Fahrradstadtplan für das Regierungsviertel

Der BUND Berlin hat mit Unterstützung des Verkehrsministeriums einen Fahrradstadtplan für das Berliner Regierungsviertel herausgegeben. Zielgruppe sind die Mitglieder des Deutschen Bundestages, die Mitarbeiter der Abgeordneten, der Fraktionen und der Bundestagsverwaltungen sowie die Mitarbeiter von Bundesministerien, Verbänden und Medien, also alle bundespolitischen Akteure im Berliner Regierungsviertel. Ihnen soll schmachaft gemacht werden, die Wege zwischen den Institutionnen mit dem Rad zurück zu legen.

„Wo regiert wird, fallen viele Wege an. Menschen müssen zu ihren Arbeitsplätzen und zu ihren Terminen, zusätzlich wollen jede Menge Schriftstücke bewegt werden. Klar, dass diese Wege heutzutage umweltfreundlich zurückgelegt werden sollen, denn mit den Bundestagsabgeordneten und ihren Angestellten, den Beamtinnen und Beamten der Bundesministerien, den Vertreterinnen und Vertretern von Medien und Verbänden sowie mit denjenigen, die für sie kochen, putzen oder Computer reparieren, kommen einige Zehntausend Tag für Tag ins Regierungsviertel. Viele von ihnen tun dies schon mit dem Rad, den anderen will dieser Stadtplan beim Umstieg helfen.“

www.regieren-mit-dem-rad.de
Fahrradstadtplan Vorderseite (pdf)
Fahrradstadtplan Rückseite (pdf)

Radrennen quer durch Berlin

Exakt 10.000 Rennfahrer durften heute ab dem Brandenburger Tor am Jedermann-Radrennen durch Berlin teilnehmen. Bereits eine Stunde nach dem Start war das Feld bereits weit auseinandergerissen. Der Abstand zwischen einer zehnköpfigen Ausreißergruppe und den nächsten Verfolgergruppen war schon geschätzte 6 bis 8 Minuten groß.

Nachtrag Presseberichterstattung:
Tagesspiegel: Auf die schnelle Tour
Berliner Zeitung: Stadtmarathon für Radfahrer
Morgenpost: 10.000 Radsportler sausen durch die Stadt
taz: Vor dem Besenwagen ins Ziel

Weg mit dem toten Winkel!

Weg mit dem toten Winkel!An der Kreuzung Köpenicker Straße und Betaniendamm übersah der Fahrer eines Lastkraftwagens am Mittwoch beim Rechtsabbiegen eine 65 Jahre alte Radfahrerin. Die Feuerwehr brachte die Radfahrerin in ein Krankenhaus, wo sie kurze Zeit später starb.

Bei dem Unfallopfer handelt es sich um die Berliner Malerin Renate Anger. Seit Anfang der 90er Jahre arbeitete die in Danzig geborene Künstlerin mit Malerei als Raumerlebnis. Sie hatte Einzelausstellungen in Australien und Europa, in Berlin zuletzt die Ausstellung carpe diem im Haus am Waldsee.

Carpe diem – nutze den Tag! Renate Anger kann den Tag nicht mehr nutzen. Vielleicht kann das aber der Bundesrat, der sich heute mit dem Sterben im toten Winkel beschäftigt. Dazu schreibt die ADFC-Stadtteilgruppe City-West: „Spät, aber richtig – nur: Die geplante Verordnung beseitigt den toten Winkel nicht – sie halbiert ihn nur! Im europaweiten Gerangel von Hersteller-Lobbyisten, Politikern und Sachverständigen hat sich ein Minimalkonsens durchgesetzt, der noch immer fast ein Fünftel des rechten Sichtfeldes eines Lkw uneinsehbar lässt. In den Toten Winkel, der europaweit noch übrig bleibt, passen noch immer ganze Schulklassen!“

Heute morgen hat der ADFC eine Demonstration von 7.30 bis 9.00 Uhr zwischen Bismarckstraße und Potsdamer Platz durchgeführt, damit nicht weitergestorben wird unter den Rädern schwerer Lastwagen.
Grafik: ADFC
Website Renate Anger
ADFC City-West

Anlage von Radfahrstreifen 2008

Auf folgenden Berliner Straßen entstehen in den nächsten Monaten Radfahrstreifen: Müllerstraße, Wilhelmstraße, Schlüterstraße, Tiergartenstraße, Konrad-Wolf-Straße, Katzbachstraße, Perleberger und Skalitzer Straße sowie Alt-Moabit und Alt-Biesdorf.

Das war in einer kurzen Notiz gestern in der Berliner Zeitung zu lesen. Da nicht ganz klar wurde, um welche Art von Fahrradweg es sich handelt, habe ich bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mal nachgefragt.

In der Antwort wird bestätigt, dass ganz überwiegend Angebotsstreifen für Radfahrer und keine Hochbordradwege angelegt werden. „In Einzelfällen können allerdings auch ganz kurze Abschnitte baulicher Radwege enthalten sein; lediglich bezüglich der Maßnahme Alt-Biesdorf ist darauf hinzuweisen, dass nur die Nordseite überwiegend Radfahrstreifen bzw. Angebotsstreifen für Radfahrer erhält, während auf der Südseite nur begrenzte Verbesserungen an den vorhandenen Geh- und Radwegen möglich waren. Zu beachten ist auch, dass es sich in den meisten Fällen um Teilabschnitte der Straßen handelt; d. h., die markierten Radverkehrsanlagen erstrecken sich nicht immer über die gesamte Länge der Straße.“ (aus der Antwort von SenStadt per Mail).

Radtour: Media Spree versenken!

„Durch Mediaspree sollen die Spreeufer mit profitablen Immobilien vollgeknallt werden, und wir sollen uns über ein paar Meter Spreeuferweg freuen. Mal abgesehen vom Aufwertungsdruck, den die ganzen Bauvorhaben für die umliegenden Wohnkieze bedeuten: Hej, es könnte so tolle Flächen und Räume am Ufer geben, wenn wenn wir die alles erdrückenden Renditeerwartungen der Immobilienheinis über Bord kippen! Dann geht´s längst nicht nur darum, dass wir uns liebgewonnene Szeneorte wie den Schwarzen Kanal, die Köpi oder das Yaam vor dem Bulldozer retten: Es ist Zeit, dass die Wünsche die Wohnung verlassen und auf die Strasse gehen.

Kommt mit zur demontrativen und informativen Kiezradelei, quer durch das kapitale Investoren(t)raumschiff Media Spree, quer durch ein Stdatgebiet voller versteckter und noch unentdeckter Freiräume, die erst noch erkämpft werden wollen.

Voraussichtliche Route: Heinrichplatz, Mariannenplatz, Köpenicker Straße, Schlesische Straße, Puschkinallee, Eichenstraße, Elsenbrücke, Stralauer Allee, Mühlenstraße, Holzmarktstraße, Michaelkirchbrücke, Köpi.“

Aus dem Aufruf Wir beradeln die Spreeufer – Media Spree platt machen!

Donnerstag, 29. Mai 16 Uhr Heinrichplatz in Kreuzberg

Mehr Infos: Actiondays

Neue Fahrradrouten durch Berlin

Fahrradroutennetz Berlin Mai 2008

So sieht das Berliner Fahrradroutennetz zur Zeit aus. Neben der schon im Jahre 2005 eröffneten Wannseeroute (RR1) existieren die Routen nach Gatow (RR2), nach Spandau (RR3), Hoppegarten (RR8) sowie die jüngst eröffnete dunkelrot gezeichnete Fahrradroute nach Teltow (RR12). Im Jahr 2008 werden gleich eine ganze Reihe neuer Radrouten hinzu kommen. So werden die Fahrradrouten Richtung Henningsdorf (RR4) und Richtung Bernau (RR6) bald komplett sein. Außer den genannten Radialrouten, die vom Stadtzentrum aus sternförmig in das Berliner Umland führen, entstehen auch so genannte Tangentialrouten, die die äußeren Bezirke miteinander verbinden. Die Tangentialroute 2 (TR2) wird demnächst von Jungfernheide nach Hohenschönhausen führen.
Berliner Zeitung: Ans Wasser – und dann immer geradeaus
Grafik: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Radtour: Stadtumstrukturierung aufhalten?

Im Prozess der Aufwertung oder Gentrification des Stadtteils kaufen sich Besserverdienende und junge Familien seit Mitte der 1990er Jahre im Prenzlauer Berg Eigentumswohnungen. Sie freuen sich über die idyllischen Spielplätze, Boutiquen und großen Bioläden. Die zunehmende Anzahl von Hostels zieht junge TouristInnen an. Andere Bevölkerungsgruppen, wie alte Menschen oder auch nicht so gut Betuchte, wohnen nur noch vereinzelt im Kiez. In diesen Entwicklungen spiegeln sich nicht nur neue Lebensstile, veränderte Biografien und demografische Umbrüche wider, vielmehr sind sie auch Ausdruck der spezifischen Verwertungsbedingungen des Immobilienmarktes und stadtpolitischer Entscheidungen. Die Gentrificationforschung und die vielen realen Anti-Gentrificationkämpfe zeigen, dass die Wohnungsfrage immer noch vor allem eine Frage sozialer Gerechtigkeit ist und Gentrification als ein Angriff auf erkämpfte soziale Standards und kollektive Strukturen verstanden werden muss.

Wir fahren mit Fahrrädern zu den Baustellen zukünftiger, nahegelegener Orte der Aufwertung und Verdrängung, unter anderem zu den Choriner Höfen, wo wir kurz die Entwicklung in den letzten Jahren skizzieren werden. Danach wollen wir gemeinsam Möglichkeiten und Grenzen verschiedener Interventionen gegen Gentrifizierung und die damit einhergehende Vertreibung besprechen. Angefragt sind StadtteilaktivistInnen aus Prenzlauer Berg, die in den 1990er Jahren versucht haben MieterInneninitiativen und Stadtteilauseinandersetzungen zu organisieren.

Fahrradtour: Stadtumstrukturierung beeinflussen/aufhalten?
Im Rahmen der Veranstaltungreihe PIMP (Projekte in Mitte und Prenzlauer Berg)
Sonntag, 25.5., 15 Uhr, Platzhaus auf dem Teutoburger Platz
Zionskirchstraße Ecke Templiner Straße
Bringt Räder mit!

Modellprojekte gegen Verkehrslärm

„Weniger Fahrbahnen für die Autos + mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger = weniger Verkehrslärm für Anwohner.“

Ob diese Gleichung aufgeht, will der Berliner Umweltsenat in einem Modellprojekt herausfinden. Vier Straßenabschnitte sind für das Projekt vorgesehen, auf denen jeweils eine Autofahrbahn je Richtung reduziert wird und ein neuer Fahrradweg entsteht:

– Prinzenallee (Wedding) zw. Bad- und Osloer Straße
– Drontheimer Straße (Wedding)
– Dudenstraße (Kreuzberg) zw. Mehringdamm und Kolonnenstr.
– Brandenburgische Str. (Wilmersdorf) zw. Hohenzollerndamm u. Berliner Str.

Laut Berliner Zeitung sind größere Investitionen bei keinem dieser Lärmforschungsprojekte nötig. Vermutlich werden die Straßen nur umlackiert. Das bedeutet auch, dass die neu angelegten Radstreifen auf der Fahrbahn verbleiben. Gut so, ich wünsche mir mehr Forschungsprojekte dieser Art.
Berliner Zeitung: Es hat kräftig gerummst

Routen der Sternfahrt 2008

Routenplan Sternfahrt 2008Die diesjährige Sternfahrt am Sonntag, dem 1. Juni wird unter dem Motto Berlin fährt Rad stehen. Nun wurden der Routenplan bekannt gegeben. Anders als in den letzten Jahren wird es diesmal nicht über den Autobahnsüdring gehen. Statt des Südrings, der in diesem Jahr wegen der Internationalen Luftfahrtausstellung für die Sternfahrt gesperrt bleibt, steht die Autobahnstrecke A 104 zwischen Schildhornstraße und Hohenzollerndamm zur Verfügung. Im letzten Jahr hatten an der Sternfahrt bei sehr schönem Wetter 250.000 Radfahrer teilgenommen.
Übersichtsseite des ADFC zur Sternfahrt 2008
Routenplan Sternfahrt 2008 (pdf)

Frau von Lkw angefahren

Es gab wieder einen Lastwagenunfall, diesmal kein Abbiege- sondern ein Spurwechselunfall, aber wieder mit den immergleichen Ursachen. Die Kombination aus totem Winkel, Unachtsamkeit eines Lkw-Fahrers und womöglich fehlendem Dobli-Spiegel führt dazu, dass in das Schicksal einer Radfahrerin unverhofft und böse eingegriffen wird.

„Lebensgefährliche Verletzungen erlitt eine Radfahrerin heute früh in Gesundbrunnen bei einem Verkehrsunfall. Ein 24-Jähriger aus dem Landkreis Dahme-Spreewald fuhr gegen 7 Uhr 20 mit seinem „MAN“-Sattelschlepper auf der Badstraße in Richtung Osloer Straße. An der Kreuzung Prinzenallee bemerkte er hinter sich einen Rettungswagen der Berliner Feuerwehr mit Blaulicht und wechselte mit dem Lastwagen in die rechte Fahrspur. Dabei übersah er die rechts neben ihm fahrende 40-Jährige und erfasste sie mit dem Auflieger. Die Radfahrerin kam in ein Krankenhaus und wurde notoperiert. “
Pressemeldung der Polizei 1347 vom 08.05.2008 – 13:35 Uhr

9-jähriges Mädchen von Lkw angefahren

Ein neun Jahre altes Mädchen ist gestern im Stadtteil Wittenau im Berliner Bezirk Reinickendorf auf dem Gehweg von einem Lastkraftwagen angefahren und schwer verletzt worden. Die Polizei teilte mit, dass das Kind mit seinem Fahrrad um 17:30 Uhr auf dem Dannenwalder Weg unterwegs war, als ein Lkw nach links auf einen Parkplatz einbog. Das Mädchen kam zu Fall und wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert. Dem Lastwagenfahrer passierte nichts.
Pressemeldung der Berliner Polizei #1331 von 07.05.2008 – 09:50 Uhr

Straßen für alle in Brandenburg

Brandenburgs Infrastrukturminister will bis zum Sommer drei Shared space Pilotprojekte festlegen. Insgesamt bewerben sich zehn Kommunen für die Teilnahme an diesem Verkehrsprojekt, bei dem Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer den Straßenraum gemeinsam nutzen. Niemand hat Vorrang. Verkehrsinseln, Schilder, Ampeln, Bordsteinkanten, so etwas ist bei diesem Konzept nicht mehr nötig. Die drei dann ausgewählten Orte erstellen zunächst Machbarkeitsstudien, auf deren Grundlage die Städte das Verkehrskonzept umsetzen.
Tagesspiegel vom 5.5.2008 (Printausgabe)

little red riding shirt

little red riding shirt

Photo: little red riding shirt
Photograf: eeloy

Das Bild little red riding shirt ist eines von vielen ausgezeichneten Berlinphotos des Photografen eeloy. Wer zuerst ansagt, wo die Photografie gemacht wurde, findet noch vor dem nächsten Wochenende eine eins A indische Fahrradglocke im Briefkasten. Sorry an die Nichtberliner, bei diesem Spielchen habt ihr ganz schlechte Karten.

6-jähriger Radfahrer angefahren

Das vergangene Wochenende haben viele genutzt, mit dem Rad ins Grüne zu fahren oder einfach nur durch die Stadt zu cruisen. Ein sechsjähriger Radfahrer erlitt bei einem Unfall schwere Verletzungen und musste in die Klinik: „Bei einem Verkehrsunfall in Buch zog sich ein Sechsjähriger Beinverletzungen zu und kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Der Junge und sein 30-jähriger Vater waren gegen 15 Uhr 30 mit ihren Fahrrädern auf der Schönerlinder Straße unterwegs. Eine 40-jährige Toyota-Fahrerin wollte von der Schönerlinder Chaussee nach rechts in die Schönerlinder Straße abbiegen und hielt vorher am Stopschild an. Beim Abbiegen übersah sie offenbar die Radfahrer, die auf dem für beide Richtungen freigegebenen Radweg fuhren, und erfasste den Sechsjährigen. Der Vater des Jungen rettete sich mit einem Sprung von seinem Fahrrad und blieb unverletzt.“ (Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 1242)

Noch Startplätze für Velothon frei

Die Anmeldung für das erste Velothon in Berlin ist noch knapp eine Woche möglich. Bis jetzt haben sich bereits 9100 Radfahrer für den Berliner Fahrrad-Marathon angemeldet, 900 Plätze sind noch frei.

Zwei Strecken stehen am 25. Mai 2008 zur Auswahl. Eine kürzere 60-Kilometer-Distanz führt entlang zahlreicher Sehenswürdigkeiten durch die Innenstadt, eine längere 105 Kilometer-Variante macht eine Zusatzrunde um den Tegeler See.
www.skoda-velothon-berlin.de