Fahrradmesse VELOBerlin bietet Freikarten

Kurz vor der zweiten Berliner Fahrradmesse VELOBerlin am Wochenende 24. und 25. März in den Messehallen am Funkturm kann man Freikarten abgreifen. Einfach folgende Aufgabe lösen: „Finde ein VELOBerlin Plakat und zeige uns vor dem Plakat, was Dir Dein Fahrrad bedeutet oder was Dich mit deinem Fahrrad verbindet und poste dieses Foto bei uns auf der Facebook-Pinnwand! Sofern Du unter den ersten 25 bist, schicken wir Dir zwei Freicodes (2 Tagestickets) für Dich und Deine Begleitung.“

VELOBerlin
VELOBerlin bei Facebook

Das Wiener Radmanifest

Anfang Februar hat die britische Zeitung The Times die Kampagne Cities fit for Cycling ins Leben gerufen. Eine Online-Plattform unterstützte die Berichte der Printausgabe, zusätzlich forderte eine an das Parlament gerichtete Petition mehr Sicherheit für Radfahrer auf den Straßen Großbritanniens.

Die Initiative der Times hatte eine sehr große Wirkung, sie gipfelte in einer dreistündigen Parlamentsdebatte über das Radfahren. David Cameron, der britische Premierminister, erklärte in seiner Stellungnahme, dass „wir mehr unternehmen müssen, um Fahrradfahren sicherer zu machen. Wir müssen Kampagnen wie diese unterstützen“.

Angeregt durch die intensive Diskussion in Großbritannien hat die italiensche Zeitung Gazzetta dello Sport das Thema aufgegriffen. Auch in Österreich nimmt der Diskurs Fahrt auf: die Radlobby IGF und die Wiener Zeitung veröffentlichten Textvorschläge für ein Radmanifest. Letztlich soll das Manifest in Form einer Petition an die österreichischen Parlamentsparteien gehen. Hier die 6 Punkte des Manifestes für ein radverkehrsfreundliches Österreich der Wiener Zeitung.

Das Radmanifest

1. STVO-Reform
Um die Situation des umweltfreundlichen, gesunden und energieautarken Verkehrsmittels Fahrrad nachhaltig zu stärken und die Sicherheit der RadfahrerInnen zu verbessern, muss die Straßenverkehrsordnung deren Bedürfnisse zeitgemäß berücksichtigen und die nötige Basis für modernen Radverkehr herstellen. Das betrifft v.a. die gefährlichen Nachrangregelungen für den Radverkehr, die kontraproduktive Radwegbenützungspflicht und die Einführung von Fahrradstraßen, Begegnungszonen und Radschnellrouten sowie die notwendige Umgestaltung der Fahrradverordnung.

2. Tempo 30 im Stadtgebiet
In Stadtgebieten ist Tempo 30 einzuführen, um die Verkehrssicherheit für alle am Verkehr teilnehmenden Menschen, besonders aber für FußgängerInnen und RadfahrerInnen, zu erhöhen.

3. Straßenbau drosseln, stattdessen mehr Investitionen in Radinfrastruktur
Österreich hat bereits eines der dichtesten Autobahnnetze Europas. Ein weiterer Ausbau ist angesichts ökonomischer Engpässe, ökologischer Bedenken und eines stetigen Anstiegs der Erdölpreise nicht sinnvoll. In Zukunft sollten zumindest 5% der öffentlichen Ausgaben für Straßeninfrastruktur für zukunftsorientierte Radverkehrslösungen aufgewendet werden, statt weiterhin Milliardenbeträge für den hochrangigen Straßenbau zu verwenden.

4. Bei Bauprojekten: Obligatorische Rad-Verträglichkeitsprüfung
Verpflichtende Fahrrad-Verträglichkeitsprüfungen bei geplanten Straßenbauprojekten sowie Wohn- und Gewerbebauten müssen in allen Bundesländern eingeführt werden. Bestehende Straßen und Bauten sind anhand derselben Kriterien zu evaluieren. Eine Einbindung von Radverkehrs-Interessenvertretungen trägt in diesem Bereich zur Qualitätssteigerung bei. Stellplatzverordnungen, die die Einrichtung von Garagenplätzen bei der Errichtung von Wohnbauten vorschreiben, sind zu streichen oder in Richtung Radabstellanlagen zu modifizieren.

5. Ursachenforschung bei Verkehrsunfällen
Eine bundesweite, umfassende Untersuchung von Verkehrsunfällen mit RadfahrerInnen ermöglicht eine genaue, objektive Analyse von Unfallursachen und Verursachern und soll in eine sicherheitsorientierte Verkehrsgestaltung statt in umstrittene Unfallfolgenbekämpfung wie z. B. die Helmtragepflicht münden.

6. Abstellanlagen und Öffentlicher Verkehr
Wirtschaftsbetriebe und Transportunternehmen müssen dazu angehalten und dabei unterstützt werden, das bestmögliche Service für ihre Rad fahrenden KundInnen und MitarbeiterInnen zu bieten. Das betrifft vor allem qualitätsvolle, sichere Abstellanlagen in ausreichender Anzahl sowie Radmitnahmemöglichkeiten bei Bus und Bahn.

Wiener Zeitung: Das Radmanifest

Der Vorschlag der Radlobby IGF umfasst 8 Punkte und ergänzt die sechs Kernforderungen der Wiener Zeitung um die Punkte Radverkehrsbeauftragte/Radverkehrsbeauftragter sowie Einbindung des Radverkehrs in die Führerscheinausbildung.

Radlobby.IGF: Manifest für ein radverkehrsfreundliches Österreich – zur Diskussion!

1987

Bis zum Jahre 1987 wurden in West-Berlin Radwege in einer Gesamtlänge von 520 Kilometern gebaut. 720 Kilometer des Westberliner Straßennetzes waren Hauptverkehrsstraßen, insgesamt bestand es aus 2350 Kilometern (ausschl. Autobahnen).

Radwege ohne Qualitätskriterien – meist schlecht gepflastert, sehr oft weniger als einen Meter breit, oft auch in Rechts-vor-Links-Straßen. Und in jedem Falle benutzungspflichtig. Eine so fahrradfreundliche Verkehrspolitik ermunterte die Polizei dazu, in einer Sonderuntersuchung die Auswirkungen der Radwege auf das Unfallgeschehen zu untersuchen. Das Ergebnis war für die damalige Zeit verheerend, es konnte – so der Autor – „der falsche Eindruck entstehen, dass etwa Straßen mit Radwegen gefährlicher sind als Straßen ohne Radwege“.

Tatsächlich ereigneten sich im Jahre 1985 bereits 47,2% der Unfälle auf Straßen mit Radwegen, die aber nur an 22% des Gesamtstraßennetzes vorhanden waren. Eine Aufschlüsselung der Unfälle nach Art der Fahrbahnbenutzung gibt es seither nicht mehr.

Grüne Radler Berlin / Polizei Berlin: Verkehrsunfälle mit Radfahrern 1981- 1985 (PDF)

Danke @Jeremy für den Hinweis.

Keine Mindestqualitätsmerkmale auf Fahrradrouten?

Rummelsburger Ufer - TR4

Bild: Rummelsburger Ufer, TR4

Neben  dem häufigen Verzicht auf Hochbordradwege, dem Aufzeichnen von Fahrradspuren auf der Fahrbahn und der Abschaffung von Benutzungspflichten in einigen Fällen waren die Fahrradrouten ein zentraler Bestandteil der Fahrrad-Verkehrspolitik des rot-roten Senats in Berlin. Diese Routen verbinden Berliner Bezirke miteinander, sind relativ gut ausgeschildert und unter anderem in der Radfahrerkarte von Openstreetmap verzeichnet.

Leider fehlt aber jede Mindestdefinition von Qualitätskritieren. Auf den Routen kann man sich nicht auf festen Bodenbelag, Beleuchtung oder gar Winterdienst verlassen. Häufig führen sie über Wege, die eher für Fußgänger gedacht sind oder durch verkehrsberuhigte Zonen, in denen Schrittgeschwindigkeit angesagt ist.

Und – wie im Bild zu sehen – kann sich der Radfahrer nicht auf durchgängige Befahrbarkeit verlassen. Radfahrer werden aufgefordert, abzusteigen – was an der Stelle wegen der Enge und der Fußgänger zwar angemessen erscheint, sich in seiner Auswirkung aber von einem Fahrverbot für Radfahrer nicht unterscheidet. Für eine bevorzugte Radverkehrsroute ein schlechter Standard, und ein Zeichen dafür, dass solche Routen zwar einmalig eingerichtet, dann aber nie wieder ernsthaft gewartet werden. Wenn man auf einer Fahrradroute wegen einer Baustelle das Radfahren verbietet, könnte man vom „großen Bruder“ Autoverkehr lernen – Umleitungen sind dort eine Selbstverständlichkeit.

Übrigens – hat man sein Rad brav geschoben (oder auch nicht) und kommt nun in der Straße „Alt Stralau“ an, wartet schon das nächste Fahrverbot.

Polizei stellt Bilder gestohlener Räder ins Netz

Nachdem die Berliner Polizei vergangene Woche einen Verdächtigen in Pankow festgenommen und rund 50 Fahrräder beschlagnahmt hat, wurden heute die Fotos von 47 Rädern und Rahmen veröffentlicht. „Betroffenen Eigentümern wird hiermit die Möglichkeit geboten, sich die Bilder anzuschauen, um festzustellen, ob ihr gestohlenes Fahrrad dabei sein könnte. Darüber hinaus bietet die Kriminalpolizei am Mittwoch, den 21. März 2012 in der Zeit von 9 bis 14 Uhr an, sich die Räder auf der Polizeidienststelle Am Nordgraben 7 in 13437 Berlin-Reinickendorf im Rahmen eines Besichtigungstages anzuschauen. Besucher werden gebeten, einen Eigentumsnachweis zur Identifizierung ihres Rades mitzubringen, damit sie ihr Eigentum alsbald ausgehändigt bekommen können.“

Nach Festnahme von Fahrraddieb – Polizei veröffentlicht Bilder von gestohlenen Rädern
Pressemeldung der Berliner Polizei # 0806 vom 13.03.2012 – 10:00 Uhr

Berlin: Polizei verspricht besseren Schutz für Radfahrer

„Mindestens ein Jahr lang soll sich die Berliner Verkehrspolizei gezielt um die Sicherheit der Radfahrer kümmern.“ So lautet dem Tagesspiegel zufolge eine Anweisung aus dem Präsidium an die Berliner Polizei. Es geht darum, Gefahrenquellen für Radfahrer auf den Straßen umgehend zu beseitigen.

Die Anordnung wird mit dem wachsenden Fahrradverkehr in der Stadt begründet. Der aktuelle Radverkehrsanteil liegt bei etwa 13 Prozent, in den Zentrumsbezirken sollen es schon 25 Prozent sein. Und es werden immer mehr. Noch bevor die Saisonradler aufs Rad gestiegen sind, ist bereits im März eine Menge Radverkehr auf den Straßen zu beobachten.

Die Polizei will sich „zielorientiert an Unfallbrennpunkten“ postieren und die Hauptunfallursachen bekämpfen: „rücksichtslos abbiegende Autos“. Im letzten Jahr war jeder zweite tödliche Fahrradunfall von Abbiegern verursacht worden.

Bei den Fahrradfahrern will die Polizei verstärkt achten auf Gehwegradler und Radfahrer, die auf Radwegen entgegen der Fahrtrichtung unterwegs sind. Der Fokus soll ebenfalls auf Radfahrer gerichtet sein, die in den Fließverkehr schneiden, ohne sich umzusehen. Weniger im Blickpunkt sollen defekte Klingeln und nicht funktionierende Lampen tagsüber stehen.

Tagesspiegel: Polizei will besseren Schutz für Radfahrer
(Dank am Philip für den Hinweis.)

11 Geisterräder für die getöteten Radfahrer 2011

Seit vier Jahren werden vom ADFC zu Beginn eines Jahres weiße Fahrräder an den Stellen aufgestellt, an denen Radfahrer im Jahr zuvor tödlich verunglückt sind. Unter den Radlern gab es im letzten Jahr elf Tote, fünf mehr als 2010. Elf weiße Räder mahnen seit Mittwoch an den Unfallorten und möchten zum Gedenken an die verstorbenen Radfahrer anregen.

Sechs Radfahrer fuhren bei grüner Ampel geradeaus über die Kreuzung und verließen sich auf ihre Vorfahrt, als sie durch abbiegende Kraftfahrzeuge erfasst und tödlich verletzt wurden. Sie verstarben meist noch am Unfallort. Jacob B. ist einer von ihnen. Er wurde 23 Jahre alt. Das weiße Fahrrad für Jacob steht an der Kreuzung Holzmarktstraße und Stralauer Platz.

ADFC: Geisterräder

Sons of Science: Motherfucking Bike

Das Stück Motherfucking Bike von den Sons of Science ist eine „Hip-Hop-Reise durch die Erlebniswelt des urbanen Ami-Radfahrers“.

Textprobe:
I rise in the morning, and greet the day
pull out the bike and I’m on my way
The transportation shows I care
Every turn of the pedal – cleans the air

Greener than green, I’m saving the planet
just like my friends Daryl, Sean, Toby and Janet
no greenhouse gas, a tiny carbon footprint up your ass

Sons of Science: Motherfucking Bike (komplette Lyrics)

Kurse für das sichere Radfahren in der Stadt

Der ADFC Baden-Württemberg bietet Kurse für das sichere Stadtradeln an: „Sie fahren gerne mit dem Rad im ländlichen Raum, vermeiden aber die Fahrradfahrt im städtischen Bereich, weil dort die Autos so dicht überholen oder gar Radfahrer schneiden? Sie fahren lieber auf dem Gehweg als auf der Fahrbahn, weil Sie befürchten im Mischverkehr mit Kraftfahrzeugen umgefahren zu werden? Sie fühlen sich im Mischverkehr unsicher?“

Im Kurs „Besser Rad fahren“ können sich Radfahrende Erwachsene, die sich im innerörtlichen Verkehr unsicher fühlen oder mangelnde Fahrpraxis haben, das nötige Gefühl von Sicherheit im Straßenverkehr holen.

In neunstündigen Kursen wird Theorie wie die Grundlagen des sicheren Radfahrens, Radverkehrsanlagen und Recht des Radfahrers vermittelt. In der Praxis auf dem eigenen Rad lernt man, wie man richtig bremst, ausweicht, sich umschaut, abbiegt oder gar wie die richtige Fahrbahnpostion ist und wie man Radverkehrsanlagen souverän nutzt. Die nächsten Kurse finden in Baden-Baden, Freiburg, Tübingen und Stuttgart statt. Weitere Termine sind geplant für Karlsruhe, Lörrach, Mannheim, Mosbach und viele weitere Orte.

ADFC Baden-Württemberg: Mit dem Fahrrad sicher im Verkehr

CharRie’s Café

Bereits seit zwei Jahren ist Rie mit ihrem Kaffefahrrad CharRie’s Café unterwegs, zuerst in Nagoya in Japan und nun schon seit vielen Monaten in Berlin. Auf der VeloBerlin, die Ende des Monats auf dem Messegelände am Funkturm ihre Pforten öffnet, wird man die immer freundliche Japanerin mit ihrem Minicafé wieder erleben können. Rie wird dort ihre neue Kaffeemischung Berlin vorstellen.

CharRie’s Café

Kleine Anfrage im Bundestag zur Verkehrssicherheit im Radverkehr

Die taz berichtet heute von einer kleinen Anfrage der Bundestagsbgeordneten Kühn, Hofreiter und Wilms von den Grünen zur Verkehrssicherheit im Radverkehr. In der Antwort des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gibt es keine großen Überraschungen. Es bleibt bei der Ablehnung der Helmpflicht:

Die Freiwilligkeit des Tragens eines Fahrradhelms ist der Ansatz des gerade verabschiedeten Verkehrssicherheitsprogramm 2011. Um die Helmtragequote zu erhöhen, führt das BMVBS gemeinsam mit der DVW die auf mehrere Jahre angelegte Aktion „Ich trag’ Helm“ durch. Ob sich eine Erhöhung der Tragequote feststellen lässt, wird genau beobachtet, um dann ggfs. darüber zu entscheiden, ob weitere Maßnahmen ergriffen werden sollten. Wichtig ist dabei aus Sicht der Bundesregierung auch, dass Eltern darauf achten, dass ihre Kinder einen Helm tragen. In diesem Zusammenhang ist festzuhalten, dass dann Kinder ihre Eltern bitten, ebenfalls einen Helm zu tragen, sofern dies bisher nicht erfolgt.

In diesem Zusammenhang gab das Bundesministerium bekannt, dass die Helmtragequote im Jahr 2011 über alle Altersgruppen hinweg bei 11 Prozent der Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer lag. Damit ist die Helmtragequote leicht angestiegen, im Jahr zuvor lag sie noch bei neun Prozent. Bei den sechs bis zehn Jahre alten Kindern waren es im vergangenen Jahr 56 Prozent, die einen Helm trugen.

Ebenfalls bleibt es bei der Ablehnung der Warnwestenpflicht:

Auffällige Leuchtwesten können die Sichtbarkeit von Radfahrerinnen und Radfahrern verbessern. Allerdings wird eine verpflichtende Regelung angesichts der Sorge, dass sich viele Radfahrerinnen und Radfahrer bevormundet und in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen, für unverhältnismäßig gehalten. Deshalb werden Kampagnen verschiedener Verkehrssicherheitsorganisationen unterstützt, die gerade in der dunklen Jahreszeit für ein Tragen auffälliger Westen oder ähnliche Kleidung. Es ist darüber hinaus zu betonen, dass im Straßenverkehr auch die Eigenverantwortung jedes Einzelnen gefragt ist. Bei Kindern müssen die Eltern darauf achten, dass diese im Verkehr gut sichtbar sind.

Zur Frage, wie die Bundesregierung zu einer generellen Tempo-30-Regelung mit Ausnahmen an Hauptverkehrsstraßen steht, kam folgende Antwort:

Heute haben wir bereits abseits der Hauptverkehrsstraßen in Deutschland die Möglichkeit, Tempo-30-Zonen einzurichten. Dies wird bereits mit großen Erfolg praktiziert. Auf den Hauptverkehrsstraßen werden allerdings ca. zwei Drittel der Verkehrsleistung abgewickelt. Deshalb wäre ein generelles Tempolimit von 30 km/h nicht angemessen.

Wir wollen Mobilität ermöglichen und nicht verhindern. Die ständigen Forderungen nach einem generellen Tempolimit auf Bundesautobahnen und auch für ein generelles Tempo 30 in geschlossenen Ortschaften ist daher nicht zielführend. Deutschlands Straßen zählen mit den geltenden Regelungen zu den sichersten in Europa.

Ansonsten nichts Neues. Anhebung der Bußgelder für das Falschparken von Kraftfahrzeugen auf Radverkehrsanlagen? Wird geprüft. Verpflichtender Einsatz von Fahrerassistenzsystemen? Die Bundesregierung will dazu einen „Runden Tisch“ einrichten und wartet ab, bis die Systeme den notwendigen hohen technologischen Reifegrad bei den jeweiligen Fahrzeugkategorien erreicht haben.

Eingerückte Stellen sind wörtliche Zitate aus der Antwort der Bundesregierung.

taz: Der Helm bleibt freiwillig
Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage zur
Verkehrssicherheit im Radverkehr
Dank an Nils für den Hinweis.

Radfahrer von abbiegendem Lastwagen erfasst – Zeugen gesucht

„Ein 50-jähriger Lkw-Fahrer übersah heute Morgen in Kreuzberg beim Rechtsabbiegen einen Radfahrer, der bei dem Unfall schwer verletzt wurde. Gegen 7 Uhr 25 wollte der „Volvo“-Fahrer von der Zossener Straße nach rechts in die Blücherstraße abbiegen. Hierbei übersah er offenbar den gleichaltrigen Radfahrer, der auf dem Radweg der Zossener Straße in Richtung Bergmannstraße fuhr. Der Zweiradfahrer geriet unter den rechten Vorderreifen des Lkw und erlitt hierbei mehrere offene Brüche an den Beinen. Er kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Der Verkehrsunfalldienst der Polizeidirektion 5 hat die Ermittlungen zum Unfallhergang übernommen.

Zeugen des Unfalls werden gebeten sich bei beim Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 5 10965 Berlin, Golßener Str. 6 unter der Telefonnummer (030) 4664-581800 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.“

Pressemeldung der Berliner Polizei # 0733 vom 06.03.2012 – 13:25 Uhr

Streetviewperspektive der Zossener Straße Ecke Blücherstraße

50 gestohlene Fahrräder in Prenzlauer Berg sichergestellt

Am Montag hat die Polizei in einem Mehrfamilienwohnhaus in der Hufelandstraße im Bezirk Pankow mehrere Dutzend offenbar gestohlene Fahrräder entdeckt. Aufgrund eines Zeugenhinweises entdeckten die Beamten im Keller des Hauses zwei prall mit Rädern gefüllte Verschläge. Die Ermittlungen führten sie dann zu einem 42-jährigen Mieter, in dessen Wohnung sie weitere, teils hochwertige Zweiräder und entsprechende Einzelteile vorfanden. Gemeinsam mit Kollegen des zuständigen Kommissariats wurden die Fahrräder auf zwei Lkw geladen und abtransportiert. Gegen den 42-Jährigen wird wegen des Verdachts des Fahrraddiebstahls und der Hehlerei ermittelt.

Pressemeldung der Berliner Polizei # 0725 vom 05.03.2012 – 17:50 Uhr
Dank an Philip für den Hinweis.

Magnic Light

Dirk Strothmann und Kurt Pohlmann sind begeisterte Radfahrer, waren für Fahrten in der Dunkelheit bislang aber nicht wirklich gut ausgerüstet. Im letzten Sommer kommen die beiden nach Experimenten zu Wirbelstrombremsen auf eine Idee: Es müsste möglich sein, einen Fahrraddynamo zu bauen, der berührungslos die magnetische Kraft von der Felge absorbiert.

Gedacht, getan. Stroth- und Pohlmann entwickeln Magnic Light, das erste berührungslose dynamobetriebene Fahrrad-Beleuchtungssystem ohne zusätzliche Komponenten an den Rädern. Die Energie zur Stromerzeugung wird berührungslos aus der rotierenden Felge auf Wirbelstrombasis unter Verwendung starker Neodymmagnete aufgenommen. Diese neue Technik ist die Basis dervollständig gekapselten Fahrradbeleuchtung, die ohne Batterien und externe Kabel auskommt, jedoch durch ihren enormen Wirkungsgrad das Gefühl einer sehr starken Batterielampe vermittelt, die das Rad nur minimal abbremst.

Magnic Light kann man noch nicht kaufen, es existieren lediglich Prototypen. Auf der Fahrradmesse am Gleisdreieck am vergangenen Wochenende wurde das Beleuchtungssystem demonstriert und verursachte beim Publikum jede Menge offene Münder und enthusiastischende Kommentare. Um aus den ersten Mustern eine am Markt erfolgreiche Fahrradbeleuchtung zu machen, werden auf der  Crowdfunding-Plattform Kickstarter 50.000 Dollar eingesammelt. Dreizehn Tage vor Abschluss der Funding-Aktion sind bereits 42.341 $ von 292 Unterstützern eingesammelt worden. Benötigt werden also lediglich noch knapp 8.000 Dollar. Das müsste doch zu schaffen sein. Wir drücken jedenfalls Magnic Light beide Daumen und hoffen, dass das revolutionäre Fahrradlicht in ein paar Monaten erhältlich ist.

Magnic Light
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Berlin: Neue Fahrradspuren erst im September?

Das Abgeordnetenhaus von Berlin möchte erst kurz vor der Sommerpause, also etwa im Juni, den Doppelhaushalt für die Jahre 2012/2013 beschließen. Bis dahin sind die Tiefbauämter der Bezirke gehalten, nur unbedingt nötige Ausgaben zur Straßenerhaltung zu tätigen. Da die Markierung neuer Streifen erst ausgeschrieben werden muss, können diese wohl erst im September 2012 markiert werden.

Geplant sind Fahrradspuren in der Straße der Pariser Kommune, Am Friedrichshain, Schönholzer Weg, Müllerstraße, Germanenstraße, Kniprodestraße, Michelangelostraße, Hansastraße, Sömmeringstraße, Lise-Meitner-Straße, Stadtrand-Straße, Schnellerstraße, Suermondtstraße und Markstraße.

Der Tagesspiegel: Die Fahrradstadt kommt in die Spur (4.3.2012)