Unser Lager ist zu voll!

 Rad-Spannerei Schnäppchen-Tag
10 Jahre gibt es die Radspannerei jetzt schon in der Admiralstraße in Kreuzberg. Das ist nicht nur Anlass zum Feiern, sondern auch mal das Lager etwas zu entrümpeln. Es hat sich in der Zwischenzeit doch einiges an Teilen angesammelt, die entweder zu speziell, oder einfach schon etwas veraltet sind- kurzum ein Grund für einen Schnäppchentag zum Jahresende!

Am Samstag (16. Dezember 2006) ist es soweit, von ganzen Fahrrädern bis zu kleinsten Schräubchen haben wir radikal reduziert. Das Zeuch muss wech!

Bis Samstag! 

 

 

 

 

Bicycle Film Festival

Mailand ist sicherlich nicht die Stadt für die entspannte Radtour. Trotzdem, oder gerade deshalb(?) gibt es dieses Wochenende dort die italienische Ausgabe des internationalen Fahrrad Film Festivals.
Fahrradrennen und Straßenpartys stehen genauso auf dem Programm wie Filme zum Thema Fahrrad. Auch in Milano ist die Messenger Bike Culture mit ihren Styles und Verhaltenscodexes sehr präsent. Streetart und Radfahren ohne Gangschaltung sind weltweit in den großen Städten angesagt. Ich bin gespannt, was sich aus dieser Mode entwickelt. Wird sie, wenn die Industrie sie in größerem Umfang adaptiert, vom Kommerz erstickt oder entwickelt sich etwas Neues? Ich habe jedenfalls viel zu wenig Überblick, was sich weltweit in Sachen bikeculture so tut. Eine Bestandsaufnahme wäre mal nötig.  Hat nicht jemand Lust das Festival auch nach Berlin zu holen?

Solidarität statt Ellenbogen

Wie wollen wir wirtschaften?
Ein Kongress in der technischen Universität Berlin beschäftigt sich dieses Wochenende mit „Modellen solidarischer Ökonomie im Globalisierten kapitalismus“. Drei Tage wird auf 4 Podien und 20 Foren mit internationaler Beteiligung diskutiert.
Solidarische Ökonomie ist auch Grundlage unseres Geschäfts, deshalb sind wir sehr gespannt, was es am Wochenende so alles zu hören gibt.
Heute gehts los, 800 TeilnehmerInnen sind angemeldet!

Mediaspree vs. Spreemania

Zwischen Kreuzberg und Friedrichshain gibt es ein leeres Areal, früher von der Bahn genutzt, liegt es heute größtenteils brach. Vom Senat ist hier ein riesiges Shopping- und Dienstleistungszentrum, eine Multifunktionshalle für bis zu 20.000 Menschen, eine neue Brücke für den Autoverkehr und diverses mehr geplant. Gefördert wird das alles mit vielen Millionen Euro öffentllicher Gelder. Viele AnwohnerInnen fürchten die mit diesen Plänen einhergehende Veränderung des Kiezes, Stichworte sind Autoverkehr, Steigende Mieten, Kommerzialisierung.

Wie wollen wir unser Spreeufer haben?

Alternativkonzepte und mögliche Wege zur Umsetzung werden mit AnwohnerInnen und Interessierten auf einer Informationsveranstaltung am 16.12.06 um 19.30 Uhr im RAW-Tempel, Rewaler Str. 99 diskutiert. Veranstaltet von der Initiative „Mediaspree versenken“.

Schöne Schalthebel

Ok, warscheinlich habt ihrs schon gemerkt, hier sind ein paar Nostalgiker am Werke.
Deshalb möchte ich in unserer Reihe Schöne Fahrradteile jetzt einen Renner unter den Schalthebeln aus den 70ern präsentieren:
Den Unterrohrschalthebel Retrofriction von Simplex. Das Spezielle an diesem Schalthebel sind die Federn, die beim Spannen des Schalthebels unterstützend tätig werden und die feine Rasterung, welche den Hebel dann auf Position hält.
Im Vergleich zu anderen 70er Jahre Schaltern schaltet dieser Hebel wunderbar leicht und das Spannen wird mit einem feinen, eleganten cliclicliclic begleitet. Eine fixe Rasterung, klack- und der Gang sitzt, heute absolut normal- gab es damals noch nicht. Das flüssige Schalten erforderte einige Erfahrung, irgendwann wusste aber die Hand dann die richtigen Hebelstellungen für die einzelnen Gänge. Das nervige Nachjustieren der rasselnden Kette hatte ein Ende. Üblich waren übrigens dazu passend das Simplex Schaltwerk und der gefürchtete Umwerfer von Simplex mit einer gewagten Plastikkonstruktion. Aber das wäre etwas für einen weiteren Artikel…
Simplex

Dieses Photo habe ich bei Classicrendezvous gefunden, einer schönen Sammlung alter Fahrräder.
Es zeigt den Schalthebel an einem Bertin Rennrad aus dem Frankreich der 70er Jahre.

Fahrraddiebe empören!

Eine der größten Hemmschwellen sich für ein gutes Fahrrad zu entscheiden ist offenbar die Angst vor dem Verlust durch Diebstahl.
Als Argument für die teure Renovierung einer alten Mühle anstatt der Neuanschaffung eines Fahrrades bekommen wir es oft zu hören. Nicht das wir euch um jeden Preis ein neues Rad verkaufen wollen (liebevolle Restaurierungen haben auch ihren Reiz), so manches Rad hat aber definitiv seinen Zenit überschritten, jede Schraube die angefasst zerbröselt, Haarrisse im Vorbau, das Tretlagergewinde ist ausgeschlagen, der Gabelkonus wackelt, die Nabe tritt durch etc…

Hier ein paar Tips falls du dich zu einer Neuanschaffung durchgerungen hast.
Andreas Borutta hat (zugegeben teilweise radikale) Korrekturen der schönen Oberflächen eines neuen Velocipeds mit Erfolg ausprobiert.

Neue Kurbel für Reiseräder

Surly hat für das nächste Jahr eine Neuentwicklung im Programm. Die RahmenfricklerInnen aus Minneapolis haben sich eine Spezialkurbel ausgedacht: Eine Kettenradgarnitur mit einer Kombination dreier Lochkreise! Basis ist der schon fast ausgestorbene 94er Lochkreis, verwendet auf Kurbeln für MTBs in den 90er Jahren. Die Befestigung für das innere Kettenblatt hat hier einen Lochkreis von 58, das erlaubt die Montage von bis zu 20 Zähne kleinen Kettenblättern. Der Clou ist jetzt ein Adaptersystem für den 94er Lochkreis der Kurbel. Wahlweise kann auf 110er oder sogar 130er Lochkreis Aufgestockt werden. Es entsteht so eine Kurbel mit einem extremen Übersetzungsverhältnis. Auf dem äußeren Kettenblatt 53 Zähne, auf dem inneren 20 Zähne!

Surly Kurbel

Dioden-Lichter überall

Die Entwicklung beim Fahrradlicht macht in den letzten Jahren größere Sprünge. Das Fahrradlicht des letzten Jahrhunderts war ein störanfälliges Gebilde, bestehend aus Seitenläufer-Dynamo und und einfach verkabeltem Vorder-und Rücklicht. Die Birnchen brannten ständig durch, der Stromkreislauf musste über den Rahmen geschlossen werden, das funktionierte selten, außerdem setzte der Dynqamo bei schlechtem Wetter, also wenn er besonders gebraucht wurde, regelmässig aus.

Jetzt gibt es Nabendynamos, die bei jedem Wetter funktionieren, und Lichter mit Dioden und Überspannungsschutz, die extrem hell und bisher sehr stabil sind. Besonders gut finde ich, daß die Lichter immer kleiner dimensioniert sind. Ein schönes Rad wurde früher häufig durch eine häßlich-klobige Lichtanlage verschandelt.

Bald neu in unserem Laden: Dioden für das Lenkerende eines Rennlenkers! Ich fahre sie gerade zu Testzwecken. Ich bin auf jeden Fall cool damit, finde ich (nachteil ist aber z.B. die Batterie-Bestückung, da kommen Knopfbatterien rein).

Fahrrad als Wohnung

Andreas Slominskis Fahrräder sind in berühmt. Das kunstbeflissene, bürgerliche Publikum in Ausstellungen wird mit einem Objekt aus dem Alltagsleben von Obdachlosen konfrontiert. Fahrbare Untersätze für die Habseligkeiten von Menschen ohne Wohnung kennen wir alle, sie sind im Alltagsleben mit der steigenden Zahl von Obdachlosen in den Städten überall präsent.
Für mich wirkte das Fahrrad wirkt wie eingezeckt in den White Cube der KunstkonsumentInnen. Abgewetzte Tüten, ein altes 70er Jahre Quelle-Rennrad, alles ziemlich speckig. Der unerwartete Blick auf den Rand der Gesellschaft konfrontiert dich mit der Frage welche Rolle du in der Gesellschaft hast.
Das Fahrrad spielt mit der Uneindeutigkeit von gefundenem Objekt und arrangierter Installation.

Andreas Slominskis Fahrräder

Foto: MMK Frankfurt

Andreas Slominski hat im Moment eine Ausstellung im Museum für Moderne Kunst Frankfurt.

Campagnolo Bremse und Innenlager

Schon mal versucht polierte, silberne V-Brakes zu bekommen? Nicht so einfach oder?
Klar, es gibt da welche von Tektro, hübsch sind die aber nicht.

Selten gesehen, aber ganz gut gelungen: Campagnolos Mini-V-Brakes für Rennbremshebel.
Eine Zierde an einem jeden Crossrad.

Campagnolo Campagnolo hat für die nächste Saison eine vielleicht ganz interessante Neuerung im Programm.

Eine Tretlagereinheit, sie nennt sich Ultra Torque und greift die Entwicklung von Shimano, genannt Giga-Pipe auf. Vorteil des Campagnolo-Systems ist ganz die schmale Bauweise. Beide Systeme rühmen sich sehr steif und leicht zu sein, der größere Lagerdurchmesser beider Systeme (sie liegen jetzt seitlich außerhalb der Tretlagerschale) müsste die Lebensdauer theoretisch erhöhen. Von Campagnolo können wir aus der Werkstattpraxis dazu noch nichts berichten, kaputte Shimano Ultegra Innenlager hatten wir aber schon… weniger Gewicht wird hier mit schlechterer Lagerqualität erkauft, wie es scheint. Leider wird das 9-Fach Programm von Campagnolo radikal abgespeckt, außer der ganz einfachen Xenon-Gruppe wird es nur noch 10-fach Antriebe geben. Im Profibereich sicherlich toll, macht uns die filigrane 10-fach Technik in der Werkstatt nicht so viel Freude. Wir wollen stabile 7/8-fach Antriebssysteme, die mindestens drei Jahre Alltagsbetrieb durchstehen!

Kannste klicken: campagnolo, shimano

Transmitting Utopia

Fahrräder als mobile Sendestationen, flüchtige Soundverwehungen auf dem Frequenzband deines mobilen Empfängers?

Das sind Rezepte für die velophile Zukunft, geboten auf dem Radiorevolten-Festival in Halle.

Das Festival beschäftigt sich mit der Zukunft des Radios, klar Fahrräder als DAS Fortbewegungsmittel der Zukunft spielen auch hier eine Rolle.

Taz Radiobike

Künstler ist Lemurie Taz, geboten wird die Performance am Samstag, den 21.10. in der Innenstadt von Halle.

Weitere Informationen unter Radiorevolten.

Betriebsausflug

Liebe Leute,

am Montag, den 2.10. haben wir zu, denn wir sind zusammen auf Betriebsausflug mit dem Fahrrad.

Wir wünschen euch schöne freie Tage, am Mittwoch haben wir dann wieder regulär geöffnet.

Mittwoch und Donnerstag haben wir dann allerdings nicht mehr ab  7, sondern wie an allen anderen Tagen auch ab 10 Uhr geöffnet. 

IFMA Messe in Köln

Wir waren doch etwas enttäuscht. Es war ganz anders als die vollmundigen Erklärungen  der MessemacherInnen in Köln uns glauben machen wollten. Natürlich können wir unseren Eindruck nicht empirisch belegen, aber es war ganz schön wenig los auf der Messe. Weder viele Aussteller, noch viele FachbesucherInnen bei den ersten beiden Messetagen in Köln.

Wenig Neues gibt es also zu berichten:

Da wäre zum einen der weltgrößte Hersteller von Falträdern Dahon.
Mit einem 28"Treckingrad aus Tange Prestige Rohr zum Auseinandernehmen haben sie jetzt drei hochwertige Stahlrahmen im Programm: Ein Rennrad, ein MTB und eben . Ein Traum von einem Rad- aber auch nicht eben billig. Bilder gibts leider noch nicht- aber vielleicht steht das Rad ja bald in unserem Laden?

Außerdem Neuigkeiten für FreundInnen der Nabenschaltung.
SRAM holt zum Gegenschlag aus: Eine 9-Gang Getriebenabe soll Shimanos 8-Gang paroli bieten.

Wir haben sie auf der Messe  angefasst und probegefahren.

Erster Eindruck: damit kann man Bankscheiben einwerfen. Die Getriebeeinheit wirkt solider als bei Shimano, ist aber echt ein klopper. Das neuartige Zugsystem anstelle der alten Schaltbox muss sich in der Praxis noch bewähren, es sieht etwas windig aus. Die neuen Schalter scheinen stabiler als die alten SRAM Modelle. Vorerst kommt die 9-Gang nur mit Rücktritt- nächstes Jahr dann auch mit Freilauf auf den Markt.

Das wars eigentlich auch schon wieder.
Tja, wir als alte Stahlrahmenfreaks sind da überhaupt nicht auf unsere Kosten gekommen.

Singlespeed-Fahrräder, wie sie inzwischen alle haben die etwas hip sein wollen, also leichte Rennräder mit nur einem Gang, waren in Köln nicht existent- eigentlich ein Skandal.
Wie verbohrt müssen Shimano und co sein, um tausende Fixed-Gear Fahrräder in allen Großstadten der westlichen Welt zu ignorieren?

Statt dessen Elektroräder in Hülle und Füll. Ich habs mir ja nicht so genau angeschaut, aber vollgefederte, batteriebeladene, kabelwuchernde Ungetüme sind für mich einfach keine Fahrräder mehr. Tut mir leid.

Fahrräder vor dem Messegelände abstellen verboten.

Stattdessen Hinweisschilder für Fahrradkäfige um die Ecke.
Diese beiden Hinweise, gefunden im Eingangsbereich der Messe, sind für mich symptomatisch für die diesjährigen MessemacherInnen. Das Fahrrad als Alltagsvehikel  haben sie bestimmt noch nicht für sich entdekt.

Schöne Fahrradteile

Wenn ich in diesem Zusammenhang an Steuersätze denke, fällt mir sofort das Modell Levin der japanischen Firma Tange Seiki ein. Für mich der Klassiker aus Japan, seit Urzeiten hergestellt, nicht nur überirdisch hübsch, sondern auch noch außerirdisch haltbar.
Besonders gelungen: die Gravuren an den Seiten der Lagerschalen und die schön flache Bauform.
Eine Zier für jeden klassischen Rahmen mit 1″ Steuerrohr.Es gibt von dem Tange levin auch noch die Edelversion aus Aluminium, deutlich leichter als das Stahlmodell, aber dafür auch nicht ganz so schön glänzend.
Auch die anderen Steuersätze von Tange Seiki sind recht gelungen, sie finden in unserem Laden häufige Verwendung.

Siehe auch tangeseiki.com.

tange levin

Messe-News von der Eurobike

Auch wenn es manchmal nervt (Zitat eines Kollegen: das ist ja ansstrengend): Jedes Jahr im September fahren wir auf eine Fahrradmesse. In Deutschland gibt es zwei große Messen, eine in Friedrichshafen am Bodensee mit eher sportlicher Ausrichtung, und die andere in Kölln mit dem Schwerpunkt auf dem Alltagsfahrrad. Dieses Mal wollen wir auf beide Messen fahren, um uns Männer in schlecht sitzenden Anzügen anzuschauen.

Friedrichhafen liegt jetzt schon hinter uns und wir können von ersten Eindrücken berichten. 

Über 30.000 BesucherInnen schieben sich an den 4 Tagen durch die Messehallen, vorbei an größtenteils dickrohrigen Alurädern, verziert mit aufwändigen Federungen. 
Mit unserer bornierten Selbstbeschränkung auf Fahrräder mit Rahmen aus Stahl  waren die Messebesuche in den vergangenen Jahren eine traurige Angelegenheit.

Trotzdem gab es in jedem Jahr ein paar auch für uns interessante Neuerungen.

Auch dieses Mal gab es wieder  in der überwältigenden Mehrheit Fahrräder aus Aluminium zu sehen, aber auch ein paar Lichtblicke:

– Ganz trendy auf Singlespeed spezialisiert: Fixie inc. aus Karlsruhe mit zwei sehr schönen Stahlrahmen für SinglespeederInnen und als Neuheit einem Crossrahmen mit austauschbarem Ausfallende (der auch gleich einen Designpreis einheimste).
Allgemein sehr gelungen, speziell die Detaillösungen. 

Fort, unser Rahmenhersteller aus Tschechien bietet unseren Treckingrahmen jetzt auch serienmäßig mit horizontalem Ausfallende an, das ist sowohl für Singlespeed-, als auch für Getriebenaben interessant.

Supernova baut schöne kleine und stabile Lichtanlagen für Batterie und Dynamo.

Soweit die ersten Eindrücke, in zwei Wochen gehts in Köln weiter.