Zahlen zur Fahrradnutzung in Berlin

Zwischen Mai und Oktober 2006 wurden auf ausgewählten Berliner Straßen Verkehrszählungen durchgeführt. Die nun veröffentlichten Zahlen zeigen, dass der Fahrradverkehr einen Anteil von bis zu 25 Prozent am Gesamtfahrzeugaufkommen hat. Es handelt sich bei den Daten um Durchschnittszahlen innerhalb von 24 Stunden im letzten Sommer. Um negative Einflüsse von Regen- und Kälteperioden auszugleichen, wurden die Ergebnisse der Zählung mit so genannten Wetterfaktoren verrechnet.

Oberbaumbrücke: 7 300 Fahrräder
Straße des 17. Juni (Charlottenburger Tor): 7 100 Fahrräder
Karl-Liebknecht-Straße (Schlossbrücke): 6 900 Fahrräder
Kastanienallee: 6 400 Fahrräder
Kreuzbergstraße: 6 300 Fahrräder
Yorckbrücken: 6 000 Fahrräder
Monumentenstraße: 4 800 Fahrräder
Südwestkorso: 3 100 Fahrräder

Berliner Zeitung: Stau auf dem Fahrradstreifen
Tagesspiegel: Berliner steigen häufiger aufs Rad
via: Hauptstadtblog

Keine Tour de France bei ARD und ZDF

Die Öffentlich-Rechtlichen Fernsehsender ARD und ZDF steigen vorläufig aus der Tour-de-France-Berichterstattung aus, nachdem der Telekom-Radfahrer Patrik Sinkewitz am 8. Juni  in einer A-Probe der Nationalen Anti-Doping-Agentur Nada positiv getestet wurde. Nach Bericht von Spiegel-Online soll der Boykott solange anhalten, bis die Angelegenheit geklärt sei.

Norddeutsche Radwege sind unzumutbar

Schlechte Radwege und besonders die Radwegebenutzungspflicht sind ein Dauerärgernis für viele Radfahrer. Damit ein Radweg durch ein blaues Radfahrerschild als benutzungspflichtig deklariert werden kann, muss er folgende Anforderungen erfüllen:

  • Der Radweg muss mindestens 1,5 Meter breit sein.
  • Der Radweg muss zumutbar für die Radfahrer sein.

Blaues RadfahrerschildWie die Radwege im in dieser Hinsicht besonders schlimmen Hamburg aussehen, hat ein Fernsehteam des NDR recherchiert. Laut einer Schätzung des ADFC sind etwa drei Viertel aller Radwegeschilder in Hamburg widerrechtlich aufgestellt. Es scheint, als verstoße die Stadt Hamburg bewusst gegen Recht und Gesetz, nur um die Radler von der Fahrbahn fernzuhalten.
NDR: Norddeutsche Radwege unzumutbar: Markt mischt sich ein
NDR-Video zum Thema Radwege in Hamburg
via: de.rec.fahrrad

Fahrraddetektor senkt Autotempo

FahrraddetektorIn Grijpskerke in den Niederlanden ist an einer wichtigen Kreuzung ein elektronisches Warnsystem für Autofahrer installiert. Sobald sich ein Radfahrer der Kreuzung nähert, leuchtet ein Warnschild auf, das dem Autofahrer den herannahenden Radler signalisiert.

Erste Resultate haben ergeben, dass die Autofahrer die durchschnittliche Geschwindigkeit von 75 km/h auf 72 Kilometer in der Stunde senken. Eine Befragung der Autofahrer ergab: nahezu jeder Autofahrer passte sein Fahrverhalten der Situation an.

Die Radfahrer wurden ebenfalls befragt. Die Hälfte der Radfahrer beobachteten eine reduzierte Geschwindigkeit der Autos vor der Kreuzung.
Verkeerskunde: Fietsverklikker beinvloedt rijsnelheid automobilisten
Foto: www.verkeerskunde.nl

Tour-de-France-Apotheke: Amphetamin

Amphetamin ist eine synthetische Substanz, die bereits Ende des 19. Jahrhunderts vom Chemiker Lazar Edeleanu gefunden wurde.

Amphetamin ist ein sogenanntes Sympathomimetikum, das heißt es wirkt stimulierend auf den Sympathikus ein. Im Gehirn bewirkt Amphetamin die Ausschüttung und Wiederaufnahmehemmung von Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin, dadurch ergibt sich eine enorm hohe Konzentration dieser 3 Neurotransmitter bzw. Hormone. Durch Amphetamin werden Kraft, Schnelligkeit sowie die Libido gesteigert, Gefühle wie Hunger, Durst, Müdigkeit und Schmerzen werden ausgeschaltet. Diese Eigenschaften machen Amphetamin zu einem idealen Dopingmittel für Radrennfahrer.

Bis 1939 war Amphetamin in Deutschland frei verkaufbar, danach wurde der Verkauf reguliert. Im Radrennsport hatte Amphetamin in den fünfziger und sechziger Jahren seine große Zeit, als es noch keine Dopingvorschriften gab. Die ersten Doping-Kontrollen bei der Tour de France wurden 1966 durchgeführt.

Heute vor vierzig Jahren, am 13. Juli 1967, kollabierte der englische Tour-Rennfahrer Tom Simpson mit einer Überdosis Amphetamin im Körper beim Anstieg zum Mont Verdoux und verlor das Bewußtsein. Trotz einer durchgeführten Herz-Lungen-Wiederbelebung verstarb er noch am Ort des Zusammenbruchs.

Wegen der leichten Nachweisbarkeit spielt Amphetamin im Leistungssport mit echten Dopingkontrollen heute keine große Rolle mehr.

Wkipedia über Amphetamin
Wikipedia über Tom Simpson
Uni Regensburg: Doping mit Amphetamin (pdf)

Fahrradklingel Ensemble

Das Fahrradklingel-Ensemble oder Bicycle Bell Ensemble (BBE) ist eine Gruppe von Musikern, Künstlern und Radfahrern, die gleichzeitig Radfahrer-Performances durchführen und Klingelkonzerte spielen. Die Premiere fand am 29. Mai 2007 in Hollywood in Verbindung mit einer Ausstellung statt. Zuletzt sind die Fahrradmusikanten auf einer Party bei dem Fahrrad-Film-Festival von Los Angeles in die Pedalen getreten und haben die Daumen zum Glühen gebracht.

Bicycle Bell Ensemble
via: velovision

Unfall: 35-Jährige Radfahrerin in Lebensgefahr

Aus dem Polizeiticker: „Lebensgefährliche Verletzungen erlitt eine Radfahrerin heute Vormittag gegen 8 Uhr 55 bei einem Verkehrsunfall in Treptow. Die 35-Jährige aus demselben Bezirk war mit ihrem Fahrrad und ihrer Tochter auf dem Radweg der Bulgarischen Straße in Richtung Plänterwald unterwegs, als die Fahrerin eines Pkw aus der Neuen Krugallee ohne die Vorfahrt der Radlerin zu beachten in die Kreuzung einfuhr. Bei dem Zusammenprall mit dem Daimler-Chrysler der 48-jährigen Frau aus Treptow wurde die Mutter so schwer verletzt, dass sie in einem Krankenhaus notoperiert werden musste. Ihre 3-jährige Tochter, die in einem Fahrrad-Kindersitz saß, blieb unverletzt und wurde dem Vater übergeben.“
Pressemeldung der Berliner Polizei vom 11.07.2007
Unfallort bei Google Maps

Tour-de-France-Apotheke: Höhentraining

Bei der Methode Höhentraining geht es wieder um die roten Blutkörperchen. In großer Höhe ab zweieinhalbtausend Metern befindet sich in der Atemluft weniger Sauerstoff. Der Körper des Menschen reagiert auf diese Belastung mit vermehrter Produktion von körpereigenem Erythropoetin (Epo), das wieder zu mehr roten Blutkörperchen und zu mehr Blutgefäßen führt.

Radsportler und andere Ausdauersportler gehen deshalb vor wichtigen Wettkämpfen in das Höhentraining. Weil aber das Höhentraining sehr anstrengend ist für den Athleten, haben Ärzte versucht, den Effekt des Höhentrainings in das Flachland zu verlegen. Man schläft in der Nacht in einem Raum, in der eine künstlich hergestellt Sauerstoffarmut herrscht und trainiert am Tag normal.

Vorgestern gab Jan Ullrich der französischen Sportzeitung L’Equipe ein Interview. Laut Spiegel Online  sagte Ullrich den Journalisten: „In meiner früheren Höhenkammer in unserem Haus trocknet jetzt die Wäsche.“

Bicycle Samba

Der Fahrrad-Samba ist ein kollaboratives Projekt mit Sophie Clements. Alle Sounds wurden an einem einzigen Tag aufgenommen und gemixt – und es sind echte Fahrradtöne, die du hörst.
via: velorution

Vier-Tage-Tour zur Badewanne Berlins

Zu einer schönen Tradition scheint die viertägige Ostseefahrt des ADFC zu werden. 2005 wurde die erste Ostseeradfahrt mit 70 Teilnehmern gestartet, im Jahr darauf waren es bereits mehr als doppelt so viele. Irgendwann sollen es einmal Tausend Radfahrer werden, die in vier Tagen gemeinsam von Berlin nach Usedom radeln.

Der Termin steht schon lange fest: 30. August bis 2. September 2007. Übernachtet wird wie im letzten Sommer in eigens eingerichteten Zeltstädten, für die natürlich landschaftlich reizvolle Orte ausgewählt werden. An jedem Abend unterhält ein Live-Programm mehrerer Bands auf der ADFC-Bühne.

Anmeldung bis zum 13. August 2007 bei ostseefahrt@adfc-berlin.de
oder unter Telefon 030 – 4484724
Kosten: 125,- € (ADFC-Mitglieder: 115,- €)
Weitere Infos: RadTouren 2007 (pdf) (Seiten 6 und 7)

Tour-de-France-Apotheke: Eigenblut

Der Trick beim Eigenblutdoping ist schon seit langer Zeit bekannt, wird aber in jüngster Zeit vermehrt eingesetzt, weil die Eponachweise immer besser gelingen. Man zapt dem Rennradfahrer ungefähr einen halben Liter Blut ab. Das Blut wird nun zentrifugiert und die roten Blutkörperchen werden abgeschöpft. Auf diese Weise erhält man etwa 200 Milliliter Konzentrat. Spritzt man später das Eigenblutkonzentrat in die Venen, kann man den Anteil der roten Blutkörperchen um etwa drei Prozent steigern.

Allerdings ist Eigenblut nicht lange haltbar, nach spätestens 50 Tagen ist das Konzentrat nicht mehr zu gebrauchen. Die Lösung für das Problem liegt in der tiefgekühlten Aufbewahrung von Eigenblut. Es ist aber recht kostspielig, Blutkonzentrat auf -70 Grad herunterzukühlen und später wieder aufzutauen, ohne dass das Eigenblut seine Wirkung verliert. Eigenblutdoping ist bisher noch nicht nachweisbar.

Eine Alternative zum Eigenblutdoping ist das Fremdblutdoping, das jedoch nachweisbar ist. Hier steigt jedoch die Gefahr allergischer Reaktionen beim Radfahrer stark an. Der Radprofi Tyler Hamilton wurde am 11. September 2004 bei der Spanien-Rundfahrt des Fremdblutdopings überführt. Er war der erste Sportler, dem Fremdblutdoping nachgewiesen werden konnte.

Wikipedia über Blutdoping

Fahrradtour Berlin Köpenick – Wladyslawowo

Im Juni 2007 haben sich 28 Radler auf eine Tour von Berlin Köpenick nach Wladyslawowo an der polnischen Ostseeküste gemacht. Wladyslawowo, die fast nördlichste Stadt Polens, liegt gut vierhundert Kilometer nordöstlich Berlins. Da die Radfahrer an der Oder entlang nach Norden und dann an Polens Ostsee entlang nach Osten fuhren, waren sie gewiss mindestens 600 Kilometer in vierzehn Tagen auf dem Rad. Günter Proske beschreibt, was sie auf ihrer Fahrradtour erlebt haben.
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Tour-de-France-Apotheke: Epo

Epo (Erythropoetin) ist ein körpereigenes Hormon, das die Produktion roter Blutkörperchen anregt. Die Aufgabe roter Blutkörperchen ist es, Sauerstoff von der Lunge zu den Zellen zu transportieren. Je mehr rote Blutkörperchen man besitzt, desto leistungsfähiger ist man, und das ist der Grund, weshalb Epo von Leistungsradfahrern und anderen Ausdauersportlern so begehrt ist.

Körpereigenes Epo wird zum größten Teil in der Niere gebildet. Seit dem Jahr 1985 kann man Epo gentechnisch herstellen. Das US-amerikanische Biotechnologieunternehmen Amgen brachte 1989 das erste EPO-Präparat (Epogen, Epoetin α) auf den Markt. Medzinisch verordnet wird Epo bei Nierenversagen, Blutarmut oder Krebs. Im Jahre 1997 konnte man erstmals Epo-Doping nachweisen, seit dem Jahr 2000 setzt sich der Epo-Test mehr und mehr durch.

Epo ist sehr effektiv. Man spricht von einer Leistungssteigerung von etwa fünf Prozent durch Epo, was ein Spitzenwert bedeutet, da die Leistungsunterschiede bei Spitzensportlern üblicherweise im Promillebereich liegen. Nach Berechnungen des italienischen Sportwissenschaftlers Prof. Alessandro Donati dopen sich weltweit 500.000 Menschen mit EPO. Gemäß den Untersuchungen Donatis übersteigt die jährlich produzierte Menge an EPO den tatsächlichen therapeutischen Bedarf um das Fünf- bis Sechsfache.

Als Therapeutikum rangiert EPO unter den zehn weltweit erfolgreichsten Medikamenten überhaupt, unter den Biopharmazeutika ist es der herausragende Blockbuster. Eprex/Procrit von Johnson & Johnson erzielte im Jahr 2004 3,6 Milliarden US-Dollar, Amgens Epogen 2,6 Milliarden Dollar und Roches NeoRecormon 1,7 Milliarden Dollar.

Wikipedia über Epo
siehe auch: „Turbolader Epo“ in der Süddeutschen Zeitung vom 7. Juli 2007, Seite 24

Epo, ick liebe Dir!

Der Tour-de-France-Sommerhit 2007. „Epo te quiero“, singt die Band La Plage. Übersetzt heißt das etwa „Epo, ich liebe Dich“. Oder auch „Epo, ich brauche Dich“.

Autotür geöffnet, Radfahrerin tot

Eine 71-jährige Radfahrerin wurde gestern Abend Opfer der Unachtsamkeit eines Autofahrers und Opfer der wichtigen Radfahrerregel, einen genügend großen Sicherheits-Abstand zu haltenden und parkenden Autos zu halten.

„Die Frau ist gestern Vormittag gegen 9 Uhr 50 mit ihrem Fahrrad in Karow auf der Busonistraße unterwegs gewesen, als plötzlich der Fahrer eines geparkten Volvos die Fahrertür öffnete. Die Fahrradfahrerin konnte nicht ausweichen und stürzte auf die Straße. In Folge des Sturzes zog sie sich schwere Kopfverletzungen zu und wurde mit einem Notarztwagen in ein Krankenhaus gebracht, wo sie am Abend ihren schweren Verletzungen erlag.“ (aus dem Ticker der Berliner Polizei).

Mit der 71 Jahre alte Radfahrerin aus Pankow sind bereits zehn Radfahrer in diesem Jahr im Straßenverkehr tödlich verletzt worden. Da im ganzen letzten Jahr 2006 „nur“ neun Radfahrer im Berliner Straßenverkehr umkamen, steht heute schon fest, dass die Zahl der toten Radfahrer in diesem Jahr über dem Niveau des Vorjahrs liegen wird.
Pressemeldung der Berliner Polizei