Marktanteile des Fahrrads in Europa

In den Niederlanden beträgt der Fahrradanteil am Modal Split etwa 26%. In Hollands Top-Städten liegt der Radleranteil zwischen 35 und 40%, Städte mit der geringsten Radfahrdichte erreichen zwischen 15 und 20 Prozent.

In Dänemark ist der Fahrradanteil 15 bis 20%, in Städten liegt der Modal Split durchweg bei 20%. Größere Fahrradanteile gibt es nur in Odense (26%) und Kopenhagen (32%).

In Deutschland werden etwa 10% aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Die westlichen Bundesländer, speziell Nordrhein-Westfalen, erreichen höhere Anteile als der Bundesdurchschnitt. Nach Münster und Freiburg gibt es eine Reihe von Städten mit einem Radfahreranteil zwischen 20 und 30 Prozent. In anderen Bundesländern ist der Radverkehr keinesfalls abwesend, in Berlin zum Beispiel werden annähernd zehn Prozent aller Fahrten mit dem Rad gemacht.

In Belgien liegt der Radleranteil bei nicht mehr als 8 Prozent. In vielen Städten in Flandern kommt der Anteil der Biker dem in Ghent nahe, der bei 15 Prozent liegt.

In Schweden liegt die Fahrradnutzung bei durchschnittlich 7% aller Fahrten, in Städten bei etwa 10% aller Trips. In der kleinen Stadt Västerås mit 115.000 Einwohnern fahren 33% mit dem Rad.

Großbritannien kommt auf einen Fahrradanteil von nur 2%, in London liegt er sogar geringfügig darunter. Allerdings gibt es ebenfalls Orte mit einem höheren Fahrradgebrauch. York und Hull liegen bei 11% und Oxford und insbesondere Cambridge werden Werte nahe 20% erreicht.

Irland liegt bei drei bis 4% ohne Außreißer nach oben und unten, Dublin zum Beispiel hat höchstens 5% Fahrradverkehr.

In der Tschechischen Republik gibt es ebenso wie in anderen osteuropäischen Ländern wenige Städte mit nennenswertem Radverkehr, allerdings kommen Ostrava, Olomouc und Ceské Budejovice auf Werte zwischen 5 und 10%.

Österreich hat einen durchschnittlichen Fahrradanteil von 9% mit den Topstädten Graz (14%) und Salzburg (19%).

In der Schweiz liegt der Fahrradanteil durchschnittlich bei 11%, die aktivsten Radfahrer wohnen in Bern (15%), Basel (17%) und besonders in Winterthur (etwa 20%).

In Frankreich fahren nur 5% aller Menschen Rad, am höchsten ist der Fahrradgebrauch noch in Straßburg (12%) und Avignon (10%).

Obwohl in Italien ebenfalls nur durchschnittlich 5% aller Fahrten mit dem Fahrrad durchgeführt werden, können einige Orte deutlich bessere Werte vorweisen. Parma hat 15%, Ferrara sogar 30% und in Florenz fahren mehr als 20 Prozent mit dem Fahrrad.

Mehr oder weniger direkte Übersetzung aus der Fietsberaad-Publikation Bicycle policies of the European principals: continuous and integral (pdf-Dokument) von Dezember 2009, Seite 11f

Fahrrad als Werbeträger

Die Firma Wheelposter verkauft Plakatträger speziell für die Montage auf Fahrrädern. Durch verschiedene Befestigungsmöglichkeiten auf dem Gepäckträger ist der Werbeträger fest am Fahrrad montiert. Die Bodenplatte des Wheel-Posters läßt sich mit Kabelbindern sicher am Gepäckträger montieren und wahlweise zusätzlich oder anstelle mit einer Gegenplatte samt 3 diebstahlhemmenden Sicherheitsschrauben befestigen. Die mobilen Werbeflächen haben die Größe A4, A3 sowie A2 und kosten zwischen 149,- und 189,- Euro.

wheelposter.jpg

Wheelposter

Radfahrerin mit übernatürlichen Kräften

Der General-Anzeiger ist eine regionale Tageszeitung  im Großraum Bonn. Eigentlich scheint der Schwerpunkt der Zeitung die solide Lokalberichterstattung zu sein. Gestern war allerdings eine geradezu unglaubliche Meldung zu lesen.

Unter der Überschrift „Filmreifer Stunt: Radfahrerin wird beinahe von Lieferwagen überrollt“ berichtet das Blatt von einem Unfall zwischen einer Radfahrerin und einem Lieferwagen. Eine 46-jährige Frau war in der Berrenrather Straße in Köln-Sülz mit dem Rad unterwegs, verlor die Kontrolle über ihr Fahrrad und stürzte zu Boden. Ihr Pech: direkt darauf folgte der Lastwagen.

„Ich habe gesehen, wie der Lieferwagen mein Fahrrad überrollte. Meine letzte Chance nicht überrollt zu werden, sah ich darin, meine Beine in die Luft zu heben und mich mit voller Kraft gegen die Stoßstange des Lastwagens zu stemmen“, sagte die Frau laut General-Anzeiger.

In dieser Haltung sei sie auf dem Rücken liegend noch mehrere Meter über den Asphalt gerutscht, bis der erschrockene 25-jährige Fahrer sein Fahrzeug endlich stoppen konnte. Wie durch ein Wunder sei die Radfahrerin bei dem Unfall unverletzt geblieben.

General-Anzeiger online: Filmreifer Stunt: Radfahrerin wird beinahe von Lieferwagen überrollt

Fahrradpostkarten

Ungefähr einmal im Jahr legt die Rad-Spannerei eine kleine Serie von Fahrradpostkarten auf. Für die neue Reihe haben Ella, Natalie Kronen, Magnús Pálsson, Silke Schmidt, Tigrowna und andere ein Motiv beigesteuert. Im Bild der Fahrradgott.

natalie-kronen-fahrradgott.jpg

Wer den gesamten Satz von acht Fahrradpostkarten umsonst und frei Haus möchte, schreibt einen Kommentar. Bitte im Kommentar keine Anschrift nennen, sondern nur darauf achten, dass ihr eine funktionierende Mailadresse angebt, damit wir euch erreichen können. An die ersten zehn geht morgen ein Brief raus. Alle anderen bekommen die Karten gratis bei uns in der Werkstatt und im Laden, solange der Vorrat reicht.

Radfahrer #2: Till, 32, Berlin-Neukölln

mini-till-32-neukolln.JPG

Was für ein Rad fährst Du?

Oh, ein sehr spezielles Rad, Marke Eigenbau. Es fährt sich sehr gut. „Single-Speed“ – also ich habe keine Gänge, die braucht man ja hier in Berlin auch nicht. Eine Sparversion, was die Technik angeht, aber dafür leichtgängig.

Was bedeutet Dir dein Fahrrad?

Sehr viel! Eigentlich bewege ich mich mehr mit dem Fahrrad als zu Fuß. So ab 200 Metern bereue ich es schon, das Fahrrad nicht dabei zu haben. Und darum muss das Fahrrad dann auch fahren. Wenn das Fahrrad nicht fährt, dann fängt der Tag schlecht an.

Wie benutzt Du Dein Fahrrad?

Hauptsächlich fahre ich damit. Bei Angriffen kann man es auch zur Abwehr nehmen aber ich bin ja Pazifist, also dann doch mehr zum Radfahren.

Wie pflegst Du Dein Fahrrad?

Ich habe es kürzlich erst geputzt, weil jetzt ja so viel Salz auf der Straße liegt. Und sonst: Unterschiedlich. Je nach Gemütszustand mal mehr und mal weniger.

Was könnte die Situation für FahrradfahrerInnen verbessern?

Naja, weniger Autos natürlich!

Ed van der Elsken: Fietsen

Ed van der Elsken (* 10. März 1925  in Amsterdam; † 28. Dezember 1990 in Edam) war ein holländischer Photograph und Filmemacher.

In den frühen 1950er Jahren wurde er mit Ausstellungen im Museum of Modern Art, New York, dem Art Institute of Chicago, dem Walker Art Centre, Minneapolis, dem Stedelijk Museum, Amsterdam oder der Bibliothèque Nationale de France, Paris bekannt. Zeit seines Lebens nutzte er die Stadt und Straße als seine Bühne und fotografierte das sich dort abspielende Leben. Er interessierte sich für das Zusammenspiel von Mensch und Umgebung. Seine professionelle Ausbildung begann er als Bildhauer, die er jedoch abbrach. Nach dem Zweiten Weltkrieg wandte er sich dann der Fotografie zu.

Der Schwarz-Weiß-Film Fietsen aus dem Jahr 1965 zeigt Radfahrer aus Amsterdam.
Homepage Ed van der Elsken
Wikipedia über Ed van der Elsken
[via]

Das Stuttgarter Fahrradwegenetz

Mehrere Millionen Euro, so heißt es, stehen im Stuttgarter Stadthaushalt trotz Wirtschaftskrise und massiver Steuereinbußen bereit, um das weitreichende Stuttgarter Radwegnetz noch weiter auszubauen. Vermutlich soll das ohnehin schon viel zu groß geratene und den Autoverkehr in seiner Freiheit beschneidende Angebot an Radwegen überflüssigerweise mit Seitenleitplanken, Ampeln und Fußbodenheizung ausgestattet werden. Dieser erschütternde Film zeigt, wie gut es den Fahrradfahrern in Stuttgart bisher bereits geht und lässt den Betrachter mit der Frage zurück, ob die vielen Millionen nicht an anderen Stellen sinnvoller eingesetzt werden könnten…

Ein Video des Kabarettisten Nils Heinrich.
[via]

Witz des Tages

Linkskurve, Gegenverkehr nicht einsehbar, leichtes Schneetreiben knapp 40km/h.
Hinter mir ein Auto mit geringem Abstand, als die Fahrbahn wieder einsehbar ist gebe ich kurz Handzeichen, dass er überholen kann. Er setzt an zum Überholen, fährt neben mir im Gegenverkehr (unter 1m Abstand), lässt die Scheibe runter, schaut zu mir und brüllt: ”Das ist lebensgefährlich, was Sie machen!”. Gibt Gas und ist weg.

Ich glaube so etwas würde ich Chuzpe nennen…
Na immerhin hat er mich gesiezt.

aus: OhneAutounterwegs

Glatt in Lelystad

Auf einem Fahrradweg in Lelystad am IJsselmeer war es reichlich glatt. Statt nun aber eine Schippe Sand zu streuen und die Gefahrenstelle zu entschärfen hat der Filmer draufgehalten.

FahrradZukunft Nummer 10

Von der Zeitung FahrradZukunft wurde gerade die Nummer 10 herausgebracht. Schwerpunkt sind diesmal Beiträge zur Nutzung des Rads als Verkehrsmittel in der Schwangerschaft. Erfahrungen von schwangeren Alltagsradlerinnen werden dabei ergänzt vom professionellen Blickwinkel von Hebammen und Ärzten.

Ganz ohne Technik geht’s auch in diesem Heft nicht: Sogar im Zeitalter kondensatorgespeister Diodenrücklichter lässt sich das Standlicht optimieren. Detailliert beschreibt Olaf Rauch in seinem Artikel einen interessanten Selbstbauansatz.

Bringt Leichtbau was für Alltagsradler? Wolfgang Grabmer meldet in seinem Artikel über die Haltbarkeit von Kettenblättern Zweifel an. Rainer Mai vertritt einen eigenen Standpunkt zum Thema und ruft zur Unterstützung bei Messungen auf. Ausserdem kommt mit Kurt Anders ein Leserbriefautor zu Wort, der seine Alltagserfahrungen mit einem schnellen Pedelec schildert.

Schliesslich geht Stefan Buballa-Jaspersen in seinem Testbericht der Frage auf den Grund, ob die aktuelle Version des Birdy Touring „auf Tour“ auch wirklich hält, was sie verspricht.

FahrradZukunft 10

Jürgen Trittin fahrradfreundlichster Mensch 2010

juergen-trittin-fahrrad.jpgDer Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, wird mit der Auszeichnung best for bike- fahrrad- freundlichste Persönlichkeit 2010 ausgezeichnet. Die Jury begründete die Verleihung des Preises an den Politiker damit, dass der ehemalige Bundesumweltminister nicht nur in seiner Freizeit radele sondern das Fahrrad auch auf dem Weg zur Arbeit nutze. Trittin war in seiner Zeit als Umweltminister auch kurzzeitig Minister für Verkehr und damit der einzige Verkehrsminister in der Geschichte der Bundesrepublik, der keinen Führerschein besitzt.

Foto: Grüne Göttingen

Austrainierter Radfahrer

Aus einer Pressemeldung der Braunschweiger Polizei vom 27.1.2010: „Geistesgegenwärtig reagierte ein sportlich trainierter Fahrradfahrer angesichts einer Karambolage mit dem Ford einer 56-jährigen Frau. Der 36-Jährige sprang von seinem Mountainbike und rollte über die Motorhaube des Wagens auf die Straße ab. Der Mann blieb unverletzt. Die Autofahrerin erlitt einen leichten Schock und wurde von der Besatzung eines Rettungswagen vor Ort behandelt. An dem Wagen entstand Schaden in Höhe von 1.500 Euro. Die 56-Jährige hatte den bevorrechtigten stadteinwärts fahrenden Fahrradfahrer beim Abbiegen auf die Hansestraße übersehen.“

Selle Royal kauft fünfte Sattelfabrik

Selle Royal, führender Anbieter von Fahrradsatteln, hat bekanntgegeben, dass sie die Mehrheit an Chinas größtem Satterhersteller Justek erworben haben. Damit führt Selle Royal die strategische Ausrichtung auf den Weltmarkt fort. Mit zwei Produktionsanlagen in Italien und Großbritannien für den europäischen Markt, einer Sattelfabrik in Brasilien für den südamerikanischen und zwei Sattelherstellern in Shanghai und in Tienjin in China für den asiatischen Markt hat der Konzern nun ingesamt fünf Fahrradsattelfabriken.
BikeBIZ: Selle Royal Acquires 52 per cent of Justek, China

Aufgepimpter Abstandhalter

Erinnert sich noch jemand an den Abstandhalter, der in den siebziger und achtziger Jahren populär war? Der meist an der Gepäckträgerstrebe angebrachte Ausleger garantiert zwar nicht, dass Autos im vorgeschriebenen Abstand von 1,5 Metern überholen, aber er schafft eine kleine optische Barriere, die dazu führt, dass Fahrzeuge eben doch einen größeren Abstand wahren als „normal“. Man kann den Abstandhalter heute immer noch sehr günstig kaufen (2,95 Euro).Eine Art Version 2.0 des Abstandshalters hat ein Radler in England entwickelt. Statt eines Wachsmalstiftes kann man natürlich auch an andere Materialien denken, die zu eng überholende Autos markieren.
[via]

Radfahrer #1: Steffen, 29, Berlin-Kreuzberg

mini-steffen-29-berlin-kreuzberg.JPG

Was für ein Rad fährst Du?

Ein sportliches Herrenrad, grün, ein sehr robustes Rad. Es hat ein bisschen Frosch-Rad Charakter.

Was bedeutet Dir Dein Fahrrad?

Früher bin ich nicht viel Rad gefahren und jetzt ist es für mich eigentlich eine neue Lebensqualität: Besonders abends aus der Bibliothek zurück zu fahren oder aus der Uni bedeutet für mich ziemlich viel Entspannung und auch ein neues Stadtgefühl. Ich entdecke Netzwerke, ich entdecke dadurch die Stadt neu.

Wie benutzt Du Dein Fahrrad?

In erster Linie um Wege in Berlin zurückzulegen, um U-Bahn und S-Bahn zu meiden, und einfach um ein bisschen Sport im Alltag machen zu können.

Wie pflegst du Dein Fahrrad?

Gar nicht! Heute das erste Mal.

Was könnte die Situation für FahrradfahrerInnen verbessern?

Mir fällt es besonders bei Fußgängern auf, dass es wenig Aufmerksamkeit für Radfahrer gibt. Ich habe das Gefühl, dass Fußgänger in erster Linie auf Autolärm hören und wenn man als Fahrradfahrer kommt, sie das gar nicht registrieren. Und so in der Stadt…. In Berlin finde ich die Strukturen eigentlich total gut zum Radfahren.