Vorab: das Video kann sich jeder ansehen. Kein Blut fließt, unmittelbar nach dem Unfall sieht man beide Radfahrer wieder auf den Beinen. Der kurze Film zeigt, wie zwei Radfahrer am Mittwoch, dem 25. April in Berkeley in den USA von einem Auto angefahren werden und zu Fall kommen. Der Fahrer begeht anschließend Unfallflucht. Einer der Rennfahrer hatte eine kleine Kamera am Lenker dabei, ein Videoschnipsel des Unfalls wurde bei Youtube gepostet. Das wiederum rief die Polizei auf den Plan. Obwohl das Kennzeichen der schwarzen Limousine nur eine Zehntelsekunde im Bild war, reichte es, das Kennzeichen des Unfallfahrers zu ermitteln. Der Eigentümer des Autos behauptete, sein Fahrzeug sei gestohlen worden und er selbst hätte den Unfall nicht verursacht. Er wurde dennoch festgenommen.
Fahrradzukunft Nummer 14: Kultur der Angst
Themenschwerpunkt der gerade erschienenen Nummer 14 der Online-Zeitschrift Fahrradzukunft ist der Fahrradhelm. Im ersten Beitrag fragt sich Wolfgang Strobl, ob das Radeln so gefährlich ist, dass man alles tun muss, um sich zu schützen. Die richtige Antwort lautet: „Nein, Radfahren ist viel sicherer als andere alltägliche Weisen der Fortbewegung“. In weiteren Beiträgen zum Thema Helm geht es um die Wirksamkeit von Fahrradhelmen sowie um die Helmpflicht.
Im Technikteil des 44-Seiten-Magazins Fahrradzukunft findet man bereits zum zweiten Mal einen Nabendynamotest von Andreas Oehler. Im Testlabor werden neue Dynamomodelle von Schmidt und Shimano sowie einige exotische Modelle auf Herz und Nieren geprüft. Schließlich berichtet Juliane Neuß von der European Handmade Bicycle Show in Schwäbisch Gmünd.
Erkunde deinen neuen Kiez mit dem ADFC!
Neu nach Berlin zugezogene und Leute, die es in einen anderen Stadtbezirk verschlagen hat, können am nächsten Wochenende das neue Wohnumfeld mit dem ADFC entdecken. Acht Stadtteilgruppen des Fahrradclubs bieten am Sonntag unterhaltsame und lehrreiche Radtouren mit erholsamer Geschwindigkeit und auf möglichst fahrradfreundlichen Wegen durch einzelne Bezirke an. Die Fahrradtour erleichtert den TeilnehmerInnen die Erkundung der neuen Umgebung und zeigt günstige Wege mit dem Rad zu Alltags- und Ausflugszielen auf. Es können Kontakte geknüpft werden und der Bezirk erschließt sich von seiner fahrradfreundlichen Seite.
Startpunkte sind die Rathäuser der Bezirke:
- Charlottenburg-Wilmersdorf (Stadtteilgruppe City-West): Rathaus Charlottenburg, Otto-Suhr-Allee 100
- Friedrichshain-Kreuzberg: Rathaus Kreuzberg, Yorkstr. 4
- Lichtenberg: Rathaus Lichtenberg, Möllendorffstr. 6
- Mitte: Rathaus Wedding, Müllerstr. 146/147
- Neukölln: Rathaus Neukölln, Karl-Marx-Str. 83
- Reinickendorf: Rathaus Reinickendorf, Eichborndamm 215-239
- Steglitz-Zehlendorf: Rathaus Steglitz, vor Dahlbeck, Schloßstr. 33
- Marzahn-Hellersdorf (Stadtteilgruppe Wuhletal): Rathaus Marzahn, Helene-Weigel-Platz
Die Teilnahme an den Radtouren ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Start am Sonntag, 06. Mai 2012 um 14:00 Uhr.
ADFC: Kieztouren 2012
24-Stunden-Rennen Berlin-Kopenhagen
Am 18. August 2012 um eine Minute nach Mitternacht wird der Startschuss für ein Jedermannradrennen über 430 Kilometer von Berlin nach Kopenhagen fallen. Auf den ersten dreißig Kilometern werden die Rennfahrer von einer Eskorte begleitet, bevor das Rennen freigegeben wird. Anschließend geht die Fahrt durch die Nacht weiter nach Rostock, hier wird die Zeit gestoppt und die Radfahrer gehen an Bord der Fähre. Es gibt um 11:00 und um 13:00 Uhr zwei Fährabfahrten in Rostock. Niemand braucht Angst zu haben, die Fähre zu verpassen, denn ein Grupetto-Bus sammelt die letzten Radfahrer ein, damit alle nach Gedser kommen. Ab hier sind es noch ca. 165 km bis zum Ziel in Kopenhagen. Das Radrennen Berlin-Kopenhagen 2012 findet seinen Abschluss um 20:30 Uhr in Dänemarks Hauptstadt mit der Siegerehrung.
Für das Rennen wird eine Renngebühr zwischen 107,- und 134,- Euro fällig, die Anmeldung läuft bereits.
Fahrradunfälle in Berlin
Das Wetter wird besser und viele fahren nun wieder Rad. Leider gibt es damit einhergehend wieder einige Fahrradunfall-Berichte:
In Steglitz-Zehlendorf fuhr eine Radfahrerin nach Polizeiangaben bei roter Ampel in die Kreuzung Teltower Damm / Potsdamer Straße / Berliner Straße ein und wurde von einem Kfz angefahren und dabei schwer verletzt. Polizeimeldung 1321 vom 25.4.2012
In Kreuzberg wurde eine Radfahrerin von einem Lkw angefahren und dabei schwer verletzt. Genaueres zum Unfall, der an der Kreuzung Wilhelmstraße / Kochstraße stattfand, ist noch nicht bekannt. Tagesspiegel: Radfahrerin von Lastwagen angefahren vom 25.4.2012
Eine Radfahrerin auf dem Kurfürstendamm in Charlottenburg fuhr in die Tür eines Taxis, die von einem Gast unachtsam geöffnet wurde. Auch sie wurde schwer verletzt. Polizeimeldung 1333 vom 26.4.2012
Onlinebefragung zur Nutzung des Fahrrads
Roland Brühe von Alltag eines Radfahrers hat im Februar eine Onlinebefragung ins Netz gestellt, die sich an Radfahrer richtet. Roland will wissen, wie der gemeine Radfahrer sein Fahrrad nutzt und welche Einstellungen er zum Radfahren hat. Die Fragen beziehen sich auf das eigene Verhalten im Verkehr und auf die Einstellungen hinsichtlich der Fahrradnutzung. Die gesamte Befragung besteht aus 18 Seiten und ist in einer viertel Stunde beantwortet.
Inzwischen sind 410 Fragebögen vollständig ausgefüllt worden. Roland: „Was ich bisher sehen kann und ganz toll finde ist das Engagement der Teilnehmer: Es gibt etliche Anmerkungen in den Freitextfeldern. Die Fragen werden also wirklich sehr gewissenhaft ausgefüllt. Ich bin sehr gespannt auf die Auswertung.“
Die Befragung bleibt bis Ende Juni online, im Juli werden die Ergebnissen auf Rolands Blog veröffentlicht.
radfahreralltag.de: BeNuFa – Befragung zur Nutzung des Fahrrads
Direkt zur Onlinebefragung
[via]
Berliner Stadtmöbel von Florian Rivière
Zwei Fahrradbügel in passendem Abstand, ein Palette und fertig ist die „Fast Bench“, die schnell errichtete Bank. Ein Projekt von Florian Rivière, gefunden bei urbanshit.de, dem Blog für StreetArt und urbane Kultur.
Dortmund will den Radschnellweg Ruhr nicht
Die Pläne, eine hundert Kilometer lange Fahrradschnellverbindung zwischen den Städten Hamm und Duisburg bis zum Jahr 2020 zu bauen, stehen vor dem Aus. Eine erste Kostenschätzung hatte ergeben, dass der Radschnellweg Ruhr etwa 110 Millionen Euro kosten wird. Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau sagte nach einer SPD-Fraktionssitzung, das Projekt sei angesichts der Kosten „kaum noch vermittelbar“. Die Stadt hatte zwar im letzten Jahr eine Absichtserklärung unterschrieben, aber das sei ja generell unverbindlich. Die Dortmunder SPD möchte auch keine vom Bund bezahlte Machbarkeitsstudie erstellen lassen.
Der ADFC Nordrhein-Westfalen kritisierte die Entscheidung. Das, so ADFC-Pressesprecher Thomas Rommelspacher, ist ein Rücksturz in die Verkehrspolitik der 1980er Jahre. ADFC-Landesvorsitzender Thomas Semmelmann rät der Dortmunder SPD, sich in den Niederlanden davon zu überzeugen, dass Radschnellwege einen wichtigen Beitrag zur urbanen Mobilität leisten. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis, von Radschnellwegen, so Semmelmann, ist exzellent.
ADFC-Blog: ADFC NRW kritisiert den Ausstieg der SPD Dortmund aus dem Projekt Radschnellweg Ruhr
Critical Mass Budapest
Zehntausende Fahrradfahrer haben gestern den Autoverkehr in Budapest lahmgelegt, als sie laut klingelnd und hupend durch die ungarische Hauptstadt fuhren. Am Earth Day demonstrieren traditionellerweise viele Radfahrer in Budapest für bessere Bedingungen. Hier der Start der Demo.
Pendlersteuer statt Pendlerpauschale
Die Entfernungspauschale, im Volksmund auch Pendlerpauschale genannt, garantiert Steuerzahlern eine pauschalierte Minderung der Steuer, abhängig von der Entfernung des Arbeits- vom Wohnort. Praktisch bedeutet das: Großverdiener sparen eine Menge, Mittelverdiener schon deutlich weniger und Kleinverdiener gehen leer aus. Wegen der gestiegenen Kraftstoffpreise wurde vor kurzem von der FDP gefordert, die Pendlerpauschale anzuheben. Vielverdiener sollten noch mehr sparen können und Menschen mit geringem Einkommen sollten weiterhin für Sprit jeden Cent aus der eigenen Tasche zahlen.
Der Leiter des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) Thomas Straubhaar plädiert dagegen für einen radikalen Kurswechsel. Die Pendlerpauschale gehöre abgeschafft, die Pendler sollten stattdessen sogar besteuert werden. „Abgase, Verkehrslärm, Stau oder Parkplatzmangel könnten gute Gründe sein, die Pendlerpauschale abzuschaffen und sie durch eine Pendlersteuer zu ersetzen.“ Damit würden Städter für das Leid entschädigt werden, das ihnen autofahrende Pendler antun, so Straubhaar.
Focus.de: Wirtschaftsexperte Straubhaar fordert Steuer für Berufspendler
[via]
Fahrradstencil
via uBikeBarcelona
Interview mit Jesper Pørksen vom dänischen Radfahrerverband
Die in Berlin bereits gezeigte Ausstellung „Eine Stadt fährt Rad – Kultur – Design – Stadtentwicklung – Beispiel Kopenhagen“ macht gerade Station in Leipzig. Noch bis zum 27. April werden Bilder und Texttafeln über Kopenhagens Fahrradkultur in einem Hörsaalgebäudes an Leipzigs Augustusplatz gezeigt. Alexander John, Referent für nachhaltige Mobilität im StudentInnenRat der Universität Leipzig: „Das beliebteste studentische Verkehrsmittel soll mit der Ausstellung auch in Leipzig einen neuen Schwung bekommen.“
Anlässlich der Ausstellung war der Sprecher des dänischen Radfahrerverbandes Jesper Pørksen diese Woche Gastredner an der Uni Leipzig. Radio mephisto 97.6-Redakteur Alexander Hertel hat Pørksen über das Radfahren befragt, die Entwicklung Kopenhagens, und was Leipzig daraus lernen kann.
Radio mephisto 97.6: Interview Jesper Pørksen
mephisto 97.6: Leipzig auf dem Weg zur Radfahrerstadt?
App belohnt korrektes Verkehrsverhalten
Eine Handy-Applikation für die Betriebssysteme iPhone und Android ist in der Stadt Breda in den Niederlanden in Arbeit und wird bald eingeführt. Nach der kostenlosen Installation der App trackt das Programm die Geschwindigkeit von Radfahrern und Automobilisten. Man kann die App lediglich nutzen, um sein eigenes Verkehrsverhalten zu überprüfen. In Verbindung mit einer Lotterie, an der man über die App zusätzlich teilnehmen kann, soll gutes Fahrverhalten belohnt werden. „Gutes Fahrverhalten“ bedeutet in diesem Zusammenhang allerdings lediglich, dass man nicht zu schnell fährt. Anderes negatives Verkehrsverhalten wie zu enges Überholen, Rotlichtverstöße etc. können mit der App natürlich nicht erfasst werden.
Fietsberaad: App beloont goed verkeersgedrag
Radfahrer
Zeichnung: Max Vähling
Dreadful Gate: Radfahrer
Der Tagesspiegel zum Thema „Sicher Fahrrad fahren“
In einem Bullshit-Bingo zum Thema Radverkehrssicherheit in Berlin kämen vielleicht folgende Schlagwörter vor: Steigerung des Radverkehrs, Anstieg der Unfallzahlen, Verweis auf den 55-Prozent-Schuld-Anteil der Radfahrer bei Unfällen, Zahl toter Radfahrer, Abbiegeunfälle, Radlerchaoten, rücksichtslose Radfahrer, Bürgersteigradler, nicht verkehrssichere Fahrräder, Fixies.
Nicht unbedingt vor im Bingo käme das Schlagwort Radverkehrsführung. Der Rosenthaler Platz in Mitte, der im folgenden Video des Tagespiegels als gefährlicher Knotenpunkt bezeichnet wird, ist ein Beispiel dafür, wie die Führung des Verkehrs die Radfahrer zu Verkehrsteilnehmern zweiter Klasse degradiert. Am Rosenthaler hat der Autoverkehr Vorrang, alles andere wird hier sprichwörtlich an den Rand gedrängt. Radfahrer werden dort schon mal Dutzende Meter durch dichten Touristenstrom geführt. Bürgersteigradeln, sonst streng sanktioniert, am Rosenthaler Ecke Weinbergsweg ist die von den Verkehrsplanern vorgesehene Form des Radfahrens. Und anders als der Tagesspiegel sagt, müssen sich die Radfahrer den Knoten Rosenthaler in der Tat antun, wenn sie von Pankow nach Mitte fahren.
Der Tagespiegel: Sicher Fahrrad fahren

