Nicht einfach, einen Käfig zu bauen, mit dem man einen perfekten Überschlag auf dem Fahrrad vollziehen kann.
via: Bike Portland
Neue ICE mit Fahrradmitnahme
Die Deutsche Bahn gibt ihren jahrelangen Widerstand gegen eine Fahrradmitnahme im ICE offensichtlich auf. Bahnchef Hartmut Mehdorn, der zur Zeit wegen einer Spitzelaffäre stark unter Beschuss ist, erklärte in einem Treffen mit EU-Abgeordneten: „Bei den neuen Hochgeschwindigkeitsprodukten werden wir ein Mehrzweckabteil mit besonderer Einstiegsmöglichkeit versehen, das dann auch die Fahrrad-Mitnahme ermöglicht“ Sollte die Ankündigung Wirklichkeit werden, setzt die Bahn damit die Forderung von EU-Parlament sowie Bundestag und Bundesrat um. Michael Cramer, grünes Mitglied des Europäischen Parlaments, stellte dazu fest: „Der Kurswechsel der DB AG ist zu begrüßen. Da die bisherigen ICE-Züge noch jahrzehntelang im Einsatz sind, sollte nach dem Thalys-Vorbild auch eine Nachrüstung in Angriff genommen werden.“
Michael Cramer: Kurswechsel bei der Bahn: neue ICE sollen Fahrradmitnahme ermöglichen
Stirbt die Kettenschaltung aus?
Nabenschaltungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Das liegt zum einen an den Neuerungen: 8 und 9 Gänge, ein Übersetzungsbereich von über 300 Prozent und weiches Schaltverhalten lassen Nachteile wie Gewicht und aufwändige Reparatur in den Hintergrund treten. Zum anderen ist der Leidensdruck angesichts miserabler Stabilität der Kettenschaltungs-Komponenten wie Ritzelpaket und Kette enorm hoch. Noch in den 80er Jahren wurden durchschnittliche Ketten und Ritzel mit Laufleistungen von 5000 und mehr Kilometern produziert. Wir beobachten bei 2000 Kilometern heute bereits mittleren bis starken Verschleiß von Kette und Ritzeln bei Kettenschaltungen! Ein modernes Getriebe einer Nabenschaltung hält unserer Erfahrung nach mindestens doppelt solange. Darüber hinaus wird der Anwendungsbereich auch über zusätzliche Features immer mehr erweitert: Nabenschaltung in Verbindung mit Rennlenker setzte noch vor kurzem umständliche Konstruktionen zur Befestigung des Schalters voraus.
Aber sowohl für Rohloff
als auch für Shimano 8-Gang

gibt es mittlerweile Lösungen die auf einen normalen Rennbügel zugeschnitten sind. Die Firma Jtek, von der dieser hübsche kleine Hebel kommt, hat noch allerlei andere sehr gelungene problemsolver fürs Fahrrad im Programm!
Um die Kettenschaltung für das Alltagsrad zu retten muss einiges geschehen. Weniger- und vor alle stabilere Zahnräder sind gefordert, von mir aus auch mit einem Verlust an Schaltkomfort bezahlt. Fahrräder sind Gebrauchsgegenstände die täglich in der Stadt bewegt werden und nicht permanent in der Werkstatt stehen können. Der Antrieb sollte sich an diesen Anforderungen orientieren.
„Kein Licht am Fahrrad: Gefängnis“
In der Pressestelle der Flensburger Polizei textet ein Naturtalent. Okay, mit der Kausalität nimmt man es dort oben an der Förde nicht ganz so genau, aber das muss man in Kauf nehmen, wenn dabei so wunderschöne Überschriften entstehen wie „Kein Licht am Fahrrad: Gefängnis“. Es geht aber noch besser, noch prägnanter, etwa „Ohne Licht am Rad: mehr als 1,5 Jahre Knast“ oder „Radler vergisst Licht anzuschalten: hohe Haftstrafe“.
„Flensburg (ots) – 090127.2 – Auf dem Fahrrad ohne Licht durch die Dunkelheit zu fahren ist an sich schon gefährlich – normalerweise kommt man dafür aber nicht gleich ins Gefängnis. Anders erging es einem 29-Jährigen heute Morgen nach einer Verkehrskontrolle des Ersten Polizeireviers. Gegen 01:20 Uhr kontrollierten die aufmerksamen Streifenbeamten einen Fahrradfahrer in der Flensburger Fußgängerzone, weil er ohne Beleuchtung fuhr. Plötzlich flüchtete der Mann mit seinem Rad – zunächst ohne ersichtlichen Grund – in Richtung Hafenspitze. Dort warf er das Rad weg und lief zu Fuß weiter. Die Beamten orderten Verstärkung und konnten den Flüchtigen schließlich auf einem Hinterhof am Hafendamm festnehmen. Dort hatte er sich in einem Gebüsch versteckt. Bei näherem Hinsehen wurde deutlich, was den Mann zur Flucht trieb: gegen ihn bestand ein Haftbefehl über 556 Tage. Zu allem Überfluss hatte er eine geringe Menge Heroin bei sich, und sein Fahrrad erwies sich als gestohlen. Die Beamten stellten Drogen und Fahrrad sicher. Darüber hinaus leiteten sie ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ein. Abschließend wurde der Beschuldigte der Justizvollzugsanstalt Flensburg überstellt.“
na-presseportal: POL-FL: Kein Licht am Fahrrad: Gefängnis
via: de.rec.fahrrad
Lastenräder in Delhi
Die Online-Installation Velowala zeigt die bunte Vielfalt mobiler Verkaufstände und Dienstleister in der indischen Metropole Delhi. Die Seite ist wie eine kleine Reise durch den farbenfrohen Subkontinent und war Teil der internationalen Design-Bienale in Saint-Etienne im letzten November.

Radfahrer sind seltener krank
Niederländische Arbeitnehmer die regelmäßig mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren sind seltener krank geschrieben. Sie versäumen durchschnittlich einen Arbeitstag weniger pro Jahr als nicht Rad fahrende Kollegen.
Zur Zeit fahren etwa ein Drittel aller Arbeitnehmer mit dem Rad zur Arbeit. Würden die Arbeitgeber das Radfahren mehr unterstützen und den Radfahreranteil um ein Prozent erhöhen, könnten sie so rund 27 Millionen Euro pro Jahr einsparen. Das ergab eine Untersuchung, die das Niederländische Verkehrsministerium und das Gesundheitsministerium in Auftrag gegeben hatte.
Ministerie van Verkeer en Waterstaat: Meer fietsen leidt tot lager ziekteverzuim en bespaart werkgevers 27 miljoen euro
via: Fahrradportal
Macht Flugpisten zu Radstrecken!
Die 14. Europäischen Fahrradkuriermeisterschaften werden vom 28. Mai bis zum 1. Juni 2009 auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof ausgetragen. Der von den Nazis erbaute Verkehrsflughafen im Berliner Bezirk Tempelhof wurde im Oktober 2008 geschlossen. Eine Nachnutzung des 386 Hektar großen Flughafengeländes ist bisher völig unklar, da freut es umso mehr, dass das ehemalige Mekka der Privatflieger wenigstens am letzten Maiwochenende einer sinnvollen Nutzung zugeführt wird. Hunderte von Profikurieren aus Europa und von überall her werden drei fünf Tage in vielen Disziplinen gegeneinander antreten: mainrace, dispo team race, cargo race, sprint race, uphill sprint (wo gibt es in Berlin denn einen Berg?), goldsprint und eine Menge fixed gear events von trackstand bis bike polo. Nichtfahrradkuriere sind wie immer willkommen.
ECMC Berlin 2009
via: bemme51
Lastenfahrräder XL
In einem Werbespot für CSX Transportation, der größten Eisenbahngesellschaft an der us-amerikanischen Ostküste, wird für die zweitbeste Möglichkeit geworben, große Gütermengen zu transportieren. Die beste ist natürlich der Transport per Lastenfahrrad.
Höhere Bußgelder für Radfahrer
Seit dem 1. Februar 2009 müssen sich Radfahrer, die gegen Verkehrsregeln verstoßen, auf erhöhte Bußgelder einstellen. Zwar bleiben die Verwarnungsgelder bis zu einer Höhe von 35 Euro, zu denen die meisten Verstöße im Fahrradverkehr gehören, unverändert. Indirekt sind aber auch Radfahrer von den gestiegenen Bußgeldern betroffen. Besonders wirkt sich das beim Missachten roter Ampeln aus. ADFC-Rechtsreferent Roland Huhn: „Die Bußgelder für Rotlichtverstöße betrugen bisher für motorisierte Verkehrsteilnehmer 50 bis 200 Euro und wurden differenziert auf 90 bis 360 Euro angehoben. Für Radfahrer sind die Beträge zu halbieren.“ Der ADFC betonte, dass bei allen Bußgeldern ab 40 Euro ein Punkt in Flensburg droht.
ADFC: Rote Ampel missachten, heißt Punkt riskieren
Das Paper Bicycle
In wenigen Wochen beginnt die Erstauslieferung des Paper Bicycle des schottischen Herstellers Carry Freedom. Das Paper Bike besteht aus langlebigem ChrMo-Stahl, Kunden wird eine lebenslange Garantie auf den Rahmen gewährt. Der Kettenkasten ist komplett geschlossen, Kabel und Züge sind in den Rahmen gelegt. Das Rad wird als Singlespeed ausgeliefert oder kann mit einer 3- und einer 8-Gang Nabenschaltung bestückt werden. Es wird in einer Einheitsgröße ausgeliefert, Sattelrohr und Vorbau lassen sich blitzschnell auf die richtige Körpergröße justieren. Gepäckträger vorn und hinten sowie ein Kindersitz sind anbaubar.

Große Vorteile hat das Paper Bicycle als Flottenfahrzeug etwa bei Fahrradvermietern. Der Kettenschutz ist bedruckbar und kann Werbung oder das Firmenlogo aufnehmen. Durch seinen niedrigen Schwerpunkt ist das Fahrrad von jedem leicht zu fahren und durch seine klare Formensprache hat das Rad einen hohen Wiedererkennungswert. Kaufen kann man das Paper Bicycle ab April 2009 bei used-Händlern.
„Fahrradwege mit Dach sind lustig“
In der Spiegel-Online Rubrik Auto findet der automobile Leser neben Lebenshilfe („Abwrackprämie: Darauf müssen Sie achten“) viel redaktionell getarnte Werbung („VW Caddy 4MOTION: Allradler ohne Allüren“). Ab und zu verirrt sich aus unerfindlichen Gründen ein Artikel über das Radfahren in diese Kategorie. So darf sich heute Kolumnist Thomas Hillenbrand über einen Vorschlag des Präsidenten des Deutschen Verkehrsgerichtstages Friedrich Dencker lustig machen. Der hatte gefordert, dass der Radverkehr sicherer und komfortabler gestaltet werden muss. Dazu gehörten beispielsweise wenig Ampeln oder die Vermeidung von Umwegen. Als kühne Vision könne er sich sogar vorstellen, reine Radstrecken auch zu überdachen.
Spiegel-Online findet das witzig. Dabei gibt es überdachte Radwege längst, als Schutz gegen Kälte und Schnee in Norwegen, als Schutz gegen Regen und Wind in den Niederlanden und (geplant) als Schutz gegen Hitze in arabischen Emiraten. Ein Leser kommentiert den SpON-Artikel so: „Man hätte das Thema durchaus auch ernsthaft unter dem Gesichtspunkt abhandeln können wieviel in Deutschland in die heilige Kuh Auto investiert wird und wie wenig für den umweltfreundlicheren Fahradverkehr. Aber so ham wer wenigstens mal gelacht. ha ha“
Verdammt kalt heute

Originaltitel: „..“
Fotograf: U. Bonarewitz
Radfahrer im Catchergriff
Der Rotlichtverstoß eines Radfahrers in Aachen führte dazu, dass er schließlich in Handschellen abgeführt wurde. Die Aachener Zeitung schreibt unter der Überschrift „Festnahme eines Radfahrers erregt die Gemüter“:
„Die Festnahme eines Fahrradfahrers hat am späten Donnerstagvormittag in der Adalbertstraße für Aufsehen gesorgt. Von drei Streifenwagenbesatzungen – insgesamt sieben Polizisten – und zwei Mitarbeitern des städtischen City-Service sei der Mann in der Fußgängerzone überwältigt und misshandelt worden, berichtete ein AZ-Leser, der sich in der Redaktion meldete. Das Vorgehen der Polizei sei ihm und zahlreichen anderen Passanten als „völlig unverhältnismäßig“ und „brutal“ erschienen, so der Augenzeuge.
Der am Boden liegende Mann sei von einem Polizisten in einen Catchergriff genommen worden, eine Beamtin habe sich ihm auf den Fuß gestellt, eine City-Service-Kraft ihm derweil „ein Bein verdreht“. Schließlich sei der Festgenommene in Handschellen abtransportiert worden.“
Die ganze Geschichte und die Erklärung der Polizei zu diesem Vorgang in der Aachener Zeitung: Festnahme eines Radfahrers erregt die Gemüter
Fahrradparken im Wohnquartier
In Paragraf 49 Absatz 2 der Berliner Bauordnung heißt es: „In Wohngebäuden … sind leicht erreichbare und gut zugängliche Abstellräume für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder … herzustellen.“ Der Bauherr dieses Hauses hat den Abstellraum für Fahrrader nach draußen verlegt und dafür die Erdgeschossfassade um einen Meter zurückgezogen. Ob vier Fahrradbügel für ein fünfstöckiges Wohnhaus genügen? Darüber sagt das Gesetz nichts. Immerhin eine gute Idee, schließlich ist es nicht selbstverständlich, dass Architekten bei der Planung von Wohnhäusern die Belange von Radfahrern berücksichtigen.

Gesehen im Bezirk Mitte, Ruppiner Ecke Schönholzer Straße.
Mini-Velos
In Japan kommen Mini-Velos immer mehr in Mode. Ein Mini-Velo mit seinen höchstens zwanzig Zoll großen Laufrädern sieht ein bisschen aus wie ein Klappfahrrad, hat aber einen starren Rahmen. Als City-Rad kann es seine Vorteile voll ausreizen, es ist wendig, man kann mit ihm deutlich besser in öffentlichen Verkehrsmitteln fahren und es braucht einen kleineren Parkraum. Treppensteigen macht mit dem Mini-Velo geradezu Spaß – verglichen mit einem 28-Zoll-Rad.

Das abgebildete Fahrrad Minivelo-8D kommt von Bianchi und wird ausschließlch auf dem japanischen Markt vertrieben. Cannondale scheint 2009 mit dem Hooligan auch den europäischen Markt aufrollen zu wollen. Wer mehr über das Thema Minivelo wissen will, der findet bei Bike-Hugger eine ganze Serie.