Jan Ullrich und der Rücktritt

Lange war es erwartet worden, heute ist es endlich raus: Jan Ullrich hat auf einer Pressekonferenz seinen Rücktritt vom Radsport bekannt gegeben. Er arbeitet in Zukunft als Berater vom „Team Volksbank“ aus Österreich.

Volle Breitseiten richtete Ulle gegen den Präsidenten des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), Rudolf Scharping. Ullrich: „Der hat mir in meiner erfolgreichen Zeit auf die Schulter geklopft und mit einem eigenen Fotografen Bilder gemacht.“ Als der Wind wechselte, habe Scharping Ullrich zur Zielscheibe gemacht. „Es ist wahnsinnig schlecht für den Radsport, wenn er solche Präsidenten hat, die den Sport nicht lieben sondern sich aus persönlichen Motiven profilieren“.

Man mag von der radelnden Apotheke halten, was man will, aber bei den letzten Worten hat Ullrich meine Sympathie.

Eine-Million-Dollar-Radrennen

Das Radrennen selbst ist gar nicht so spektakulär, drei kurze Etappen an vier Tagen. Doch die Preisgelder haben es in sich. Eine Million Dollar erhält der Sieger des „Cycling Race of Champions“ in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten vom 6. bis zum 9. November 2007. Eingeladen werden die Teams der Gewinner der Tour de France, des Giro d’Italia und der Vuelta a España, ergänzt um drei weitere Teams, die bei diesen Rennen am besten abgeschnitten haben. Drei Wildkarts mit ihren Teams vervollständigen das aus insgesamt 72 Startern bestehende Feld, das um das Rekordpreisgeld strampeln wird.
via: cycle·licious

96. Berliner Sechstagerennen

Ganz so brutal wie vor hundert Jahren ist ein Sechstagerennen nicht mehr. Damals waren die Zweierteams noch rund um die Uhr auf dem Velodrom unterwegs. Heute wird nur noch in den Abendstunden gefahren, aber auch das ist hart genug. Zu schweren Stürzen kommt es auf der nur sieben Meter breiten Bahn immer wieder mal. Nicht verändert hat sich der Showcharakter des Radrennspektakels. Noch bis kommenden Dienstag wird zu den Klängen des Sportpalastwalzers und Frank Zanders Schnulzen im Velodrom an der Landsberger Allee gefeiert.

Aus Anlass der Sixdays rekonstruiert Dagny Lüdemann eine Katastophe im Jahre 1909 auf der neuerbauten Radrennbahn im Sportpark „Alter Botanischer Garten“ in Berlin. Damals explodierte ein Motorrad, sechs Menschen kamen beim Bahnspektakel ums Leben.

Berliner Sechstagerennen
Feuer auf der Radrennbahn

„The green light for Ulle“

„Freie Fahrt für Ulle!“ und „Keine Sündenböcke mehr: Lasst Jan Ullrich fahren!“ fordert eine Website, die seit dem letzten Spätsommer relativ unbemerkt von der Radsportöffentlichkeit ihr Leben fristet. Umso erstaunlicher, dass sich dort schon mehr als 6000 Leute auf der virtuellen Unterschriftenliste gesetzt haben, darunter ganz viele Radsportfans aus Japan.
Website: Freie Fahrt für Ulle

Radfahren in der Nach-Ullrich-Zeit

Hat der Doping-Skandal vor der Tour de France etwas bei normalen Freizeitradlern verändert? Die Hobbyradler der "Equipe Heiner" haben Ihre Terminplanung aktualisiert. Früher begann es am Sonntag um 10:00 Uhr mit der Abfahrt. Heute sieht der Plan so aus:
"8 Uhr: Eigenblutinfusionen (bitte eigene Beutel mitbringen)
8.30 Uhr: Ausgabe Wachstumshormone
8.45: Jan Ullrich und Hagen Boßdorf signieren ihr neues Buch "Sauberer Radsport"
9.15 Uhr: Insulininjektionen
9.45 Uhr: Ausgabe RSR-13-Tabletten (noch nicht zugelassen)
9.50 Uhr: Shake it: Rudy Pevenage präsentiert die neuesten Mixgetränke. Heute: Perflorierte Kohlenwasserstoffe mit einem Schuß Dynepo.
10 Uhr: Abfahrt"
Equipe Heiner

«Radsport für immer verseucht»

Für Werner Franke ist der Radsport ein «durchweg kriminelles System». Im Interview mit der Netzeitung spricht der renommierte Dopinggegner über Jan Ullrich, die aktuelle Tour de France und den nachlässigen Kampf gegen Doping.
Netzeitung

Auf die billige Tour de France

Aufgrund des Doping-Skandals verliert die diesjährige Tour de France für das Fernsehen an Wert. Das ZDF hat bereits am 4. Juli die Preise für während der Tour-Liveübertragungen geschaltete Werbung um 50 Prozent gesenkt. Weiteres dazu in den
RadMarktNews

Google Tour de France Mashup

Ein Mashup bezeichnet die Erstellung neuer Webinhalte durch die nahtlose Rekombination bereits bestehender Webinhalte und -angebote. So ist es zB möglich, aus den Daten von Google Maps eigene Anwendungen zu kreieren.  Der Tour de France Live Tracker ist ein Google Maps Mash Up, bei dem man die Tour auf der Landkarte verfolgen kann. Die gerade gefahrene Strecke ist markiert, und acht Fahrer lassen sich in Echtzeit als Markierungspinne auf der Karte verfolgen. Zu den einzelnen Fahrer gibt es noch weitere interessante Infos, wie aktuelle Geschwindigkeit, Herzfrequenz, etc.
Tour de France Live Tracker
via: Webmaster Blog

Schwaches Bild von Jan Ullrich

Seit drei Tagen läuft die Tour de France ohne Jan Ullrich. Nach dem Ausschluss wurde von Ullrich eine persönliche Erklärung auf seine Homepage gesetzt, Titel: "Ich habe mit der Sache nichts zu tun". Im Text heißt es: "Ich werde ein paar Tage Ruhe brauchen und dann mit meinem Anwalt versuchen, meine Unschuld zu beweisen. Ich gebe nicht auf! " Ja, wenn er denn wirklich unschuldig ist, warum macht er nicht einen DNA-Test?

Tour de France live am Rechner

Noch ist nicht ganz sicher, ob Jan Ullrich mitfährt und ob das Team Liberty Seguros dabei ist, zu unklar scheinen vier Tage vor dem Start der Tour de France die Doping-Gerüchte/Beweise. Fest steht aber, dass der Sportsender Eurosport erstmals das Radrennen live im Internet ausstrahlen wird. Zuschauer mit DSL-Anschluss können alle Etappen live per Videostreaming verfolgen, teilte der Kanal am Dienstag mit. Eurosport bietet eigenen Angaben zufolge mehr als 80 Stunden Bewegtbilder an. Der Internet-Zugang ist kostenfrei, ob eine Registrierung erforderlich ist, blieb zunächst ebenso unklar wie die benötigte Bandbreite.
Eurosport

T-Mobile nominiert Tour-Team

Ein Spanier (Oscar Sevilla), ein Ukrainer (Sergej Gontschar), ein Australier (Michael Rogers), zwei Italiener (Giuseppe Guerini und Eddy Mazzoleni) sowie vier Deutsche (Andreas Klöden, Matthias Kessler, Patrik Sinkewitz und Jan Ullrich) bilden das Team T-Mobile zur Tour de France 2006.

Gianpaolo Cheula gewinnt die 58. Friedensfahrt

Der Italiener Gianpaolo Cheula aus dem britischen Radstall Barloworld  hat die 58. Ausgabe der Friedensfahrt von von Linz über Karlsbad nach Hannover gewonnen. Cheula hatte vor zwei Tagen das Gelbe Trikot erobert und ließ es sich nicht mehr nehmen. Am Ende lag er 6 Sekunden vor dem Zweiten Andrea Tonti. Cheula war schon als Kind ein Fan der Friedensfahrt: "Ich habe als Kind im Fernsehen viel Friedensfahrt geschaut.

Wer sich für die Geschichte der Friedensfahrt interessiert, der kann das virtuelle Friedensfahrt-Museum besuchen, vielleicht bald auch das reale.
Friedensfahrtmuseum

Thijs holt 6. Etappe der Friedensfahrt

An der berüchtigten steilen Wand von Meerane hat der Belgier Erwin Thijs die 6. Etappe der 58. Friedensfahrt gewonnen. Der Italiener Giuseppe Palumbo kam mit 28 Sekunden Rückstand auf Platz zwei. Auf der Friedensfahrt findet ein täglicher Wäschewechsel statt. Gestern  lag noch der Weißrusse Konstantin Siwzow im Gesamtklassement vorn, heute besitzt der Italiener Giampaolo Cheula vom britischen Baroworld-Rennstall das Gelbe Trikot.

Nachtrag 21.05.2006: Die Steile Wand in Meerane im Selbstversuch:
Lokalradio der Universität Leipzig: Die Steile Wand