Rechtsabbiegeunfall: 65-jährige Radfahrerin tot

Vor einigen Wochen schrieb Jochen in einem Kommentar zur Verkehrsbilanz in Berlin: „Das Ziel muss Vision Zero sein, also null Verkehrstote.“ Das Ziel ist für 2007 leider nicht mehr erreichbar, denn gestern starb eine Frau unter den Reifen eines abbiegenden Lasters. Laut Tagesspiegel ist die Radfahrerin am Montag gegen 11:40 Uhr in Treptow bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt. „Beim Rechtsabbiegen von der Kiefholzstraße in die Elsenstraße übersah ein 34-jähriger Lkw-Fahrer aus Neukölln die 65-jährige Treptowerin, die auf dem Radweg der Kiefholzstraße in gleiche Richtung fuhr. Sie wurde vom Lkw erfasst und erlag noch am Unfallort ihren Verletzungen.“
Tagesspiegel zum Unfall
via: yeahpope

Autotür geöffnet, Radfahrerin schwer verletzt

Pressemeldung der Berliner Polizei: „Eine 34-jährige Radfahrerin ist gestern Abend in Friedrichshagen bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt worden.

Gegen 18 Uhr 30 öffnete in der Bölschestraße eine 45-jährige „Opel“-Fahrerin nach dem Einparken die Fahrertür ihres Fahrzeugs und übersah dabei die von hinten kommende Radfahrerin, die gegen die Tür prallte. Sie erlitt Beinverletzungen, die stationär in einem Krankenhaus behandelt werden.“
Pressemeldung der Berliner Polizei vom 13.03.2007

Respekt für Radler

Rad-Spannerei AnzeigeUnter der Überschrift „Respekt für Radler“ kann man in der neuen RadZeit 1/2007 ein erstaunlich fahrradfreundliches Interwiev mit Berlins oberstem Verkehrspolizisten lesen. Polizeidirektor Wolfgang Klang ist im Stab des Polizeipräsidenten für den Sachbereich Verkehr zuständig und wurde von Irina Itschert und Benno Koch vom ADFC befragt:

RadZeit: Was hat sich seit der StVO-Novelle auf den Berliner Straßen geändert? Gibt es weniger Unfälle?

Klang: In den ersten Jahren kamen die Veränderungen nur sehr zögerlich. Aber dann nutzten immer mehr Radfahrer das Angebot, auf der Fahrbahn zu fahren, auch wenn alternativ baulich angelegte Radwege hätten benutzt werden können. Aus unserer Sicht ist dies ein vernünftiges und sicheres Verhalten, so werden Radfahrer von den Abbiegern besser gesehen. Unfälle mit schwerwiegenden Folgen können verhindert werden. Das war auch der Hauptanlass für die Novelle. Insgesamt haben circa 80 Prozent der baulich angelegten Radwege das blaue Schild verloren, das den Radfahrer dazu verpflichtet, den Radweg zu benutzen. Die Anzahl der verletzten und getöteten Radfahrer hat sich seit der StVO-Novelle leicht reduziert, wobei allerdings der inzwischen deutlich gestiegene Radfahreranteil zu berücksichtigen ist.

RadZeit: Was waren weitere Ziele der Änderung der StVO?

Klang: Insgesamt ist gewollt, dass der Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen steigt. Dies kann nur erreicht werden, indem das Rad fahren attraktiver wird. Dazu muss mehr sicherheitsorientiert gedacht werden. Fahrbahnmarkierungen zu Gunsten von Radfahrern erhöhen deren Sicherheit. Die Regelung, dass nun einige Einbahnstraßen von Radfahrern in beiden Richtungen befahren werden dürfen, wirkt hauptsächlich nur gegen die „Umwegempfindlichkeit“ mancher Radfahrer. Zu bemerkenswerten Unfällen kam es hier übrigens nicht.“

Das ganze Interwiev in der RadZeit 1/2007 Seite 16 (pdf)
Das Bild zeigt die neue Rad-Spannerei-Anzeige (Seite 36)

Bewachtes Fahrradparken in Berlin

Während der Fussball-WM im letzten Sommer stand die Berliner Verkehrsinfrastruktur durch großräumige Sperrungen vor großen Herausforderungen. Um den automobilen Kollaps zu vermeiden, wurde von der Senatsverwaltung der Event-Radfahrer propagiert, der via Fahrrad die Fanmeile auf der Straße des 17. Juni, das ZDF-WM-Studio am Potsdamer Platz und das Olympiastadion ansteuert. In der Nähe dieser Events wurden bewachte und 1,- Euro teure Fahrradparkplätze angeboten. Das Pilotprojekt wurde vom Fachbereich „Integrierte Verkehrsplanung“ der TU Berlin evaluiert. Fazit: Die Senatskampagne „Berlin steigt um!“ war erfolgreich. Der Kfz-Verkehr reduzierte sich während der WM um 5%. Das Projekt „Bewachtes Fahrradparken“ war ebenfalls ein Erfolg. 11.500 Radfahrer nutzten diese Möglichkeit, ihr Rad sicher und versichert abzustellen.

Wenn das so ein Erfolg war, dann sollte der Senat schnell eine dauerhafte bewachte Parkmöglichkeit für Fahrräder am neuen Hauptbahnhof schaffen!
Fachgebiet Intergrierte Verkehrsplanung der TU: Bewachtes Fahrradparken in Berlin (pdf)

Berliner Radfahreropferbilanz 2006

Die Berliner Polizei stellte gestern in einer Pressekonferenz die Verkehrsopferbilanz 2006 vor. Zuerst die nüchternen Zahlen:

Fahrradunfälle 2004: 6.089
Fahrradunfälle 2005: 6.606
Fahrradunfälle 2006: 6.504

Anzahl Leichtverletzter bei Fahrradunfällen 2004: 3.700
Anzahl Leichtverletzter bei Fahrradunfällen 2005: 4.118
Anzahl Leichtverletzter bei Fahrradunfällen 2006: 4.002

Anzahl Schwerverletzter bei Fahrradunfällen 2004: 466
Anzahl Schwerverletzter bei Fahrradunfällen 2005: 493
Anzahl Schwerverletzter bei Fahrradunfällen 2006: 512

Anzahl Toter bei Fahrradunfällen 2004: 11
Anzahl Toter bei Fahrradunfällen 2005: 7
Anzahl Toter bei Fahrradunfällen 2006: 9

Radfahreropferbilanz

Die Zahl der verunglückten Radfahrer verbleibt also auf einem hohen Niveau, obwohl das Horrorjahr 2003 mit seinen 24 toten Radfahrern Vergangenheit zu sein scheint. Die Zahl verunglückter Radfahrer muss allerdings im Zusammenhang mit dem Anteil der Radfahrer am Gesamtverkehr gesehen werden, und hier ist eine erfreuliche Nachricht zu vermelden. Der Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr ist 2006 um 15 Prozent auf 11,5 Prozent gestiegen. Das immerhin freut den Radfahrer.
Jahrespressekonferenz der Berliner Polizei am 15. Februar 2007
Verkehrsunfälle mit Radfahrern 2005, 103-seitige ausführliche Statistik 2005 der Berliner Polizei

Vierte Fahrradstraße Berlins

Fahrradstrasse in Berlin MitteHey, junger Mann, das wäre nicht nötig gewesen, auf dem Bürgersteig zu radeln! Die ganze Straße steht Dir offen! Schließlich nimmt die vierte Fahrradstraße Berlins im Bezirk Mitte langsam Konturen an. Die Linienstraße verbindet den Rosa-Luxemburg-Platz mit dem Nordende der Friedrichstraße und kann die vielbefahrene, nur hundert Meter weiter nördlich gelegene Torstraße ersetzen. Eine kleine Testfahrt ergab, dass man künftig schnell und sicher durch die Linienstraße kommt, die für den Durchgangsautoverkehr gesperrt ist. Nur an drei Stellen sieht man die durchgestrichene Fahrradstraße, an der Tucholskistraße, am Koppenplatz und an der Rosenthaler Straße. Hier wird die Fahrradstraße aufgehoben, um nach der Kreuzung wieder als Fahrradstraße weitergeführt zu werden. Insgesamt wird das Radeln auf der Linienstraße aber deutlich stressfreier sein als das Radfahren auf der gleichermaßen verkehrs- wie ampelreichen Torstraße.
Artikel in der Berliner Zeitung zur Linienstraße

BVG-Bus überfährt Radfahrerin

Grafik Unfallort Berlin-JohannisthalWieder das Rechtsabbiegethema: Gestern früh gegen 7:00 Uhr wurde in Berlin-Johannisthal eine Radfahrerin von einem rechts abbiegenden BVG-Bus erfasst und mehrere Meter mitgeschleift. Die Radfahrerin erlitt mehrere Beinbrüche und kam ins Krankenhaus. Im Hauptstadtblog gibt es zu diesem Unfall und der Schuldfrage eine lange Diskussion.
Pressemeldung der Berliner Polizei
Hauptstadtblog: BVG-Bus überfährt Radfahrerin
Unfallort bei Google Maps
Grafik: Copyright by Hauptstadtblog

Nachtrag, 10.02.2007:
In der Galerie des ADFC kann man nun eine vierteilige Bilderfolge des Unfallorts Segelfliegerdamm Ecke Königsheideweg betrachten, bitte hier klicken. Es wird deutlich, dass auch die Verkehrsplaner nicht ganz unbeteiligt sind, wenn es immer wieder zu solchen Unfällen kommt. Vorschlag des ADFC: „Aufhebung der abknickenden Vorfahrtstraße und Markierung einer Radfahrerfurt über den Königsheideweg.“

Toter Winkel: LKW-Fahrer wird freigesprochen

Gestern wurde vor dem Amtsgericht Tiergarten ein Toter-Winkel-Fall behandelt, der sich bereits am 13. Oktober 2003 ereignet hatte. Damals war ein 60-jähriger Radfahrer an einer Ampel von einem rechts abbiegenden Sattelzug überrollt und getötet worden. „Wir können nicht ausschließen, dass der Radfahrer bei der Annäherung an die Kreuzung immer im toten Winkel des Lkw fuhr“, befand schließlich das Gericht und sprach den 43-jährigen Fahrer des Lastwagens frei. Statt eines Kommentars zu diesem deprimierenden Urteil die Presseberichterstattung:
taz: Totel Winkel im Visier
Tagesspiegel: Radfahrer überrollt – Freispruch
Morgenpost: Freispruch für Kraftfahrer nach Unfall

Riding Bikes von Robert Rauschenberg

Robert Rauschenberg ist ein US-amerikanischer Objektkünstler und Wegbereiter der Pop-Art. Rauschenberg vertritt die Ansicht, dass die von ihm angestrebte Wiedervereinigung der künstlerischen Bildwirklichkeit mit der Lebenswirklichkeit am besten dadurch gemacht werden könne, indem man Teile der realen Welt unverändert in die Kunst hereinholt. So kombiniert er in seinen Werken etwa Tennisbälle, Autoreifen, Fahrräder und ausgestopfte Ziegen auf hintersinnige Weise. Anders als andere Materialkünstler verändert er diese materiellen Reste der „realen Welt“ jedoch nicht, sondern belässt sie so, wie sie sind (aus der Wikipedia). In Berlin findet man nahe des Potsdamer Platzes auf dem Fontaneplatz die Skulptur „Riding Bikes“ von Robert Rauschenberg, allerdings nicht mehr ganz taufrisch, einige Neonröhren sind bereits blind.
Weitere Photos von Rauschenbergs „Riding Bikes“: [1], [2]
Robert Raushenberg: Riding Bikes

Mit dem Rad nach Sanssouci

Nachdem das Brandenburgische Denkmalschutzgesetz geändert wurde, kann man nun testweise mit dem Fahrrad auf ausgewiesenen Wegen in Potsdams Schlösserlandschaft fahren. Wörtlich heißt es in einer Pressemeldung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG): „Im Rahmen einer zunächst auf ein Jahr befristeten Ausnahmeregelung wird die SPSG das Radfahren bzw. das Mitführen von Fahrrädern auf ausgewiesenen Wegen erlauben. So sind die sogenannten Ökonomiewege (asphaltierte Wege) in den drei Potsdamer Parkanlagen zwischen 6:00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit von dem absoluten Fahrradverbot ausgeschlossen. Zu beachten haben Radfahrer dabei, dass die Fußgänger absoluten Vorrang haben und die Wege nur in Schrittgeschwindigkeit befahren werden dürfen.“ Die Regelung betrifft Sanssouci, den Schlosspark Babelsberg und den Neuen Garten.
Pressemeldung der SPSG
Foto: „View from Cecilienhof in Potsdam“ von decade_null

View from Cecilienhof in Potsdam von decade_null

Rote Ampel: Radfahrer schwer verletzt

Aus dem Ticker der Berliner Polizei:
„Schwere Verletzungen erlitt gestern Abend ein 24-jähriger Mann bei einem Unfall in Moabit. Der Mann aus demselben Ortsteil war gegen 19 Uhr 45 auf seinem Fahrrad in der Kirchstraße unterwegs und überquerte bei „Rot“ die Straße Alt-Moabit. Dort erfasste ihn der „Toyota“ eines 27-jährigen Brandenburgers. Der Radfahrer kam mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus.“

Mediaspree vs. Spreemania

Zwischen Kreuzberg und Friedrichshain gibt es ein leeres Areal, früher von der Bahn genutzt, liegt es heute größtenteils brach. Vom Senat ist hier ein riesiges Shopping- und Dienstleistungszentrum, eine Multifunktionshalle für bis zu 20.000 Menschen, eine neue Brücke für den Autoverkehr und diverses mehr geplant. Gefördert wird das alles mit vielen Millionen Euro öffentllicher Gelder. Viele AnwohnerInnen fürchten die mit diesen Plänen einhergehende Veränderung des Kiezes, Stichworte sind Autoverkehr, Steigende Mieten, Kommerzialisierung.

Wie wollen wir unser Spreeufer haben?

Alternativkonzepte und mögliche Wege zur Umsetzung werden mit AnwohnerInnen und Interessierten auf einer Informationsveranstaltung am 16.12.06 um 19.30 Uhr im RAW-Tempel, Rewaler Str. 99 diskutiert. Veranstaltet von der Initiative „Mediaspree versenken“.

Stauradio Berlin

Ein spezielles Radio wird am Freitag den 1.9.2006 auf UKW 95,2 den Berliner Platz der Luftbrücke und seine Umgebung beschallen. Ausgangspunkt dieser Aktion ist der tägliche Stau. Jeden Morgen und jeden Abend ist der Tempelhofer Damm mit Autos verstopft. Gesendet wird von 8 Uhr morgens bis 6 Uhr abends, ein Stau-TeilnehmerInnen-Telefon, sowie diverse Beiträge die sich mit dem Event Stau beschäftigen sind geplant.

Neue Radwege für Berlin?

Schön, dass die Alexanderstrasse in Berlin jetzt bald wieder auf beiden Seiten zu befahren ist, schließlich ist sie eine der wichtigen Nord-Süd Verbindungen für den Fahrradverkehr zwischen Mitte und Kreuzberg. Schade nur, dass die Anlage dieses Radweges etwas antiqiert daherkommt.

– Überholen ist auf dem schmalen Asphaltband nicht ungefährlich, es ist viel zu eng geraten.

– Anstatt den Radweg direkt auf die Fahrbahn zu legen und mit einer weißen Linie zu markieren, wie es in der Heinrich-Heine Straße vorgemacht ist, wird der Weg in schlechter 80er Jahre Manier quasi auf den Fußweg verlegt. RadfahrerInnen finden sich zwischen FußgängerInnen und parkenden Autos eingeklemmt wieder, gerade in Kreuzungsbereichen eine unfallträchtige Angelegenheit. Abbiegende Autos haben die Fahrräder einfach nicht im Blick.

Fazit: Der vielbeworbene Radverkehrswegeplan ist ein Stückwerk, Berlin ist von einer wirklich fahrradorientierten Verkehrswegeplanung für den Alltag weit entfernt.

Radfahrer leicht verletzt

So wird aus einem Polizisten ein Beifahrer. Aus dem Polizeiticker von gestern: "Leichte Verletzungen erlitt ein 43-jähriger Radfahrer gestern Nachmittag gegen 14 Uhr 45 in Wilmersdorf, als der Beifahrer die Tür eines Polizeifahrzeugs in der Kehlheimer Straße öffnete. Der Radfahrer konnte nicht mehr ausweichen und stieß gegen die Tür, er musste ambulant behandelt werden."
Pressemeldung der Berliner Polizei