktiv mit ihren eigen Daten umgehen und anders als in vielen anderen Städten zu keinerlei Zusammenarbeit mit App-Entwicklern bereit sind.

Mapnificent
[via]

Fahrradporno in Berlin

Für den Begriff bike porn oder Fahrradporno gibt es zwei Bedeutungen. Zum einen drückt bike porn die Erregung aus, die manche Leute empfinden, wenn sie schöne Fahrräder pur sehen, also nackt, ohne alles, einfach nur geile Räder.

Bei der zweiten Bedeutung geht es in der Tat um Sexualität mit, auf, neben und durch das Fahrrad. Das Blog Bike Smut kümmert sich liebevoll um das Spezialgebiet der Fahrraderotik. In diesem Jahr sind die Jungs und Deerns von Bike Smut auf Europatournee. Seit April haben sie halb Südosteuropa bereist, zur Zeit müsste Bike Smut in Wien und Linz in Österreich unterwegs sein. Nach einem Auftritt bei dem schon lange ausverkauften Fusion Festival ist eine Show mit erotischen Fahrradfilmen am 7. Juli in Berlin geplant.

Bike Smut

Ernst Busch: Sechstagerennen

Ernst Busch (* 22. Januar 1900; † 8. Juni 1980) war Schauspieler und Sänger. In der Weimarer Republik war er ein Idol des Proletariats, eine Art Herbert Grönemeyer der Linken. Zur Zeit des Faschismus flüchtete Ernst Busch vor den Nazis und trat in Spanien als Sänger bei den Internationalen Brigaden auf. Nach seiner Verhaftung wurde er an Nazideutschland ausgeliefert und entging der Todesstrafe nur, weil sich Gustaf Gründgens für ihn einsetzte. Nach dem Krieg wurde er ein gefeierter Schauspieler in der DDR. Das Stück Sechstagerennen nahm Ernst Busch 1932 in Berlin auf, Dirigent war Otto Dobrindt.

Sechstagerennen

Mensch, tritt rin in die Pedale,
Immer rund ums Holzovale,
He! He! He! He! He!
Bohlen splittern, Reifen platzen,
Drei Musikkapellen jazzen,
He! He! He! He! He!

Cocktailsäufer, Wurschtverkäufer,
Alle brüllen um die Wette,
Räder fallen, Fahrer knallen
Mit der Nase uff ’s Parkette.
Das ist das Sechstagerennen!
Alle, die dabei sind, können nicht ins Bett!

Sechs Tage im Kreis, immer rundherum –
Kein Sterblicher weiß: Warum nur, warum?
Alle packt es, alle treiben mit!
Alle jagt es, alle schreien mit! He!
Sechs Tage im Kreis, immer rundherum –
Und kein Einzger weiß, warum!

Mensch, sie jagen um die Runden
Hundertfünfundvierzig Stunden
He! He! He! He! He!
Siebentausend Menschen rasen
Brüllen, toben in Ekstasen
He! He! He! He! He!

Weiber raufen, Fahrer kaufen
Sich den Sieg auf alle Fälle
Alle trampeln, alle strampeln
Alle treten auf der Stelle.
Das ist das Sechstagerennen!
Alle, die dabei sind, können nicht ins Bett!

Sechs Tage im Kreis, immer rundherum –
Kein Sterblicher weiß: Warum nur, warum?
Alle packt es, alle treiben mit!
Alle jagt es, alle schreien mit! He!
Sechs Tage im Kreis, immer rundherum –
Und kein Einzger weiß, warum!

Mensch, so ist das janze Leben,
Alle woll’n nach vorne streben
He! He! He! He! He!
Erst am Schluß, da dämmert’s leise:
Mensch, wir fahren bloß im Kreise.
He! He! He! He! He!

Und der Erste, denkste, wirste,
Und du strampelst ohne Pause,
Und dann siehste: Letzter biste.
Und dann wankste bleich nach Hause
Ganz wie beim Sechstsagerennen:
Alle, die dabei sind, können nicht ins Bett.

Sechs Tage im Kreis, immer rundherum –
Kein Sterblicher weiß: Warum nur, warum?
Alle packt es, alle treiben mit!
Alle jagt es, alle schreien mit! He!
Sechs Tage im Kreis, immer rundherum –
Und kein Einzger weiß, warum!

Text: Carl Behr
Musik: Harry Ralton

Ernst-Busch-Gesellschaft e.V.
erinnerungsort (kulturgeschichtliches Forschungsprojekt zu Ernst Busch)

Weltweites Kurierrennen Global Gutz

Die Idee hinter Global Gutz ist folgende: weltweit starten in verschiedenen Städten rund um den Globus Fahrradkuriere simultan zu einem Wettrennen. Das Rennen geht über eine gleiche Distanz und eine gleiche Anzahl von Checkpoints muss abgefahren werden, um die Rennbedingungen überall so gleich wie möglich zu machen. Auf diese Weise kann weltweit jeder gegen jeden antreten. In diesem Jahr nehmen Fahrradkuriere in 35 Städten am Global Gutz teil. Zuschauen darf jeder, mitmachen dürfen nur die Bikekuriere. Treffpunkt in Berlin ist Mitternacht vom Sonnabend auf Sonntag, also am 12. Juni 2011 um 0:00 Uhr in der Greifswalder Straße Höhe Ernst Thälmann Park. Um 1:00 Uhr in der Nacht wird gestartet.

Global Gutz
[via]

Fahrradwege in NYC

Sehr lustiges Video von einem der berüchtigten Neistat-Brothers. Ein Radfahrer sucht seinen Weg durch den New Yorker Großstadtdschungel, wird von der Polizei angehalten und bekommt ein Ticket über 50 Dollar verpasst, weil er nicht den Radweg benutzt hat. Danach hält sich der Radler an die Regeln.

„Stuttgart 21 ist kein Projekt für Radfahrer“

Wie viele weitere Verbände, die sich einhellig gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21 ausgesprochen haben, hat sich auch der ADFC in Baden-Württemberg als Gegner von Stuttgart 21 positioniert. In einer Stellungnahme des Radlerverbandes werden nur die Aspekte aufgezeigt, die für Radfahrer relevant sind. Danach sind die Nachteile des geplanten Projektes erheblich,

  • weil es große Finanzmittel bindet, die anderswo besser investiert sind.
  • weil die Züge im Tiefbahnhof eingeschränkt erreichbar sind.
  • weil eine Fahrradmitnahme bei den kurzen Einstiegszeiten eines Durchgangsbahnhofs nicht möglich ist.
  • weil die Neubaustrecke zum Flughafen und nach Ulm ICE-Projekte sind, in denen bisher keine Fahrradmitnahme möglich ist.
  • weil 12 Jahre Bauzeit den Radverkehr in Stuttgart behindern.

„Alle aufgeführten Argumente gegen die Tieflage des Hauptbahnhofes gelten in gleichem Maß für Rollstuhlfahrer oder Menschen, die auf ähnliche Gehhilfen angewiesen sind und für die Zugänglichkeit mit Kinderwägen. Auch für diese ist der barrierefreie Kopfbahnhof die eindeutig bevorzugte Lösung.“

ADFC BW: Stuttgart 21 ist kein Projekt für Radfahrer

3-Way Street

Der New Yorker Ron Gabriel hat die Kreuzung Park Avenue South und 28 Straße von oben gefilmt und dabei auf Konflikte zwischen Fußgängern, Radfahrern und Kraftfahrzeugführern geachtet. In diesem Zusammenschnitt wirkt das Verkehrsgeschehen chaotisch, obwohl keine Unfälle zu sehen sind. Was sind die Ursachen dieser Konflikte? Seit langer Zeit erworbene und lange anhaltende schlechte Gewohnheiten einzelner Verkehrsteilnehmer („long-standing bad habits“), wie auf dem Blog von Ron thematisiert oder einfach nur schlechtes Kreuzungsdesign? David Hembrow sieht darin die Ursache und meint, „dass das die Leute einlade, sich so zu verhalten“.

Ron Con Coca Cola: NYC Goes Three Ways
David Hembrow: Three Way Street – Chaos in New York

Specialized Beats

Das Logo des Fahrradherstellers Specialized rückt bei diesem Musikvideo gleich zu Anfang voll ins Bild, dennoch scheint es kein Marketingvideo zu sein. Der Sounddesigner und Komponist Roger Lima betont, dass die Beats nur von Fahrradgeräuschen gemacht wurden. „The only processing effects used were compressor, distortion, delay and EQ.“

Specialized Beats from White Noise Lab on Vimeo.

Specialized Beats als mp3

Fahrradsternfahrt 2011

Die Fahrradsternfahrt in Berlin und Brandenburg ist eine Fahrraddemonstration und hat sich über viele Jahre hinweg zur weltweit größten und bekanntesten Fahrradsternfahrt entwickelt. Die erste Fahrradsternfahrt fand am 5. Juni 1977 statt und beschränkte sich bis 1989 nur auf das Gebiet von West-Berlin. Die Teilnehmerzahl nahm stetig zu, im Jahre 2002 wurde zum ersten Mal die Hunderttausendermarke geknackt. Seitdem gilt eine Art Faustregel: bei schlechtem Wetter kommen 100.000, bei gutem Wetter mehr als 200.000. Da die Prognose für das kommende Wochenende warmes Wetter und viel Sonne voraussagt, stehen die Chancen nicht schlecht, dass auch in diesem Jahr eine beeindruckende Zahl von Fahrradfahrern für einen sicheren und attraktiven Fahrradverkehr demonstrieren.

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Wahlprogramm der Grünen zur Abgeordnetenhauswahl im September

Noch 113 Tage bis zur Abgeordnetenhauswahl. Heute suchen wir im Wahlprogramm der Grünen nach Aussagen zum Radverkehr.

Gleich in der Einleitung zum Programmpunkt „3.4. Mobile Stadt“ heißt es: „Die Autonutzung insbesondere in der Innenstadt ist seit Jahren rückläufig, denn viele Berlinerinnen und Berliner sind in den letzten Jahren auf öffentliche Verkehrsmittel und das Fahrrad umgestiegen. Diesen Trend wollen wir weiter stärken“ (Seite 101). Konsequenterweise erteilen die Grünen dem Neubau von Straßenverkehrsprojekten eine Abfuhr: kein Bau der A100 und kein Bau der Tangentialverbindung Ost, stattdessen sollen auch „europäische Infrastrukturmittel für den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel und der Fahrradinfrastruktur verwendet werden“ (Seite 103).

Die Kernforderungen der Grünen zum Radverkehr werden im Abschnitt „Fahr Rad!“ beschrieben: „In Berlin ist das Fahrrad auf kurzen Strecken meist zeitlich unschlagbar! Dazu spart es Platz, schont das Klima und hält gesund. Deshalb ist es wenig erstaunlich, dass sich die Anzahl der Fahrradfahrerinnen und -fahrer in den letzten zehn Jahren verdoppelt hat. Die Infrastruktur konnte bei diesem Wachstum nicht mithalten. Mehr Fahrradstreifen auf der Fahrbahn und Fahrradstraßen machen das Leben von Radfahrerinnen und Radfahrern sicherer und stressfreier. Fahrradfahren im Alltag muss einfacher werden. Wir benötigen dazu ein attraktives Netz von Haupt- und Nebenrouten und Radfernwegen in ganz Berlin. Der Ausbau von Fahrradstellplätzen – vor allem an Haltestellen – und unkomplizierte Mietradsysteme tragen dazu bei, dass Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel leichter kombiniert werden können. Für den Neubau und die Instandhaltung der Fahrradwege muss dringend mehr Geld zur Verfügung gestellt werden. Damit wollen wir den Radverkehrsanteil bis 2020 verdoppeln“ (Seite 104f).

Bei der Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs möchten die Grünen teure Infrastrukturmaßnahmen wie den Weiterbau der S-Bahnlinie S21 kippen und setzen stattdessen auf die Tram. In Regierungsverantwortung wollen sie einen „Masterplan Tramnetz“ durchführen. Auf der Agenda steht gleich eine ganze Reihe von Ergänzungen des Tramnetzes:

  • Verlängerung der M10 vom Nordbahnhof zum Hauptbahnhof und weiter zur Turmstraße
  • Verlängerung vom Alexanderplatz über den Potsdamer Platz und weiterführend bis zum Rathaus Steglitz
  • Neubau der Straßenbahn von Rosenthal durch das Märkische Viertel nach Wittenau
  • Verlängerung der Straßenbahn von der Warschauer Straße zum Hermannplatz.

Im Kapitel 2.1 „Grüne industrielle Revolution“ macht die Partei „Bündnis 90 / Die Grünen“ recht unkonkrete Aussagen zum Thema Elektromobilität: „Wir setzen uns dafür ein, in der Stadt nicht nur eine möglichst große elektrische Fahrzeugflotte zu haben, sondern einen Teil des Herstellungsprozesses aller Elektrofahrzeuge nach Berlin zu holen“ (Seite 76). Und weiter: „In Berlin wurde Ende des 19. Jahrhunderts die Batterie erfunden, jetzt soll Berlin wieder zum Standort für die Batterie werden, mit der die Elektromobilität der Zukunft realisiert wird“ (Seite 76).

Wahlprogramm der Grünen (pdf-Dokument)

Rad-Schnellweg Dortmund-Duisburg geplant

Fünf Meter breit, asphaltiert, weitgehend kreuzungsfrei, steigungsarm und in den Abendstunden beleuchtet. So soll eine rund 60 Kilometer lange Fahrradschnellverbindung zwischen den Ruhrgebietsstädten Dortmund und Duisburg aussehen. Wenn alle Revierstädte und der Regionalverband Ruhr (RVR) mitziehen, dann könnte in zehn Jahren der Ruhrgebietsfahrradschnellweg Wirklichkeit werden. Der Regionalverband Ruhr finanziert zur Zeit eine Studie, die den Trassenverlauf des Fahrradwegs klären soll. „Die Fachleute sind sich einig, dass diese Strecke möglichst nah an der B1/A40 verlaufen sollte, um Alltagsnahverkehr aufs Rad zu verlegen. Von Essen aus westlich soll der Radschnellweg Ruhr (RSR) auf der alten Trasse der Rheinischen Bahn bis Duisburg führen.“

Der Westen: Ruhrgebiet plant einen Rad-Schnellweg