"Wegen einer aufgerissenen Fahrertür eines geparkten Smart stürzte gestern Abend gegen 19 Uhr 45 in Schöneberg eine 62-jährige Fahrradfahrerin. Sie fuhr die Tauentzienstraße in Richtung Gedächtniskirche, als der 41-jährige Autofahrer unachtsam die Tür öffnete. Die Radlerin konnte nicht mehr ausweichen und stürzte. Sie kam zur stationären Behandlung in eine Klinik."
Pressemeldung der Berliner Polizei Nummer 3715
vom 19. Dezember 2007 – 10:10 Uhr
Kategorie: Berlin
Potsdam: Parkverbot für Räder aufgeweicht
In den letzten Monaten hatte sich die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten in Potsdam durch die Anordnung einer rigiden Parkordnung gegen Radfahrer bundesweit lächerlich gemacht. Nun hat die Schlösserstiftung Bilanz gezogen. Auf der Habenseite stehen Verwarn- und Bußgelder in Höhe von 7 800 Euro, die zu 61 Prozent aller Fälle gegen Radfahrer ausgesprochen wurden. Auf der Sollseite steht ein verheerender Imageschaden für die Schlösser und Gärten. Viele Berliner Radfahrer haben wegen der peinlichen und kleinlichen Radfahrerabzocke auf einen Radausflug nach Potsdam verzichtet.
Im neuen Jahr macht die Stiftung eine Kehrtwende. "Ab 1. Januar geben wir Wege zum Durchqueren des Parks Babelsberg und des Neuen Gartens frei und verlängern die Ausnahmeregelung für den Park Sanssouci vorerst bis Ende 2009", sagte der Generaldirektor Hartmut Dorgerloh. Und auch bei der Frage um den Spreeradweg im Schlosspark Charlottenburg scheint sich bald etwas zu bewegen. Dorgerloh: "Spätestens bis März wollen wir auch eine Lösung für den Schlosspark Charlottenburg finden. Die Gespräche mit dem Bezirksamt über die Freigabe von Wegen für die Radfahrer laufen."
ADFC: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten gibt Wege frei
Tagesspiegel: Schlösserstiftung lockert Radfahrverbot in den Parks
Berliner Morgenpost: Stiftung weicht Radfahrverbot wieder auf
Berliner Zeitung: 7 800 Euro Ordnungsgeld in den Potsdamer Gärten verhängt
FU Berlin: Zählung, Befragung und Beobachtung der Fahrradfahrer in den Parks Sanssouci, Neuer Garten und Babelsberg
Fahrradsymbole in der Kastanienallee
Seit einigen Wochen sind im Weinbergsweg und in der Kastanienallee im Bezirk Mitte Fahrradsymbole auf die Straße zwischen den Straßenbahngleisen gespinselt. In einem Artikel auf den Seiten des ADFC kann man nun de Begründung für diese ungewöhnliche Straßenbemalung lesen.
"Die neue Berliner Unfallkommission hat erstmals Fahrradpiktogramme zwischen Straßenbahnschienen auf dem Weinbergsweg und der Kastanienallee angeordnet. Mit täglich 6.400 Fahrrädern ist der Straßenzug eine der am stärksten von Radfahrern genutzten Strecken Berlins – und auch ein Unfallhäufigspunkt. Hauptfehler: Fahrradfahrer fahren oft rechts der Schienen und damit zu dicht an parkenden Autos entlang – aufgrund der durch die Schienen fehlenden Ausweichmöglichkeit kommt es bei sich plötzlich öffnenden Autotüren oft zu Kollisionen."
Die Radler sollen so ermutigt werden, den Raum zwischen den Straßenbahnschienen statt rechts daneben zu nutzen. Der Radfahrer auf unserem Bild macht es richtig. Wegen des zu engen Raums zwischen parkenden Autos und den Gleisen kann die Straßenbahn auch dann nicht überholen, wenn der Radfahrer nach rechts ausweicht.
Viele Radfahrer haben deshalb besonders im ansteigenden Weinbergsweg Richtung Prenzlauer Berg das Gefühl, zu einem Hindernis für die Straßenbahn zu werden. Das Problem wird aber für lange Zeit ungelöst bleiben, weil der Weinbergsweg vor einigen Jahren neu gebaut wurde. Damals hat man am Straßenquerschnitt nichts geändert und schlicht vergessen, eine separate Spur für Radfahrer zu planen, Platz wäre im breiten Weinbergsweg allemal gewesen.
Radfahrer schwer verletzt, Polizei sucht Zeugen
"Bei einem Verkehrsunfall in Wilmersdorf ist gestern Vormittag ein 64-jähriger Radfahrer schwer verletzt worden. Ein 41-jähriger Mann fuhr mit seinem Lkw gegen 10 Uhr 40 auf der Geisberg- in Richtung Schaperstraße und wollte nach rechts in die Nürnberger Straße abbiegen. Dabei übersah er den Radfahrer, es kam zum Zusammenstoß. Der 64-Jährige kam mit schweren Kopfverletzungen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus.
Die Polizei bittet Zeugen, die den Unfall beobachtet haben oder Angaben zum Unfallhergang machen können, sich beim Verkehrsermittlungsdienst der Polizeidirektion 2 im Hohenzollernring 125 in Spandau unter der Rufnummer 4664 – 281800 oder einer anderen Polizeidienststelle zu melden."
Pressemeldung Nr. 3653 der Berliner Polizei
vom 13. Dezember 2007 um 12:50 Uhr.
Wer hat mein Fahrrad geklaut?
Schlechte Laune am Frühstückstisch: heute Nacht wurde mein geliebter Kiezcruiser aus dem eigentlich verschlossenen Hinterhof gezockt. Nun hat es sich gerächt, dass ich das Schloss im eigenen Hof immer nur über den Lenker hänge. Zur Strafe schreibe ich zehnmal auf: Ich soll meine Fahrrad abschließen! Ich soll mein Rad abschließen! Ich soll …
RadZeit wieder online
Lang hats gedauert aber nun ist endlich die aktuelle RadZeit wieder im Netz zu finden, die Doppelnummer 3 und 4 / 2007 ist als pdf-Dokument hier verfügbar. Die RadZeit ist die Berliner Mitgliederzeitschrift des ADFC und kann im ADFC Buch- und Infoladen (Brunnenstraße 28, 10119 Berlin-Mitte, Mo-Fr 12-20, Sa 10-16 Uhr) kostenlos abgeholt oder gegen 1,45 Euro Rückporto schriftlich angefordert werden. Der Onlineauftritt der RadZeit ist ebenfalls renoviert und wartet nun darauf, mit Inhalten gefüllt zu werden.
RadZeit
Kaisersteg offen für Radfahrer
Bei aller Kritik an der Berliner Fahrradpolitik muss man neidlos anerkennen, wenn mal etwas Schönes für die Radfahrer herauskommt. Ein solches Beispiel ist der Kaisersteg, der die Stadtteile Nieder- und Oberschöneweide seit September verbindet. Die Fahrradbrücke ersetzt den historischen Kaisersteg, der an dieser Stelle zwischen 1898 und 1945 stand. Die 140 Meter lange Schrägseilbrücke schwingt sich elegant über die Spree, ein einziger 32 Meter hoher Pylon trägt die 5 Meter breite kombinierte Radfahrer- und Fußgängerbrücke. Ursprünglich sollte der Pylon in H-Form gebaut werden, bis man merkte, dass das zu viel Windangriffsfläche geboten hätte. Also plante man die Brücke um, der ausgeführte Pylon erhielt nun eine A-Form. Diese Planungsänderung führte zu Mehrkosten von 770.000 Euro und damit zu totalen Baukosten von rund 4 Millionen Euro. Die Kosten teilen sich laut Wikipedia die Europäische Union (Fonds für regionale Entwicklung) zu 75 %, das Land Berlin zu 16,67 % und zu 8,22 % die Bundesrepublik Deutschland.
Wikipedia: Kaisersteg
Foto: Sebastian Panwitz
Steglitz: Unfall durch offene Autotür
Pressemeldung Nr. 3589 der Berliner Polizei vom 09.12.2007 14:00 Uhr: "Bei einem Verkehrsunfall in Zehlendorf ist gestern Abend ein Radfahrer schwer verletzt worden. Der 76-jährige Radler war gegen 18 Uhr in der Mörchinger Straße gegen die Fahrertür eines geparkten BMW gefahren, die der 67-jährige Autobesitzer offensichtlich unachtsam geöffnet hatte. Der Radfahrer stürzte und erlitt Kopfverletzungen. Er kam zur stationären Behandlung ins Krankenhaus."
Steglitz: Radfahrerin verletzt
Man sollte am Jahresende von der Berliner Polizei eine detaillierte Statistik einfordern, aus welchen Gründen Radfahrer in Berlin verunglücken und wie schwer durchschnittlich welche Radfahrerunfälle sind. Die drei häufigsten Ursachen sind nach meinem Eindruck:
- Rechtsabbieger
- Rechtsabbieger
- Rechtsabbieger
Gestern hat es eine 59-jährige Radfahrerin aus Steglitz erwischt, übergebrettert von einer 30-jährigen Opel-Fahrerin. Die Autofahrerin wurde nicht verletzt, wie der Polizeibericht ausdrücklich vermerkt. Die Polizeimeldung Nr. 3551: "Schwere Verletzungen erlitt gestern Abend eine 59-jährige Frau bei einem Unfall in Steglitz. Die Frau war gegen 17 Uhr 15 auf ihrem Fahrrad vom Breitenbachplatz kommend in Richtung Südwestkorso auf dem markierten Radweg unterwegs. Eine 30-jährige "Opel"-Fahrerin übersah beim Abbiegen nach rechts in die Schildhornstarße die Radlerin. Die 59-Jährige kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus. Die Autofahrerin blieb unverletzt. Die Schildhornstraße war zwischen Breitenbachplatz und Brentanostraße 30 Minuten gesperrt."
Pressemeldung der Polizei
Unfallstelle bei Google Maps
ADFC bietet kostenlosen Lichtcheck
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Berlin bietet in dieser Woche einen kostenlosen Fahrrad-Lichtcheck an. Lediglich der Materialwert für den Ersatz von defekten oder nicht vorhandenen Front- und Rückstrahlern, Dynamos, Kabeln, Reflektoren usw. ist kostenpflichtig.
- Termine: Montag, 3. bis Freitag, 7. Dezember 2007
- Zeit: jeweils zwischen 16 und 20 Uhr
- Rabatt: Lichtcheck und Reparatur kostenlos
- Ort: ADFC Geschäftsstelle, Selbsthilfewerkstatt, Brunnenstr. 28, 10119 Berlin-Mitte
- Anmeldung: um längere Wartezeiten zu vermeiden empfohlen unter Tel. (030) 448 47 24 (Öffnungszeiten des Buch- und Infoladens Mo-Fr 12-20, Sa 10-16 Uhr)
ADFC: Kostenloser Lichtcheck in dieser Woche beim ADFC in Berlin
Stralau: Kampf um den Uferweg
Kaum ist der Konflikt um einen Uferradweg in Potsdam aus den Schlagzeilen, da liefern sich in Stralau erneut ein Ufergrundstückseigentümer und das Land Berlin einen Kampf mit allen Mitteln. Wieder geht es um einen Fuß/Radweg am Ufer, den der Eigentümer Michael Stalherm verhindern möchte. Nun errichtet die Wasserstadt Gmbh, eine Tochtergesellschaft des Landes Berlin, einen schmalen Holzsteg auf dem Wasser und um das Grundstück des rabiaten Eigentümers herum. Der kämpft bereits seit Jahren juristisch gegen die Anordnung, einen drei Meter breiten Streifen seines Grundstücks für die Allgemeinheit herzugeben. Die Entscheidung des Enteignungsverfahrens wird im September 2008 gefällt.
Mit Baggern wird nun von der Seeseite aus der Holzsteg gebaut. Herr Stalherm wiederum verteidigt vom Lande seine Position mit dem Wasserschlauch.
Stralau-Blog: Wo bleiben die Vogonenschiffe?
Tagesspiegel: Mit allen Mitteln gegen die Bagger
Berliner Zeitung: Notlösung für den Uferweg
Critical Mass im November?
Auch im November ist der letzte Freitag im Monat der Tag für die gemeinsame Fahrt in der Stadt. Mein Vorschlag fürs Motto: es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Beleuchtung. Treffpunkt wie immer Heinrichplatz in Kreuzberg um 16 Uhr! Wir blockieren nicht den Verkehr, wir SIND der Verkehr!
100 Räder suchen ihre Eigentümer
Bei einem Gebrauchtwarenhändler in Mariendorf stellte die Polizei rund einhundert vermutlich gestohlene Fahrräder sicher. Die Polizei weiß auch, wo die Fahrraddiebstänhle begangen wurden: „Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürften sie in den vergangenen Monaten in den Bezirken Tempelhof-Schöneberg und Steglitz-Zehlendorf gestohlen worden sein.“
Nun gibt es die Chance, dass dein geklautes Rad zu dir zurückkehrt: „Die Kriminalpolizei der Direktion 4 präsentiert diese Räder jetzt in einer Ausstellung auf dem Polizeigelände in der Eiswaldtstraße 18 in Lankwitz. Sie bittet alle Bürger, denen ein Fahrrad im genannten Stadtgebiet entwendet wurde und die dies bislang nicht zur Anzeige gebracht haben bzw. bei Anzeigenerstattung keine Rahmennummern beibringen konnten, einen Besichtigungstermin unter der Telefonnummer (030) 4664 472217 (montags bis freitags zwischen 09.00 und 13.00 Uhr) zu vereinbaren, um möglicherweise ihr Fahrrad zu identifizieren.“
Pressemeldung der Berliner Polizei vom 28.11.2007 – 11:30 Uhr
Gesundbrunnen: Radfahrerin schwer verletzt
"Bei einem Unfall in Gesundbrunnen ist gestern Abend eine Radfahrerin verletzt worden.
Die 41-Jährige war gegen 18 Uhr 45 mit ihrem Fahrrad in der Prinzenallee unterwegs, als sie vom 38-jährigen Fahrer eines Pkw übersehen wurde, der in eine Einfahrt einbiegen wollte. Bei dem Zusammenstoß erlitt die Radlerin schwere Verletzungen. Sie kam zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus."
aus: Pressemeldung der Polizei Berlin
Karte zur Fahrradinfrastruktur
Im kommenden Jahr werden etwa zweieinhalb Millionen Euro in den Ausbau der Fahrradinfrastruktur von Berlin fließen. Das ist nicht gerade besonders viel Geld. Kopenhagen beispielsweise, mit seinen 500.000 Einwohnern nur ein Bruchteil so groß wie Berlin, hat gerade ein Programm in Höhe von 10 Millionen Euro für den Radverkehr beschlossen. Wer wissen möchte, wohin die spärlichen Berliner Investitionen für den Fahrradverkehr fließen, für den stellt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung ein eigenes Online-Kartenwerk zur Verfügung. So sollen in Kreuzberg im nächsten Jahr der Kreisel um das Kottbusser Tor, die Skalitzer/Gitschiner Straße und Teile von Mariannenstraße und Lindenstraße fahrradfreundlicher ausgebaut werden (in der Karte violett markiert).
Kartenwerk Fahrradverkehr Berlin