Fahrräder statt Dienstwagen für Berliner Piraten

Der Fraktion der Berliner Piraten steht ein aus dem Landeshaushalt finanzierter Dienstwagen für den Vorsitzenden zu. In der Morgenpost kündigte der Chefpirat vor einigen Tagen einen Verzicht an: „Ich werde keinen Dienstwagen in Anspruch nehmen, ich kann mir nicht vorstellen, wofür ich den benötigen sollte. Und die Fraktion will den auch nicht. Wir können auch keine Dienstfahrräder stattdessen bekommen.“

Daraufhin erklärte die Verwaltung des Parlaments nun, dass die Piraten im Berliner Abgeordnetenhaus auf Staatskosten Fahrräder benutzen können. Selbst mehrere Räder seien in der Anschaffung günstiger als ein den Neu-Parlamentariern zustehendes Fahrzeug. Genau geprüft werden könne die Sache aber erst, wenn die Piraten einen entsprechenden Antrag stellen.

SPON: Fahrräder statt Dienstwagen

Keine Fahrradstation am Potsdamer Hauptbahnhof

Nach Ansicht des Baudezernenten von Potsdam Matthias Klipp wird es keine Fahrradstation am Hauptbahnhof in Potsdam geben. Nachdem der Bauausschuss den Beschluss gefasst hatte, die Grünfläche nördlich des Bahnhofs um jeden Preis von Bebauung freizuhalten, ist die von der Stadt gewünschte Fahrradstation vom Tisch.

Für die Erhaltung der Grünfläche hatten sich die Grünen und die Linken stark gemacht. Eine Fahrradstation sei zwar eine „wünschenswerte Angelegenheit“, sagte die Grünen-Fraktions-Chefin Saskia Hüneke, jedoch nicht um den Preis der Aufgabe der Grünfläche. Alternativpläne, die das Fahrradparken im wenig genutzten Parkhaus möglich gemacht hätten, waren im letzten Jahr von der Bahn und vom Potsdam-Center blockiert worden.

Märkische Allgemeine: Bauausschuss will Grünfläche am Bahnhof erhalten

Rot-Schwarze Verkehrspolitik in Berlin

Nach dem Scheitern einer rot-grünen Koalition beginnen morgen die Verhandlungen zwischen SPD und CDU über eine Berliner Regierung bis 2016. In der Verkehrspolitik wird es vermutlich wenig Reibung zwischen den Parteien geben. Sowohl die CDU als auch die SPD wollen die so genannten großen Infrastrukturprojekte voran bringen: die Stadtautobahn A100 soll schnellstmöglich realisiert werden und beide Parteien präferieren die Entwicklung des Flughafens Schönefeld zu einem internationalen Drehkreuz. Das bedeutet auch, dass Maschinen in den umstrittenen Randzeiten (22-0 und 5-6 Uhr) landen dürfen.

Wie weit sind SPD und CDU bei dem Öffentlichen Nahverkehr auseinander? Bei der S-Bahn könnte es zu Problemen kommen. Die CDU will den Betrieb ausschreiben, Teile der SPD möchten S-Bahn und BVG unter einem Dach. Einig sind sich beide Seiten, dass ein Ausbau des ÖPNV in den kommenden fünf Jahren nicht stattfindet. Deshalb könnte es sein, dass bis 2016 lediglich 1500 Meter Straßenbahn vom Nordbahnhof bis zum Hauptbahnhof gebaut werden.

Bei dem Thema Radverkehr hängt viel davon ab, welcher Partei das Ressort Verkehr und Stadtentwicklung zufällt. Die jetzige Amtsinhaberin  Ingeborg Junge-Reyer ist parteiintern stark unter Druck. Die taz hatte bereits vor der Wahl spekuliert, dass die Tage von Junge-Reyer im Senat gezählt sein dürften. Wenn sie den Posten verliert, dürfte der bisherige SPD-Fraktionschef Michael Müller der erste Anwärter auf das Amt sein, vorausgesetzt, die CDU verzichtet auf das Ressort.

Messe Nachlese #3

Passend zur dunklen Jahreszeit gibt es in der Beleuchtungstechnik neue Entwicklungen. Schmidt Maschinenbau fertigt einen neuen Nabendynamo.

son 28

Er heißt noch SON 28, wiegt bei gleicher Leistung aber 140 g weniger. Die Leerlaufverluste sind um 15 %
verringert und die Größe der Nabenhülse ist ist deutlich verkleinert, der Flanschdurchmesser entspricht jetzt dem des SON delux. Allein durch den größeren Flanschabstand lässt sich der SOn 28 zukünftig äußerlich von SON delux unterscheiden. Der alte SON 28 wird für den Schwerlasteinsatz in 40 und 48 Loch weiter gefertigt, und heißt jetzt SON 28 klassik.

Supernova, bisher bekannt für Hochleistungs-Scheinwerfer, baut ab sofort auch zwei Nabendynamos. Eine Magnetspule, die sich mechanisch abschalten lässt, bietet der Infinity 8. Damit sollen die Leerlaufverluste bei abgeschalteter Beleuchtung denen einer normalen Vorderradnabe entsprechen.

supernova infinity 8

Zusätzlich zur Abschalt-Mechanik ist eine neuartige Spulen- und Magnetarchitektur entwickelt worden, sie sorgt laut Hersteller für hohe Leistung schon bei geringen Geschwindigkeiten.

Der Infinity S erinnert vom Äußeren stark an den SON delux, wird aber dank der auch hier verwendeten speziellen Magnettechnik als stärkster Dynamo seiner Klasse beworben.

supernova infinity s

Wir sind gespannt auf unabhängige Vergleichstests.
Preislich liegen beide Dynamos auf Niveau der Dynamos aus dem Hause Schmidt, mit dem Unterschied, daß die Supernova Produkte laut Auskunft auf dem Messestand in Fernost gefertigt werden.

Endlich gibt es ein kleines und vermutlich auch solide gefertigtes Rücklicht für schlanke Gepäckträger:

toplight mini

Das Toplight mini aus dem Hause Busch & Müller ist noch mal kleiner als das Toplight line plus und sieht wirklich sehr dezent und elegant am Gepäckträger aus.

Schmidt Maschinenbau
Supernova
Busch & Müller

Aidoo Fahrradanhänger

Fahrradanhänger – mit diesem Begriff assoziiert man schwere und schwergängige Konstruktionen, mit denen man ganz gewiss nicht gern unterwegs ist. Der gerade neu entwickelte Anhänger Aidoo, will den Trailer aus diesem Getto herausholen. Das Rückgrat dieses Fahrradanhängers bildet ein spezielles Alu-Profil mit einem Edelstahlrohr, auf welches sich mit besonderen Spannklammern in Sekundenschnelle beliebige Aufbauten montieren lassen.

Besonders interessant ist der modulare Aufbau. Alle Modelle des Anhängers sind nachrüstbar mit einer Bremsanlage, falls man auf dem Trailer regelmäßig mehr als 40 Kilogramm transportieren will. Gebremst wird hydraulisch, das An- oder Abkuppeln ist in Sekundenschnelle durchgeführt. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit diesen Anhänger mit einem Motor auszurüsten. Wir fuhren ihn so auf der eurobike Probe. Sozusagen ein E-Motor zum Nachrüsten und hintendranhängen – ein Anhänger für alle Situationen . . .

Gesamteuropäisches Radfernwegenetz EuroVelo

EuroVelo ist ein vom Europäischen Radfahrer-Verband (ECF) initiiertes Netz von grenzüberschreitenden Radfernwegen. Das Netz besteht aus insgesamt 14 Fahrradfernverbindungen, acht Nord-Süd-Wegen, vier West-Ost-Wegen und zwei Rundwegen. Das Netzwerk erstreckt sich auf über 70.000 Kilometern, von denen mehr als 45.000 km fertig sind.

Neu hinzugekommen zum EuroVelo-Netz sind der Iron Curtain Trail (EuroVelo13), der sich über 9.000 Kilometer erstreckt, zwanzig Länder durchquert und die ehemalige Grenze zwischen der Nato und dem Warschauer Pakt nachzeichnet. Die Rhein-Route (EuroVelo15) tritt ebenfalls dem Netzwerk bei. Sie ist mit 1.320 Kilometern die kürzeste aller EuroVelo-Strecken und folgt dem Fluss Rhein von der Schweiz über Deutschland und Frankreich bis in die Niederlande.

eurovelo.jpg

ECF: What is EuroVelo?
EuroVelo bei Wikipedia

Tuggus Transporthilfe

Transportmöglichkeiten am Fahrrad sind immer willkommen. Nicht jeder hat geräumige Fahrradtaschen, die sich per Klick an dafür konstruierten Racks befestigen lassen. Besonders schlecht ist es, Jutetaschen und Plastikbeutel über den Lenker zu hängen, die Dinger können sich gefährlich aufschaukeln.

Tuggus stellt eine gute und günstige Alternative vor, Taschen und Tüten sicher auf dem hinteren Gepäckträger zu transportieren. Dafür wird nicht mehr benötigt als eine Papp-Gemüsekiste, einige Schlaufen aus Gummiband und zwei Griffe mit Textilband. In wenigen Minuten bastelt man daraus Abstandshalter und Befestigungsmöglichkeiten für den Großeinkauf.

Tuggus bietet auch haltbare Abstandshalter aus Holz und Metall zu günstigen Preisen an.

Tuggus
[via]

Radfahrer von Betonmischer überfahren

In Mitte ist ein etwa 60-jähriger Radfahrer tödlich verunglückt.

Ein in südlicher Richtung fahrender Betonmischer wollte von der Wilhelmstraße nach rechts in die Leipziger Straße abbiegen und überrollte dabei den Radfahrer. Dieser starb noch am Unfallort. Zuvor hatten beide gleichzeitig an der roten Ampel gewartet.

Die Wilhelmstraße ist mit Radfahrstreifen ausgestattet, die Haltelinie ist nur geringfügig (ca. 1 Meter) vorgezogen.

Pressemeldung der Polizei

Tagesspiegel, 28.9.2011: Radfahrer von Betonmischer überrollt

Wilhelmstraße Ecke Leipziger Straße in Google Streetview

EU fordert 30 kmh in Wohngebieten

Das Europaparlament fordert in einer Resolution fast einmütig Tempo 30 in Wohngebieten. In der am Dienstag beschlossenen Entschließung geht es um 103 Maßnahmen zur Verkehrssicherheit. Gefordert wird auch die verpflichtende Einführung von Alkolocks im gewerblichen Güter- und Personenverkehr. Alcolocks sind Wegfahrsperren im Auto, die ab einem bestimmten Wert an Atemalkoholgehalt des Autofahrers die Zündung des Autos blockieren. Teil des Maßnahmepakets ist auch der Punkt Visibility:
„High-visibility reflective vests should be carried in vehicles for all occupants, say MEPs. Cyclists, too, should be encouraged to wear helmets and reflective vests after nightfall, they add.“

Europäisches Parlament: Verkehrssicherheit: 103 Maßnahmen, um die Zahl der Verkehrstoten bis 2020 zu halbieren

Top-20 der fahrradfreundlichsten Städte

Die Fahrradberatungsfirma copenhagenize.eu des Veloevangelisten Mikael Colville-Andersen hat ein subjektives Ranking der fahrradfreundlichen Metropolen der Welt erstellt. Für insgesamt 80 Großstädte ab einer halben Million Einwohner wurden in 13 Kategorien bis zu vier Punkte vergeben. Der Kriterienkatalog beinhaltet den Radverkehrsanteil, die Akzeptanz von Radfahrern, Sicherheitsgefühl und Infrastruktur sowie die Dynamik der Radverkehrsentwicklung und Stadtplanung. Zusätzlich konnten an Städte mit besonders eindrucksvollen Erfolgen in der Radverkehrsentwickklung bis zu 12 Bonuspunkte vergeben werden.

Keine einzige Stadt erhielt die volle Punktzahl, jedoch kommt Amsterdam mit 54 von 60 Punkten nahe heran an die ideale Fahrradstadt. Auf den weiteren Plätzen: Kopenhagen, Barcelona und Tokyo. Hier die ersten 20 der fahrradfreundlichen Städte der Welt:

  1. Amsterdam (54)
  2. Kopenhagen (52)
  3. Barcelona (45)
  4. Tokyo (41)
  5. Berlin (41)
  6. München (40)
  7. Paris (39)
  8. Montreal (38)
  9. Dublin (37)
  10. Budapest (36)
  11. Portland (36)
  12. Guadalajara (36)
  13. Hamburg (36)
  14. Stockholm (33)
  15. Helsinki (31)
  16. London (31)
  17. San Francisco (30)
  18. Rio de Janeiro (30)
  19. Wien (30)
  20. New York (29)

copenhagenize.eu: Bicycle-Friendly Cities 2011
[via]

Dreister Fahrraddieb

Erheiternde Polizeimeldung:

In Moabit spricht ein Passant einen Mann an, der ein Damenfahrrad über der Schulter trägt, das noch mit einem Schloss gesichert ist. Daraufhin ergreift dieser die Flucht und lässt das Fahrrad zurück. Die inzwischen herbeigerufene Polizei ertappt den Dieb wenige Straßen weiter – schon wieder mit einem Rad über der Schulter, das ihm nicht gehört.

Polizei-Pressemeldung #3489: Getragenes Fahrrad erregte Verdacht

Fahrradgarage Biketower

Die Firma e-bike-mobility stellte auf der Eurobike eine interessante Fahrradgarage vor. Der Biketower BT52-112 ist eine automatische Park- und Vermietstation für 52 bis 112 Fahrräder. Eine erste Demostation wurde vor drei Wochen in Meckenbeuren nahe Friedrichshafen errichtet. Der runde Biketower hat einen Durchmesser von knapp sieben Metern, die Grundfläche des Towers liegt bei 28,5 Quadratmetern. Je nachdem, wieviel Parkraum benötigt wird, lässt sich der  Biketower einfach um weitere Etagen erweitern. Die Garage eignet sich als gesicherte Parkmöglichkeit an Bahnhöfen, Ballungszentren, Wohnanlagen und Knotenpunkten des öffentlichen Nahverkehrs.

biketower.jpgDie modulare Bauweise des Biketowers bewirkt, dass die Garage vorproduziert und innerhalb von kurzer Zeit aufgebaut werden kann. In den nächsten Monaten werden 15 Fahrradgaragen in in Barcelona und Alicante aufgestellt. Auch in Berlin wird man bald einen Biketower nutzen können. Eine Genehmigung für eine Station an der Tiergartenstraße líegt vor. Über den Daumen gepeilt kostet die Garage ab 200.000,- Euro. Verglichen mit insbesondere unterirdischen Fahrradparkstationen ist das ein Klacks.

Biketower können mit induktiver Ladetechnik für Pedelecs ausgestattet werden. Das bedeutet, dass für das Aufladen der Akkus kein Kabel benötigt wird. Den Kontakt zur Induktionsplatte bekommt das E-Bike über einen speziellen Fahrradständer. Beim Abstellen des E-Bikes im Tower wird der Akku dann ganz automatisch aufgeladen. Bernd Reutemann, Chef von e-bike-mobility: „Gedacht ist das vor allem für Mieträder oder Firmenflotten. Wer will, kann sich aber auch sein eigenes E-Bike mit dem Ständer ausrüsten lassen“.

e-bike-mobility

Nach dem Klick ein Foto der Demonstrationsgarage auf der Eurobike.
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ADFC-Kreisfahrt 2011

Die Fahrrad-Kreisfahrt ist die „kleine Schwester“ der Fahrrad-Sternfahrt. Traditionell findet die Kreisfahrt am dritten Sonnabend des September, die Sternfahrt am ersten Sonntag des Juni statt. Während bei der Sternfahrt verschiedene Routen sternförmig auf das Berliner Zentrum zustreben, geht die Kreisfahrt mit wechselnder Routenführung einmal rund um das Berliner Stadtzentrum.  Die Fahrt ist 30 – 40 km lang und wird bei einem moderaten, familienfreundlichen Tempo um 13 km/h absolviert.

Das Motto der diesjährigen Kreisfahrt heißt CO2-frei unterwegs – Deine Energie für bessere Mobilität, demonstriert wird für die Anerkennung des umwelt- und klimafreundlichen Fahrrades als gleichwertiges Verkehrsmittel.

Der Startpunkt liegt am Potsdamer Platz. Von da geht es um 14 Uhr gegen den Urzeigersinn einmal um die Mitte Berlins, bevor die Fahrraddemonstration gegen 17 Uhr wieder am Potsdamer Platz endet.

Kreisfahrt
Sonnabend, 17. September 2011
Potsdamer Platz
ADFC: Infos zur Kreisfahrt