Tour-de-France-Apotheke: Amphetamin

Amphetamin ist eine synthetische Substanz, die bereits Ende des 19. Jahrhunderts vom Chemiker Lazar Edeleanu gefunden wurde.

Amphetamin ist ein sogenanntes Sympathomimetikum, das heißt es wirkt stimulierend auf den Sympathikus ein. Im Gehirn bewirkt Amphetamin die Ausschüttung und Wiederaufnahmehemmung von Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin, dadurch ergibt sich eine enorm hohe Konzentration dieser 3 Neurotransmitter bzw. Hormone. Durch Amphetamin werden Kraft, Schnelligkeit sowie die Libido gesteigert, Gefühle wie Hunger, Durst, Müdigkeit und Schmerzen werden ausgeschaltet. Diese Eigenschaften machen Amphetamin zu einem idealen Dopingmittel für Radrennfahrer.

Bis 1939 war Amphetamin in Deutschland frei verkaufbar, danach wurde der Verkauf reguliert. Im Radrennsport hatte Amphetamin in den fünfziger und sechziger Jahren seine große Zeit, als es noch keine Dopingvorschriften gab. Die ersten Doping-Kontrollen bei der Tour de France wurden 1966 durchgeführt.

Heute vor vierzig Jahren, am 13. Juli 1967, kollabierte der englische Tour-Rennfahrer Tom Simpson mit einer Überdosis Amphetamin im Körper beim Anstieg zum Mont Verdoux und verlor das Bewußtsein. Trotz einer durchgeführten Herz-Lungen-Wiederbelebung verstarb er noch am Ort des Zusammenbruchs.

Wegen der leichten Nachweisbarkeit spielt Amphetamin im Leistungssport mit echten Dopingkontrollen heute keine große Rolle mehr.

Wkipedia über Amphetamin
Wikipedia über Tom Simpson
Uni Regensburg: Doping mit Amphetamin (pdf)

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