Sternfahrt mit 250.000 Teilnehmern

Mehr als 250 000 Radfahrer aus dem gesamten Bundesgebiet haben am Sonntag in Berlin auf der 31. Sternfahrt des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) für eine nachhaltige Verkehrspolitik demonstriert. Damit hätten sich die Erwartungen erfüllt, sagte der ADFC-Landesvorsitzende Benno Koch. Insgesamt standen für die Teilnehmer 18 Routen zur Auswahl, die am Großen Stern zusammenliefen. Höhepunkt der Tour war wie in den Vorjahren die Fahrt über die beiden gesperrten Autobahnabschnitte in Berlin. Für mehrere Kilometer führten die Strecken über Teile der Avus (A 115) und den Südring (A 100).

Die längste Anfahrt hatten 15 trainierte Radfahrer, die bereits um vier Uhr in der Früh in Greifswald gestartet waren, um nach 240 Kilometern rechtzeitig auf der Strasse des 17. Juni zwischen dem Großen Stern und dem Brandenburger Tor einzutreffen.

Presseberichterstattung:
Tagesspiegel: 250.000 bei Fahrrad-Sternfahrt
Berliner Morgenpost: Berlin tritt für den Umweltschutz in die Pedale

Fahrradbrücke Kaisersteg verbindet Stadtteile

In den nächsten Wochen nimmt ein lange geplantes Fahrradbrückenprojekt Gestalt an: der historische Kaisersteg zwischen den Stadtteilen Oberschöneweide und Niederschöneweide.
Fahrradbrücke Kaisersteg
An dieser Stelle hatte im Jahre 1897 die AEG eine Fußgängerbrücke zwischen der Laufener Straße in Oberschweineöde Oberschöneweide und der Hasselwerder Straße südlich der Spree gebaut. Die stählerne Hängekonstruktion, die im April 1945 von den Nazis zerstört worden war, prägte lange die Flusslandschaft. Nun wird die 60 Jahre vermisste Verbindung als Fahrradbrücke neu gebaut. Ein Schwimmkran wird in der nächsten Woche einen riesigen Pylon auf einen Betonsockel in der Spree stellen. Und am 06.06.2007 wird das 48,3 m lange Brückensegment montiert. In hoffentlich nicht allzu ferner Zeit wird die fünf Meter breite Fahrradbrücke beide Stadtteile miteinander verbinden.
Platz der Fahrradbrücke bei Google Maps

Fahrrad-Reparatur: Richtig Platten flicken

Die klassische Fahrradpanne ist der Platten, entweder der schleichende Platten, der dich zwingt, jeden Morgen zur Luftpumpe zu greifen, oder der rasante, der von jetzt auf nun das Weiterfahren verhindert. Aber ein Platten ist kein Drama! Guckst du Video, weißt du, wie du Platten flicken kannst. Ein Reparatur-Video der Rad-Spannerei.

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67 Millionen Fahrräder rollen durch Deutschland

Immer mehr Bundesbürger haben ein Fahrrad. Wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Europäischen Tages des Fahrrades am 3. Juni 2007 mitteilt, standen 66,8 Millionen Fahrräder zu Beginn des Jahres 2006 in den privaten Haushalten. Im Vergleich zum Jahr 2000 (60,8 Millionen) war das ein Plus von 6 Millionen oder 10%. Damit besaßen nach Ergebnissen der Laufenden Wirtschaftsrechnungen 81% der Privathaushalte mindestens ein Fahrrad. Haushalte von Paaren mit Kindern erreichten im Jahr 2006 mit 96% nahezu eine Vollausstattung, dagegen hatten nur zwei Drittel der allein Lebenden (66%) ein Fahrrad.
Statistisches Bundesamt: Zahl der Woche

55. Tour de Berlin 2007

Die Tour de Berlin 2007 ist mit 26 Teams aus sieben Ländern hochkarätig besetzt. Dabei sind unter anderem die Nationalmannschaften von Australien, Italien und Dänemark. Das Fünf-Etappen-Rennen hat am 25.5.2007 begonnen und endet am Pfingstmontag mit dem Straßenrennen „Berlin – Premnitz – Berlin“. Start und Ziel des Straßenrennens ist am Tauentzien in der Westberliner City.

Hier ein Bild von heute morgen, als das Einzelzeitfahren in Lehnitz/Oranienburg über eine Distanz von 16,4 Kilometern stattfand.
Weitere Fotos: Flickr-Set 55. Tour de Berlin 2007

55. Tour de Berlin 2007 - Einzelzeitfahren Oranienburg

Polizei überprüft Critical-Mass-Biker

Critical Mass Berlin Mai 2007Als sich heute zwischen 16:00 und 17:00 Uhr am Heinrichplatz die Critical Mass Biker trafen, war die Polizei schon da. Nachdem die Polizisten die Ansammlung von Bikern auf der Mittelinsel eine Weile beobachtet hatten, schritten sie zur Tat. Fahrräder wurden überprüft, ob sie gestohlen waren, Gurken wurden auf ihre Verkehrssicherheit gecheckt. So wurde eifrig am Rad gedreht, um zu prüfen, ob Dynamos funktionieren. Viele Biker empfanden diese Polizeikontrollen als Schikane. Wenn es das Ziel der Polizei war, die Hälfte der Leute zu vertreiben, dann muss man sagen „Herzlichen Glückwunsch! Plan übererfüllt!“ Nur noch wenige Biker machten sich danach verspätet auf zur Critical Mass.

Rechtsabbieger verletzt Radfahrerin schwer

Gestern Mittag wurde bei einem Unfall eine Radfahrerin im Bezirk Pankow schwer verletzt. Ein 38-jähriger Auto-Fahrer bog gegen 13 Uhr 15 aus der Bötzowstraße nach rechts in die Straße Am Friedrichshain ab und übersah dabei die 77-Jährige, die die Straße Am Friedrichshain in Richtung Greifwalder Straße befuhr. Die Radfahrerin stürzte in Folge des Zusammenstoßes und kam mit schweren Kopfverletzungen in ein Krankenhaus, wo sie notoperiert wurde.

Bei den vielen Unfällen mit Radfahrerbeteiligung fällt auf, dass immer mehr ältere Menschen betroffen sind. Senioren sind die eigentlich Leidtragenden unter den vielen Radfahreropfern. Wo jüngere Radfahrer noch in der Lage sind, das Fehlverhalten von Autofahrern zu antizipieren und blitzschnell reagieren können, wenn Laster, Busse oder Autos die Vorfahrt nehmen, da sehen Senioren alt aus. Sie sind nicht mehr so reaktionsschnell, sie befahren zu 100 Prozent einen Radweg und sie vertrauen blind darauf, dass andere Verkehrsteilnehmer richtig handeln. Und das macht einen alten Menschen auf dem Fahrrad relativ häufig zu einem Opfer.
Pressemeldung der Berliner Polizei
Unfallstelle bei Google Maps

Vizeweltmeister Erik Zabel

Die Dopingbeichten von Erik Zabel und Rolf Aldag werden in den Medien zu Recht unterschiedlich wahrgenommen. Während Aldag erstaunlich cool davon redete, dass er sich über Jahre systematisch den Junkie-Schuss in das Tattoo auf dem rechten Oberarm gesetzt hatte, rang Zabel mit den Tränen, als er seinen einwöchentlichen Dopingversuch im Jahre 1996 gestand. Während Zabel nach dem Geständnis aus der Öffentlichkeit abtauchte, war der ehemalige Wasserträger Aldag keineswegs um Worte verlegen. Am Abend trat er in der Sendung von Maybritt Illner auf und konnte dafür werben, dass er der Richtige sei, um das T-Online-Profi-Team aus dem Doping-Schlamassel zu führen.

Eine Erinnerung an den fairen Radsportler Erik Zabel ist das Finale der Straßen-Radweltmeisterschaft 2006 im österreichischen Salzburg, als Erik Zabel hinter Paolo Bettini Zweiter wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte Zabel nach eigenen Angaben bereits mehr als zehn Jahre nicht gedopt.
[youtube]FBDt4xF90Ts[/youtube]

Sendung Maybritt Illner vom 24.05.2007 (Link wird nachgereicht)
Stern: Die Tränen eines Champions
Welt Online: Warum Erik Zabel Respekt verdient

Heute zu Critical Mass!

„Alles was in Berlin zwei Räder hat, trifft sich spontan an jedem letzten Freitag im Monat so um 16.00 am Heinrichplatz. Von dort aus fahren wir dann gemeinsam durch unsere schöne Stadt. Wenn genug Leute mitmachen, werden wir die kritische Masse erreichen, die was bewegen kann. Wer dazu Lust hat, fährt mit und lädt Freunde und Freundinnen dazu ein. Auch die Route der Fahrt ergibt sich nach Lust und Laune Aller, die dabei sind. Wir haben Freude am Radfahren, lieben unsere Räder und wollen das auch zeigen. Bringt eure Klingeln, Pfeifen oder Hupen mit! Wir sind keine organisierte Demonstration. Wir sind der Verkehr!“

Zitat aus dem Critical Mass Berlin Blog, an dem zur Zeit noch herumgeschraubt wird.
Critical Mass: 16:00 Uhr am Heinrichplatz

Zabel: „Ich habe gedopt, weil es ging“

Erst gesteht Rolf Aldag ein systematisches Doping über Jahre. Gekauft habe er seine Epo-Rationen über das Internet, berichtet Aldag auf der Pressekonferenz der Telekom. Dann ergreift Erik Zabel das Wort und entschuldigt sich unter Tränen für seinen „einmaligen Dopingversuch“. „Wenn ich will, dass mein Sohn einen sauberen Sport betreibt, dann kann ich ihn nicht mehr anlügen“, sagt Zabel und fügt hinzu: „Ich habe meine Karriere an der Garderobe abgegeben und lege meine Zukunft in die Hände der Journalisten und Fans. Es war eine Bauchentscheidung, meine Vergangenheit offenzulegen, damit der Radsport vielleicht eine Zukunft hat.“ Vielleicht hat der professionelle Radsport seine Zukunft bereits hinter sich.

Die große Beichte im Radsport

In einer Stunde wird die Telekom eine Pressekonferenz mit Stapleton, Frommert und Aldag machen, live übertragen vom ZDF. Man muss kein Prophet sein, um vorherzusagen, dass danach das Doping-Gebäude im Radsport eingestürzt sein wird. Geknackt hatte es schon länger im Gebälk, aber mit den Aussagen der Freiburger Ärzte scheinen nun Stützpfeiler wegzubrechen, die das ganze Haus zum Einsturz bringen. Alle haben gedopt, nur Jan Ullrich nicht. Bei seinem großen Talent hatte Ullrich es nicht nötig, zu dopen, meint sein Anwalt.

Mahnrad Ostseestraße Ecke Greifswalder

Mahnrad Ostseestraße Ecke Greifswalder Straße in Berlin
An der Kreuzung Ostseestraße und Greifswalder Straße im Bezirk Pankow in Berlin steht ein weißes Mahnrad. Es soll daran erinnern, dass an dieser Stelle am 16. April 2007 ein Radfahrer im Sattel starb. Er wurde von einem die Ostseestraße befahrenden und in die Greifswalder Straße nach rechts abbiegenden Lastwagen überollt und tödlich verletzt.
Größeres Foto des Mahnrads

RadZeit Nummer 2 / 2007 erschienen

RadZeit 2 2007Ein glücklicher Küchenchef grinst vom Titelblatt der neuen RadZeit und freut sich, dass er für sein Café in Köpenick Reklame machen darf. Im Heft geht es ebenfalls sehr harmonisch zu. Kritik an der Potsdamer Provinzposse Fahrradschiebestrecke in den Schlossgärten? Ja, aber bitte moderat formuliert und als Gegenpart ein Interview mit Martina Woiwode, in der Potsdamer Stadtverwaltung zuständig für den Radwegebau, die wortreich darlegt, dass im Grunde nichts passiert. Originalzitat Woiwode: „Für den Weg im Königswald ist eine gemeinsame Lösung mit der Forstverwaltung zu finden. Es ist vorstellbar, dass die Stadt Potsdam eine Ausbauplanung anschiebt und Fördermittel beantragt. Hierzu sollen dieses Jahr weitere Gespäche aufgenommen werden, so dass eine mittelfristige Verbesserung in Aussicht steht“ (RadZeit 2 2007, Seite 25). Politik nach Gutsherrenart, wo selbst das Beantragen von EU-Fördermitteln als Gnade der Obrigkeit gegenüber den Radfahrern erscheint.
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Sinfonie für singende Räder

Die Tour de France wird in diesem Jahr am 7. Juli in London starten. Die Bike-Show wird aus diesem Anlass eine „Sinfonie für singende Fahrräder“ uraufführen. Mindestens zwölf in weiße Anzüge gekleidete Akteure werden auf speziell präparierten Bikes die Sinfonie spielen. Die Räder haben normale Dynamos, an die kleine Lautsprecher angeschlossen werden. Der Speaker-Sound wird durch unterschiedlich lange Resonanzröhren verstärkt, sodass sich eine möglichst wohlklingende Kakophonie bewegender Räder ergibt.
The Bike Show: Symphony for Singing Bicycles: 7 July 2007
The Bike Show: Ausgabe von 12. März 2007 über die Sinfonie

Lastwagen in Berlin biegt nach rechts ab

Es treibt einem die Tränen in die Augen, wenn man sieht, wieviel Opfer unter den Radfahrern gebracht werden müssen, ohne dass sich irgend etwas tut. Der Fall von heute:

„Tödliche Verletzungen erlitt heute Vormittag ein 63-jähriger Radfahrer, der auf der Roedernallee in Reinickendorf von einem Lastkraftwagen erfasst wurde.

Er war gegen 11 Uhr 30 auf dem Radweg in Richtung Flottenstraße unterwegs, als der 46-jährige Lkw-Fahrer an einer Tankstellenzufahrt nach rechts abbog. Dabei übersah er den 63-Jährigen, der durch den Zusammenstoß vom Rad geschleudert und mehrere Meter von dem Lkw mitgeschleift wurde. Der Verletzte kam in ein Krankenhaus, wo er seinen Verletzungen am Nachmittag erlag.“

Ich als Autofahrer muss mich doch auch umsehen und auf die Radfahrer achten, warum können das die LKW-Fahrer nicht? Warum bleiben die Lastwagenfahrer bei gefährlichen Abbiegemanövern nicht stehen und fahren Meter für Meter weiter, damit Radfahrer reagieren können? Warum wird verdammt noch mal der Dobri-Spiegel nicht eingeführt? Warum werben nicht wenigstens sicherheitsbewusste Transportfirmen damit, dass sie den Spiegel einsetzen, ohne dass er Pflicht ist? Warum muss jeden Monat ein Radfahrer in Berlin unter einem Lastwagen sterben?
Pressemeldung der Berliner Polizei
Unfallstelle bei Google Maps