Zusammengeschlagen wegen Anhaltens an roter Ampel

Meldungen wie die folgende zeigen, dass Aggression im Straßenverkehr nicht nur ein Problem ferner Länder ist sondern auch im Bezirk Mitte in Berlin passiert. Ein Ausnahmefall gewiss, der aber ein Schlaglicht wirft auf die Dunkelziffer von „Unfällen“, die rechtlich und statistisch als Verkehrsverstoß gewertet werden.

„Ein Autofahrer wurde gestern Mittag in Wedding von bislang unbekannten Männern im Straßenverkehr ausgebremst und brutal zusammengeschlagen.

Der 36 Jahre alte Fahrer eines grauen „Opel“ fuhr in der Luxemburger- in Richtung Genter Straße. Gegen 13.50 Uhr hielt er an der Kreuzung Luxemburger/Tegeler Straße an, da die Ampel von Gelb auf Rot umschaltete.

Als er weiterfuhr, bremste ihn ein Fahrer eines hellblauen „Mitsubishi“ aus und zwang ihn zum Anhalten. Der „Mitsubishi“-Fahrer und dessen Beifahrer stiegen aus und beleidigten den 36-Jährigen, weil er deren Meinung nach zu früh an der Ampel angehalten hätte.

Danach hielten sie das Opfer fest und traktierten es auf brutalste Weise mit Faustschlägen, so dass es das Bewusstsein verlor. Zeugen beobachteten, dass die Männer auch noch weiter auf den bereits am Boden Liegenden eintraten. Während einer der Täter anschließend mit dem Fahrzeug flüchtete, entfernte sich dessen Komplize zu Fuß vom Tatort.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2903 vom 12.11.2013 – 10:00 Uhr

„Das muss man doch sehen“

Die Galerie pavlov’s dog präsentiert die Fotografen Timm Kölln und Olaf Unverzart in einer Gemeinschaftsausstellung mit dem Titel „Das muss man doch sehen“.


Timm Kölln, Winter ride, Spanien, 2008, 40cm x 60cm

Zeit: 15. November bis 14. Dezember 2013
Öffnungszeiten Donnerstag bis Samstag 16 bis 20 Uhr
Ort: pavlov’s dog
raum für fotografie
Bergstrasse 19
10115 Berlin
pavlov’s dog

Bike Shorts im Rahmen des 29. Internationalen Kurzfilmfestivals

Das Fahrrad ist in immer mehr Filmen eine Hauptfigur. Ob Animation, Dokumentation oder klassischer Spielfilm: Hier gibt es Abenteuer zu erleben, neue Grenzen zu entdecken und am Ende gilt es sich selbst zu überwinden! Das Internationalen Kurzfilmfestival zeigt an zwei Terminen mehr als ein Dutzend Fahrradkurzfilme. Gezeigt werden:

Lightning Larry (Animation): Larry ist mal wieder spät dran. Sein Teufelsritt in die Schule wird eine Punktlandung. Und nach ihm die Sintflut.
Move Mindfully in Melbourne – By Bicycle (Musikvideo): Der Knigge des australischen Radverkehrs. Auch für Autofahrer sehr zu empfehlen!
El Primer Imparable (Dokumention): Das Velodrom ist sein zu Hause und seine Leidenschaft fürs Radfahren ungebrochen. Auch wenn ein Unfall sein Leben sehr verändert hat.
The Cyclist (Short Fiction): Auf der Suche nach ihrem gestohlenen Fahrrad kommt er der mysteriösen wie faszinierenden Hannah endlich näher. Aber irgend etwas stimmt nicht.
Get a lift (Animation): Der Weg zu seiner Liebsten ist lang und bergig, wenn nicht ein Schweinetransporter vor ihm fährt…
Confessions of a Pedalphile (Short Fiction): Es ist eines der letzten Tabuthemen in der heutigen Gesellschaft. In dieser herzzerreißenden Reportage wendet sich zum ersten Mal ein Pedalophiler an die Öffentlichkeit.
Freihändig (Short Fiction): Größtmögliche Freiheit und ausufernde Wut: der Berliner Verkehr und Gefühlsextreme bedingen sich gegenseitig – und wechseln im Takt der Ampelschaltungen.
There’s a flower in my pedal (Experimental): In einer bunten Collage aus Filmschnipseln und Gedanken verfestigt sich eine Vision einer besseren Welt.
Bike Thieves (Short Fiction): Unter bestimmten Umständen kann ein geklautes Fahrrad auch ein Glücksfall sein.
Urban Birds (Dokumentation): Radfahren in der großen Stadt ist wie ein Spiel mit dem Verkehr. Drei Londoner Fahrradbotinnen erzählen vom Alltag und der Liebe zum Beruf auf zwei Rädern.
Bad Bikes! (Musikvideo): Sie sind mitten unter uns und schlagen doch meist unerkannt zu. Fahrräder sind böse!
The Bicycle (Experimental): Ein altes, verlassenes Fahrrad lernt wieder zu lieben.
Ball Wednesday (Animation): Ein typischer Tag im Leben eines Poloballs.
Imaginate (Musikvideo): Der weltbeste Trailbiker Danny Mac Askill nimmt uns mit in die Welt seiner Kinderzimmerträume.

Zeit: Mittwoch, 13. November 2013 um 21:00 Uhr
Ort: Volksbühne, Roter Salon

oder

Zeit: Sonnabend 16. November 2013 um 17:00 Uhr
Ort: Passage Kino 1

Bike Shorts

Bezirksstadtrat Torsten Kühne (Pankow) zur geplanten App ‚Strassensheriff“

Die Ankündigung des Bezirks Pankow, die geplante App „Strassensheriff“ zu unterstützen, hat große Aufmerksamkeit in den Medien hervorgerufen. Im Interview erklärt der Pankower Bezirksstadtrat Torsten Kühne (CDU), warum er die Entwicklung der App unterstützt.

Die Linksfraktion der BVV Pankow hat inzwischen einen Antrag zur Sitzung am 6. November 2013 gestellt, die Mitarbeit des Bezirks an der App „sofort und dauerhaft“ einzustellen.

Prenzlberger Stimme: Pankow und die App des Grauens
Antrag der Linksfraktion der BVV Pankow: „Straßensheriffs“

Zehlendorf: 85-jähriger Radfahrer wird angefahren und stirbt

„Ein 85-jähriger Radfahrer ist in der vergangenen Nacht nach einem Verkehrsunfall verstorben. Er war gestern gegen 12 Uhr 40 auf der Fischerhüttenstraße in Zehlendorf in Richtung Argentinische Allee unterwegs. Kurz hinter der Sven-Hedin-Straße fuhr eine 26-jährige Frau in einem „Opel“ an ihm vorbei und streifte ihn. Der Senior stürzte und verletzte sich dabei schwer. Er wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, wo er gegen 23 Uhr 15 verstarb.
Der 85-Jährige ist der 29. Verkehrsunfalltote in diesem Jahr.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2722 vom 25.10.2013 – 10:20 Uhr

Der tragische Tod des betagten Radfahrers, Nummer acht der in diesem Jahr in Berlin bei einem Verkehrsunfall getöteten Radfahrer, ist deshalb schwer erklärbar, weil auf der Fischerhüttenstraße zwischen Sven-Hedin-Straße und Argentinischer Allee ein Hochbordradweg angelegt ist. Hier die Streetviewperspektive des Unfallortes:

Wie Radfahrer richtig überholt werden, zeigt das Video aus einer Fahrstunde. Der Hinweis auf das Video stammmt aus einem Kommentar der Dienstlichen Currywurst.

Falschparker-App “Strassensheriff” kooperiert mit dem Bezirk Pankow

Mit dem Ordnungsamt Berlin-Pankow hat die App Strassensheriff einen ersten Kooperationspartner gewonnen. An sofort wollen Bezirk und Startup gemeinsam an der  Entwicklung der Strassensheriff-App arbeiten. Torsten Kühne, zuständiger Bezirksstadtrat: „Mit der App können wir den zahlreichen Beschwerden und Hinweisen über falschparkende Autos noch schneller und zielgerichteter nachgehen. Wir sehen in der App-Entwicklung ein Pilotprojekt für eine Kooperation von Bürgern und Behörden mithilfe moderner Internet- und Smartphone-Technologien. Und natürlich unterstützt das Projekt auch unsere Bemühungen, die öffentliche Ordnung zu verbessern und klimafreundliches Verhalten attraktiver zu machen“

Ob die Finanzierung der App über die Crowdfunding-Plattform Startnext zustande kommt, ist fraglich, denn mehr als drei Wochen nach dem Start der Projektfinanzierung sind mit 5.897 € gerade mal zehn Prozent des Fundingziels in Höhe von 59.000 € zugesagt. Die Finanzierungsrunde endet in 18 Tagen.

Strassensheriff
Strassensheriff bei Startnext

Lastenfahrräder im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf

Auf der heutigen Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Charlottenburg-Wilmersdorf stellt die Partei „Bündnis 90/Die Grünen“ zwei Anträge zur Unterstützung von Cargo-Bikes. Im Antrag Nummer 1 geht es um Parkplätze für Lastenräder:

„Das Bezirksamt wird gebeten zu prüfen, an welchen Orten im Bezirk Stellplätze für Lastenräder bereitgestellt und inwieweit dort auch Ladestationen für elektrisch unterstützte Lastenräder bereitgestellt werden können. Der BVV ist bis zum 31. Januar 2014 zu berichten.

Begründung: Lastenräder erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit. Um dieses umweltfreundliche Verkehrsmittel zu unterstützen, wäre es gut, wenn an zentralen Punkten des Bezirks entsprechende Lastenräder abgestellt und elektrisch unterstützte Lastenräder aufgeladen werden können.“

Der zweite Antrag bezieht sich auf die Nutzung von Lastis im bezirkseigenen Fuhrpark: „Das Bezirksamt wird gebeten zu prüfen, inwieweit Lastenräder bei der eigenen Fahrzeugflotte zum Einsatz kommen und gegebenenfalls herkömmliche Fahrzeuge ersetzen können. Der BVV ist bis zum 31. Januar 2014 zu berichten.

Begründung: Lastenfahrräder sind umweltfreundliche Verkehrsmittel. In Reutlingen kommt ein Lastenrad bereits zum Einsatz und  in den Stadtparlamenten von München und Stuttgart werden entsprechende Anträge diskutiert. Charlottenburg-Wilmersdorf könnte hier mit gutem Beispiel vorangehen.“

BVG-Bus streift Radfahrerin

Aus der Pressemitteilung der Polizei #2692 Link

„Eine Radfahrerin hat gestern schwere Verletzungen bei der Kollision mit einem BVG-Bus in Neukölln erlitten. Der Bus streifte die 30-jährige Frau gegen 16 Uhr auf der Wildenbruchbrücke, wodurch sie zu Fall kam. Sie musste in einem Krankenhaus stationär behandelt werden.“

Wer die Strecke regelmäßig fährt oder andere Neuköllner Straßen entlang der Buslinien erleben darf, wird sich fragen, ob das nicht öfter passiert, ohne Erwähnung von der Polizei zu finden.
Ich wüsste gern, was die BVG vor hat, um solche Fälle in Zukunft zu vermeiden, man darf bei Berufskraftfahrern mit Personenbeförderungserlaubnis davon ausgehen, dass sie stets gut geschult und mit kühlem Kopf im Straßenverkehr unterwegs sind.

Hier die Stelle auf Streetview:

Größere Kartenansicht

Ich wünsche der Radfahrerin gute Besserung und hoffe, dass die BVG diesen Vorfall zum Anlass nimmt nochmal nachzuschulen.

Radfahrerin fährt gegen geöffnete Autotür und erleidet Schädelbruch

„In Tempelhof stürzte gestern Abend eine Radfahrerin so schwer, dass sie einen Schädelbruch erlitt und derzeit in einem Krankenhaus behandelt werden muss. Die 47-Jährige fuhr gegen 18.45 Uhr mit ihrem Fahrrad im Wolffring. Ein 38-Jähriger, der die Frau scheinbar nicht bemerkt hatte, öffnete plötzlich die Fahrertür seines parkenden Autos um auszusteigen. Die Radfahrerin prallte gegen die Tür, stürzte und blieb zunächst bewusstlos auf der Fahrbahn liegen. Alarmierte Rettungskräfte der Feuerwehr brachten die Schwerverletzte in ein Krankenhaus.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2627 vom 15.10.2013 – 08:30 Uhr

Aus der Pressemeldung der Polizei geht nicht hervor, an welcher Stelle im Wolffring sich der Unfall ereignete. Die Tempo-30-Straße ist teilweise so eng geschnitten, dass nur Platz bleibt für ein Fahrrad oder ein Kraftfahrzeug. Berlinradler zu diesem Unfall in einem Tagesspiegel-Kommentar: „Fahren Radfahrer zu weit rechts, werden sie ständig knapp überholt werden. Fahren sie weiter links, werden sie Autofahrer gegen sich aufbringen, die meinen, es sei „genug“ Platz da.

Und Autofahrer stehen vor der Wahl, hinter den Radfahrern herzufahren, obwohl da noch einige Zentimeter Platz sind, oder regelwidrig zu überholen. In solchen Situationen entscheidet sich eine Mehrheit für letzteres.

Wer als Radfahrer also „zu weit“ links fährt, verursacht Ärger bei den nachfolgenden Kfz, wer zu weit rechts fährt, geht die Gefahr solcher Unfälle wie dem hier beschriebenen ein.“

Ein Mittel gegen Unfälle dieser Art wären Markierungen auf der Straße, die Radfahrer dazu motivieren, mittig auf der Straße zu fahren.

Tagesspiegel: Radfahrerin prallt gegen geöffnete Autotür

Bis zu 50 neue Call-a-Bike-Stationen in Berlin

Der Leihradanbieter Call a Bike informiert seine Kunden heute darüber, dass bis zum Sommer 2014 bis zu 50 neue Stationen in Berlin eröffnet werden. Konzentrieren will man sich dabei auf die Bezirke Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte (Wedding), Neukölln, Pankow und Tempelhof-Schöneberg.

Auch in diesem Jahr sind einige Stationen hinzugekommen, dies wurde aber kaum kommuniziert. Mit den Stationen an den S-Bahnhöfen Sonnenallee und Neukölln ist Call a Bike nun erstmals auch an der Ringbahn vertreten. Eine weitere Station am Schöneberger Gasometer liegt ebenfalls im Einzugsbereich der Ringbahn.

Zusätzlich zur Ausleihe per App, Telefon oder am Terminal kann man die Räder zunehmend auch direkt mit seiner Kundenkarte entleihen, die man dazu an das Lesegerät am Rad halten muss.

In Berlin wird – im Gegensatz zu anderen Städten – auf eine Winterpause verzichtet, die Räder sind ganzjährig benutzbar.

Berliner Polizei kündigt 1. bundesweiten 24-Stunden-Blitzmarathon an

Ungewöhnlich ausführlich ist heute eine Pressemeldung der Berliner Polizei, in der Geschwindigkeitskontrollen in der ganzen Bundesrepublik am 10. Oktober 2013 um 6.00 Uhr bis Freitag, den 11. Oktober 2013 um 6.00 Uhr angekündigt werden. Von den bundesweit 3.600 Verkehrstoten im vergangenen Jahr starb mehr als jeder Dritte durch Geschwindigkeitsüberschreitungen. Im Berliner Straßenverkehr gab es 3.480 Verkehrsunfälle, die auf überhöhte Geschwindigkeit der Kraftfahrer zurückzuführen waren. „Wer rast, tötet“, so die Berlier Polizei, denn „Rasen ist unsozial“.

Angesichts des großen Leides, das von Rasern verursacht wird, plant die Berliner Polizei am übernächsten Donnerstag „weit mehr als 250 ständig wechselnde Radar- und Laserkontrollorte“. Die Liste aller Kontrollorte in Berlin wurde hier veröffentlicht. Zusätzlich werden alle 21 Videofahrzeuge im Stadtgebiet und auf allen Autobahnstrecken unterwegs sein.

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2540 vom  02.10.2013 – 10:30 Uhr

Freitag, 20. September: PARK(ing) Day in der Stargarder Straße / Prenzlauer Berg

Am kommenden Freitag ist PARK(ing) Day, ein weltweiter Aktionstag in Dutzenden Ländern auf sechs Kontinenten, an dem Parkplätze temporär zu Parks, Stränden, zu Orten der Begegnung und des Austauschs werden. In Berlin wird die Stargarder Straße links und rechts der Pappelallee der Ort, wo sich viele Aktionen zum PARK(ing) Day konzentrieren. Die Stargarder ist einerseits zwar eine recht quirlige Straße mit buntem Angebot an Einzelhandel und Gastronomie, andererseits wird sie durch Parkplätze ohne Ende von parkenden Autos dominiert. Am PARK(ing) DAY holen sich die Menschen für einen Tag Teile der Straße zurück und verwandeln sie in lebendige Stadtplätze.

 

PARK(ing) DAY Berlin
PARK(ing) DAY (internationale Seite)

Radfahrer stößt mit Wildschwein zusammen

„In der vergangenen Nacht kollidierte ein Radfahrer in Friedrichshagen mit einem Wildschwein und verletzte sich dabei schwer. Nach bisherigen Erkenntnissen war der 42-Jährige gegen 1.50 Uhr mit seinem Fahrrad auf dem gemeinsamen Rad- und Gehweg der Schöneicher Landstraße in Richtung Schöneiche unterwegs, als unvermittelt ein Wildschwein aus dem Wald herauskam. Der Radler prallte mit dem Schwein zusammen und stürzte. Er kam mit einem Schlüsselbeinbruch sowie Prellungen und Schürfwunden zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Das Borstentier blieb offensichtlich unverletzt und lief in den Wald zurück.“

Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 2411 vom 17.09.2013 – 08:45 Uhr

Senat will Radfahrer besser zählen

Als der Berliner Senat im März diesen Jahres die neue Radverkehrsstrategie für die Bundeshauptstadt vorstellte, präsentierte er einen bunten Reigen von Absichtserklärungen und Zielen. Was aber fehlte, waren harte und aktuelle Fakten zum Fahrradverkehr. Stattdessen griff man bezüglich des Anteils des Radverkehrs an allen Wegen der Berliner Wohnbevölkerung auf Zahlen von 2008 zurück.

Diese Peinlichkeit will sich der Senat in Zukunft ersparen und gibt deshalb Geld für automatische Fahrradzählstellen aus. Bereits vor einem Jahr wurden testweise zwei Anlagen installiert, ohne die Öffentlichkeit zu informieren, wie der Tagesspiegel heute berichtet. Eine Zählstelle ist auf der Fahrradbrücke über den Alemannkanal installiert. Dieser Radweg in Spandau ist Teil des Radweges Berlin-Kopenhagen und wird vermutlich von mehr Radtouristen als von Alltagsradfahrern befahren. Die zweite Zählstelle liegt ebenfalls auf einem fahrradtouristischen Hotspot. Der Schwedter Steg zwischen dem Mauerpark und der Behmstraße ist Teil des Mauerradwegs und Teil des Radwegs Berlin-Usedom. Laut Tagesspiegel waren die Senatsplaner davon ausgegangen, „dass hauptsächlich Touristen die vor 15 Jahren eröffnete Fußgängerbrücke über die Gleise am Nordkreuz nutzen.“ Aber man erlebte eine Überraschung. Der Schwedter Steg wird unter der Woche von 1.500 bis 2000 Radfahrern pro Richtung und Tag befahren, am Wochenende pedalieren jedoch nur ungefähr 500 den Schwedter Steg. Diese Zahlen und der Fakt, dass die Verkehrsspitzen am frühen Vormittag und in den Nachmittagstunden liegen, sprechen dafür, dass der Steg vorwiegend als Pendlerstrecke von Berliner Radfahrern genutzt wird.

Im Jahr 2014 will der Senat die Zahl der automatischen Radfahrerzählstellen auf insgesamt 12 stationäre Geräte ausweiten. Wo die Zählstellen installiert werden steht noch nicht fest. Der Tagesspiegel: „„Richtig spannend“, so ein Planer, wäre eine Installation im Straßenzug Unter den Linden / Straße des 17. Juni. Dies dürfte aber an technischen Schwierigkeiten scheitern, da die Wege für Radler dort zu breit sind und Gefahr besteht, dass Autos mitgezählt werden.“

Dort, wo der Senat bisher manuell die Radfahrer gezählt hat, wurden starke Anstiege des Radverkehrs festgestellt. An der Kreuzung Blücher- / Zossener Straße hat sich die Zahl der Radfahrer von 2001 bis 2011 verdoppelt. Im nächsten Jahr 2012 schnellte der Radverkehr dort um weitere 20% nach oben. Inzwischen geht man im Senat davon aus, dass der Anteil der Radfahrer innerhalb des S-Bahnrings bei 25% liegt.

Tagesspiegel: Jeder Radler zählt