14-Jährige Radlerin ums Leben gekommen

„Eine 14-jährige Radfahrerin ist heute in Tempelhof vom Anhänger eines LKW erfasst und tödlich verletzt worden.
Nach den bisherigen Erkenntnissen befuhr die Jugendliche mit ihrem Fahrrad gegen 13 Uhr 10 den Tempelhofer Damm in Richtung Mariendorf. Aus bisher noch ungeklärter Ursache geriet sie kurz hinter der Kreuzung Ecke Alt-Tempelhof unter den Anhänger eines 38-jährigen LKW-Fahrers. Die Wiederbelebungsversuche eines alarmierten Notarztes blieben ohne Erfolg. Das Mädchen ist die 13. Verkehrsunfalltote in diesem Jahr in Berlin.
Der Anhänger des LKW wurde zwecks Klärung des Unfallherganges sichergestellt.
Der Tempelhofer Damm war in südliche Richtung zwischen der Autobahnanschlussstelle und der Götzstraße von 13 Uhr 10 bis 16 Uhr 15 gesperrt.

Die Polizei bittet Zeugen, die Angaben zum Unfallhergang machen können, sich beim Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 4 unter der Rufnummer 4664 481800 oder einer anderen Polizeidienststelle zu melden.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nr. 0745 vom 11.03.2008 – 18:50 Uhr

Gründung von ADFC Stadtteilgruppe

Ist Kreuzberg-Friedrichhain ein Paradies für RadfahrerInnen? Keineswegs! Eine Interessenvertretung auf Bezirksebene kann die Situation hoffentlich verbessern. „Fahrradinteressierte Gäste“ und alle MitgliederInnen des ADFC in Friedrichhain-Kreuzberg sind herzlich eingeladen zur Gründungsversammlung der Stadtteilgruppe des ADFC am 13. März um 19 Uhr im „Max und Moritz“, Oranienstr. 162.

Auch für Treptow-Köpenick und Tempelhof-Schöneberg haben sich Interessierte für eine lokale Lobbyarbeit gefunden, hier die Termine für die Gründungsversammlungen.

Fahrradverleiher schieben Extraschicht

Wegen des Streiks bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) hat sich Call a Bike entschieden, früher als geplant in die Saison zu starten (via). Bereits ab morgen kann man mit den Leihrädern der Bahn den Engpass im öffentlichen Nahverkehr umfahren. Zunächst sollen rund 500 CallBikes an den wichtigen Verkehrsknoten innerhalb des Berliner S-Bahnrings zur Verfügung stehen. Auch andere Fahrradverleiher sind auf eine verstärkte Nachfrage eingestellt. Beim ADFC gibt es eine Liste mit 27 Fahrradverleihern überall in der Stadt.

BVG-Streik mit dem Rad umfahren

Bereits in der Nacht zum Mittwoch werden die U- und Straßenbahnen in den Depots bleiben. Nach dem Willen der BVG-Beschäftigten, die gegen jahrelange Reallohnsenkungen und für eine Gehaltserhöhung von bis zu 12 Prozent streiken, soll der Streik bis zu den Osterferien Mitte März anhalten. Die BVG will zwar versuchen, einen Notverkehr mit 100 Bussen von privaten Busunternehmen zu organisieren, aber darauf sollte man sich nicht verlassen, überdies werden nur einige U-Bahnlinien abgefahren und das auch nur in großen zeitlichen Abständen. Ich bin mal gespannt, ob der Streik den Fahrradanteil auf den Straßen merklich erhöht.
Tagesspiegel: Verdi legt Busse und Bahnen lahm
Berliner Zeitung: Ab morgen unbefristeter BVG-Streik
Neues Deutschland: Längster BVG-Streik droht

Radwegbenutzungspflicht muss weg!

Heute findet im Petitionsausschuss des Bundestages eine erste Anhörung zur Radwegbenutzungspflicht statt. Die Aufhebung der Fahrradwegebenutzungspflicht wurde im letzten Jahr von 17.000 Bundesbürgern gefordert. Aus Anlass der Sitzung fragte sich die Abendschau des RBB, wie sicher die Radwege in Berlin sind. Nach dem Klick gibt es den Beitrag von Abendschau-Autorin Papawassiliu dazu und im Studio wird Benno Koch zur Benutzungspflicht befragt.
RBB-Abendschau: Wie sicher sind unsere Radwege?

Nachtrag:
Die Anhörung im Petitionsausschuß wird ab 13:00 im Parlamentsfernsehen live übertragen (via Cycleride), anschließend soll die Sendung im video-on-demand Bereich zur Verfügung gestellt werden.

Berliner Radfahreropferbilanz 2007

Die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle in Berlin ist 2007 auf den niedrigsten Stand gesunken, der je registriert wurde. Während im Jahr 2006 noch 74 Menschen im Straßenverkehr getötet wurden, waren es im vergangenen Jahr mit 56 Verkehrstoten 18 weniger.

Die Zahl der getöteten Radfahrer ist im letzten Jahr stark angestiegen, von 9 Radfahrern im Jahr 2006 auf 14 Radfahrer im Jahr 2007. Das bedeutet, dass ein Viertel aller Verkehrstoten (14 von 56) auf dem Rad unterwegs war. Im Jahre 2006 war der Anteil der getöteten Radler an allen Verkehrstoten lediglich 12,16% groß (9 von 74).

Polizeipräsident Dieter Glietsch führt diese Entwicklung auf zwei Faktoren zurück: „die zunehmende Beteiligung von Radfahrern am Straßenverkehr und der witterungsbedingt frühe Beginn der Radfahrsaison 2007“. Nicht erwähnt wird von Glietsch der sehr hohe Anteil von Rechtsabbiegeunfällen, allein fünf Radfahrer wurden von rechtsabbiegenden Lkw tödlich verletzt.

Statistisch gesehen ist die Gruppe der radfahrenden Senioren stärker gefährdet als andere Radler. Vier Radfahrer im Alter zwischen 73 und 84 starben laut Polizei durch Schwächeanfälle oder aus nicht geklärten Gründen. Insgesamt ereigneten sich im vergangenen Jahr 6.894 Fahrradunfälle (2006: 6.504), eine Zunahme um 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Weniger als die Hälfte dieser Verkehrsunfälle wurden von Radfahrern selbst verursacht.

Polizei Berlin: Verkehrsopferbilanz 2007 (pdf)
ADFC: Berlin – Zunahme der Fahrradunfälle um 5,8 Prozent auf 6.894 Unfälle

Schlossstraße Steglitz mit Fahrradstreifen

Heute hat die Schlossstraße in Steglitz im nördlichen Teil bis zu drei Auto-Fahrspuren je Richtung und im südlichen zwei. In Zukunft wird die Haupteinkaufsstraße in beide Richtungen für den KFZ-Verkehr einspurig werden. Das hat der Stadtentwicklungsausschuss des Bezirksparlaments Steglitz-Zehlendorf beschlossen. Zusätzlich zur 3,5 Meter breiten Autofahrbahn entstehen zwei Meter breite auf dem Asphalt markierte Radstreifen und großzügigere Fußgängerwege bis zu einer Breite von 7,5 Metern. Für den Radverkehr bedeutet das neue Verkehrskonzept eine Verbesserung. Bisher musste sich der Radler eine Spur mit Bussen und dem Lieferverkehr teilen, in Zukunft hat er eine eigene Spur. Im Herbst soll mit dem Umbau der Schlossstraße begonnen werden.
Berliner Zeitung: Künftig mit XL-Fahrspur

Fahrradparken am Alexa

Im September 2007 schrieb der ADFC über das Fahrradparken am Einkaufszentrum Alexa im Bezirk Mitte: „Während 1.600 Kfz-Stellplätze in einem Parkhaus weitgehend leer stehen, suchen Fahrradfahrer die von der Berliner Bauordnung geforderten 188 Fahrradbügel für 376 Fahrräder (1 Stellplatz pro 150 Quadratmeter) bisher vergeblich.“ Inzwischen hat sich die Situation kaum entspannt. Am Haupteingang sind auf engstem Raum 40 Fahrradbügel angebracht, die immer vollständig belegt sind, an manchen Bügeln sind drei oder vier Fahrräder befestigt.

Fahrradparken am Alexa in Berlin

Wie es anders geht, zeigt eine Internetseite des BUND zum Thema Einkaufen mit dem Rad. Am Beispiel der Einkaufsstraßen Frankfurter Allee, Karl-Marx-Straße und Bergmannstraße wird gezeigt, dass Handel und Verwaltung bessere Bedingungen für das Einkaufen mit dem Rad schaffen können.

„Der Tod griff nach den Radlern“

Der gestrige tödliche Verkehrsunfall einer 82-jährigen Radfahrerin hat ein großes Presseecho ausgelöst. In der BZ sind Radfahrerthemen eher selten, aber heute befindet sich auf der Titelseite ein großes Foto der Unfallstelle mit der Überschrift Der schwarze Montag für Radfahrer.

Wieder ein rechtsabbiegender Lastkraftwagen, aber in diesem Fall hätte auch ein Dobli-Spiegel nichts geholfen, denn die Radlerin befand sich auf dem falschen Radweg, kam also aus Sicht des Lastwagenfahrers von vorn. Ungeklärt scheint noch zu sein, ob die Radfahrerin ihr Rad gefahren oder geschoben hat.

B.Z.: Der Tag, an dem der Tod nach den Radlern griff
Tagesspiegel: Radlerin von abbiegendem Lastwagen überfahren
Morgenpost: Radfahrerin in Reinickendorf von Sattelzug überrollt und getötet

Reinickendorfer Radfahrerin tödlich verunglückt

„Tödliche Verletzungen erlitt heute Morgen eine 82-jährige mit ihrem Fahrrad in Reinickendorf. Sie überquerte gegen 11 Uhr die Ollenhauer Straße, aus der Lindauer Allee kommend in Richtung Waldstraße, in der entgegengesetzten Fahrtrichtung. Ein Lkw-Fahrer, der aus der Waldstraße nach rechts in die Ollenhauer Straße abbog, übersah die Rentnerin, die gerade die Mittelinsel passierte. Der 30-Jährige erfasste die Frau aus demselben Stadtteil mit dem vorderen linken Rad seines Lkw. Die 82-Jährige starb noch am Unfallort. Der Verkehrsunfalldienst der Polizeidirektion 1 hat die Ermittlungen übernommen.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nr. 370 vom 04.02.2008 – 16:20 Uhr
Unfallstelle bei Google Maps

Fahrradlinks

Die Fahrradlinks der Woche heute auschließlich zu Berlin und Umgebung:

  • Für den Wiederaufbau der Brommybrücke zwischen Kreuzberg und Friedrichshain als Brücke für Fußgänger, Radfahrer und den öffentlichen Nahverkehr ist kein Geld da.
  • Die Prinzregentenstraße in Wilmersdorf soll zwischen Prager Platz und Handjerystraße zur Fahrradstraße umgewidmet werden.
  • An Kreuzungen bekommen Radfahrer eine eigene Spur – links von den Rechtsabbiegern, damit sie nicht mehr übersehen werden. (via)
  • Der Konflikt zwischen Radfahrern in Potsdam und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten wird im Parkblog dokumentiert.

Fixed Gear Ausstellung

Fixed Gear – was ist das eigentlich? Erstmal ein Fahrrad ohne Gangschaltung, ohne Bremsen, ohne Freilauf, ein Rad reduziert auf das Wesentliche, aber auch ein Sportgerät, ein Trend, eine Szene, eine Lebensphilosophie. Zwei zeitgleiche Ausstellungen in Berlin und Los Angeles wollen sich dem Fixie-Phänomen nähern. Im gegenseitigen Austausch sollen individuell gestaltete Fixed-Gear-Räder aus beiden Orten gezeigt werden. Zu den Ausstellungen erscheint ein Katalog mit deutsch-und englischsprachigen Beiträgen, der auf 112 Seiten die ästhetischen Auswirkungen der Fixed-Gear- Bewegung exemplarisch aufzeigt und auf die Differenzierung der regionalen und gestalterischen Unterschiede der Szenen in Berlin, Tokyo, New York und Los Angeles eingeht. Die Eröffnungsparty der Ausstellung in der Kastanienallee beginnt heute um 19:00 Uhr.

Fixed Gear: Maximal Reduction - Minimal Boundaries

1. Februar 2008 bis 17. Februar 2008:
Maximal Reduction – Minimal Boundaries
Berlin: VR-Galerie, Kastanienallee 44, Berlin Mitte
Los Angeles: Heliotrope, Los Angeles, 90029.

Radfahrer in Marzahn angefahren

„Ein 54-jähriger Radfahrer erlitt bei einem Verkehrsunfall gestern Abend in der Märkischen Allee in Marzahn schwere Verletzungen. Eine 44-jährige Mercedes-Fahrerin kam gegen 18 Uhr von der Abfahrt der Landsberger Allee und wollte auf die Märkische Allee. Dabei übersah sie offenbar den Radfahrer und fuhr auf ihn auf. Ein Rettungswagen der Feuerwehr brachte den Radler mit Gesichtsverletzungen und einem Schock in ein Krankenhaus. Die Autofahrerin und ihr Beifahrer blieben unverletzt.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nr. 337 vom 31.01.2008 – 16:40 Uhr

Sollen Radler auf der Fahrbahn fahren?

Diese Frage stellt sich heute das rbb-Kulturradio am Mittag. Gesprächspartner des Moderators Peter Claus ist Benno Koch, Landesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs und Fahrradbeautragter des Berliner Senats.

Ausgebaute Radwege auf Gehwegen – eine sichere Sache, denken viele. Das ist aber ein Trugschluss: die Unfällle, in die Radfahrer involviert sind, passieren nicht auf der Fahrbahn, sondern auf ausgebauten Radwegen. Denn da steht man oft im toten Winkel der Rechtsabbieger und wird übersehen. Seit 2007 müssen LKWs mit einem Weitwinkelspiegel ausgestattet sein. Doch das reicht nicht.

Radfahrer sollen nun eine eigene Spur auf der Fahrbahn bekommen – links von den Rechtsabbiegern, damit sie ins Blickfled der Fahrer geraten. Der ADFC begrüßt dieses Vorhaben und geht einen Schritt weiter: Er fordert, dass Radfahrer auf der Fahrbahn fahren sollen. Am 18. Februar 2008 berät der Petitionsausschuss des Bundestages mit einer Unterschriftensammlung zur Aufhebung der Radwegbenutzungspflicht.

Was meint ihr? Sollen Radler auf die Fahrbahn? Diskutiert mit – im heutigen Hörerstreit unter der Tel.: 030 / 30 20 00 40

Mittwoch, 30. Januar 2008 von 12:07 bis 14:30 Uhr im rbb-kulturradio: Sollen Radler auf der Fahrbahn fahren?
Livestream des rbb-Kulturradios
via: ADFC

Gestohlener Fahrradanhänger zurückersteigert

Davon habe ich auch geträumt, als Mitte Dezember mein geliebter Deichgraf aus unserem Hof gezockt wurde. Ich habe einige Male durch die Berliner Fahrradauktionen von ebay geklickt, wurde aber schnell müde, als nach einigen Dutzend Fahrrädern das Rad, das ich suchte, nicht aufgetaucht war.  Ein Pankower, dem der Kinderfahrradanhänger gestohlen wurde, hatte mehr Glück:

„Ein pfiffiger 28-jähriger Mann aus Pankow entdeckte am vergangenen Mittwoch auf den Seiten eines Internet-Auktionshauses einen Kinderfahrradanhänger, der ihm am vergangenen Wochenende an seiner Wohnanschrift in der Vinetastraße gestohlen worden war. Er ersteigerte den Anhänger und brachte gestern zur verabredeten Abholung in der Prenzlauer Promenade gegen 15 Uhr 30 die Polizei mit. Die beiden Verkäufer, eine 20-jährige Frau und ihr 31 Jahre alter Begleiter, hatten den gestohlenen Anhänger dabei. Bei einer Wohnungsdurchsuchung fanden die Ermittler zwei weitere Fahrradanhänger, die wahrscheinlich ebenfalls gestohlen worden sind. Weitere Ermittlungen führten auf die Spur eines 23-Jährigen aus Pankow, der bereits einschlägig wegen Diebstahlstaten polizeilich in Erscheinung getreten war. In seiner Wohnung fanden die Beamten weiteres Beweismaterial. Die Kriminalpolizei ermittelt gegen den 23-Jährigen, der nach erkennungsdienstlicher Behandlung wieder entlassen wurde, wegen besonders schweren Diebstahls, gegen das Verkäuferpärchen wird wegen Hehlerei ermittelt.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nr.  279 vom 26.01.2008 – 12:50 Uhr