Schnellspanner und Radsicherung zusammen

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Gerade Menschen mit schnellen Fahrrädern wollen häufig nicht auf die Vorteile von Schnellspannern verzichten: die schnelle, extrem stabile Befestigung und eine Montage ohne Werkzeug. In einer Stadt wie Berlin kannst du ein Fahrrad mit Schnellspannern aber quasi nicht auf der Straße stehenlassen. Klar, es gibt Inbus, Fünfklant- und Pitlock-Diebstahlsicherungen für die Laufräder. Aber dafür ist eben doch immer ein Werkzeug extra nötig und gerade bei der Pitlock-Sicherung ist extrem auf das Anzugs-Drehmoment zu achten. Zuviel Schwung beim Festziehen der Radsicherung führt schnell zu einer gerissenen Achse. Die französiche Firma Zéfal hat sich Gedanken gemacht und einen Schnellspanner entwickelt, der sich nur öffnen lässt wenn das Rad auf dem Kopf steht. Ist dein Rennrad an einen festen Gegenstand angeschlossen, lässt sich das Rad in der Regel nicht mehr auf den Kopf drehen- die Laufräder sind gesichert! Das Ganze funktioniert mit einem kleinen beweglichen Stift im Innern des Schnellspanners. Eine Radsicherung völlig ohne zusätzliches Werkzeug mit der Stabilität eines herkömmlichen Schnellspanners.

via zéfal

Fahrradfreundliche Städte

Auf Copenhagenize wurde gerade eine Liste fahrradfreundlicher Städte weltweit veröffentlicht. Diese bei weitem nicht vollständige Liste vereint sehr große (z.B. Tokio mit 8,5 Millionen Einwohnern) und kleine Städte (Davis, Californien mit knapp 65.000 Einwohnern). Deshalb ist die Vergleichbarkeit der Zahlen begrenzt. Copenhagenize hat aus Deutschland vier Städte in seine Liste aufgenommen: Münster, Tübingen, München, Berlin. Ergänzt habe ich die Orte Bremen, Oldenburg, Freiburg, Erlangen. Gibt es weitere größere Städte in Deutschland (und weltweit) mit hohem Fahrradanteil?

Kopenhagen, Dänemark – 55%
Groningen, Niederlande – 55%
Assen, Niederlande – 40%
Amsterdam, Niederlande – 40%
Münster, Deutschland – 40%
Utrecht, Niederlande – 33%
Ferrara, Italien – 30%
Malmö, Schweden – 30%
Linköping, Schweden – 30%
Västerås, Schweden – 30%
Göttingen, Deutschland – 28%
Freiburg , Deutschland – 26%
Odense, Dänemark – 25%
Basel, Switzerland – 25%
Osaka, Japan – 25% [geschätzt]
Bologna, Italien – 25%
Parma, Italien – 25%
Bamberg, Deutschland – 22%
Bremen, Deutschland – 22%
Oldenburg, Deutschland – 22%
Oulu, Finnland – 20%
Rotterdam, Niederlande – 20-25%
Bern, Schweiz – 20%
Aarhus, Dänemark – 20%
Potsdam, Deutschland – 20%
Tübingen, Deutschland – 20%
Tokio, Japan – 20% [geschätzt]
York, Großbritannien – 18%
Kiel, Deutschland – 17%
Erlangen, Deutschland – 16%
Graz, Österreich – 16%
München, Deutschland – 15%
Davis, USA – 15%
Cambridge, Großbritannien – 15%
Berlin, Deutschland – 15%
Turku, Finnland – 11%
Stockholm, Schweden – 10%

copenhagenize.com

Hugo & Treats: Keep Pedalling

Das Video Keep Pedalling von Hugo und den Treats wurde an einem einzigen Tag in Brunswick, North Melbourne in Australien aufgenommen. Dort fand Ende März der Brunswick Free Ride statt, eine Mischung aus Critical Mass und Karneval auf Rädern. Musik: entspannter Hiphop, ab 3:30 Minuten wird „Bicycle Race“ von Queen zitiert. Text: „No politics, just Bicycles.“
The Brunswick Free Ride
Hugo bei Myspace
via: Cyclelicious

Berlin Wedding: Fahrradunfall mit Fahrerflucht

Ein 79-jähriger Radfahrer wurde gestern in Berlin Wedding verletzt. Er befuhr die Genter Straße auf dem Gehweg und kollidierte dort mit einem aus einer Tiefgarage ausfahrenden Fahrzeug. Ohne sich um den Verletzten zu kümmern, entfernte sich der Fahrzeugführer vom Unfallort. Eine Zeugin konnte sich allerdings sowohl die Gesichter merken als auch das Kennzeichen notieren.

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MyBikeLane

Das Internetprojekt MyBikeLane will Verstöße gegen das Park- und Halteverbot auf Radwegen weltweit dokumentieren. Untertitel: „Bike Lane Violations from Around the World“. Einige Tausend Reports sind bereits zusammengekommen und es werden täglich mehr. Nach einem Klick ist man registriert, ein weiterer Klick führt einen zu einem Formular, auf dem man ganz leicht Übertretungen dokumentieren sowie Fotos hochladen kann. Die Leute von MyBikeLane haben auch eine API eingebaut, sodass man die Daten der Seite leicht auf anderen Internetseiten einbinden kann. Leider sind in Berlin noch keine Fälle dokumentiert, aber das kann sich ja ändern.

Das Foto zeigt einen Fake-Verstoß gegen das Halteverbot auf Fahrradwegen, schließlich ist heute der 40. Jahrestag der Mondlandung.

MyBikeLane
Foto: MyBikeLane

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Verkehrsmittelwahl von Verkehrsministern

Die Allianz pro Schiene hat eine Umfrage unter deutschen Umwelt- und Verkehrsministern zu ihrer Wahl der Verkehrsmittel gemacht. Danach sind viele Minister sind mit der eigenen Verkehrsmittelwahl nicht zufrieden. „Gefragt waren Angaben zur Verkehrsmittelwahl bei der Fahrt ins Büro, bei Dienstreisen und im Urlaub, während gleichzeitig Kriterien für die Wahl bewertet werden sollten. „Sachzwang“ kreuzte die große Mehrheit der Minister an, wenn es darum ging, die Fahrt mit dem Dienstwagen zu begründen. Andere Kriterien wie „Preis“ oder „Gewohnheit“ waren den Angaben zufolge wenig ausschlaggebend, „Umweltverträglichkeit“ und „Bequemlichkeit“ kamen häufig erst an zweiter oder dritter Stelle. „Prestige“ als Grund für die Wahl des Verkehrsmittels landete weit abgeschlagen auf dem letzten Platz.“

Die Antworten der Minister fielen sehr unterschiedlich aus. Während Bundesverkehrsminister Tiefensee (SPD) 60 Prozent seiner Fahrten im Auto verbringt (Flugzeug: 20 %, Bahn: 15 % und zu Fuß 5 %), schätzt  Bremens Verkehrssenator seinen persönlichen Modal Split so ein: (50 % ÖPNV, 30 % Fahrrad, 10 % Fuß, 10 % Auto). Berlins Verkehrssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) hat eine Antwort dezidiert abgelehnt.
Allianz pro Schiene: Mein Urlaub ist Urlaub von der Mobilität
via: Fahrradportal

Zwei Fahrradunfälle

In Pankow „übersah“ heute früh ein Autofahrer einen vorfahrtberechtigten Radfahrer. Der Unfall ereignete sich an der Dunker- Ecke Wichertstraße. Der Radfahrer wurde verletzt.

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Ein weiterer Unfall ereignete sich gestern in Buckow. Beim Linksabbiegen „übersah“ eine Autofahrerin den ihr entgegenkommenden Radfahrer und verletzte ihn schwer. Die Autofahrerin wollte von der Rudower Chaussee in die Lipschitzallee abbiegen.

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Ab sofort keine Fahrräder in der S-Bahn

Weil immer weniger Züge auf der Berliner S-Bahn fahren, dürfen Fahrräder ab sofort nicht mehr mitgenommen werden. In einer Sonderausgabe des Kundenmagazins Punkt 3, das die S-Bahn ab Montag verteilt, heißt es fettgedruckt: „Die Fahrradmitnahme in den Entlastungszügen RE 7, RB 14, RE 1 und RE 6 sowie im gesamten S-Bahn-Netz und in den Ersatzverkehren ist derzeit leider nicht möglich.“ Damit soll Platz geschaffen werden für mehr Fahrgäste. Das Nahverkehrsunternehmen schränkt den Verkehr ab Montag weiter ein. Insgesamt 19 S-Bahnhöfe sind vom S-Bahnverkehr komplett abgehängt.
taz: S-Bahn versinkt im Chaos

Internationales Festival des Fahrrad-Videos

Das Internationale Festival des Fahrrad-Videos (ICVF) findet in diesem Jahr in Bochum/Herne vom 2. bis zum 4. Oktober statt. Alljährlich im Spätsommer trifft sich die internationale Szene des Fahrrad-Videos auf dem ICVF, um den Stand der Kunst zu demonstrieren und den Preis – die Goldene Kurbel – abzuräumen. Der im Jahr 2009 zum vierten Mal laufende Wettbewerb hat sich über die Jahre einen festen Platz im Kalender der Fahrradkultur und der Kurzfilmfestivals erarbeitet. Noch kann man Videos für den Wettbewerb einreichen, der Einsendeschluss für Filmbeiträge wurde auf den 15. August 2009 verschoben.

Neben den Film-Award gibt es auch einen sportlichen Wettstreit: In diesem Jahr wird zum ersten Mal als ein Sprintrennen über 800 Meter ausgetragen. Es findet auf der Bochumer Radbahn statt und bildet den sportlichen Abschluss des International Cycling Video Festivals.

Internationales Festival des Fahrrad-Videos

Fahrradkirche

biketemple.jpgIn Portland in Oregon (USA) gibt es eine Fahrradkirche. Mit Kirche meinen wir nicht ein sakrales Bauwerk des Christentums, eine popelige Dorfkirche oder so, sondern Kirche steht hier für Gemeinschaft religiöser Menschen. Die Biketemple genannte Kirche verehrt das Fahrrad als Ausdruck des heiligen Gottes (respektive Allahs, Buddhas, etc.). Auf der Fahrradkirchenwebsite heißt es: „The Bike Temple is a non-profit, pan-faith movement that seeks to heal the world by having fun and deepening people’s relationship with their venerated transportation form. Welcoming devotees and divinity doubters alike.“ Auf deutsch etwa: „Die Fahrradkirche ist eine panreligiöse Non-Profit-Bewegung, die danach strebt, die Welt zu retten, indem sie Spaß hat und die Beziehungen des Menschen zur verehrten Transportform vertieft. Wir heißen Anhänger des göttlichen Glaubens und Zweifler gleichermaßen willkommen!“

Was kommmt als nächstes? Von Opfergaben an den Fahrradgott in Form alter Räder müssen wir abraten. Schließlich ist jedes, auch das älteste Fahrrad verehrungswürdig und verdient ein Gnadenbrot in der Garage. Wenn die Fahrradreligion die Katholische Kirche und die vielen Spielarten Protestantischer Kirchen in den USA überholt oder ihnen den Rückstrahler zeigt, dann sollte man an einen Fahrradfriedhof denken. Statt der Grabsteine stehen dann Mountainbikes oder Fixed-Gear-Maschinen, Kiezcruiser oder Hollandräder auf den Gräbern, je nach persönlicher Ausprägung der Fahrradglaubens. Und natürlich wird die Fahrradkirche bald Missionare entsenden, damit die Menschheit auf dem richtigen Weg radelt. Wir warten auf die Ankunft der ersten Fahrradprediger in Berlin.

biketemple.org
via: BikePortland

Fahrradpolizei Falkensee – erste Erfahrungen

Ad-hoc-news.de widmet sich mit einem Artikel der neuen Fahrrad-Polizeistaffel aus Falkensee. Am 2.7. hatten wir darüber berichtet. An dieser Stelle nur einige Zitate von Polizisten:

„Entweder sie kennen die Regeln gar nicht. Und wenn doch, dann ignorieren sie sie einfach.“

„Besonders die Älteren nehmen uns überhaupt nicht für voll.“

„Radfahrer neigen ohnehin dazu, Regeln großzügig auszulegen. Wenn aber die Gefahr gering ist, erwischt zu werden, nimmt das natürlich irgendwann Auswüchse an.“

Zum vollständigen Artikel

Falkensee ist Start- und Endpunkt der Radialroute 3 des Berliner Fahrradnetzes. (Fahrradkarte)

Tödlicher Fahrradunfall am 16.7.2009

Am 16.7.2009 befuhr ein 44-jähriger Radfahrer den Radweg der Sonnenallee und musste wegen eines unachtsamen Fußgängers, der die Straße überqueren wollte, stark abbremsen. Dabei stürzte er und zog sich schwere Verletzungen zu, denen er erlegen ist. Nach dem Fußgänger, der sich vom Unfallort entfernte, wird gesucht.

Zur Pressemeldung

Leider ist dies kein seltenes Problem. Radwege werden von Fußgängern nicht wahr- oder ernstgenommen, sie werden oft überquert, ohne dass auf ihnen mit Verkehr gerechnet wird. Auf der Fahrbahn hingegen wird meist mit Verkehr gerechnet, Fußgänger überzeugen sich im Regelfall von der Überquerbarkeit.

Berlin: Kein S-Bahn-Verkehr zwischen Ostbahnhof und Zoologischer Garten

Zwischen Berlin Ostbahnhof und Zoologischer Garten wird ab Montag der S-Bahn-Betrieb eingestellt. Das Thema „Fahrradmitnahme“ dürfte sich damit weitgehend erledigt haben. Zwischen Potsdam und Ostbahnhof fahren im Regionalverkehr etwa 4 Züge pro Stunde. Die Sperrung soll in etwa zweieinhalb Wochen dauern.

Quelle: Tagesspiegel

S-Bahn-Seite zum Verkehr ab 20.7.

Update:

Ebenso eingestellt werden die Teilstrecken:

– Springpfuhl – Wartenberg

– Westreuz – Nikolassee (wegen Bauarbeiten)

– Mühlenbeck-Mönchmühle – Blankenburg

– Adlershof – Schönefeld

– Strausberg – Strausberg Nord (m.W. derzeit schon Ersatzverkehr mit Bussen)

In einer Sondersendung im rbb sagt Betriebsratschef Heiner Wegener, dass er den 2,5-Wochen-Plan für unrealistisch hält. Erst nach einem Austausch aller Räder, die eine Laufleistung von mehr als 650.000 km hinter sich haben, dürfen die Züge wieder fahren. Es ist schwer vorstellbar, dass die Räder hunderter Züge innerhalb weniger Wochen getauscht werden können. Von 552 im Normalverkehr benötigten Viertelzügen (je 2 Wagen) stehen ab Montag nur noch 165 zur Verfügung. Die verbleibenden Strecken dürften somit überwiegend mit Kurzzügen (4 Wagen) bedient werden.