Stirbt die Kettenschaltung aus?

Nabenschaltungen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Das liegt zum einen an den Neuerungen: 8 und 9 Gänge, ein Übersetzungsbereich von über 300 Prozent und weiches Schaltverhalten lassen Nachteile wie Gewicht und aufwändige Reparatur in den Hintergrund treten. Zum anderen ist der Leidensdruck angesichts miserabler Stabilität der Kettenschaltungs-Komponenten wie Ritzelpaket und Kette enorm hoch. Noch in den 80er Jahren wurden durchschnittliche Ketten und Ritzel mit Laufleistungen von 5000 und mehr Kilometern produziert. Wir beobachten bei 2000 Kilometern heute bereits mittleren bis starken Verschleiß von Kette und Ritzeln bei Kettenschaltungen! Ein modernes Getriebe einer Nabenschaltung hält unserer Erfahrung nach mindestens doppelt solange. Darüber hinaus wird der Anwendungsbereich auch über zusätzliche Features immer mehr erweitert: Nabenschaltung in Verbindung mit Rennlenker setzte noch vor kurzem umständliche Konstruktionen zur Befestigung des Schalters voraus.
Aber sowohl für Rohloff

mittelmeyer drehgriff rohloff

als auch für Shimano 8-Gang

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gibt es mittlerweile Lösungen die auf einen normalen Rennbügel zugeschnitten sind. Die Firma Jtek, von der dieser hübsche kleine Hebel kommt, hat noch allerlei andere sehr gelungene problemsolver fürs Fahrrad im Programm!

Um die Kettenschaltung für das Alltagsrad zu retten muss einiges geschehen. Weniger- und vor alle stabilere Zahnräder sind gefordert, von mir aus auch mit einem Verlust an Schaltkomfort bezahlt. Fahrräder sind Gebrauchsgegenstände die täglich in der Stadt bewegt werden und nicht permanent in der Werkstatt stehen können. Der Antrieb sollte sich an diesen Anforderungen orientieren.

Verschleißindikatoren als Gefahrenquelle

Vor einigen Jahren schon begannen viele Felgenhersteller Rillen in ihre Felgen zu fräsen. Ein Sicherheitsgewinn bedeute die Fräsung. Seien die Rillen auf der Felgenflanke nicht mehr zu sehen weil die Bremsschuhe die Felgenflanke auf das Niveau der Fräsung abgebremst haben, so hieß es stolz überall auf den Messen, -muß die Felge ausgetauscht werden. Leider funktioniert das in der Praxis nicht so gut. Ständig in der Fräsung verhakte Bremsschuhe sind zwar nervig aber nicht wirklich gefährlich, wenn der Bremsschuh aber die Felgenflanke und die Fräsung mit abschleift, kann die Felge im Extremfall platzen. Auf unseren Bildern ist die Fräsung der Felge von den Bremsschuhen auf beiden Seiten durchgeschliffen.

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