ADFC-Entdeckerkarte

adfc-entdeckerkarte.jpgFür alle, die neugierig auf Radreisen in Deutschland sind oder neue Ziele suchen, gibt es nun eine Neuauflage der ADFC-EntdeckerKarte. Die Entdeckerkarte zeigt auf einer etwa 60 mal 85 Zentimeter großen Deutschlandkarte das Fahrradland in allen Facetten: von der Wochenendtour bis zur ausgedehnten Radreise, von der Grenzroute in Schleswig-Holstein bis zum Isarradweg in Oberbayern, vom Kylltalradweg in Rheinland-Pfalz bis zum Oder-Neiße-Radweg an der Grenze zu Polen. Mit mehr als 50.000 Kilometern Radstrecke bietet die Karte eine gute Übersicht über Deutschlands schönste Radfernwege.

Die ADFC-EntdeckerKarte kann gegen eine Versandkostenpauschale von fünf Euro beim ADFC, Stichwort „EntdeckerKarte“, Postfach 10 77 47, 28077 Bremen, Tel.: 0180/500 34 79 (0,14 Euro/Min, mobil abweichend), Fax: 0421/346 29-50 bestellt werden. Oder ihr schnippt beim ADFC-Buchladen in der Brunnenstraße im Bezirk Mitte vorbei. Dort gibt es die Karte kostenlos.

Ungesalzene Hauptstraßen

Die Salzvorräte der Berliner Stadtreinigung (BSR) sind erschöpft, deutschlandweit sind die Lager leer. So wird man in diesem Winter ab sofort nur noch die Autobahnen mit Salz enteisen. Auf Hauptstraßen kommt Split mit einem geringen Salzanteil zum Einsatz. Für die wenigen auf den Straßen verbliebenen Radfahrer dürfte das eine Komforteinschränkung bedeuten, seit Jahresbeginn profitieren sie von vereisten Radwegen und dürfen daher auf der Fahrbahn fahren.

Jürgen Trittin fahrradfreundlichster Mensch 2010

juergen-trittin-fahrrad.jpgDer Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, wird mit der Auszeichnung best for bike- fahrrad- freundlichste Persönlichkeit 2010 ausgezeichnet. Die Jury begründete die Verleihung des Preises an den Politiker damit, dass der ehemalige Bundesumweltminister nicht nur in seiner Freizeit radele sondern das Fahrrad auch auf dem Weg zur Arbeit nutze. Trittin war in seiner Zeit als Umweltminister auch kurzzeitig Minister für Verkehr und damit der einzige Verkehrsminister in der Geschichte der Bundesrepublik, der keinen Führerschein besitzt.

Foto: Grüne Göttingen

Austrainierter Radfahrer

Aus einer Pressemeldung der Braunschweiger Polizei vom 27.1.2010: „Geistesgegenwärtig reagierte ein sportlich trainierter Fahrradfahrer angesichts einer Karambolage mit dem Ford einer 56-jährigen Frau. Der 36-Jährige sprang von seinem Mountainbike und rollte über die Motorhaube des Wagens auf die Straße ab. Der Mann blieb unverletzt. Die Autofahrerin erlitt einen leichten Schock und wurde von der Besatzung eines Rettungswagen vor Ort behandelt. An dem Wagen entstand Schaden in Höhe von 1.500 Euro. Die 56-Jährige hatte den bevorrechtigten stadteinwärts fahrenden Fahrradfahrer beim Abbiegen auf die Hansestraße übersehen.“

Selle Royal kauft fünfte Sattelfabrik

Selle Royal, führender Anbieter von Fahrradsatteln, hat bekanntgegeben, dass sie die Mehrheit an Chinas größtem Satterhersteller Justek erworben haben. Damit führt Selle Royal die strategische Ausrichtung auf den Weltmarkt fort. Mit zwei Produktionsanlagen in Italien und Großbritannien für den europäischen Markt, einer Sattelfabrik in Brasilien für den südamerikanischen und zwei Sattelherstellern in Shanghai und in Tienjin in China für den asiatischen Markt hat der Konzern nun ingesamt fünf Fahrradsattelfabriken.
BikeBIZ: Selle Royal Acquires 52 per cent of Justek, China

Aufgepimpter Abstandhalter

Erinnert sich noch jemand an den Abstandhalter, der in den siebziger und achtziger Jahren populär war? Der meist an der Gepäckträgerstrebe angebrachte Ausleger garantiert zwar nicht, dass Autos im vorgeschriebenen Abstand von 1,5 Metern überholen, aber er schafft eine kleine optische Barriere, die dazu führt, dass Fahrzeuge eben doch einen größeren Abstand wahren als „normal“. Man kann den Abstandhalter heute immer noch sehr günstig kaufen (2,95 Euro).Eine Art Version 2.0 des Abstandshalters hat ein Radler in England entwickelt. Statt eines Wachsmalstiftes kann man natürlich auch an andere Materialien denken, die zu eng überholende Autos markieren.
[via]

Radfahrer #1: Steffen, 29, Berlin-Kreuzberg

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Was für ein Rad fährst Du?

Ein sportliches Herrenrad, grün, ein sehr robustes Rad. Es hat ein bisschen Frosch-Rad Charakter.

Was bedeutet Dir Dein Fahrrad?

Früher bin ich nicht viel Rad gefahren und jetzt ist es für mich eigentlich eine neue Lebensqualität: Besonders abends aus der Bibliothek zurück zu fahren oder aus der Uni bedeutet für mich ziemlich viel Entspannung und auch ein neues Stadtgefühl. Ich entdecke Netzwerke, ich entdecke dadurch die Stadt neu.

Wie benutzt Du Dein Fahrrad?

In erster Linie um Wege in Berlin zurückzulegen, um U-Bahn und S-Bahn zu meiden, und einfach um ein bisschen Sport im Alltag machen zu können.

Wie pflegst du Dein Fahrrad?

Gar nicht! Heute das erste Mal.

Was könnte die Situation für FahrradfahrerInnen verbessern?

Mir fällt es besonders bei Fußgängern auf, dass es wenig Aufmerksamkeit für Radfahrer gibt. Ich habe das Gefühl, dass Fußgänger in erster Linie auf Autolärm hören und wenn man als Fahrradfahrer kommt, sie das gar nicht registrieren. Und so in der Stadt…. In Berlin finde ich die Strukturen eigentlich total gut zum Radfahren.

Neue Serie: RadfahrerInnen

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Wir fahren täglich aneinander vorbei, manchmal kreuzen sich unsere Blicke. Meistens sind die Begegnugen zwischen Fahrradfahrenden nur flüchtig. Dabei gibt es mehr Gemeinsamkeiten zu entdecken, als nur das Verkehrsmittel.

Wir wollen den Moment der Begegnug etwas ausdehnen. Kurz innehalten für fünf Fragen, danach kann es wieder weitergehen. Was sind es für Leute, die auf den Fahrrädern sitzen? Welche Beziehung haben sie zu ihrem Gefährt? Sind es Pragmatiker auf dem Weg vom Einkaufen oder Hippster auf dem Weg vom letzten Trend?

Wir werden es sehen.

Ab sofort jeden zweiten Freitag: RadfahrerInnen

Berliner Radverkehrsprognose 2025

Die Länder Berlin und Brandenburg haben erstmals eine Gesamtverkehrsprognose erarbeiten lassen. Ausgehend vom Bezugsjahr 2006 gibt die Prognose Auskunft zu den wahrscheinlichen verkehrlichen Entwicklungen bis zum Jahr 2025. Eine der Gesamtverkehrsprognose 2025 zu Grunde gelegte Annahme ist, dass sich die bisher verfolgte Verkehrspolitik in beiden Ländern nicht grundsätzlich ändert. Ausgehend von weiteren demographischen Faktoren wurden verschiedene Szenarien entwickelt, in denen die Entwicklungstendenzen in Berlin und Brandenburg abgebildet werden.

Für das Prognosejahr 2025 erwarten die Planer, dass die Motorisierung in Berlin weiter ansteigt. Der Motorisierungsgrad wird von 314 Fahrzeugen im Jahre 2006 auf 325 im Jahre 2025 steigen, bezogen jeweils auf eintausend Personen. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber dem Bezugsjahr um ca. 3,5%.

modal-split-2025.jpgNach der Prognose wird sich die Verkehrsmittelwahl der Berliner bis zum Jahr 2025 verändern. Die Grafik zeigt die erwarteten Veränderungen des Modal Split innerhalb des S-Bahn-Rings. Dunkelgrün abgebildet ist der Fußgängerverkehr, der leicht zurückgehen soll von 26,2% auf 24,6%. Der hellgrüne Bereich sind die Radfahrer, deren Anteil von 12,1% auf 15,7% steigen soll. Ebenfalls ansteigen wird der öffentliche Nahverkehr (gelb) von 33,0% auf 33,6%. Nach Ansicht der Forscher wird sich der Autoverkehr (rot) von 28,7% auf 26,1% vermindern.

Beispielhaft für den ansteigenden Fahrradverkehr wird in der 117 Seiten starken Gesamtverkehrsprognose der zu erwartende Radverkehr in den Zentrumsbezirken gezeigt. Hier werden Straßen mit gegenüber dem Bezugsjahr steigenden Radverkehrsbelastungen mit roten Balken, Straßenabschnitte mit rückläufigen Verkehrsbelastungen hingegen mit grünen Balken dargestellt, wobei die Stärke der Balken die Differenz der Belastungen zwischen 2006 und 2025 widerspiegelt. Die Grafik enthält keine einzige Straße mit grünem Balken. Besonders ausgeprägt wird die Zunahme des Fahrradverkehrs entlang der Hauptachsen mit Radverkehrsanlagen sein.

fahrradverkehr-berlin-mitte-2025.jpg

Grafiken: Senat für Stadtentwicklung
Senat für Stadtentwicklung: Gesamtverkehrsprognose 2025 für die Länder Berlin und Brandenburg

winterklagen

wann kommt endlich wieder sommer

langsam wächst mir schon ein bauch

rutsche aus wie eine omma

und mein rad steht auf dem schlauch

ich will endlich wieder fahren

dass die laufräder sich dreh´n

ich kanns lang nicht mehr ertragen

in der u-bahn rumzusteh´n

ich vermisse es zu schwitzen

und den fahrradfahren-kick

statt an eisblumen zu ritzen

will ich kurbeln, nur ein stück

Niederlande: Radfernstraßensystem wird ausgebaut

In den Niederlanden werden die Radfernstraßen zwischen weiter entfernten Orten ausgebaut. Die Landkarte zeigt (nach dem Klick auf die Karte in groß) die existierenden Fahrradschnellstraßen in violett und die geplanten Fahrradstraßen in grün. Radfernstraßen sind breite und bequem zu befahrende Fahrradstraßen zwischen Städten, Radfahrer haben an Kreuzungen häufig Vorfahrt.
A view from the cycle path …: Inter-city bicycle superhighways for long distance commuters
Video einer Fahrradschnellstraße von Amsterdam nach Utrecht

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Senat lässt RadfahrerInnen im Schnee stecken

Heute in der Heinrich-Heine-Straße in Kreuzberg Mitte: die normalerweise hervorragend funktionierende Radspur ist … komplett mit Autos zugestellt. Eigentlich ist für die Autos eine eigene Standspur rechts neben der Fahrradspur vorgesehen. Da dort aber so viel Schnee liegt, dass die Autos sich festfahren, wird auf der Radspur geparkt.

Mit zugeschütteten Radwegen beschäftigt sich auch Claudia Hämmerling, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen. Hämmerling:

„Unter Rot-Rot gilt seit Jahren der Grundsatz: Radwege werden beim Räumen der Straße mit Schnee zugeschüttet. Auch wenn es im Berliner Straßenreinigungsgesetz heißt: „Mit Kehrmaschinen befahrbare ausgebaute Radwege werden vom Schnee beräumt.“ Die BSR erhält zwar Geld für diese Leistung, die von ihr beauftragten Subunternehmer sind aber überfordert.

Dahinter verbirgt sich ein Denken, das davon ausgeht, Radfahrer könnten ja absteigen bzw. die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Niemand in dieser Regierung käme auf die Idee, den Autoverkehr ebenso zu behandeln. Bei Rot-Rot sind Alltagsradler nur Verkehrsteilnehmer dritter Klasse.
Wir fordern den Senat auf, zur Kenntnis zu nehmen, dass der Alltagsradverkehr zu allen Jahreszeiten stattfindet und gerade im Winter sichere Trassen benötigt. Es wird höchste Zeit, dass sich Rot-Rot darum kümmert, dass für die Gelder zur Räumung der Radwege auch eine Leistung erbracht wird. Berlin hat kein Geld zu verschenken und RadfahrerInnen haben Anspruch auf geräumte Radwege. Denn wo ein blaues Radschild hängt, sind die RadfahrerInnen verpflichtet, diese Wege zu benutzen.“

Claudia Hämmerling: Senat lässt RadfahrerInnen im Schnee stecken

Stadt Greifswald: Besser nicht Fahrrad fahren

Die selbsternannte Fahrradhauptstadt Greifswald empfiehlt den radfahrenden Bürgern, das Rad besser stehen zu lassen. Auf einer Pressekonferenz im städtischen Bauhof zu den Problemen beim Winterdienst wurde der Leiter des Tiefbauamtes Fred Wixforth auf den Schnee angesprochen, der eine Woche nach den letzten starken Schneefällen immer noch flächendeckend auf den Radwegen liegt. Wixforth: „Wir wollen zwar fahrradfreundlich sein und kümmern uns auch um die Radwege. Aber wir müssen uns zurzeit auf das Wesentliche konzentrieren und das sind die Fahrbahnen.” Ein verantwortungsvoller Fahrradfahrer werde überdies wohl selbst einsehen, “dass er an Tagen wie diesen sein Fahrrad zu Hause lassen sollte.”

Für diejenigen, die trotzdem radfahren wollen, hält Wixforth dann aber doch einen praktischen Tipp parat: “Wenn ein Radweg – ob benutzungspflichtig oder nicht – nicht geräumt ist, die Fahrbahn aber doch, darf der Radfahrer natürlich auf die Fahrbahn ausweichen.” Das mache er selbst auch so. Der Amtsleiter fährt also trotz seiner Maßgabe auch weiter Fahrrad…

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