Fahrradfreundliche Städte

Auf Copenhagenize wurde gerade eine Liste fahrradfreundlicher Städte weltweit veröffentlicht. Diese bei weitem nicht vollständige Liste vereint sehr große (z.B. Tokio mit 8,5 Millionen Einwohnern) und kleine Städte (Davis, Californien mit knapp 65.000 Einwohnern). Deshalb ist die Vergleichbarkeit der Zahlen begrenzt. Copenhagenize hat aus Deutschland vier Städte in seine Liste aufgenommen: Münster, Tübingen, München, Berlin. Ergänzt habe ich die Orte Bremen, Oldenburg, Freiburg, Erlangen. Gibt es weitere größere Städte in Deutschland (und weltweit) mit hohem Fahrradanteil?

Kopenhagen, Dänemark – 55%
Groningen, Niederlande – 55%
Assen, Niederlande – 40%
Amsterdam, Niederlande – 40%
Münster, Deutschland – 40%
Utrecht, Niederlande – 33%
Ferrara, Italien – 30%
Malmö, Schweden – 30%
Linköping, Schweden – 30%
Västerås, Schweden – 30%
Göttingen, Deutschland – 28%
Freiburg , Deutschland – 26%
Odense, Dänemark – 25%
Basel, Switzerland – 25%
Osaka, Japan – 25% [geschätzt]
Bologna, Italien – 25%
Parma, Italien – 25%
Bamberg, Deutschland – 22%
Bremen, Deutschland – 22%
Oldenburg, Deutschland – 22%
Oulu, Finnland – 20%
Rotterdam, Niederlande – 20-25%
Bern, Schweiz – 20%
Aarhus, Dänemark – 20%
Potsdam, Deutschland – 20%
Tübingen, Deutschland – 20%
Tokio, Japan – 20% [geschätzt]
York, Großbritannien – 18%
Kiel, Deutschland – 17%
Erlangen, Deutschland – 16%
Graz, Österreich – 16%
München, Deutschland – 15%
Davis, USA – 15%
Cambridge, Großbritannien – 15%
Berlin, Deutschland – 15%
Turku, Finnland – 11%
Stockholm, Schweden – 10%

copenhagenize.com

7 thoughts on “Fahrradfreundliche Städte

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  1. Ergänzt: Bamberg, Graz, Kiel, Potsdam, Göttingen.

  2. wie kommst du denn darauf, dass potsdam fahrradfreundlich wäre?
    über den dortigen prozentualen radverkehrsanteil?
    potsdam ist nie im leben fahrradfreundlich. erleb ich immer wieder auf dem weg in die dortige uni.
    ich glaube, der radverkehrsanteil ist kein anzeichen für eine fahrradfreundliche stadt, sondern die infrastruktur. und da vor allem die anschließmöglichlkeiten an bahnhöfen und im sonstigen stadtgebiet. naja, aber muss ich ja nicht vll euch erzählen, sondern den komischen copenhagenizern…

  3. Ich habe das auch bei Copenhagenize schon gesagt: Ich finde es recht zweifelhaft, die Zahlen einfach so nebeneinander zu stellen. Die verwendeten Erhebungsmethoden werden sich vermutlich massiv unterscheiden und die Fehlerstreuung wird groß sein. Außerdem stammen die Daten aus sehr verschiedenen Jahren (bei Berlin waren zuerst noch die 10% aus 1998 angegeben; das wurde inzwischen aktualisiert).

    Ein anderes Problem ist der Ansatz, den Anteil des Fahrradverkehrs als Indikator für die Fahrradfreundlichkeit zu verwenden. Während die grundsätzliche Idee nicht abwegig ist, sollte man trotzdem lieber den gesamten Modal Split betrachten. Wenn dieser in Stadt A Auto 50 – Fahrrad 10 – FußgängerInnen 20 – ÖPNV 20 ist und in Stadt B 20 – 10 – 40 – 30, wäre B wohl definitiv die fahrradfreundlichere Stadt.

  4. Hanoi, Saigon, Phnom Penh…

  5. Da frage ich mich ja, wo die ganzen chinesischen und weiteren ostasiatischen Städte liegen, in denen das Fahrrad noch den größten Teil des Verkehrs ausmacht… Und nicht gerade weil die Leute alle so fahrradbegeistert wären, sondern wohl eher mangels Alternative.

  6. Die Einwände von Johannes und Harald sind berechtigt. Sicherlich ist es nicht zulässig, vom Radverkehrsanteil direkt auf die Fahrradfreundlichkeit eines Ortes zu schließen. Schon gar nicht war beabsichtigt, den Grad der Radfahrerfreundlichkeit zu quantifizieren, etwa, dass Amsterdam (40%) doppelt so radfahrerfreundlich ist wie Potsdam (20%). Dennoch ist meines Erachtens der Anteil der Radfahrer am gesamten Verkehr ein Indikator. Andere Indikatoren wären die Zahl der Unfälle pro Millionen Radfahrten oder pro Million Fahrradkilometer, die Radverkehrsinfrastruktur, die gesellschaftliche Akzeptanz der Radfahrer (in manchen Ländern gilt das Rad immer noch als das Verkehrsmittel der Armen und ist deshalb entsprechend unbeliebt) und die die Verzahnung des Radfahrens mit dem öffentlichen Nahverkehrssystem.

  7. Noch eine Anmerkung zu den Berliner Zahlen: der gefühlte Radverkehrsanteil hat bereits im letzten Jahr die 13-Prozent-Marke überschritten, jetzt sagt der Senat: 15 Prozent aller Wege werden mit dem Fahrrad durchgeführt.

    Berliner Morgenpost: „Nach aktuellen Verkehrszählungen des Senats boomt der Radverkehr in Berlin weiter. Nachdem in den vergangenen Jahren der Anteil des Radverkehrs von sechs auf zwölf Prozent gestiegen war, liegt er inzwischen berlinweit bei rund 15 Prozent.“

    http://www.morgenpost.de/berlin/article1139506/Berlin_bekommt_56_neue_Radwege.html

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