www.berlin-nimmt-rücksicht.de

„Rücksicht im Straßenverkehr! Wirkt sofort. Kostet keinen Cent.“

Christophorus, Schutzpatron der Reisenden, der Verfechter von Paragraph 1 der StVO, der Mann, der Rücksicht im Straßenverkehr erfunden hat, hat ein Problem: nicht alle haben ihm sein Produkt abgekauft. Er hat noch nicht alle Verkehrsteilnehmer überzeugt, anderen mit Rücksicht, Fairness und Gelassenheit zu begegnen. Christophorus kommt in Kontakt mit Werbern, die ihm helfen, sein Produkt moderner zu präsentieren.

Das ist der Plot einer Werbekampagne in Berlin und Freiburg, mit der eine Erhöhung der Verkehrssicherheit erreicht werden soll. Finanziert wird die Kampagne. die besonders auf die Radfahrer fokussiert, vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat und der Unfallforschung der Versicherer. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll breit gestreut werden, vom klassischen Plakat über den Hörfunkspot bis zu Facebook und Youtube.

Berlins Verkehrssenator Michael Müller betonte zum Kampagnenstart die Relevanz von Kommunikationsmaßnahmen für die Verkehrssicherheit. „Wir haben dieses Projekt auch deshalb initiiert, weil wir ein besseres Verkehrsklima in den Städten brauchen und dafür neue Wege beschreiten müssen“.

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Fahrradparkplatz Nordbahnhof

Gäbe es eine Hitliste der besten Fahrradparkplätze Berlins, dann landete die Anlage am Nordbahnhof mit Sicherheit auf den vorderen Plätzen. Ebenerdiger Zugang, breite automatisch öffnende Schiebetüren, ausreichend Platz zwischen den Fahrradbügeln, nachts beleuchtet, im Winter geheizt, unmittelbar neben dem Fahrstuhl zu den Gleisen gelegen. Ich wüsste nicht, was man an dieser Anlage noch verbessern könnte. Vielleicht eine elektronische Hinweistafel, in wieviel Minuten die nächste Bahn abfährt. Aber das wäre für 50 Fahrradabstellplätze doch etwas zu viel des Guten.

Fahrrad als mechanisches Musikinstrument

Ein Fahrrad, das gleichzeitig ein selbstspielendes mechanisches Musikinstrument sein kann, hat Samuel Goss 1899 als Patent angemeldet. Wie bei einem normalen Fahrrad treibt die Tretkurbel das Hinterrad an. Mithilfe einer weiteren Kette versetzt die Kurbel eine Walze unter dem Oberrohr in Bewegung, die ähnlich einer Spieldose Metallzungen zum Klingen bringt. „My invention relates to bicycles, and has for its object to provide a combined bicycle and musical instrument whereby the rider when so disposed may treat himself and others in his immediate neighborhood to a musical accompaniment as he rides along.“ Die Erfindung von Gross hat sich nicht durchgesetzt, ist vielleicht auch ganz gut so.

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Velogistics.net – Plattform zum Ausborgen von Lastenrädern

Lastenfahrräder sind die besseren Kleinwagen in der Stadt. Wenn ein Großeinkauf auf dem Wochenmarkt oder eine Shopping-Tour zu Ikea ansteht, wenn zum Saisonauftakt Pflanzen, Gartenmöbel und Grillkohle in den Kleingarten transportiert werden oder wenn die Kids zum Spielplatz gekarrt werden sollen, Kinder- und Transporträder leisten bei vielen Transportproblemen wertvolle Dienste. Doch nicht jeder besitzt ein Lasti oder kann sich eins beim Nachbarn ausleihen.

Hier kommt Velogistics.net ins Spiel. Auf dieser Seite können Leute, die ein Lastenrad zu verleihen oder zu vermieten haben, ihr Angebot mit einem Foto und Angaben zum Verleihort und den Verleihbedingungen machen. Alle Lastenfahrräder werden auf einer großen Google-Landkarte markiert, sodass Mietinteressierte schnell das passende Angebot in der Nähe finden können. Die Nutzung der Seite ist komplett kostenlos, sowohl für Lastenradverleiher als auch für Lastenradinteressierte. Ist das Ausleihen von Rädern auch kostenlos? Nein, besser gesagt: nicht immer, die Leihkonditionen werden vom Verfasser eines Lastenrad-Eintrages festgelegt und stehen auf der jeweiligen Detailseite.

Zur Zeit findet man auf Velogistics.net 44 Lastenräder und Fahrradanhänger. Der Schwerpunkt liegt noch auf Deutschland, lediglich 5 Nutzräder kommen aus Ländern außerhalb der Bundesrepublik. Das Berliner Angebot ist mit elf Nutzrädern schon recht breit, wenn man bedenkt, dass die Seite erst wenige Wochen im Netz ist. Viele der Berliner Lastenräder sind mit zehn Euro Miete pro Tag sehr günstig.

Es wäre sehr schön, wenn die Landkarte auf Velogistics bald übersäht wäre mit vielen kleinen bunten Stecknadeln.

Velogistics

Wie ein Fahrrad entsteht

Die Kollegen von fahrstil haben einen hübschen Film aus den vierziger Jahren ausgegraben. „How a Bicycle is made“ ist ein Viertelstundenfilm über die industrielle Produktion von Fahrrädern in England und zeigt Schritt für Schritt, wie ein Stahlfahrrad entsteht.

„Mit dem Fahrrad kommt man auf komfortable und kostengünstige Weise an sein Ziel. Das Rad ist ein großer Fortschritt für die Menschheit, ideal für das Einkaufen, einfach zu Parken und ein treuer Begleiter des Arbeiters auf dem Weg nach Hause. Auf dem Fahrrad findet der Mensch Entspannung, Gesundheit und Glück.“ Auch wenn die Stimme aus dem Off für unsere Ohren ein wenig pathetisch klingt, im Grunde sagt sie nichts anderes als die vielen Imagefilmchen, die heute Youtube überschwemmen: Das Fahrrad ist eine der tollsten Erfindung, die je gemacht wurde.

Urbanophil über den E-Bike-Boom

In keinem Wahlprogramm der bürgerlichen Parteien fehlt das Loblied auf Elektroautos, obwohl sie hier praktisch inexistent sind. Am 1. Januar 2012 waren in Deutschland 42.927.647 Pkw gemeldet, die Zahl der zugelassenen Elektroautos belief sich am Jahresanfang auf 4.541 Stück, also weit weniger als ein Promille. Prophezeit werden bis zum Jahr 2020 etwa eine Million Fahrzeuge.

Im Schatten der allseits bejubelten Elektroautomobiltät hat sich der Markt für E-Räder ganz anders entwickelt. Im letzten Jahr wurden in Deutschland 310.000 Stück verkauft, der Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV) schätzt, dass der Bestand an E-Bikes bereits heute die Millionengrenze überschritten hat.

Noch mal andere Zahlen werden aufgerufen, wenn es um den E-Bike-Boom in China geht. Zur Zeit werden jedes Jahr über 50 Millionen Elektrofahrräder in China verkauft, für das Jahr 2018 schätzt die amerikanische Marktforschungsgruppe Pike Research ein Volumen von 60.2 Millionen verkaufter Pedelecs in China.

Ein Doppel-Artikel im Urbanophil-Blog beschäftigt sich mit dem Aufschwung der Elektroräder in Deutschland und China. Wasilis von Rauch vom e-Radhafen beleuchtet im Beitrag Die (urbane) Mobilität der Zukunft fährt Elektrorad! den Wandel der Mobilität.

Nikolas Neubert, der seit 2009 in Shanghai lebt, beschreibt in China’s road to e-bike den dortigen Boom von Elektrofahrrädern.

Kamera dokumentiert Fahrradunfall

Vorab: das Video kann sich jeder ansehen. Kein Blut fließt, unmittelbar nach dem Unfall sieht man beide Radfahrer wieder auf den Beinen. Der kurze Film zeigt, wie zwei Radfahrer am Mittwoch, dem 25. April in Berkeley in den USA von einem Auto angefahren werden und zu Fall kommen. Der Fahrer begeht anschließend Unfallflucht. Einer der Rennfahrer hatte eine kleine Kamera am Lenker dabei, ein Videoschnipsel des Unfalls wurde bei Youtube gepostet. Das wiederum rief die Polizei auf den Plan. Obwohl das Kennzeichen der schwarzen Limousine nur eine Zehntelsekunde im Bild war, reichte es, das Kennzeichen des Unfallfahrers zu ermitteln. Der Eigentümer des Autos behauptete, sein Fahrzeug sei gestohlen worden und er selbst hätte den Unfall nicht verursacht. Er wurde dennoch festgenommen.

Fahrradzukunft Nummer 14: Kultur der Angst

Themenschwerpunkt der gerade erschienenen Nummer 14 der Online-Zeitschrift Fahrradzukunft ist der Fahrradhelm. Im ersten Beitrag fragt sich Wolfgang Strobl, ob das Radeln so gefährlich ist, dass man alles tun muss, um sich zu schützen. Die richtige Antwort lautet: „Nein, Radfahren ist viel sicherer als andere alltägliche Weisen der Fortbewegung“. In weiteren Beiträgen zum Thema Helm geht es um die Wirksamkeit von Fahrradhelmen sowie um die Helmpflicht.

Im Technikteil des 44-Seiten-Magazins Fahrradzukunft findet man bereits zum zweiten Mal einen Nabendynamotest von Andreas Oehler. Im Testlabor werden neue Dynamomodelle von Schmidt und Shimano sowie einige exotische Modelle auf Herz und Nieren geprüft. Schließlich berichtet Juliane Neuß von der European Handmade Bicycle Show in Schwäbisch Gmünd.

Fahrradzukunft 14

Erkunde deinen neuen Kiez mit dem ADFC!

Neu nach Berlin zugezogene und Leute, die es in einen anderen Stadtbezirk verschlagen hat, können am nächsten Wochenende das neue Wohnumfeld mit dem ADFC entdecken. Acht Stadtteilgruppen des Fahrradclubs bieten am Sonntag unterhaltsame und lehrreiche Radtouren mit erholsamer Geschwindigkeit und auf möglichst fahrradfreundlichen Wegen durch einzelne Bezirke an. Die Fahrradtour erleichtert den TeilnehmerInnen die Erkundung der neuen Umgebung und zeigt günstige Wege mit dem Rad zu Alltags- und Ausflugszielen auf. Es können Kontakte geknüpft werden und der Bezirk erschließt sich von seiner fahrradfreundlichen Seite.

Startpunkte sind die Rathäuser der Bezirke:

  • Charlottenburg-Wilmersdorf (Stadtteilgruppe City-West): Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100
  • Friedrichshain-Kreuzberg: Rathaus Kreuzberg, Yorkstr. 4
  • Lichtenberg: Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstr. 6
  • Mitte: Rathaus Wedding, Müllerstr. 146/147
  • Neukölln: Rathaus Neukölln, Karl-Marx-Str. 83
  • Reinickendorf: Rathaus Reinickendorf, Eichborndamm 215-239
  • Steglitz-Zehlendorf: Rathaus Steglitz, vor Dahlbeck, Schloßstr. 33
  • Marzahn-Hellersdorf (Stadtteilgruppe Wuhletal): Rathaus Marzahn, Helene-Weigel-Platz

Die Teilnahme an den Radtouren ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Start am Sonntag, 06. Mai 2012 um 14:00 Uhr.

ADFC: Kieztouren 2012

24-Stunden-Rennen Berlin-Kopenhagen

Am 18. August 2012 um eine Minute nach Mitternacht wird der Startschuss für ein Jedermannradrennen über 430 Kilometer von Berlin nach Kopenhagen fallen. Auf den ersten dreißig Kilometern werden die Rennfahrer von einer Eskorte begleitet, bevor das Rennen freigegeben wird. Anschließend geht die Fahrt durch die Nacht weiter nach Rostock, hier wird die Zeit gestoppt und die Radfahrer gehen an Bord der Fähre. Es gibt um 11:00 und um 13:00 Uhr zwei Fährabfahrten in Rostock. Niemand braucht Angst zu haben, die Fähre zu verpassen, denn ein Grupetto-Bus sammelt die letzten Radfahrer ein, damit alle nach Gedser kommen. Ab hier sind es noch ca. 165 km bis zum Ziel in Kopenhagen. Das Radrennen Berlin-Kopenhagen 2012 findet seinen Abschluss um 20:30 Uhr in Dänemarks Hauptstadt mit der Siegerehrung.

Für das Rennen wird eine Renngebühr zwischen 107,- und 134,- Euro fällig, die Anmeldung läuft bereits.

Fahrradcorso Berlin-Kopenhagen 2012
[via]

Fahrradunfälle in Berlin

Das Wetter wird besser und viele fahren nun wieder Rad. Leider gibt es damit einhergehend wieder einige Fahrradunfall-Berichte:

In Steglitz-Zehlendorf fuhr eine Radfahrerin nach Polizeiangaben bei roter Ampel in die Kreuzung Teltower Damm / Potsdamer Straße / Berliner Straße ein und wurde von einem Kfz angefahren und dabei schwer verletzt. Polizeimeldung 1321 vom 25.4.2012

In Kreuzberg wurde eine Radfahrerin von einem Lkw angefahren und dabei schwer verletzt. Genaueres zum Unfall, der an der Kreuzung Wilhelmstraße / Kochstraße stattfand, ist noch nicht bekannt. Tagesspiegel: Radfahrerin von Lastwagen angefahren vom 25.4.2012

Eine Radfahrerin auf dem Kurfürstendamm in Charlottenburg fuhr in die Tür eines Taxis, die von einem Gast unachtsam geöffnet wurde. Auch sie wurde schwer verletzt.  Polizeimeldung 1333 vom 26.4.2012

Onlinebefragung zur Nutzung des Fahrrads

Roland Brühe von Alltag eines Radfahrers hat im Februar eine Onlinebefragung ins Netz gestellt, die sich an Radfahrer richtet. Roland will wissen, wie der gemeine Radfahrer sein Fahrrad nutzt und welche Einstellungen er zum Radfahren hat. Die Fragen beziehen sich auf das eigene Verhalten im Verkehr und auf die Einstellungen hinsichtlich der Fahrradnutzung. Die gesamte Befragung besteht aus 18 Seiten und ist in einer viertel Stunde beantwortet.

Inzwischen sind 410 Fragebögen vollständig ausgefüllt worden. Roland: „Was ich bisher sehen kann und ganz toll finde ist das Engagement der Teilnehmer: Es gibt etliche Anmerkungen in den Freitextfeldern. Die Fragen werden also wirklich sehr gewissenhaft ausgefüllt. Ich bin sehr gespannt auf die Auswertung.“

Die Befragung bleibt bis Ende Juni online, im Juli werden die Ergebnissen auf Rolands Blog veröffentlicht.

radfahreralltag.de: BeNuFa – Befragung zur Nutzung des Fahrrads
Direkt zur Onlinebefragung
[via]

Dortmund will den Radschnellweg Ruhr nicht

Die Pläne, eine hundert Kilometer lange Fahrradschnellverbindung zwischen den Städten Hamm und Duisburg bis zum Jahr 2020 zu bauen, stehen vor dem Aus. Eine erste Kostenschätzung hatte ergeben, dass der Radschnellweg Ruhr etwa 110 Millionen Euro kosten wird. Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau sagte nach einer SPD-Fraktionssitzung, das Projekt sei angesichts der Kosten „kaum noch vermittelbar“. Die Stadt hatte zwar im letzten Jahr eine Absichtserklärung unterschrieben, aber das sei ja generell unverbindlich. Die Dortmunder SPD möchte auch keine vom Bund bezahlte Machbarkeitsstudie erstellen lassen.

Der ADFC Nordrhein-Westfalen kritisierte die Entscheidung. Das, so ADFC-Pressesprecher Thomas Rommelspacher, ist ein Rücksturz in die Verkehrspolitik der 1980er Jahre. ADFC-Landesvorsitzender Thomas Semmelmann rät der Dortmunder SPD, sich in den Niederlanden davon zu überzeugen, dass Radschnellwege einen wichtigen Beitrag zur urbanen Mobilität leisten. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis, von Radschnellwegen, so Semmelmann, ist exzellent.

ADFC-Blog: ADFC NRW kritisiert den Ausstieg der SPD Dortmund aus dem Projekt Radschnellweg Ruhr

Critical Mass Budapest

Zehntausende Fahrradfahrer haben gestern den Autoverkehr in Budapest lahmgelegt, als sie laut klingelnd und hupend durch die ungarische Hauptstadt fuhren. Am Earth Day demonstrieren traditionellerweise viele Radfahrer in Budapest für bessere Bedingungen. Hier der Start der Demo.