Heute startet im Velodrom an der Landsberger Allee das 97. Berliner Sechstagerennen. Trotz hoher Preise für Eintrittskarten und Alkoholbier werden wieder 70.000 Radsportfans die 18 Teams unterstützen und den Sportpalastwalzer pfeifen. Bis zum 29. Januar gibt es jeden Abend bis spät in die Nacht spannende Rennen und viel Unterhaltung auch außerhalb der Bahn.
Berliner Sechstagerennen
Morgenpost: Berlin gibt dem Nachwuchs eine Chance
BZ: Wer stoppt die Super-Schweizer?
Kategorie: Berlin
Radlerstreit in Sanssouci eskaliert
Nach vielen Scharmützeln zwischen Parkwächtern einerseits und Sanssoucibesuchern mit Fahrrad auf der anderen Seite wird der Streit um das Radfahren in Potsdams Schlossgärten nun auf eine neue Stufe gehoben. Vor einigen Tagen war der Modeschöpfer Wolfgang Joop wegen Fahrradfahrens im Park Sanssouci mit einem Parkwächter aneinandergeraten. Joop hatte sich erdreistet, nicht nur sein Rad im Park zu nutzen, sondern auch noch zwei unangeleinte Köterchen dabeizuhaben. „Lein’ Deine Hunde an oder ich hau’ Dir in die Fresse“ – mit diesen unschönen Worten soll ein Parkwächter die Modeikone bedacht haben. Seinen persischen Fahrer, der ihn begleitete, habe der Parkwächter ausländerfeindlich beschimpft: „Hau ab du blöde Sau“ und „Du Scheiß Ausländer, geh’ mal zurück wo Du herkommst“ soll er gesagt haben. Joop will den Wächter nun anzeigen.
Tagesspiegel vom 22.01.2008: Joop zeigt Wächter vom Schlosspark Sanssouci an
Tagesspiegel vom 23.01.2008: Beifall für den Park-Sünder
So ist es richtig: Potsdamer Schlossgarten völlig frei von Fahrrädern
Foto: Jacob Bøtter
Betrunkener Autofahrer erfasst Radfahrerin
In den Pressemeldungen der Berliner Polizei spielen die Radfahrer zur Zeit keine große Rolle. Da werden Kinder aus verwahrlosten Wohnungen gerettet, Lehrer verprügelt und Polizeiautos mit im Zündschloss steckenden Schlüsseln zurückgelassen und prompt geklaut. Die vielen kleinen Radlerunfälle mit leichtverletzten Radfahrern sind nicht spektakulär genug, um es auf die Internetseite des Berliner Polizeipräsidenten zu bringen. Die Meldung Nummer 227 bringt den zweiten richtig krassen Fall nach dem Tod des Ex-Rennfahrers Ralf-Guido Kuschy am Neujahrstag.
„Ein betrunkener Autofahrer verursachte gestern Abend in Tiergarten gleich zwei Verkehrsunfälle. Der 29-Jährige aus dem Landkreis Demmin in Mecklenburg Vorpommern war gegen 18 Uhr 15 auf der Straße Alt-Moabit in Richtung Stromstraße unterwegs, als er die Gewalt über seinen Opel verlor und eine in gleiche Richtung fahrende 23-jährige Radfahrerin am Hinterrad touchierte.
Betrunkener Autofahrer erfasst Radfahrerin weiterlesen
Berliner Stadtmarathon für Radfahrer
Hamburg hat es, Frankfurt hat es, Köln ebenfalls und nun bekommt auch Berlin sein Fahrradmarathon. Am 25 Mai fällt der Startschuss zum ersten Berliner Marathon für Radsportbegeisterte. Je nach Trainingsstand kann man zwischen einer kleinen Runde über 60 Kilometer und einer größeren Schleife mit einer Länge von 105 Kilometern wählen. Wie bei dem Marathon der Läufer werden für das Velothon die großen Straßen und Chausseen der Stadt gesperrt, Startpunkt ist das Brandenburger Tor. Die Veranstalter rechnen für die Premiere des Berliner Velothons mit mindestens 5000 Teilnehmern. Zugelassen ist laut Ausschreibung „jedes technisch vollkommen intakte, zweirädrige Fahrrad“, verboten sind zum Beispiel Liegeräder. Die Teilnahme kostet 49,90 Euro für den kleinen Kurs und 54,90 für die große Runde.
Skoda-Velothon Berlin
Berliner Morgenpost: Erster Stadtmarathon für Fahrradfahrer
PressePortal: Skoda Velothon Berlin im Herzen der Hauptstadt
Auszeichnung „FahrradStadtBerlin“ verliehen
Das Land Berlin hat einen neuen Preis. FahrradStadtBerlin heißt die Trophäe, die ab jetzt in jedem Jahr von der Stadtentwicklungsenatorin vergeben werden soll. Die Auszeichnung wurde heute zum ersten Mal verliehen, preiswürdig sind Projekte, die den Radverkehr in der Stadt fördern.
Die Preisträger des Jahres 2007 sind der Radroutenplaner BBBike („echte Hilfe beim Finden zeitsparender und angenehmer, aber auch neuer Wege durch die Stadt“), die Lokalredaktion der Berliner Zeitung („langjährige, sachliche und ausgewogene, insgesamt fahrradfreundliche Berichterstattung“), der Springer-Verlag („beispielhafte Unterbringung der Mitarbeiter-Fahrräder in einer großzügigen, unmittelbar vom Eingangsvorplatz aus erreichbaren Fahrradgarage“) sowie die Scharmützelsee-Schule („Zweitklässler werden mit dem Rad vertraut gemacht“).
Berliner Zeitung: Auszeichnung „FahrradStadt Berlin“ verliehen
„Er liebte das Rad, er starb auf dem Rad“
Diese Überschrift stand am 7. Januar in der Onlineausgabe der Bildzeitung und bezieht sich darauf, dass der Radfahrer vom Neujahrstag (siehe den Beitrag Radfahrer nach Verkehrsunfall tot) der ehemalige bekannte Rennradfahrer Ralf-Guido Kuschy war, der im Alter von 49 Jahren auf dem Fahrrad den Tod fand. Kuschy war in der Landsberger Allee vom Bürgersteig auf die Fahrbahn gewechselt und dann von einem Auto erfasst worden.
Kuschy fuhr für den TSC Berlin und war zweifacher DDR-Vize-Meister im Bahnsprint und dreimal Dritter. In den 80er Jahren prägte er den Aufstieg des Bahnradsports in der DDR maßgeblich. 1985 und 1986 belegte er bei den Weltmeisterschaften jeweils einen dritten Platz. 1990 beendete Kuschy seine sportliche Karriere und arbeitete als Fahrradverkäufer.
Wir trauern um den Fahrradfreak Ralf-Guido Kuschy.
Bild.de: Er liebte das Rad, er starb auf dem Rad
Schwäbische Zeitung: Ex-Bahn-Sprinter Ralf Kuschy tödlich verunglückt
Radfahrer nach Verkehrsunfall tot
Keine schöne Nachricht für Radfahrer zum Jahresbeginn. Das neue Jahr war noch keine 24 Stunden alt, als bereits der erste tote Radfahrer in der Statistik des Jahres 2008 zu verzeichnen war.
„Bei einem Verkehrsunfall in Marzahn ist gestern Abend ein bislang noch unbekannter Radfahrer ums Leben gekommen.
Den bisherigen Erkenntnissen zufolge fuhr der Radler gegen 18 Uhr 50 zunächst auf dem Gehweg der Landsberger Allee. Als er dann in Höhe des Straßenbahnbetriebshofs die Fahrbahn überqueren wollte, erfasste ihn der Skoda eines 46-Jährigen, der in Richtung Stadtgrenze fuhr. Bei dem Zusammenstoß erlitt der Radfahrer lebensgefährliche Verletzungen. Er kam ins Krankenhaus, starb dort jedoch gegen 21 Uhr an den Unfallfolgen.
Die Verkehrspolizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang übernommen und bittet Zeugen, sich zu melden. Während der Unfallaufnahme war die Landsberger Allee zwischen Blumberger Damm und Zossener Straße für mehr als drei Stunden in beiden Richtungen gesperrt.
Der Radfahrer ist der erste Verkehrstote in Berlin im neuen Jahr. Im Jahr 2007 kamen insgesamt 55 Menschen, darunter 14 Radfahrer, auf Berlins Straßen ums Leben.“
Pressemeldung der Berliner Polizei Nr. 0016 vom 2. Januar 2008
Die 14 toten Radfahrer des letzten Jahres bedeuten einen deutlichen Anstieg gegenüber den letzten Jahren und eine hundertprozentige Steigerung gegenüber dem Jahr 2005. Im Jahr 2005 waren 7 Radfahrer auf Berliner Straßen umgekommen, im Jahr 2006 waren es 11 tote Radfahrer.
Radunfall durch aufgerissene Fahrertür
"Wegen einer aufgerissenen Fahrertür eines geparkten Smart stürzte gestern Abend gegen 19 Uhr 45 in Schöneberg eine 62-jährige Fahrradfahrerin. Sie fuhr die Tauentzienstraße in Richtung Gedächtniskirche, als der 41-jährige Autofahrer unachtsam die Tür öffnete. Die Radlerin konnte nicht mehr ausweichen und stürzte. Sie kam zur stationären Behandlung in eine Klinik."
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 3715
vom 19. Dezember 2007 – 10:10 Uhr
Potsdam: Parkverbot für Räder aufgeweicht
In den letzten Monaten hatte sich die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in Potsdam durch die Anordnung einer rigiden Parkordnung gegen Radfahrer bundesweit lächerlich gemacht. Nun hat die Schlösserstiftung Bilanz gezogen. Auf der Habenseite stehen Verwarn- und Bußgelder in Höhe von 7 800 Euro, die zu 61 Prozent aller Fälle gegen Radfahrer ausgesprochen wurden. Auf der Sollseite steht ein verheerender Imageschaden für die Schlösser und Gärten. Viele Berliner Radfahrer haben wegen der peinlichen und kleinlichen Radfahrerabzocke auf einen Radausflug nach Potsdam verzichtet.
Im neuen Jahr macht die Stiftung eine Kehrtwende. "Ab 1. Januar geben wir Wege zum Durchqueren des Parks Babelsberg und des Neuen Gartens frei und verlängern die Ausnahmeregelung für den Park Sanssouci vorerst bis Ende 2009", sagte der Generaldirektor Hartmut Dorgerloh. Und auch bei der Frage um den Spreeradweg im Schlosspark Charlottenburg scheint sich bald etwas zu bewegen. Dorgerloh: "Spätestens bis März wollen wir auch eine Lösung für den Schlosspark Charlottenburg finden. Die Gespräche mit dem Bezirksamt über die Freigabe von Wegen für die Radfahrer laufen."
ADFC: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten gibt Wege frei
Tagesspiegel: Schlösserstiftung lockert Radfahrverbot in den Parks
Berliner Morgenpost: Stiftung weicht Radfahrverbot wieder auf
Berliner Zeitung: 7 800 Euro Ordnungsgeld in den Potsdamer Gärten verhängt
FU Berlin: Zählung, Befragung und Beobachtung der Fahrradfahrer in den Parks Sanssouci, Neuer Garten und Babelsberg
Fahrradsymbole in der Kastanienallee
Seit einigen Wochen sind im Weinbergsweg und in der Kastanienallee im Bezirk Mitte Fahrradsymbole auf die Straße zwischen den Straßenbahngleisen gespinselt. In einem Artikel auf den Seiten des ADFC kann man nun de Begründung für diese ungewöhnliche Straßenbemalung lesen.
"Die neue Berliner Unfallkommission hat erstmals Fahrradpiktogramme zwischen Straßenbahnschienen auf dem Weinbergsweg und der Kastanienallee angeordnet. Mit täglich 6.400 Fahrrädern ist der Straßenzug eine der am stärksten von Radfahrern genutzten Strecken Berlins – und auch ein Unfallhäufigspunkt. Hauptfehler: Fahrradfahrer fahren oft rechts der Schienen und damit zu dicht an parkenden Autos entlang – aufgrund der durch die Schienen fehlenden Ausweichmöglichkeit kommt es bei sich plötzlich öffnenden Autotüren oft zu Kollisionen."
Die Radler sollen so ermutigt werden, den Raum zwischen den Straßenbahnschienen statt rechts daneben zu nutzen. Der Radfahrer auf unserem Bild macht es richtig. Wegen des zu engen Raums zwischen parkenden Autos und den Gleisen kann die Straßenbahn auch dann nicht überholen, wenn der Radfahrer nach rechts ausweicht.
Viele Radfahrer haben deshalb besonders im ansteigenden Weinbergsweg Richtung Prenzlauer Berg das Gefühl, zu einem Hindernis für die Straßenbahn zu werden. Das Problem wird aber für lange Zeit ungelöst bleiben, weil der Weinbergsweg vor einigen Jahren neu gebaut wurde. Damals hat man am Straßenquerschnitt nichts geändert und schlicht vergessen, eine separate Spur für Radfahrer zu planen, Platz wäre im breiten Weinbergsweg allemal gewesen.
Radfahrer schwer verletzt, Polizei sucht Zeugen
"Bei einem Verkehrsunfall in Wilmersdorf ist gestern Vormittag ein 64-jähriger Radfahrer schwer verletzt worden. Ein 41-jähriger Mann fuhr mit seinem Lkw gegen 10 Uhr 40 auf der Geisberg- in Richtung Schaperstraße und wollte nach rechts in die Nürnberger Straße abbiegen. Dabei übersah er den Radfahrer, es kam zum Zusammenstoß. Der 64-Jährige kam mit schweren Kopfverletzungen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.
Die Polizei bittet Zeugen, die den Unfall beobachtet haben oder Angaben zum Unfallhergang machen können, sich beim Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 2 im Hohenzollernring 125 in Spandau unter der Rufnummer 4664 – 281800 oder einer anderen Polizeidienststelle zu melden."
Pressemeldung Nr. 3653 der Berliner Polizei
vom 13. Dezember 2007 um 12:50 Uhr.
Wer hat mein Fahrrad geklaut?
Schlechte Laune am Frühstückstisch: heute Nacht wurde mein geliebter Kiezcruiser aus dem eigentlich verschlossenen Hinterhof gezockt. Nun hat es sich gerächt, dass ich das Schloss im eigenen Hof immer nur über den Lenker hänge. Zur Strafe schreibe ich zehnmal auf: Ich soll meine Fahrrad abschließen! Ich soll mein Rad abschließen! Ich soll …
RadZeit wieder online
Lang hats gedauert aber nun ist endlich die aktuelle RadZeit wieder im Netz zu finden, die Doppelnummer 3 und 4 / 2007 ist als pdf-Dokument hier verfügbar. Die RadZeit ist die Berliner Mitgliederzeitschrift des ADFC und kann im ADFC Buch- und Infoladen (Brunnenstraße 28, 10119 Berlin-Mitte, Mo-Fr 12-20, Sa 10-16 Uhr) kostenlos abgeholt oder gegen 1,45 Euro Rückporto schriftlich angefordert werden. Der Onlineauftritt der RadZeit ist ebenfalls renoviert und wartet nun darauf, mit Inhalten gefüllt zu werden.
RadZeit
Kaisersteg offen für Radfahrer
Bei aller Kritik an der Berliner Fahrradpolitik muss man neidlos anerkennen, wenn mal etwas Schönes für die Radfahrer herauskommt. Ein solches Beispiel ist der Kaisersteg, der die Stadtteile Nieder- und Oberschöneweide seit September verbindet. Die Fahrradbrücke ersetzt den historischen Kaisersteg, der an dieser Stelle zwischen 1898 und 1945 stand. Die 140 Meter lange Schrägseilbrücke schwingt sich elegant über die Spree, ein einziger 32 Meter hoher Pylon trägt die 5 Meter breite kombinierte Radfahrer- und Fußgängerbrücke. Ursprünglich sollte der Pylon in H-Form gebaut werden, bis man merkte, dass das zu viel Windangriffsfläche geboten hätte. Also plante man die Brücke um, der ausgeführte Pylon erhielt nun eine A-Form. Diese Planungsänderung führte zu Mehrkosten von 770.000 Euro und damit zu totalen Baukosten von rund 4 Millionen Euro. Die Kosten teilen sich laut Wikipedia die Europäische Union (Fonds für regionale Entwicklung) zu 75 %, das Land Berlin zu 16,67 % und zu 8,22 % die Bundesrepublik Deutschland.
Wikipedia: Kaisersteg
Foto: Sebastian Panwitz
Steglitz: Unfall durch offene Autotür
Pressemeldung Nr. 3589 der Berliner Polizei vom 09.12.2007 14:00 Uhr: "Bei einem Verkehrsunfall in Zehlendorf ist gestern Abend ein Radfahrer schwer verletzt worden. Der 76-jährige Radler war gegen 18 Uhr in der Mörchinger Straße gegen die Fahrertür eines geparkten BMW gefahren, die der 67-jährige Autobesitzer offensichtlich unachtsam geöffnet hatte. Der Radfahrer stürzte und erlitt Kopfverletzungen. Er kam zur stationären Behandlung ins Krankenhaus."